soll mit Zuchthaus voll 1—IZ^Jahren und zugleich mit Geldstrafen von 100 000 Mark bis zu einer Million bestraft werden. Neben der Strafe ist auf Einziehung des Uebe«Preises eventl. des gesamten Vermögens des Täters, auf Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte und auf Stellung unter Polizeiaufsicht zu erkennen. Dem Täter ist der Betrieb seines Handels oder Gewerbes und jeder andere Handels- ooer Gewerbebetrieb zu untersagen. ,
Tie Dieselmotoren.
London, 28. Okt. Halbamtlich wird erklärt, die englische Regierung habe nie die Absicht gehabt, den Bau der Dieselmotoren in Deutschland zu verbieten oder alle zu beschlagnahmen, sondern nur diesen gen der Tauchboote.
' — Wenn das Letztere wahr ist. soll es uns recht sein, aber vorher hat inan anders gesagt pnd es auch anders gemeint.
Der Bölkerbnnd «nd die Verteilung -er Rohstoffe.
Brüssel, 28. Okt. Auf Grund des Berichtes Tit- tvnis, der für eine gerechtere Verteilung der Rohstoffe für die Mitglieder des Vö.kerbunds eintritt, , hat der Völkerbundsrat die Finanz- und Wirtschaftskommission eingeladen, eine Untersuchung über die Bedürfnisse der Nationen und über die Schwierigkeiten anzustellen, die die Nationen infolge der Kursschwankungen und des Kre- ditmnngels bei Beschaffung der Rohstoffe haben. -
! Beendigung des Streiks in E-rgland?
' London, 28. Okt. Wie der „Manchester Guardian" berichtet, haben die Verhandlungen der Regienrng mit den Gewerkschaftsvertretern dazu geführt, dag die Bergleute am 1. November die Arbeiter wieder ausnehmen werden. Die Regierung wird die Lohnerhöhung um 2 Schilling für die tägliche Schicht durchführen, während der Vollzugsausschuß die Bürgschaft für die Steigerung der Kohlenförderung übernimmt. (Nach Reuter ist diese Meldung verfrüht, da die entscheidende Verhandlung erst am kommenden Dienstag stattsinden solle. Ter „N. Züricher Zeitung" zufolge hat die Regierung die Lohnerhöhung zugestanden, bis das neue Lohnsystem ausgearbeitet sei, die vermehrte Kohlensö.derung müsse aber sofort sichtbar sein. Tie Arbeitervertr ter verlangen dagegen, dah die Lohnerhöhung für mindestens 3 Manale festgelegt werde. Sie verzichten auf Versuche, die Verstaatlichung der Gruben gewaltsam zu erzwingen. Tie Kosten sollen durch Erhöhung der Preise der Ausfuhr- kbhlen gedeckt werden.) <
Es wird versichert, daß in den Verhandlung«! zwischen den Bergleuten und der Regierung infolge neuerlicher Forderungen der Bergleute Schwierigkeiten entstanden seien. Das Kabinett wird heute zu einer Konferenz mit den Bergarbeiterdelegierten' zusammentreten.
Das Unterhaus genehmigte gestern in.dritter Lesung mit 238 gegen 58 Stimmen das Gesetz über, die außer-, ordentlichen Vollmachten für die Regierung.
^ Paris, 28. Okt. Der „Malin", berichtet, der Vertretertag aller englischen uno schottischen Gewerkschaften habe mit Dreiviertelmehrh'it den Antrag der Berg- - ardeiter, sich am Streik zu beteiligen, abgelrhnt. Darauf sei von den Bergleuten beschlossen worden, den Streik abzubrechen. - ,
Die irische Frage.
London, 28. Okt. -Im Unterhaus kündigte Lloyd George an, er werte Beweise beibringen, daß im Jahr 1918 ein gemeinsamer Angriff Deutschlands und der iri- Phen Sinn-Feiner auf England geplant gewesen sei. Churchill teilte mi., gegenwärtig stehen, ohne die Po- tizei, rund 5000«» Mann Militär in Irland. Die Kosten belaufen fim aus 1150000 Pfund Sterling monatlich.
FArieg im Osten.
