Tuttlingen,23. Sept. (Gefaßter Dieb.) Einem Landwirt in Singen a. H. wurde ein wertvolles Pferd aus dein Stall gestohlen. Der Dieb ist in der Person des ledigen Heizers Konrad Sp-rißler von Augst (Schweiz) sestgenommen worden, als er das Pferd hier veräußern wollte.

Ulm, 23. Sept. (Eröffnung der Deutsch-de­mokratischen Tagung) Tie Deutsch-demokratischen Landtagsfrnklionen Württembergs, Bayerns, Badens und Hessens traten am Mittwoch mit der Reichstagsfrak­tion hier zusammen, um wichtige Aussprache zu pfle­gen. Mit einer Ansprache des Fraktionsvorsitzenden Schiffer wurde die Tagung eröffnet, in der darauf Hingeiviesen wurde, daß es gerade im gegenwärtigen Augenblick erwünscht g?weseu sei, in Süddeutschland zu­sammen zu kommen, um die Verstimmungen zwischen Nord und Süd zu beseitigen. Besonders begrüßt wurde noch v. Payer. Er erwiderte, daß es gegenwärtig dar­auf ankomme, daß sich alle Volksgenossen klar werden über die Lage, in der wir uns befinden. Diese Klä­rung solle in Ulm erreicht werden, freilich den Stein der Weisen werde man auch hier nicht finden. Da die Reichsminister Koch und Geßler durch wichtige Be­ratungen in Berlin noch festgehalten waren, trat man in die Aussprache über die Sozialisierung ein. Der erste Referent war das Mitglied des Reichswirtschasts- rats, Reichstagsabgeordneter v. Siemens.

Friedrichshofen, 23. Seht. (Stadtschulthei­ßenwahl.) Die Deutsch-demokratische Partei, die So­zialdemokratie und die Unabh. Sozialdemokratie haben nun als gemeinsamen Kandidaten Rechnung >rat Ri en­tzünd t, zur Zeit beim Arbeitsministerium in Stutt­gart, ausgestellt, während das Zentrum Rechnungsrat Schnitzler anfstellt.

Friedrichshofen, 23. Sept. (Einbruchsdfeb - stahl.) In der Nacht auf Montag wurden in dem Magazin des Luftschiffbaus Zeppelin Stoffe und wert­volle Materialien im Gesamtwert von rund 45 000 Mk. gestohlen. Die Dilbe wurden durch einen Beamten der Grenzpolizei gefaßt und die ganze Beute ist wieder bei­gebracht. Es sind zwei ehemalige Arbeiter im Luft­schiffbau Zeppelin, der Schmied Josef Bachmann von Wurzach und der Friseur Franz Johann Reuter von Möckern bei Magdeburg, wohnhaft in Ravensburg.

Vom Bobenfee, 23. Sept. (Leichenländung.) Beim Landungssteg in Nonnenhorn wurde die Leiche eines etwa 50 Jahre alten Mannes geborgen, die anschei­nend schon längere Zeit im , Wasser lag. Nach den bei dem Toten aufgefundenen Papieren handelt es sich um den verheirateten Fr. I. Elser in Schw. Gmünd, der seinerzeit als Freiwilliger ins Feld gezogen ist.

Sept. (Die Polizeistunde.) Wie verlautet, ist über die Ansetzung der Polizeistunde, die einheitlich für das ganze Reich geregelt werden sollte, noch ! ue Einigung erzielt, da die großen Städte gegen die Festlegung auf 11 Uhr abends Einspruch erheben. Auch der Stuttgarter Wirtsverein .ist dagegen vor­stellig geworden.

Untertnrkheim, 23. Sept. (Der Taimlerkon- slikt.) Tic Firma Daimler wird von 360 Kriegsbeschä­digten 200 weiterbeschäftigen und für die ansscheidenden 160 Mann der Hauptfürsorgestclle einen größeren Be­trag zur Verfügung stellen. Damit haben alle schweben­den Fragen ihre Erledigung gefunden: der Wieder­eröffnung des Betriebs steht nichts mehr im Wege.

