fb-weis gediehen, daß- am DienZtag voraussichtlich' der Betrieb im Hauptwerk in Untertürkheim geöffnet wird. KS werden vorläufig nur 3200 Arbeiter wieder einge­stellt.

Stuttgart, 19. Sept. (Vom Königsbau.) Das Finanzamt Stuttgart hat den Hauptsaal des Königs­haus an die Postverwaltung vergeben, die darin ein Fernsprechautomatenamt einrichten will. Der Kuppel­saal soll zu einem Kinotheater umgebaut werden..

Stuttgart, 19. Sept. (Technikertagung.) Die NeichSarbeitsgemeinschaft technischer Beamtenverbände hält vom 6.-9. Oktober in der Liederhalle hier ihren «Pen Bertretertagtag ab.

Stuttgart, 19. Sept. (Vom Tage.) In der Nacht «um Freitag wurde bei Raufhändcln der 27jährige Buch­drucker Friedrich Werne in der Rosenbcrgstraße er­stochen. Der Täter ist entkommen. Bei einem Brand, der nachts in einem Haus der Alexanderstraße ausbrachj stieg ein Bewohner des Hauses offenbar in geistiger Um­nachtung trotz, der zum Dach herausschlagenden Flam­men auf das Dach und fing an zu singen. Ter Mann wurde ins Krankenhaus verbracht. Nach einer Stunde war der Brand gelöscht.

Wein-berg, 19. Sept. (Die Getreideabliefe­rung.) DaS Schöffengericht hat 16 Landwirte des Be­zirks auf Anzeige des Kommunalverbands wegen un­genügender Getreideablieferung zu Geldstrafen von 130 bis 1500 LMcrk verurteilt.

Göppingen, 19. Sept. (Kirch eng sangs fest.) Lm Sonntag, den 3. Oktober, findet hier unter Mit­wirkung der Chöre von Stadt und Bezirk ein Kirchenge­sangsfest statt, daS vom Ev. Kirchengesangverein veran­staltet wird.

Gmünd, 19. Sept. (Bezugs- und Absatzge- nossen s ch a ft.) In einer Versammlung des Landw. Bezirksvereins und des Bezirksverbands d»c landw. Ge­nossenschaften wurde eine Bezugs- und Absatzgenossen- schast gegründet, der sofort 254 Landwirte beitraten.

Heidenheim, 19. Sept. (Kartoffel Wucher.) Ein hiesiger Händler hat von einem Bauern einen Zentner Kartoffeln um 20 Mark gekauft und frei ins Haus geliefert erhalten. Die Kartoffeln verkaufte er um 35 Mark.

Ehingen, 19. Sept. (Raubmord.) In der Do- »au bei Munderkingen wurde die Leiche eines Russen mit schweren Stichwunden am Kopf gesunden. Zwei an­dere Russen hatten ihn ermordert und beraubt. Sie sind verhaftet und haben bereits ein Geständnis abgelegt.

Lanpheirn, 19. Sept. (Stiftung.) Viktor Stei­ner in Neuyork stiftete eine größere Summe, die den Grundstock für ein hier zu erbauendes ^städtisches Schwimmbad bilden soll.

Gaulgau, 19. Sept. (Bauarbeiter streik.) Die hiesigen Bauarbeiter sind am Freitag in den Streik getreten. Der Grund besteht in erhöhten Lohnforde- rungen.

Balingen, 19. Sept. (Schwere Jungen.) Bei Rinsdorf wurde der Ludwig Heuninger aus Mühl­heim a. D. festgenommen, der im Rucksack 68 neue Hem­den, Einbrechwerkzeug und eine Pistole mit sich führte. Er gestand schließlich, in der Hemdenfabrik Buck in Geis­lingen, hiesigen Oberamts, in Gemeinschaft mit den Brüdern Johann und Hermann Hipp in Kölbingen, OA. Tuttlingen, den grüßen Einbruchdiebstahl ausge- sührt zu haben, wobei Hemden, Vorhangstoffe usw, rm Wert von 24 000 Mark gestohlen wurden. In der Woh­nung der Eltern der Hipp und der Geliebten des'einen Bruders wurde denn auch der größere Teil des Raubs vorgcfunden. Beide Brüder sind in Haft.

Stuttgart, 19. Sept. (Schiedsgericht.) Am Montag beginnen die Schiedsgerichtsverhanolungen über die von der Eisenbahudircktion gegen 140 Eisenbahner verfügte Entlassung, die trotz ansdrück.ichen Verbots am Generalstreik sich beteiligt hatten.

