-Das Recht der Einzelstaaten,- mit auswärtigen Staaten Berträge adz uschließen und Vertreter bei auswärtigen Staaten zu bestellen.
Die Sscherstellung der Steuerhoheiten der Staaten durch Erhebung eigener Steuern und Ermöglichung von Zuschlägen zu den Rcichsfteucrn.: Erhebung und Verwaltung sämtlicher Steuern und Abgaben einschließlich Zölle und Verbrauchssteuern durch den Staat,: Äusdehnung des Besteuerungsrechts der Gemeinden und Gemeindcverbände zur Befriedigung eigener Bedürfnisse.
Entscheidende Mitwirkung der Bundesstaaten in den Angelegenheiten des Po st-.und Eisenbahnwesens und der dem allgemeinen Verkehr dienenden Wasserstraßen des Staatsgebiets.
Die Gliederung der Reichswehr zu Lande in bundesstaatliche Kontingente,: das selbständige Recht der Staaten,' für Zwecke der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, den Ausnahmezustand zu erklären und für diese Zwecke über ihre Kontingente zu verfügen.
Regelung des Schulwesens durch die Staaten als eines der^ Hauptgebiete der einzelstaatlichen Kulturpolitik.
Sicherung des bayerischem Sacheigentums gegen weitere Zugriffe des Reichs.
Nach dem Programm soll also der frühere Zustand vollkommen wiederhergestellt werden, der neue Föderalismus-Gedanke geht sogar noch einen Schritt weiter und verlangt grundsätzlich das Recht der Bundesstaaten, Vertreter bei fremden Mächten zu unterhalten. Der Parteitag mißbilligte die neue Gründung der christlich-sozialen Partei in Bayern und nahm die christlich-sozialen Forderungen in das eigene Programm auf. Es wurde ausgesprochen, daß die Bayerische Volkspartei mit der Zentrumspartei im Reich nicht eher wieder zusammengehen könne, -bis diese sich von dem erzbergerschen Einheitsstaat losgemacht habe und zum Föderalismus Windt- horsts zurückgekehrt fei.
Die „Münchn. N. Nachr." schreiben, wenn das neue Programm mehr sein solle als Zukunftsgedanken, fo wäre die bayerische Koalitionsregierung genötigt, in aller Form dazu Stellung zu nehmen. Das Verlangen, daß den Einzelstaaten die Entscheidung über ihre Staatsform (Monarchie oder Republik) überlassen bleibe, berühre den Neichsverband in seinem innersten Bestand.
Wie wir ausgeplimdert werden!
In Erfüllung des SchandfriedenZ von Versailles wurde Deutschland auch die Gestellung einer Kraftwagen- Fahrbereitschaft für Feindbund-Kommissionen zur Nachforschung nach Vermißten auferlegt.
Heute, im Herbst 1920, weiß jedes Kind, daß sich schon lange kein einziger „Vermißter" des Feindbundes mehr in Deutschland befindet. Trotzdem muß diese Fahrbereitschaft noch fortbestehen und 'wird auch eifrigst von den Entente-Koinmissie-suütgliedern und deren „Freundinnen" benutzt. So werden täglich Fahrten von rund 2000 Kilometer- — das ist ungefähr die Strecke von München über Hamburg nach Königsberg und zurück — gemacht! Natürlich auf Kosten der deutschen Steuerzahler! ^
Die in Berlin-.Halensee, Katharinenstraße 19, stationierte Fahrbereitschaft zählt 20 Kraftwagen; die Kosten belaufen sich- auf jährlich 2Hz Millionen Mark. Diese Summe setzt sich folgendermaßen zusammen:
Kosten der Fahrbereitschaft vom 1. 1. 20 bis 30. 6. 20.
1. Personal, Löhne, Gehälter
2. Betriebsstoffe
3. Bereifung
4. Garagen, Miete st. Reparaturen
6. Wagenabnutzuna (wenigstens rund)
231301,40 Mk. 335976,77 Mkd 194181,10 Mk. 16050,00 Mk.! 27 724,02 Mk. 300000,00 Mk.