London, 28. Ok'.^ Tie „TimeS" meldet, General TharleS Harin'gton werde den Oberbefehl über die LchvyrzmeeLMkMraste zu übernehmen haben.
Das alte Lied.
' Roman oo» Sr. Lehne.
24. Fortsetzung. '(Nachdruck »erböte«.)
^,.Jch sehe, was ich sehe," sagte Herfurth, der ganz blind und toll vor Wut über die verschiedenen Zurechtweisungen geworden war: außerdem trug die reichlich genossene Bowle dazu bei, ihn nicht die ganze Tragweite seiner Worte ermessen zu lassen, „mich wundert imr, daß Schönstedt freiwillig den interessanten Posten eines Hausfreundes bei einer so schönen Frgu aufgeben will
„Herfurth, Sie sind nicht ivert —" rief Mellin erregt dazwischen; der andere fuhr aber unbeirrt fort:
„Fragen Sie ihn doch selbst, warum er erst so spät gekommen ist - wen er bei sich gehabt hat — ich habe mit eigenen Angen gesehen, wie diese tugendstolze, erhabene Frau gegen 9 Ühr sich in sein Haus geschlichen und es erst zwei Stunden später in seiner Begleitung verlassen hat! Haben wahrscheinlich Abschied voneinander genommen!"
Triumphierend blickte er um sich. Es war, als ob sich bei seinen Worten ein lähmendes Entsetzen über die noch eben so fröhlich zechende und plaudernde Gesellschaft gelegt hätte — ganz plötzlich waren sie alle nüchtern, und vereinzelte Ausrufe wurden laut:
„O pfui — Spion!"
Einen Augenblick war Schönstedt ganz fassungslos; dann sagte er ganz laut, mit fester, kalter Stimme:
„Ich erwidere darauf nur, daß Leutnant von Herfurth ein ganz ehrloser Mensch ist!"
Ter also Beschimpfte wollte sich, blaß vor Wut, auf seinen Beleidiger stürzen, wurde über zurückgehalten. -
„Um Gottes willen, meine Herren," rief Mellin.
Zitternd konnte Hersurth kaum Hervorbringen:
„Ich fordere Genugtuung."
' 'PstWks: ' WwDU>.ivss meldet, Nr Rat M Moskau habe dm »rieoensvertrag m:t Polen abgelehnt. ^
Aus dem besetzten Gebiet.
Köln. 28. Okt. Wie die „Kölnische Volksztg" aus Saarbrücken meldet, beabsichtigt die Saarregierung die Erhebung indirekter Steuern bei der Waren- einfnhr im Saargebiet.
D 43 von der Ucbcrwachungskommission festgehalten.
Königsberg, 28. Okt. Das Wasserflugzeug D 43, das den Probeflng Königsberg—Riga und mrück erfolgreich durchgeführt hat und heute nach Warnemünde weiterfliegen wollte, ist von der feindlichen Verbandskommission fe st gehalten worden mit der Begründung, daß es sich um ein Militärflugzeug handle. Tie deutsche Luftreederei wandte sich sofort-beschwerdesührend an die Reichsregierung.
Anklage gegen die Münchner Polizeidircktion.
München, 28. Okt. In der heutigen, Vollsitzung des bayerischen Landtags wurde ein sozialdemokratischer Tringlichkeitsantrag verlesen, in dem gegen Organe der Polizeidirektion München der Vorwurf erhoben wird, daß sie eine Organisation gebildet haben, die sich zur Aufgabe gestellt hat, Menschen gewaltsam zu beseitigen. Beweismaterial und Zeugen stehen zur Verfügung. Ter Landtag erklärte sich mit der sofortigen Behandlung des Antrags im Haushaltsausschuß einverstanden.
Berlin, 28. Okt. Der Reichsschulausschuß ist zu einer auf 4 Tage berechneten Konfermz im Reichsministerium des Innern znsammengetreten, um zu einer Reihe dringender Aufgaben der Reichsschulgesetzgebung Stellung zu nehmen.