Odertürkheim, 19. Sept. (Ter Stand der Re­ben.) Ter Reifegrad der Trauben ist auffallend rasch vorgeschritten, so daß wir bei günstigem Wetter Aussichten auf eine gute Qualität haben. Tie Quantität wird durch daS Auftreten der Peronospora stark beeinträchtigt, trotz­dem die Weinberge fünfmal bespritzt wurden.

Baden.

Karlsruhe, 17. Sept. Tie Verordnung Vom 22. Mai 1919 über die Meldepflicht der Ausländer wurde dahin ergänzt, daß der Vermieter verpflichtet ist, sich über die erfolgte polizeiliche Anmeldung des be­herbergten Ausländers binnen 48 Stunden nach der Auf­nahme ,zu vergewissern. Wird ihm die Anmeldung nicht aachgetviesen, so hat er der Ortspolizeibehörde binnen weiteren 24 Stunden Anzeige zu erstatten. Diese Vor­schrift bezieht sich auch auf unentgeltliche Unterkunfts­gewährung. Gibt der Ausländer die Wohnung vdcr Unterkunft auf, so hat der Wohmmgsgeber dies binnen 24 Stunden her Polizei anzuzeigen.

Karlsruhe, 17. Sept. Die zur Aushebung der Vor­schulen vorgeschriebene Frist wurde bis 1. Oktober d. I. ausgedehnt.

Karlsruhe, 17. Sept. Vor dem Eingang zur Gre­nadierkaserne wurde ein Soldat von der elektrischen Straßenbahn überfahren und tödlich verletzt. 5>tz einem hiesigen Hotel hat ein aus Pforzheim zuge­reister 20jähriger Drogist sich und seine 19jährige Ge­liebte vergiftet.

Durch.Kurzschluß geriet ej-n Motorwagen der Albtal- bahn in Brand. Ter Betrieb erlitt eine emstündige Störung.

Baden-Baden, 17. Sept. Der 12jährige Sohn des Sodawasserfabrikautcn A. VoFel tvurde vom Auto eines Kurfremden erfaßt und getötet.

. Pforzheim, 17. Sept.' In seinem Zimmer hat sich em Idjühriger Kaufmann durch einen Schuß in die

Herzgegend entleibt. Der Grund zur Tat ist unbekannt.

Bruchsal, 17. Sept. Ter Preis für einen Liter

- Vollmilch wurde auf 2 Mark, für einen Liter Mager- ) milch auf 1.10 Mark mit sofortiger Wirkung erhöht.

Das städt. Milchamt wurde ermächtigt, Milchlieferungs­verträge vorzubereiten.

,, Mannheim, 17. Sept. Unter dem Verdacht, an der Tötung des Portiers Gebert 'beteiligt zu sein, wurde

> ein Arbeiter der südd.. Drahtindustrie aus Bürstadt

- verhaftet. Man nimmt an, daß die Täter von Gebert

> l^im Diebstahl überrascht worden^nnd.

^ Staufen, 17. Sept. DasStaufener Wochenblatt" und derKvotzinger Anzeiger", die seither wöchentlich j erschienen, kündigen die tägliche Herausgabe ab 1. Okto-

- ber an. Auf den Bremgarterseldern richten die Wild- i schweine ungeheuren Schaden an.

j, In. Feldkirch ist das Anwesen der Witwe Albert Gntgiell durch Feuer zerstört worden. Sämtliche ' Ernteoorräte gingen iss den Flammen ans.

Lahr, 17. Sept. Der Kommunalverband Lahr-Land gibt bekannt, daß der Brot- und Mehlpreis mit Wir­kling vom 20. September herabgesetzt wird.

Freibrng, 17. Fept. Die neue Kreuzblume des Münsters ist getreu dem alten Vorbilde fertiggestellt und wird am kommenden Sonntag in der Vorhalle des

- Münsters durch den Weihbischof Dr. Knecht feierlich ein geweiht.

Billingen, 17. Sept. Die Gendarmerie hat hier zwei schwere Einbrecher dingfest gemacht, die mit den modern- l sten Diebeswerkzeugen ausgestcrttet waren. Der eine war vor kurzem aus dem Zuchthaus in Ludwigsburg ausgebrochen.

. Konstanz, 17. Sept. Auf dem hiesigen Wohnungs­amt ist die Zahl der Wohnungssuchenden aus 3000 ge­stiegen. In Radolfzell sind 176 Familien auf der Wohnungssuche. Wie dieFreie Stimme" hört, soll die Autolinie SteißlingenRadolfzellBohlingen ans 1. Oktober durch- den Staat übernommen werden, i Bom Bodensee, 17. Sept. Der badische Dampfer 'Kaiser Wilhelm" wurde inBaden"" umgetaust.

Vermischtes.

