.Handelsflotte im Betrag von 15,1 Milliarden und ab'-" gesehen von den noch nicht bekannten feindlichen Forderungen für die Kriegsentschädigung; so ist die „Papierflut" auf die Höhe von 72 Milliarden gekommen, wovon allein auf das Jahr 1920 47sts Milliarden entfallen.
Der Bericht des Reichsfinanzministers begnüge sich allerdings nicht damit, den Abgrund aufzuzeigen, an dem das deutsche Volk — in seiner großen Mehrheit anscheinend ganz sorglos — dahinwandclt, sondern er entwirft auch einen Plan, den unvermeidlich scheinenden' Absturz ciufzu halten. Vor allem gehört dazu, wie Dr. Wirth ausführt, eine planmäßige Einschränkung der ins Ungeheuerliche gestiegenen Ausgaben u. a. durch Wiederaus- Hebung der seit der Revolution zahllos geschaffenen Stellen, Revision des Personalaufwands, der auf rund 10 Milliarden gestiegen ist, während er früher nur etwa den fünften Teil betrug. Grundsätzlich sollen keine neuen Ausgaben in den Reichshaushaltplan eingestellt werden. Aber auch das soll aufhören, daß dieser oder jener Ressortminister auf eigene Faust und über den verantwortlichen Verwalter der Reichssinanzen hinweg mit den Reichsgeldern schaltet, wie es ihm beliebt oder wie ers ans politischen oder anderen Gründen für gut hält- Unter „voller Uebereinstimmuna" des Reichskaöinetts hat Dr. Wirth sich das für die Zukunft verbeten und er ist auch damit durchgedrungen, daß seinem Amt eine weit größere Machtvollkommenheit zugestanden werden mußte, als er sie bisher wenigstens hatte ausüben können. Damit hat Dr. Wirth aber nicht nur seine eigene Stellung gefestigt, sondern, wie es uns scheint, auch die des Reichskabinetts überhaupt, dessen geschlossene Einheitlichkeit nach Wesen und -Ziel trotz aller entgegenstehenden amtlichen „Verlautbarungen" wohl nicht ohne Grund vielfach bezweifelt wurde. Einheitlichkeit gibt es nicht, wo nicht ein überragender fester Wille, mit den nötigen Befugnissen ausgestattet, die Vielheit binden und leiten kann. Wird der Reichsfinanzminister selbst fest bleiben und seinen Gesundungsplan unbeirrt zur Durchführung bringen, dann darf man vielleicht wieder Hoffnung schöpfen, daß die „krankhafte Wirtschaft" nicht der völligen Auflösung verfallen werde.
Neues vom Tage.
Die Fina -zkorrferrn;.
Brüssel, 23. SePt. Die Finanzkonferenz des Völkerbunds soll morgen nachmittag 3 Uhr eröffnet werden. Man glaubt, daß sie 14 Tage dauern werde.
Die Probeabstimmung in Paris.
Paris, 23. Sept. Bei der gestrigen Auswahlabstimmung für die Präsidentschaft wurden von Kammer und Senat zusammen 528 Stimmen für Millerand, 157 für den Kammerpräsidenten Per et und 113 für Leon Bourgeois abgegeben. Letztere beiden hatten erklärt, daß sie eine Kandidatur von Parteien nicht annehmen, die vereinigten Linksparteien hatten aber doch auf sie die Stimmen abgegeben, um durch möglichst große Gegenstimmenzahl Millerand, der sich für die Notwendigkeit einer Verfassungsänderung ausgesprochen hatte,' zum Rücktritt zu veranlassen. Durch die Abstimmung ist nun Millerand als alleiniger Kandidat ausgestellt^ er erhielt von 813 gültig abgegebenen Stimmen die er-e forderliche Ueberzahl. (Die Gesamtzahl der Senatoren und Abgeordneten beträgt 925.)
Verhandlungen der Bergarbeiter
mit Lloyd George. '
London, 23. Sept. Vertreter des Arbeiterdreibunds verhandelten gestern 3 1/2 Stunden mit Lloyd George über die Lohnforderungen der Bergarbeiter. Der Ministerpräsident beharrt daraus, die Streitfrage einem- Schiedsgericht vorzulegen.