Amsterdam, 28. Okk. Der „Telegraaf" meldet aus London, daß der Minister des Innern auf Ansuchen der Angehörigen gestattet hat, daß hie Leiche des Bürgermeisters nach Cork übergeführt wird. Gestern abend wurde die Leiche nach der Kathedrale gebracht, vor der sich eine große Menschenckenge angesammelt hatte. Als der Sarg in die Kirche getragen wurde, küßten Frauen das Bahrtuch.
Der stellt». Präsident der Sinn-Feiner, Griffith, hat den nächsten Freitag, den Tag, an dem der Bürgermeister von Cork in Irland «ntreffen wird, zum N^a tionalseier tag erklärt.
Reichstag.
Berlin, »8. Dtp. .4 Beratung de» Reichshausholtplanr. k
Abg. Echeidemann (S.): Me gestrigen Ausführungen des Reichskanzlers zeugen von Entsagung) Wir sind gewillt, die demokratische Republik zu stützen. Dar Verlangen nach Aus- lieferuna der Dieselmotoren ist grausam, brutal und eine Dumm« l>eit. 'Wir verlangen die Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Beziehungen zu Rußland und hüben keine Besorgnisse vor russischen Einflüssen.. -In den 'Abstimmungsergebnissen erblicken wir den Beweis dafür, daß die Republik mehr Anziehungskraft ausüdt. als Hohenzollern und Habsburg. Der Feind der Republik muß hinaus. Deshalb sind wir gegen die Reaktions- Versuche, die sich sogar in der Reichswehr oreit machen. Im Heeresetat sind vor lauter Generälen die 100 000 Mann kaum zu finden. Der Reichswehrminister zieht tief den Hut vor den roten Streifen, deren allmächtigster Herr von Seeckt ist. Herr v. Seeckt will den Geist von Potsdam wiederherstellen. Mehr Geist führt schließlich zur Bildung der Weißen Garde. So wird das Heer eine schrankenlose Domäne der Offiziere. Diese Hüter der Republik haben eine Wiedereinführung der schwarzweiß-roten Kokarde beantragt. Da» ist eine Verhöhnung der Republik. (Stürmische Proteste.) Als der Redner der Rechten vorwirft, während das Volk im Krieg alles verloren habe» hätten sie nur ihr« Achtelstücke eingrbüßt,' erhebt sich ein gewaltiger Lärm. Dar ganze Haus erhebt sich. Pfuiruf« und mt, nrttemanger Lärm hindern zunächst den Präsidenten für Ordnung zu sorgen. > Der Redner fährt fort: Er liegt mir ferm den Minister Geßler zu kränken,' er muß aber den Herrn o. seeckt. diesen Organisator der Gegenrevolution,' beseitigen. Die Lfst- zierskast« muß entfernt werden. Den Ersatz haben wir au« Mannschaften und Unteroffizieren zu entnehmen. Dt« Ent- ivaffnuna mutz rücksichtslos durchgefuhrt werden. Ist «« wahr,, d«tz in Potsdam 900 Maschinengewehre und Tausende von Gewehren verstecht gefunden worden sind? Wie stellt »« mU der
> „Jede!" erwiderte Gernot verächtlich. „Mellin, wollen Sie das Weitere in die Hand nehmen? Ich bin mit allem einverstanden!"
Er grüßte.
„Gute Nacht, meine Herren!"
Tann ließ er sich draußen vom Diener seine» Mantel geben und trat ins Freie.
Sichtlich gemieden stand Herfurth da, und nur sehr zögernd hatte sich ein LePnant, mit dem er in einer Kompagnie stand, bereit erklärt, sein Sekundant zu sein. Und einer nach dem anderen brachen die Herren auf.
Gernot Schönstedt ging langsamen Schrittes nach Hause. Aus dem zerrissenen Gewölk grüßten vereinzelte Sterne zw ihm herab, und der kalte Nachtwind umwehte seine Stirn. Wie wohl es ihm tat! Er schob die Mütze weiter zurück, daß der -Wind freieren Spielraum hatte. So weit war es also gekommen, daß über seinen Verkehr im Rodenbergichen Hause so gesprochen wurde, wie jener Bube es gewagt, dem er dafür einen gehörigen Denkzettel geben wollte; denn ungestraft soll niemand die geliebte Frau beleidigen können. Da war es ihm, als ob eine eisige Hand ihn packte und eine höhnische Stimme ihm znflüsterte:
„Und wenn Tu nun fällst? Der sicherste Schütze kann einmal sein Ziel verfehlen!"