Zusammen erstes Halbjahr 1920: 1105 233,00 Mk.
Also, da die Löhne usw. eine wesentliche Steigerung erhalten haben, jährlich rund 2Hz Millionen Mark!
Wie gedenkt die Reichsregierung die deutschen Steuerzahler gegen diese unerhörte Ausplünderung zu schützen? Wie lange soll diese Nachforschung nach „Vermißten" noch fortgesetzt werden?
Das alte Lied.
Roman von Fr. Lehne.
7. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
Ter Pfarrer faßte ihre beiden Hände und sah tief in die leuchtenden Augen.
„Wie Tu willst mein Kind! Möge es Dir zum Segen gereichen!"
Regina war allein. Sie sah die schöne herrliche Villa, sich darin als Herrscherin — und daneben den alten Gatten. Ihr Lieblingslied siel ihr ein — das vom alten König und dem jungen Pagen — bah, man war nicht mehr'im Mittelalter — sie würde schon glücklich werden, ganz gewiß. Und ein fester Zug grub sich um ihre seinen Lippen. Sie wollte ihre Jugend und Schönheit nicht in unnützer Sentimentalität vertrauern, bis der Rechte kam. Wer sollte dies sein? Vielleicht jener schöne, brünette Offizier, den sie schon einmal hatte zurechtwcisen müssen, weil seine Bewunderung gar io ausdringlich war? Er gefiel ihr dennoch gut — aber er hatte kein Geld und e einen Namen — -- „Maria Regina, Gräfin Roden- >erg," sagte sie da ganz laut mit eiucm seltsamen, trium- e liierenden Lächeln, „wie schön das klingt, wie stolz und vornehm! Ja, ich will's!" Und ihre hohe Gestalt reckte sich, als ob sie schon jene Stellung inne hätte!
* I
Nun war sie verlobt mit ihm. Ungeheures Staunen hatte dies hervorgerufen. Köpsschütteln und — Neid! — Aber unbekümmert darum, schritt sie hocherhobenen Hauptes ihren Weg. „Wie stolz und hochmütig ist sie geworden," zischelte es um sie her. Aber was ging sie das an? Zkrhllos waren Vie Glückwünsche gewesen, die sie bekommen - Schulfreundinnen, von denen sie nicht mehr beachtet worden war, weil die sich besser dünkten als die arme Psarrcrstochter, hacken sich zu ihr gedrängt — aber sie hatte sie alle absallen lassen. Nicht aus Hochmut, nein — sie war aber klug genug, sehen, wie es gemeint war, wenn es galt, nicht Regrna Hartmann, son
Neues vom Tage.
Der Abbau der Reichswehr.
Berlin, 22. Sept. Zum 1. Oktober ist weiteren 11650 Angehörigen der Reichswehr gekündigt worden.
Vom Reichswirtschaftsrat.
Berlin, 22. Sept. Dem Reichswirtschaftsrat ist von einigen Mitgliedern ein Antrag zugegangen, einen Steuerausschuß zu bilden, der sich zu Steuergesetzen, Aus- führungsbestimmnngen usw. gutachtlich äußern, uüf Gefahren ungeeigneter Gesetze und Gesetzesvorschläge Hinweisen und seinerseits Vorschläge - zur Abänderung solcher. Steuergesetze und zur Einführung neuer Steuergesetze zu machen berechtigt sein soll. Ein weiterer Antrag ersucht die Reichsregierung, anstelle der Einheitspreise für das an den Verband abzuliefernde Vieh den M arkt- preis einzusetzen und für bereits abgeliefertes Vieh den Unterschied nachzuzahlen.