Nach Lloyd Georges Ansicht sollen sich die Bergarbeiter mit den Grubenbesitzern einigen, daß die Lohnerhöhung von erhöhter Erzeugung abhängig gemacht werde. Es solle eine Mindestleistung zugrunde gelegt werden und' jede Mehrleistung solle entsprechend höher entlohnt wer-
Das a^te Lied.
Roman von Fr. Lehne.
8. Fortsetzung. PRachdruck verboten.)
Dann kam der Abschied. Regina hatte nicht gedacht, oaß es ihr so schwer werven würöe, vom Eiternhause iort- zugchen. Schluchzend hing sie am Ha.se des Vaters, ver Mutter; sie konnre sich nicht trennen, bis ihr Gatte sie leise datan erinnerte, daß es Zeit sei. Und da hatte ihr Vater gesehen, daß sie doch ein Herz hatte, ein liebevolles, zärtliches Herz -- nur für ihren Gatten nicht, dem sie immer gleich freundlich und herzlich — aber doch kühl gegenüber mar. — Tic unbewußte egoistische Abneigung der Jugend gegen alles, was alt war! — Aus tiefbewegtem Herzen riefen die Eltern den Scheidenden einen letzten Gruß und einen letzten Glückwunsch nach.
4. Kapitel.
Sechs Wochen war Regina nun schon verheiratet. Wie ein Traum war ihr die Zeit verflossen — was hatte sie alles schon gesehen unb bewunoert! Schnell, sehr schnell hatte sie sich in ihre bevorzugte Stellung gesunden. Ueber- all, wo sie hinkamen, erregte das so ungleiche Paar Bewunderung die vornehme Greisenerstbelnung mit dem blühenden, jungen Weib an der Seite, das man so oft für seine Tochter hielt.
Mit feinstem Takt bewegte sich Regina: jede dreiste Bewunderung, und wenn sie auch nur durch Blicke ausgesprochen wurde, wies sie mit unnachahmlicher Hoheit zurück. Ihr Gatte konnte mit ihr zufrieden sein; er war es auch — bis auf eins. Er hatte ihre Liebe oder Leidenschaft nicht Wecken können — sie war immer gleich freundlich, aber gleich kühl. Ost hatte er sie um ihre Liebe gebeten, dann aber sah sic ihn jedesmal so verwundert an.
„Was willst Tu nur, Adalbert? Ich bin Dir doch gu: - ich bin einmal nicht anders, das weißt Tu doch!"
-O, er wußte es besser — sie hatte Feuer und Temperament; er hatte es so oft bemerkt in dem feuchten 1
den. ' Die Mindestleistung würde unter dem gegenwär« tigen Durchschnittsstand sich bewegen, wodurch ein.' so- ,vrtige Lohnerhöhung Won bei gleicher Tageslei;l--ng eintreten würde. Der Vorschlag bezweckt, einen Rückgang der Kohlenerzeugnng trotz erhöhter Löhne zu verhindern
Beratmrgen über den neuen Gütertarif.
Berlin, 23. Aug. Heute begann im Festsaal des preußischen Abgeordnetenhauses unter dem Vorsitz des Reichsverkehrsministers die Besprechung über die Neuordnung der Gütertarife, zu der die Eisenbahnräte der seitherigen Staatseisenbahnoerwaltungen berufen waren. Reichsverkehrsminister Gröner sagte, das Tarifsystcm müsse den heutigen Wirtschastsverhältnifsen angepaßt werden. Mit den hochprozentigen Zuschlägen zu den alten Friedenstarifen müsse ausgeräumt werden. Tie Tarife müßten wieder organisch gestaltet werden. Vor allem aber sei eine Ge s undun g von Innen heraus notnoendig. Das Personal der Eisenbahnen, vom obersten Beamten bis zum letzten Arbeiter, müsse wieder mit freudiger Hingabe seine Arbeit verrichten. Seine, des Ministers, Aufgabe werde es sein, mit fester Hand und klarem Kurs für die Ausrechterhaltung der Ordnung und Disziplin zu sorgen. Von außen werde immer noch Unruhe und Unzufriedenheit in die Eisenbahner hineingetragen. Er werde es nicht dulden, daß die Eisenbahn zum Tummelplatz politischer und wirtschaftlicher Händel gemacht werde. Hierauf trat die Versammlung in die Beratung der neuen Tarife ein.