Klittgenberg, OA. Brackeuheim, 23. Sept. (In den Flam m en nin geko m m e n.) .Heute früh st^gen 3 Uhr ist in der Scheune des Schreinermeisters Christian Nenbig Feuer ausgebrochen, das in den Stroh- und Futtervorräten reiche Nahrung fand. Das dicht daneben stehende Wohnhaus konnte gerettet werden; cs wurde nur leicht beschädigt. Leider ist der in den 60er Jahren stehende Besitzer, der anscheinend in der brennenden Scheune noch etwas holen wollte, in den Flammen umgckommen. Das Vieh und die Fahrnis konnten ge­rettet werden. Die Eutstchungsnrsache ist nicht bekannt

Mühlacker, 23. ScPt. (K a r t o ff e l v e rt e i l u n g) Der Omsvorsteher unserer Gemeinde bittet in einer öf­fentlichen Aufforderung die Landwirte, Kartoffeln Zit der» Ausuahmepreis von i.5 Mark für die Armen der Ge­meinde abzugeben.

Frcudenftadt, 23. Sept. (Bluttat.) Ter 28fährig« Jvstf Bottler aus Bruchsal brachte der 22jährigrct Frida Götz aus Spandau auf einem Spaziergang zw-t übliche Schußverletznngen bei, darauf erschoß er jkllst.

Gaildorf, 23. Sept. (Keine Autolinie.) Nach einer Besprechung der Vertreter der Amtskörperschaft nnr der Obcrpostdirektion wird davon abgesehen, die Auto- Verbindung GaildorfObersontheim jetzt schon aufzu­nehmen, da sie sich so ungünstig gestalten würde, daß die Gemeinden zu große. Zuschüsse leisten mühten. Es soll aber eine bessere Verbindung durch Personenpost- tvagen mit dem Fischachtal hergesiellt werden.

Münsingen, 23. Sept. (Der neue Komman­dant.) Der bisherige .Kommandant des Trnppen- 1tebungSplatz.es, Oberst Freiherr von Lupin, tritt zu­rück. Sein Amt übernimmt Oberstleutnant von Bran­denstein.

Vom Oberland, 23. Sepl- (Kohlen not.) Als eines der erstem haben die Oberschwäbischen EleksiizilätS- werkc schon für die nächste Zeit Stromsperctage in Aus­sicht gestellt.

Baden.

Karlstuchs, 22. Sept. In der Pforzheimer Hagen­schieß-Angelegenheit ist nach derSüdd. Zeitung" eine richterliche Voruntersuchung eingeleitet worden. Weiter soll der Aufsichtsrat der Land- und Siedelnngsbank den allmählichen Abbau des Geschäftsbetriebs beschlos­sen haben. Voraussichtlich werde das im Besitz der Bant befindliche Areal verkauft und die abgeholzten Waldflächen wieder aufgeforstet. (Der Erfolg ist also, daß ein schöner Wald kapnt gemacht ist.)

Pforzheim, 22. Sept. Wegen Verschiebung von 9 ZentmrSilber erhielt der Kaufmann Gg. Mayer

von Pforzheim 4 Monate Gefängnis und MOOO IM. Geldstrafe, der Kaufmann Hans Dix 3 Monate Ge­fängnis und ebenfalls 50000 Mk. Geldstrafe, während' weitere Angeklagte je 6 Wochen und Geldstrafen von

20 bis 3» 000 Mk. erhielten.

Mannheim, 22. Sept. Auf der FnlgPostlinie Basel- Frankfurt wird nun auch Mannheim eine Landungsstelke erhalten. Es ist in Aussicht genommen, daß die Flng- l zeuge um 9 Uhr vormittags Basel verlassen, um i/zll Uhr in Karlsruhe, Y712 Uhr in Mamrheim und Vt1 Uhr in Frankfurt eintresfen, wo Anschluß an den Ham­burger Schnellzug besteht. Die Rückfahrt von Frank­furt beginnt um 2 Uhr. Ankunft in Mannheim um . ' - 3 Uhr, in Karlsruhe um YS4 Uhr und in Bafel um 5 Uhr, wo Anschluß an die schweiz. Züge besteht. Ein LaudePlatz soll hier alsbald erstellt werden. Tie 2. Li­nie voir Mannheim über KarlsruhePforzheimStutt­gartNUinchen wird zurzeit eingerichtet.

Brihingen b. Mnllheim, 22. Sept. In einer Be- zirksbancrnverfammlung wurde die Wcinpreisfrage er­örtert und die Preise ans 17002000 Mark für das Ohm (ungefähr 150 Liter) festgesetzt. Die im letzten Jahr vom Landesprei.Zamt für das Markgräflerland fest­gesetzten Höchstpreise betrugen 350420 Mark für Weiß- .md 420470 Mark für Rotwein für 100 Liter.