Zur Wohnungsnot wurden die Grundsätze aufgestellt: Die Erstellung der kostspieligen Behelfs- und Notwohnungen soll möglichst eingeschränkt werden, da sie doch nur vorübergehenden Wert haben, dagegen soll vorwiegend auf die Errichtung von soliden Dauerbauten (Neubauten und Ausbau von Dachgeschossen) Bedacht genommen werden. Tie durch Aufhebung der Zwangswirtschafts-Gesellschaften usw. frei werdenden Räume sollen für Wohnungen hergerichtet werden. Die Zwangsbe-. wirtschaftung der Baustoffe ist abzubauen, die Ban-- stofsindustrie hat sich mit einem beschränkten angemessenen Nutzen zu begnügen. Zur Regelung der Preise sino gegebenenfalls Selbstverwaltungskörper (Arbeitgeber, Arbeiter und Verbraucher) zu bilden. Entbehrliche baupolizeiliche Vorschriften sind weiter auszubauen. Dem privaten Hausbesitz find Mietssteigernngen zu bewilligen in dem Rahmen, daß sie die Verzinsung des Kapi'talwerts einschließlich Nutzung und die Aufwendungen für Unterhaltung decken.
Verwarnung gegen die Behinderung des Kartoffelverkehrs.
Berlin, 22. Sept- Reichsverkehrsminister Grüner richtete an die Generaldirektionen der Reichseisenbahnen folgenden Erlaß: Aus allen Teilen des Reichs gehen mir Meldungen und Beschwerden zu, daß Eisenbahnbeamte und Arbeitergewerkschaften, sowie Betriebsbeamte in die Beförderung der Herbstkartoffeln eingrei - fen, die Gestellung von Wagen dafür verweigern oder von einem Nachweis, dienstbehördlicher Genehmigung abhängig machen. Beamte und Betriebsräte haben sogar verlang', daß mit dem Versandt von Kartoffeln erst begonnen werde, wenn die Eisenbahner des betreffenden Anbaubezirks selbst mit Kartoffeln eingedeckt seien. Ein derartig eigenmächtiges Vorgehen von Beamten und Arbeitern der Eisenbahn kann unter keinen Umständen geduldet werden. Es ist auch vom rechtlichen Standpunkt aus nicht zu billigen, wenn die Eisenbahner nur an sich denken. Wir haben das Vertrauen zu den Eisenbahnern, daß sie sich den vorstehenden Gründen nicht verschließen. Sollte dies nicht gelingen, so müßten im Interesse der Staatsautorität auch die Eifenbahndirektio- nen eingreifen, um die Versorgung der Bevölkerung mit den notwendigen Lebensmitteln nicht ernstlich zu gefährden.
((legen Valutaspekulationen.
Kassel, 22. Sept. Der Ausschuß der Kasseler Betriebsräte hat eine Entschließung gefaßt, wonach durch die Bankbetriebsräte in ganz Deutschland eine Ueber- wachung aller Valutakäufe und -Verkäufe in den Bankgeschäften eingerichtet werden soll, um den unlauteren Valutaspekulationen entgegenzutreten, die in den letzten vierzehn Tagen Deutschland um Milliarden geschädigt haben.
Gegen Vas System Leronv.
Basel, 22. Sept. Die „Baseler Nachrichten" er-
»
Ähren, England und Italien haben von Frankreich eine gleichmäßige Verteilung der Besatzungstruppen in Ober- ichlesien unter die drei Mächte verlangt. — Nach der Londoner „Times" haben die zurückgetretenen englischen lleberwachungsbmmten sich geweigert, ihr Amt in Ober- hlesien wieder zu übernehmen, solange nicht die Ent- vaffnung der polnischen Aufständischen dnrchgesührt fe>. Tie englische Regierung habe zwei dieser Beamten nach Varis gesandt, wo sie bei der Vernehmung des Generals Lerond (»g 'geu sein sollen.
H»ifc für Vie veutfche Wissenschaft.