Die Zustände in Irland.
Dublin, 23. Sept. Bri.ische Polizeibeamte haben in einem Hotel einen Richter der Sinn-Feiner ermordet. — Die Sinn-Feiner haben aus dem Postzug Dublin — Sligv alle amtlichen Poststücke geraubt.
Ein Militärkraftwagen, worin sich Gendarmen befanden, ist bei Milltown in einen Hinterhalt geraten. Vier Gendarmen wurden getötet, einer verwundet. Es wurden eiligst Verstärkungen geschickt, die an dem Kampfe teil- nahmen. Dabei wurde ein Soldat getötet und mehrere verletzt. Die Soldaten nahmen 36 Angreifer gefangen.
Kämpfe in Italien.
Mailand, 23. Sept. Auf Soldaten, die einige gefallene Rotgardisten beerdigten, wurde aus einer besetzten Fabrik mit einem Maschinengewehr gefeuert. Tie Truppen mußten einen Panzerwagen herbeischaffen, mil dem es nach längerem Kampf gelang, die Arbeiter zu überwältigen. Zwei Arbeiter wurden getötet, einige schwer und etwa- 30 leicht verletzt.
Krieg im Osten.
Warschau, 23. Sept. Der russische Reitergeneral Budjenny soll schwer verwundet sein.
London, 23. Sept. „Wcstminster Gazette" meldet, die Pariser Beratungen Churchills und des französischen Kriegsministers hätten zu wichtigen Beschlüssen bezüglich der gemeinsamen Aktion im mittleren Osten geführt.
Württemberg.
Stuttgart, 23. Sept. (Todesfall.) Im Alter 81 Jahren starb hier Geh. Hofrat Dr. Julius von Jobst, der langjährige Präsident und Ehrenpräsident der hiesigen Handelskammer und Ehrenvorsitzender des Südwestdeutschen Kanalvereins. Der Verstorbene ist durch seine Tätigkeit in der chemischen Farben-Jndnstrie weithin bekannt geworden. Er war auch Mitglied der Ersten Kammer.
Stuttgart, 23. Sept. (Ernennung.) Der Unter- staatssekretür im- Württ. Ministerium für Auswärtiges (Verkehrsabteilung), Hitzler, ist zum Ministerialdirektor ernannt worden.
Stuttgart, 23. Sept. (Der städt. Hauptvoranschlag.) Das Städt. Nachrichtenamt schreibt u. a.: In früheren Jahren hat die Stadtverwaltung Stuttgart
Glanz oer Augen, in dem Beben der Lippen, wenn sie sich in ein Kunstwerk versenkte, oder wenn im Theater die Musik oder Handlung sie ergriff — nur für ihn nicht, da war sie kalt!
Und einmal kam es zur Aussprache. Sie waren in München aus dem Theater gekommen und direkt ins Hotel gefahren, da Regina den tiefen, nachhaltigen Eindruck, den ihr das herrliche Musikdrama „Tristan und Isolde" gemacht hatte, durch nichts verwischen lassen wollte. Schweigend lehnte sie im Sessel, träumend vor sich nieder sehend und die Vorstellung an ihrem geistigen Auge noch einmal vorüber ziehen lassend. Das also war Liebe — es mußte doch etwas Herrliches darum sein — leise seufzte sie aus. Ihr Gatte trat da zu ihr, der sie schon schweigend beobachtet hatte, und fragte sie, zärtlich seinen Arm um sie legend:
„Fehlt Dir etwas, meine Renee? Woran dachtest Du eben, an Deine Heimat? Warum seufzest Du?"