Willstiilt b. Kehl, 22. Sept. Ein hiesiger Maurer, )er infolge einer Gasvergiftung im Feld hochgradig ner­vös war, erschlug sein 3 Monate altes Kind, weil K unruhig war.

Lahr, 22. Sept. In Tiersburg kam der erst aus fünfjähriger Gefangenschaft heimgeke'hrte Landwirt Hcinr. Feist, Vater von 5 Kindern, unter seinen Wagen und erlitt tödliche Verletzungen.

Waldshut, 22. Sept. Ter Bruder eines hiesigen Amtsdieners hatte am 25. Juni 1914 aus Samoa ein Paket an seine hiesigen Verwandten abgesandt, das nunmehr nach über 6 Jahren unversehrt hier angekom­men ist.

Freiburg, 22. Sept. Wegen Unterschlagung von Geldern, die während des Kapp-Putsches für die Wach­mannschaften der hies. Einwohnerwehr bestimmt waren, ist lautBolkswacht" Stadtrat Kunz in Untersuchungs­haft genommen worden.

Eugen, 22. Sept. Im Amtsgefängnis machte ein

21 jähriger Bnrsche aus Büßlingen, der wegen Dieb-!

stahls in Untersuchungshaft war, seinem Leben durch Er- ^ hängen ein Ende. Er hatte sich aus dem Bettuch! , einen Strick gedreht. !

Vorn BoSensee, 22. Sept. Bürgermeister Tr. Eme- j rich in Ueberlingen wurde von sämtlichen politischen Parteien der Stadt Friedrichshafen aufgefordert, den bär­tigen erledigten Bürgermeisterposten, von dem Tr. Mayer nach den Angriffen von radikaler Seite zurückgetreten war, zu übernehmen. Emerich dürfte dem Ruf Folge leisten. Bis jetzt sind nur zwei Bewerber ausgetreten, die aber nicht in Frage kommen.

Die rehfarbene Harzziege.

Die rehfarbene Harzziege gehört zu den deutschen Land- fchlägen. Sie hat ihren Namen mit Recht, denn in der ganzen Erscheinung sieht sie einem Reh ähnlich, vor allem jüngere Tiere. Die Farbe dieser schönen Ziege ist ein sattes Braun, mitunter etwas Heller, mitunter dunkler. Es werden zwei Arten gezüchtet, schwarzbäu- chige mit schwarzen Beinen und weißbäuchige mit wei­ßen, schwarz geschienten Beinen. Ueber den Rücken läuft bei beiden Arten ein schwarzer Aalstrich. Die Be­haarung ist kurz> glatt anliegend, bei den Böcken oft etwas länger. Bei wcißbanchigen Tieren ist die Bauch­partie oft mit einer feinen schwarzen Linie ab gegrenzt, die Seiten der Nase sind hellgestreift, die Nase selbst ist dunkelgrün bis schwarz, ebenso die Schnauze. ' Die Ohren haben in den meisten Fällen eine etwas hel­lere Farbe (aber nicht schimmclgrau) und sind vielfach mit einer ganz schwachen dunklen .Umrandung umgeben.

D.c Körperbau der rehfarbenen Harzzicge ist kräftig, aber doch schlank und anmutig, der Rücken ist gerade, Brust und Becken sind gut ausgebildet, der Hals ist gedrungen und mittellang, aber nicht dick, sondern ziem­lich stark von der Seite her zusammengedrückt, der Kopf ist langgestreckt mit schwach hervortretender Stirn, Nase und Schnauze erscheinen mehr breit als spitz!, die Augen sino groß und lebhaft, die Ohren breit und mittellang, von vorn gesehen etwas zur Seite neigeno, der Schwanz ist stark behaart, das Enter halbkugelig mit nach- vorn gerichteten Strichen. Der Milchertrag bewegst sich zwi­schen 600 bis 800 Liter jährlich, jedoch sind .Ziegen mit höheren Erträgen durchaus keine Seltenheit. ,

Die Heimat der rehfarbenen Harzziege ist die Ge­gend um den Harz, besonders der Regierungsbezirk Hil­desheim. Durch sorgfältige Zuchtwahl ist aus dem vor­handenen guten Ziegenbestande diese schöne Ziege her- ansgezüchtet. Ihr Verbreitungsgebiet wächst fortwäh­rend, wozu neben ihrer ganzen Erscheinung und ihrer Leistungsfähigkeit besoitders auch die Tatsache beiträgt, daß sie sich den bestehenden Verhältnissen überall leicht anpaßt. , si... . .. , - 1 . .