Berlin, 22. Sept. Auf Einladung des Vorsitzende» des deutschen Roten Kreuzes, Landesdirektor *v. W in- » terfeIdt, fand im Landeshaus der Provinz Branden- k bürg eine Besprechung über die Hilfeleistung für die f Wissenschaft in Deutschland und Oesterreich statt. An- i wesend waren viele Persönlichkeiten, die bisher schon mit i ' Amerika in Beziehung standen, sowie der Vorsitzende des ^ amerikanischen Hilfswerks. Winterfeldt berichtete über den in Amerika tätigen Ausschuß, der auf Unterstützung der Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten verdienter Gelehrter und Künstler und wissenschaftlicher Institute, auf Beschaffung von Apparaten usw. hinwirkt, die bei der jetzigen Geldentwertung unerschwinglich geworden sind. Ein Ausschuß, wird demne ;st eine Denkschrift darüber veröffentlichen. Es sei notwendig, binnen hrei Jahren etwa 100 Millionen aufzubringen, sonst fei ein Erlahmen der deutschen wissenschaftlichen Tätigkeit unvermeidbar. Bei den heutigen Buchpreisen sei die Beschaffung einer Bücherei vder die Veröffentlichung eines wissenschaftlichen Werks beinahe unmöglich. Zn dem Zweck haben sich n. a. der Reichsverband der deutschen Universitäten, die Kaiser Wilhelm-Gesellschaft und der Verband der Techniker znsammcngeschlossen. — Ans ^ Amerika sind durch Vermittlung des Noten Kreuzes schon namhafte Spenden gewidmet worden.
Krzcwinski vor Gericht.
Berlin, 22. Sept. Vor der Strafkammer des Landgerichts 1 wurde heute gegen den 21 Jahre alten Rohrleger Paul Krzewinski verhandelt/ der am 14. Juli die französische Fahne vom Dache der französischen Botschaft am Pariser Platz entfernt hat. Ter Angeklagte sagt aus, er habe sich über das außerordentlich herausfordernde Benehmen der französischen Offiziere und Zivilisten erregt, die mit ihren Damen vom Balkon der Botschaft aus der auf dem Platz angesammelten Menge höhnische Bemerkungen zu- gernfen haben. In der Menge sei eine sehr erregte ' Stimmung entstanden. Er bestreitet, daß er für feine Tat Geld erhalten habe oder angestiftet worden sei. Mehrere Zeugen bestätigen die Angaben des Angeklagten über das Benehmen der Franzosen. Ter Staatsanwalt beantragte 9 Monate Gefängnis.
Krzeminski wurde zu 500 Mark Geldstrafe verurteilt. ^ Der Angeklagte hat, wie die Urteilsbegründung ausführt, in höchster Erregung gehandelt. Das Publikum ^ sei durch das Verhalten der Franzosen sehr gereizt 1
worden.
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Minden i. W., 22. Sept. Auf dem hiesigen Bahnhof lagern große Mengen Kartoffeln für Dortmund, di? aber nicht abbefördert werden können, weil die Eisenbahner die Verladung nicht zulassen.
Die französische» Brsatzrmgskofieu.
Paris, 22. Sept. (Havas.) Auf die Frage eines 4 Senators nach der Höhe der Besatznngskosten im Rheinland und der von Deutschland bisher bezahlten Entschädigung antwortete der Finanzminister, daß die Bc- satznngskosten bis Ende März 1920 1,8 Milliarden Franken betragen hätten, und von Deutschland bis Ende Juli ds. Js. 1388 047 245 Mark bezahlt worden seien, was 492 800 530 Franken gleichkomme.
67 Milliarden Abschlagszahlung.
Paris» 22. Sevt. Der . Matin" berichtet, in den
dern der zukünftigen Gräfin Rodenberg. Und der Tia- konus, wie er sie anschaute — sie konnte deutlich in seinen Augen lesen: nun doch ohne Liebe! Aber freilich ein Graf, und wenn es auch ein alter Mann ist, ist doch etwas anderes! — Sie fühlte sich froh und glücklich — und ihr Verlobter trug sie auf Händen.. Jeden Wunsch las er ihr von den Augen ab, und kein Tag verging, an dem er sie nicht mit einem kostbaren Geschenk überraschte — nichts war ihm gut genug für seine schöne Braut, die er mit fast wahnsinniger Zärtlichkeit liebte. Und das war das Einzige, was sie manchmal mit Bangen erfüllte. Bei seinem Verlobnngskuß, den er mit brennenden Lippen auf den roten Mund gedrückt hatte, war sie bis ins Innerste zusammengefchauert, und der Gedanke war ihr gekommen:, wird das immer fo sein?