„Um nichts. Ich bin nur etwas abgespannt. Aber es war doch schön, nmnderbar."
„TaS freut mich, wenn es Dir gefallen hat!"
„Wie viel Schönes habe ich nun schon gesehen, v ich bin Dir so dankbar."
Uitd in einer seltenen Zärtlichkeitsanwandlung sah sie lächelnd zu ihm empor und schmiegte ihre Weiche Wange an seinen Arm. Ta war es wieder mal um seine Besinnung geschehen. Er preßte sie fest an sich und bedeckte ihr Gesicht mit seinen heißen, unersättlichen Küssen.
„Mein süßes Weib," flüsterte er dazwischen, „wie lieb habe ich Dich doch! Und Du hast mich doch auch lieb?"
Immer und immer dieselbe Frage! Fast unmerklich seufzte sie.
„Tu bist so gut, Adalbert," sagte sie ausweichend, „aber so laß mich — Tu zerdrückst ja mein Kleid —^ wehrte sie seinein Ungestüm.
Eine Wolke flog über seine Stirn.
ihren Hauptvoranschlag immer vor oder kürz nach dem' 1. April, dem Beginn des Etatsjahrs, sestgestellt. Heuer ist das nicht möglich. Einmal wissen die Gemeinden noch gar nicht, welche Einnahmen sie aus der Reichseinkommensteuer erwarten können, sodann sind auch die Verhandlungen mit dem Staat über die Verteilung der Schullasten noch nicht abgeschlossen. So konnte im Benehmen mit der Stadtpflege nur ein Vorentwurs ausgestellt werden. Die Ausgaben, die sich im vorigen Jahr noch auf Ü10 Millionen Mark beliefen, zeigen eine Steigerung um fast das Dreifache. Bei den Einnahmen bleibt ein Betrag von rund 85 Millionen Mark ungedeckt, für oen das Einkommen und die Umlage aus Grund, Gebändie und Gewerbe herangezogcn werden muße Es' muß die Frage der Besteuerung des sog. Mindesteinkommen s, das von der Reichseinkommenstene nicht erfaßt wird, erwogen werden. Die staatlichen Steuerbehörden sind in einer Weise überlastet, daß auch die vom Stadtschultheißcnamt verfügte Abkommandierung einer Anzahl städt. Beamten eine durchgreifende Hilfe und eine baldige Ausgabe der Steuerzettel nicht zic bringen vermag. Um eine geordnete Verwaltung zu ermöglichen und namentlich auch dringende Bauarbeiten nicht hinansschieben zu müssen, wurden die städt. Aemter ermächtigt, ihren Betrieb im Rahmen des vorläufigen Etats weiter zu führen.
Stuttgart, 23. Sept. (Vom Verein fürlänv- liche Wohlfahrtspflege.) Der Verein für ländliche Wohlfahrtspflege wählte kürzlich Direktor Bäuerle, den Führer der freien Volksbildungsarbeit in Württemberg, zum ersten, Oberamtmann Klump P-Backnang zum zweiten Vorsitzenden und den Dialeltdichter Ober- reallehrer Lämmle-Cannstatt zum Geschäftsführer.
Sindelfingcn, 23. Sept. (Ueb erfahren.) Auf dem hiesigen Güterbahnhof wurde einem hiesigen Landwirt beim Rangieren von Güterwagen ein wertvolles Pferd überfahren und getötet.
Göppingen, 23. Sept- (Einbruchsdiebstahl.) Während des Generalstreiks sind aus der Papierfabrik von G. Krum hier Treibriemen im Wert von 6000 Mark und Papiermaschinenfilz im Wert von 1000 Mark gestohlen worden.
Gmünd, 23. Sept. (M e tz g er streik.) Die Gmünder Metzger-Genossenschaft gibt bekannt, daß ihre Mitglieder ihre Läden geschlossen halten, nachdem der Gemeinderat es durch Mehrheitsbeschluß abgelehnt hat, den durch den regierungsseitig angeordneten höheren Vieheinkaufspreis notwendig gewordenen höheren Fleischverkaufspreis zu genehmigen.