Was dann? Nun, dann war er der Notwendigkeit überhoben, früher oder später jenem ehrwürdigen Manne mit der Pistole in der Hand entgegen zu treten, was durch dessen Krankheit nun aufgeschoben war. Vielleicht war es so das Beste.
Zu Hause angekommen, war er doch zu aufgeregt, um gleich schlafen zu können. So legte er sich einen Augenblick aus den Diwan und ließ die Ereignisse des verflossenen Tages an sich vorüberziehen. Er hatte das Beste gewollt und war doch unterlegen! Er sah Maria Regina vor sich, wie schön, wie göttlich schön sie war, und das Blut strömte ihm heiß zu "Herzen, als er des Augenblicks gedachte, in dem sie sich in seine Arme
Lrgesch? Der deutsche Arbeiter ist der beste Hüter der Republik. Ob mit den Unabhängigen ein Zusammenarbeiten möglich sein wird, hängt von ihnen ab. Das Ziel der sozialdemokratischen Wünsche ist die Sozialisierung des Kohlenbergbaus. Redner warnt die Minister der Deutschen Volkspartei, ein Spiel mit deg, Arbeiterschaft zu treiben. Sozialist sein heißt Optimist fein. Wir glauben an Deutschlands Zukunft.
Reichswehrminister Geßler: Er, übernehme die alleinige Verantwortung für sein Ressort, - die er mit niemand teilen wolle,' auch nicht mit Herrn v. Seeckt. Daß Scheidemann für die schwere Aufgabe, die Herr v. Seeckt sogar zur Zufriedenheit der Entente mit schneller Arbeit, aber mit blutendem Herzen erfüllt hat, so wenig Verständnis zeige, bedauere er von gan- ! zem Herzen. (Bravo.)
Neichskommissar Peters: Der Weg brr friedlichen Ablieferung hat sich bewährt. Hoffentlich gelingt es auch bald die Organisationen zu entwaffnen. Daß mit den Waffen grofe j Schiebungen vorgenommen wurden, ist bekannt. Ebenso ist f richtig. daß- sich unsichere Elemente in den Besitz von Waffen , gesetzt haben. Das war in Potsdam der Fall. Das Ergebnis f der Ablieferung war: 809 Geschütze, 11633 Maschinengewehre, Flammenwerfer usw.,- 1735 000 Gewehre und 11000 0600 Geschosse. Alles ist auf friedlichem Weg erreicht worden.
Abg. Trimborn <Z.) hat von der Rede Scheidsmanns den Eindruck, daß die Mehrheitssozialdemokraren zu gegebener Zeit die Regierimg stürzen wollen. Wenn die Sozialdemokraten eine drohende Stellung gegen das Ministerium einnehmen, werden sie auch uns gerüstet finden. Die Bolschewisten sollen scharf im Aua« behalten werden. Gegenüber den auf den Parteitagen iv Kassel und Halle erhobenen Angriff:,, spricht Redner dem Ka- dinett das unerschütterliche B'rirauui aus. In den Angriffen auf den Reichswehrminister vermiss« er die Forderung der Disziplin. (Allgemein« Zustimmung.) War die Beziehungen zum Ausland anbelange, so warnt der Redner vor jeder Politik der Selbsttäuschung.
Stuttgart, 28. Okt. (G em äld e v er st eig e r un g.) Bekanntlich findet zurzeit eine große Versteigerung von Knnstgcgenständen aus königlichem Besitz auf Schloß Rosenstein statt. Am zweiten Tag kamen etwa 100 Gemälde, die zu 618 000 Mk. angeschlagen waren, zum - Verkauf. Erlöst wurden 863 000 Mk. Im Ganzen wurden von 230 Gemälden über 2 Millionen Mk.
- eingenommen.