Vermischtes.

Deutsch-Davos. FinanzleMe aus Frankfurt a. M. beadsich- trgcn, wie bekannt wird, das idyllisch unweit der Breitachklamm gelegene Dorf und Schwefelbad Tiefenbach in einDeutsch- Davos" d. h. in eine gewerbsmäßige Lungenheilgegend mit km pitalisftschem Anstrich und Hintergrund zu verwandeln. In ver­schiedenen Zerrungen und Zeitschriften werden schon die bekannten wissenschaftlichen Federn" dafür in Bewegung gesetzt, in T>e- fenbach wie überhaupt in der Gegend von Obcrstoorf i. A. ist man aber von dem Unternehmen nichts weniger als entzückt uni. setzt den Versuchen,- die einzigartige Gegend aus Geschäftsgrnn' den zu einem großen Seuchenherd zu machen jetzt schon sink einige Sanatorien dorthin verpflanzt entschiedenen Widerstand entgegen.

Naubiibersall. Zwei Kassenboten der Firma Karl Zeiß in Jena, die, wie gewöhnlich, von der Reichsbank das Geld für die Lohnzahlung (in diesem Fall 780 MO Mark) erhoben, sollten am Mittwoch mittag von vier Verbrecher», von denen zme^ aus Jena und zwei aus Leipzig stammten, überfallen und beraub^ werden. Die Räuber fuhren in einem Kraftwagen an, bevor sie aber ihr Vorhaben ausfiihren konnten, würden sie von Kriminalbeamten überwältigt und in ihrem eigenen Wagen ge­fesselt abgeführt. Die Leipziger Kriminalpolizei halte den Plan rechtzeitig entdeck! und die Polizei in Jena verständigt. So wurden, ohne daß die Räuber es merkten, alle Vorbereitungen zu ihrer Fcnchme getroffen und die in Frage Kommenden Sirm ßcn in Jena unauffällig besetzt, so daß die Verbrecher nicht mch"; entmischen konnten.

Falsche Znrenrubel. Nach einer Mitteilung des finnischen Konsulats in Reval werden in Rußland Zarenruvel, die al­lein noch wirklichen Münzmert haben, in großen Massen ge« fälscht.

Der Ursprung des Voylolts. Die Ausdrücke Boykott und Vvnkottiercn sind uns geläufig geworden, und der Boykott stielt als Waffe im wirtschaftlichen Kampf eine große Rolle. Begriff und Name stammen, wie wir im neuesten Heft der Zeiten und Völker" lesen, aus dem Jahr 1880. Damals stand die Agrarbewegung in Irland in voller Blüte, und die Mord­taten gegen mißliebige Grundherren nahmen in erschreckender Weise zu. In dieser Zeit wandten die Iren zum ersten Mal das neue Kampfmittel an. Auf der Long-Mack-Farm wohnte ein Kapitän Boycotl, der selbst Besitzer war, nebenbei aber noch die großen Güter des Lords Erne verwaltete. Als nun die Zeit der Ernte gekommen mar, sah er sich auf einmal aus Befeh! der irischem Landliga volluommen vereinsamt. Sämt­liche Knechte verließen ihn, niemand wolüe eine Hand für ihn rühren, und er wurde mit Drohbriefe» überschüttet. Polizisten wurden zu Hilfe gerufen und unter ihrem Schutz brachte de Kapitän mit seinen d.ei Töchtern selbst die Ernte herein. So wurde nun zwar die Ernte gerettet, aber Boykott und seine Familie konnten sich doch nicht halten und mussten ihr Be­sitztum unter soldatischem Schutz verlassen Das Wort boy- cotting kam damals gleich aus und wurde zum ersten Mal am 10. November 1860 in einer Dubliner Zeitung gedruckt.