Aalen, 23. Sept. (Frecher Die b.) Ein hier in Arbeit stehender Mann aus Ellwangen hat einem hiesigen Landwirt von seinem Kartoffelacker etwa 5 Ztr. Kartoffeln gestohlen, indem er die Kartoffelstöcke herauszog.
Schwaigern, 23. Sept. (Die Schwarze Liste.) Die Unabhängige (Freie) Bauern- und.Mittelstandspartei hat eine Liste derjenigen Weinkäufer zusammenge- stellt, mit denen die Weingärtner im vorigen Herbst bei Verkäufen Streit und Unannehmlichkeiten bekamen. Die Liste enthält 26 Namen und wird an sämtliche Weinorte der Oberämter Besigheim, Brackenheim, Heilbronn, Weinsberg, Neckarsulm, Maulbronn und Vaihingen versandt, um die Weingärtner vor ähnlichen Erfahrungen zu warnen.
Schwaigern, 23. Sept. (Hoher Wein preis.) Einem hiesigen Weingärtner wurden, wie der „Leintalbote" berichtet, 3000 Mark für den Eimer Neuen geboten. Das Liter kommt demnach auf 10 Mark.
Frauenzimmern, OA. Brackenheim, 23. Sept. (Weide v e r p a ch t u n g.) Tie hiesige Winterschafweide wurde um 8000 Mk. verpachtet. Im Vorjahr betrug der Pachtpreis 5080 Mk.
Weinsberg, 23. Sept. (Die hiesige Weinbauschule) nimmt auf 1. Januar 1921 wieder 10 Zöglinge auf. Die Schüler müssen das 17. Lebensjahr zurückgelcgt haben und sich für 2 Jahre zum Besuch der Schule verpflichten. . . !.
„Das schadet nicht! Aber warum beantwortest Tu meine Frage nicht?"
„Tu fragst mich auch immer so! Ich tue es doch nie!"
Ja, Tu — weit Du nur zu gut weißt, wie wahnsinnig ich Dich liebe — und doch bleibst Tu mir gegenüber stets das Bild ohne Gnade! Ich will, Tu sollst mich ebenso lieben, wie ich Dich liebe — Du bist doch mein Weib," rief er in ausbrechender Leidenschaft.
Sie war aufgestanden und ans Fenster getreten.
„Das läßt sich nicht zwingen," entgegnete sie ruhig, „wozu nur immer dieselben Aufregungen? Ich bin Dir herzlich gut und erfülle meine Pflichten als Tein Weib — mehr kann ich nicht tun, und daran lasse Tir genügen."
„Nein, das kann mir nicht genügen, wie oft soll ich Dir das sagen! Ich will auch Deine Seele, Dein Herz."
Sie zuckte leicht mit den Achseln und sah ihm nach, wie er voller Erregung im Zimmer auf und ab ging.
„Tu liebst mich nicht, hast mich nie geliebt," fuhr er fort, „das wird mir immer mehr klar."
Er blieb vor ihr stehen und heftete seine Augen fest auf ihr Gesicht.
„Tu hast mich nur geheiratet, um Rang und Reichtum zu besitzen."
Ihre Ruhe reizte ihn unsagbar, und dadurch ließ er sich Hinreißen, ihr diese Worte zu sagen, was er bei Besinnung nie getan hätte. Ta richtete sie sich hoch auf und sagte mit bebender Stimme:
„Und wenn dem so wäre? Ich leugne es gar nicht! Niemals habe ich Dir Liebe geheuchelt; ich bin stets wahr gegen Dich gewesen; denke an unsere Brautzeit zurück. Und wenn ich Dir sage, daß ich Dich achte und ehre, daß ich Dir gut bin wie außer meinem Vater niemand, so ist das ebenfalls Wahrheit. A so wozu mich immer mit jener Frage quälen? — Wenn ich Dich aber nun frage, warum Tu mich geheiratet hast —"
„Aus toller, wahnsinniger Liebe," warf er dazwischen, i. (Fortsetzung folgt.)