Stuttgart, 28. Okt. (Kinde rundJugendwvhl- fahrt.) Ans Veranlassung des Ministeriums des Innern und des Arbeitsministeriums, Abteilung für Frauenarbeit findet in der Zeit vom 15. bis 20. November hier unter Leitung des Landesjugendamts ein Lehrgang zur Einführung in die Kinder- und Jugendwohlfahrt statt. , Es ist insbesondere für die in der württ. Gemeindeverwaltung und in der kommunalen Jugend-Wohlfahrtspflege tätigen Frauen bestimmt, namentlich auch für solche, "die dem Gemeinderat angehören. Auswärtigen Teilnehmerinnen können auf Antrag der Gemeinden Zuschüsse zu den Reise- und Ausenthaltskosten gewährt werden. Anmeldungen sind an daS württ. Arbeitsministerium, Abt. für Frauenarbeit (Neues Schloß) zu richten. !
Stuttgart, 28. Okt. (Frauen Versammlung.) Im Dinkelackersaal fand eine von den verschiedenen Frauenvereinen beider Konfessionen eiuberufene Versammlung statt, die gegen einen Antrag Stellung nahm, der in letzter Zeit von den sozialdemokratischen Parteien im Reichstag eingebracht und der die Abschaffung de- Gebärzwangs bzw. dir Aufhebung der entgegenstehenden Bestimmungen des Strafgesetzbuchs bezweckt. Nach einem Vortrag des Frauenarztes Dr. Mayer über die schweren Folgen, die mit der Verletzung der natürlichen Gesetze verbunden zu sein pflegen, wurde von vielen anwesenden Frauen aus daS-Entwürdigende hingewiesen, daS die Aufhebung der Gesetzesbestimmungen für die Frau mit sich bringen müßte. Für die Forderung trat nur eine Frau (Soz.) ein. Eine Entschließung, die sich für die Mutterschaft und den Mutterschutz und zugleich für fürsorgerische Maßnahmen zugunsten der unehelichen Mütter und Kinder aussprach, lehnte Bestrebungen gegen daS keimende Leben entschieden ab. Bon etwa 1600 an wesenden Frauen waren nur 10 gegen die Entschließung.
Stuttgart, 28. Okt. (Richtpreise abgelehnt.)
In der neuerlichen Beratung der Vertreter der Landwirtschaft, der Metzger, Viehhändler und Verbraucher am
geworfen und ihn geküßt hatte. Wie weich und süß ihre Lippen waren, und wie heiß sie küssen konnten! Diese Stunde war das Einsetzen seines Lebens für sie tzert! Er sprang auf — nein, an sich durfte er nicht denken, wenn daS Gute in ihm die Oberhand behalten sollte. V
Unruhig ging er im Zimmer auf und ab. Darnach ordnete er verschiedenes an seinem Schreibtisch, und dann ging »r mit dem Gedanken an die gellebte Frau schlafen.
12. Kapitel.
Kennst Du das alte Liebchen?
Es klingt so süß, es klingt j» trilk.
Eie mußten beide sterben.
Sie' hatten sich vlel zu lieb.
Es war zwei Tage später in früher Bormittagsstunde.
Bleich und still saß Regina in ihrem Zimmer, mit einer feinen Handarbeit beschäftigt. Ter Graf lag noch immer im Bett; sie hatte ihm „guten Morgen" gewünscht, nach seinem Befinden gefragt und dann den Arzt erwartet, der ihr die tröstlichsten Versicherungen gab.
„Aber Sie gefallen mir nicht, Frau Gräfin," meinte er, „mit Ihrem Aussehen bin ich gar nicht zufrieden."
„O, mir ist ganz wohl," sagte sie müde. „Ich leide ja seit Wochen an einer großen Schlaflosigkeit; da ist es kein Wunder, wenn man hinfällig wird. Meine Widerstandskraft ist ganz gebrochen; ich muh sie nächstens wirklich einmal konsultieren."
Und dann kam das Schrecklich« — —
Es wurde an die Tür geklopft, und herein trat die Zofe mit allen Zeichen des Entsetzens — „Frau Gräfin —"
„Was ist denn, Betty —"
„Nein, nein — o wie schrecklich —"
„So sprechen Sie doch und ängstigen Sie mich nicht unnütz —"
(FartjHiwg folgt.)