Würde sie das Gefühl auch gehabt haben, wenn jener hübsche, brünette Offizier sie geküßt hätte? Aber weit wies sie das weg; dennoch war sie erfinderisch im Aufsuchen von Gelegenheiten, nicht mit dem Verlobten allein zu sein, um seine Liebkosungen nicht erdulden zu müssen, die ihr peinlich waren.
Einmal fragte er sie:
„Mein süßes Herz, sag', liebst Dü mich denn? Dü bist so kühl, während ich —"
„Ja, Adalbert," sagte sie, „ich bin Dir von Herzen gut und dankbar!"
„Dankbarkeit will ich nicht, Renee, ich will Deine Liebe! Mir genügt nicht bloß das Gntsein."
„Dann weiß ich nicht, was Du willst —"
„Tu bist zu kalt —"
„Das ist meine Natur, Adalbert, dagegen kann ich nicht — „Undine" sagt man öfter zu mir."
„Nicht einmal hast Tu mich Kgeküßt," sagte er mit leisem Vorwurf in der Stimme. „Tu hast gewiß eine» andern lieb — fa, bestimmt, das wird es sein," fuhr er lebhafter fort, wie von einem Gedanken ersaßt. Groß und ruhig sah sie ihn an.
„Wenn das der Fall wäre, Adalbert," entgegnete sie aus seine Worte, „dann würde ich Dir mein Wort nicht gegeben haben. Mein Herz ist frei, und nun bitte, quäle mich nicht mit unbegründeter Eifersucht; das könnte ich niemals vertragen." ,
Er schwieg daraufhin, nahm sich aber vor, die Hochzeit so viel wie möglich zu beschleunigen, damit seine Renee, wie er sie mit Vorliebe nannte, endlich ganz sein war. Und mit diesem Vorschlag stieß er auch auf keinen Widerspruch. Besonders der Frau Pfarrer war es lieb, da sie sich durch dm vornehmen Schwiegersohn doch etwas gedrückt fühlte. Regina war ebenfalls damit einverstanden; denn der Brautstand bereitete ihr doch ein Unbehagen, ohne daß sie es sich selbst eingestehen wollte. — Graf Rodenberg wollte seiner Frau den Rhein zeigen; den Winter beabsichtigte er in Rom znzubringen, was bei Regina große Frmde hervorrief. Tenn es war ja immer ihr höchster Wunsch gewesen, zu reisen, die Welt kennen zu lernen. Und all dieses Gute ivnrde ihr durch den Mann an ihrer Seite geboten.
Fast wie Rührung überkam es sie, als sie sah, wie bei ihrer sichtbaren Freude es wie Sonnenschein über sein Gesicht flog. Er war doch so gut, und im Stillen gelobte sie sich, ihm ein treues, liebevolles Weib zu sein!
So verging die Zeit wie im Fluge, und der Hochzeitstag war herangekommen.
Regina war eine schöne, imposante Braut, und die Kirche faßte die Zahl der Zuschauer nicht, die gekommen waren zu sehen, wie Pfarrer Har.tmann seine Tochter mit dem alten Grafen Rodenberg vermählte. Gar köstliche, eindringliche Worte waren es, die er sprach, Zuweilen von so innerer Bewegung ergriffen, daß er kaum weiter reden konnte — es wurde ihm ja so unsagbar schwer, die geliebte Tochter fortzugeben, die da vor ihm stand, so stolz und doch so demütig, deren tränengefüllte Augen an seinen Lippen hingen. ;
((Fortsetzung folgt.)