Die Kriegsgewinnler der EstldküM. Sogar die Neger wer­den Kriegsgewinnler und trüben einen bisher bei den Bewohnern des schwarzen Erdteils unerhörten Lurus. Die Eingeborenen der westasrikanischen Goldküste haben mit dem Kakaohandel riesige Summen erzielt. Während des Kriegs vkrkaustcn sie den Kakao zu zehn Pfund Sterling die Tonne und behielten große Vorräte, die sie nach dem Waffenstillstand noch viel gün­stiger, oft für das Sechsfache des Preises absetzten. So sind diese Neger in den Besitz großer Reichtümer gekommen und wol­len sie nun auchstandesgemäß" aniegen. Mehr als 200 Ein­geborene der Goldküste besitzen bereits elegante Automobile, und weitere 200 dieser schwarzen Krösusse warten auf die Lie­ferung bestellter Wagen. Biele haben sich prächtige Häuser ganz nach europäischem Stil gebaut, von denen manche 8000 Pfund Sterling und mehr kosten, und es wird jeU Mode an der Goldküste, wie ein englischer Kaufmann aus Westaftika be­richtet,sich zum Essen besonders elegant anzuziehen".

Lokales.

Auflösung der württembergifchen Polizei­wehr. Gemäß den Forderungen der Entente hat das Ministerium des Innern die Verbände der Polizciwchr aufgelöst, sie als staatliche Ortspolizei in^ne bestehende Polizei übernommen und der Stadtdireltion Stuttgart und den Oberämtern ihres Standorts unterstellt. Ihre Unterbringung erfolgt wie bisher in Polizeikasernen. Die Oberleitung der Po.'izeiwehr und die Bezirksleitungen wurden aufgehoben. Die Bearbeitung des Polizeiwe­sens erfolgt ausschließlich durch das Ministerium des Innern.

Die landwirtschaftlichen Winterschulen. Tie

15 landwirtschaftlichen Winterschulen des Landes werden in der ersten Novemberwoche eröffnet werden. Nur in Calw, Horb und Kirchheim findet der untere Kurs statt, an den übrigen Orten werden beide Kurse gehalten.

Preisabbau. Wie der Eisen- und Stahlwaren- Jndustriebund in Elberfeld mitteilt, haben die vereinig­ten Möbelschloßverbände beschlossen, ihre Preise weiter herabzusetzen. Der Aufschlag für das Inland beträgt nunmehr 800 (bisher 1000) Prozent bei Schlössern mit französischer Feder und 650 (bisher 800) Prozent bei Zuhaltungsschlössern.

Auch ein Valntabcitrag. 800000 Franken muß das Reich monatlich für die ans den schweizerischen Sta­tionen beschäftigten badischen Bahnbeamten bezahlen. Das sind nach dem jetzigen Valutastand rund 100 Millionen Mark im Jahr.

Der Nene. Im Laufe dieser Woche findet in der Gegend von Bingen am Rhein der Portugieserherbst statt. Die Trauben sind fast überall gut ausgerejst und süß- Der Menge nach dürfte das Ergebnis zufrieden- stellcn. Für den Zentner Frühburgnndertrauben wur­den, in Rüdeshejm zuletzt 300 Mark bezahlt. Im Mark- gräflcrland und am Kaiserstuhl (badisches Oberland) ha­ben sich die Aussichten aus den Weinhcrbst vermindert. Man rechnet dort ans eine Drittelernte. Demgemäß haben die Preise wieder etwas angezocjen. In der Pfalz hat man Portugieserwein zu 7500 bis 8000 Mark für 1000 Liter verkauft.

Vom Tabak. Die Reife des Tabaks macht sich

immer mehr durch Helle Stellen auf dem Blatt bemerkbar. Das Tabakblatt fühlt sich weicher als früher an und hat glasigen Bruch, Man bricht zuerst die untersten Blätter, .kurz darauf die nächsten 35 Blätter und wieder nach einigen Tagen die obersten. Die geernteten Blätter werddn sofort cingefädclt und so auf eine Schnur gehängt, daß sie einander nicht berühren, weil sie sonst zu faulen anfangcn. Das Trocknen erfolgt unter Tach- schntz- Der Tabak ist trocken genug, wenn man ein Blatt zwischen den Fingern gerade noch ziisammenknüllen kann und es sich wieder elastisch - faltet. Solcher Tabak ist gelb bis dunkelbraun. Nun hat der Gär­prozeß zu beginnen. , . -