Traurig. In einer kommunistischen Versammlung in Berlin sagte die Reichstagsabgeordnete Frau Fischer,; der Versail­ler Vertrag werde am schnellsten beseitigt werden können,« wen» man Hindcnburg und Ludendorff soiort beseitigen würde. Diebstahl im Gerichtrgebüud«. Bor der Strafkammer in Düs- eldorf wird gegenwärtig eine Strafsache gegen 48 Eisen- ahner verhandelt,; die u. a. auch große Mengen von Tuch­stoffen gestohlen haben. Ein Teil dieser Tuche war in das Gcrichtsgebäude zur Verhandlung geschafft worden,, über Nacht wurden aber sämtliche Ballen gestohlen.

Die Hochwasserschäden im Salzkammewut werden auf 60 Millionen Kronen geschätzt.

Nie Einfuhr aus Dänemark nach Deutschland nimmt in letzter Zeit stark zu. 2m Juli-wurden 1647 Pfekde,: 575 000 Kg. Speck,. 103 000 Kg. Fleisch, 2S36 Faß Butter, 334 Kg. Milch,, außerdem Käse, Eier usw. eingeführt.

DieKriegrgesellschaftin". Nach einemnur für den Dienst­gebrauch" hcrausgegebenen Verzeichnis der Kriegsgesellschasten vom April 1020 geht hervo.-,; daß damals noch 68 solcher Ge­sellschaften existierten,; die 19 825 männlich« und weibliche An­gestellte ungenügend beschäftigten,: davon 778 in leitender Stel­lung mit sehr hohen Einkommen. Die monatliche Gehalts­summe wird mit rund 10p, Millionen angegeben. Dies ist aber wohl nur der Grundgehalts zu dem noch die Teurungs-, Orts- und Kinderzüschlägc mit zusammen etwa 200 Prozent Erhöhung kommen. Das durchschnittliche Monatseinkommen stellt sich so­mit auf 1656 Mark auf den Kopf. Dazu wird man noch 244 Mk. persönliche und 400 Mk. sachliche Unkosten zu recl>- nen haben,, worüber in ejnem Verzeichnis die Angaben fehlen. Die Gesamtjahresausgabe beträgt somit rund 547 170 000 Mk. Das sind aber erst die Ausgaben der Haupt st eilen t die Summe für die Masse der im ganzen Reich beschäftigten An­gestellten ist weit höher. Wenn für die Einzelstaaten und Ge- meinden nur je 1 Angestellter der Zwangswirtschaft aus 500 Einwohner in Anschlag gebracht wird,: so ergibt sich hier eine Angestelltenzahl von 120 000,f und wenn weiterhin für jeden Angestellten eine persönlich« und sachliche Ausgabe von nur 18 000 Mk. angenommen wird,: ergibt sich eine Kostensumme von 2160 000 000 Mk. Die Gesamtausgabe für die Durchführung der Zwangswirtschaft beläuft sich also in. einem Fahr auf 4 707 100 000 Mark oder nahezu 3'Milliardeu. *

Enteignung deutscher Firmen. Von der australischen Regie- rung sind sieben deutsche Firmen in Neu-Guittda enteignet wor­den. Die neuseeländische, Regierung hat eine»Reihe deutscher Firmen auf Samoa enteignet. Den Firmen wird nur der von den Feinden nieder eingeschätzte Wert ihrer Liegenschaften ver­gütet. . I. -- *

Da» deutsch« Riesin-Schwimmdock ist dieser Tag« von Kiel an den englischen Krieqshafen Sheernes ausgeliesert worden. Es übertrifst mit seiner Hebekraft von 40 000 Tonnen das große englische »Dock,: das bei Sheernes in Medway lag,' um 8000 Tonnen. Zwölf Schleppdampfer waren nötigt um den Koloß an seine künftige Liegestelle bei Port Bictocia zu schaffen,, wo das Medw'ay-Dock vor dem Krieg sich befand. Das nun nach dem unseligen Friedensvertrag uns für immer verlorene Dock hat eine Lange von 700 Fuß.

Riesindjvidenden. Die Baumwollspinnereien in Oldham (Eng­land),; die jetzt infolge des Streiks der Arbeiter geschlossen sind, haben in den letzten Jahren Dividenden von 100600 Proz. verteilt.

Mr Anschlag gegen das Bankhaus Morgan. Nach dem Nemyork Hcrald" wird hpr Anschlag auf das Bankhaus Mor­gan ,in Neuyork als ein Racheakt von Kommunisten oder rus­sischer Bolschewisten angesehen,; weil Morgan die letzte fran­zösische Anleihe unterstützte,) wodurch die Angriffspolitik Frank­reichs Legen Sawjetrußland gefördert worden sei. Fünf Mit- -lieber des kommunistischen Hauvtvn'banüs in NeuyglL.

Mhäfkrk7""SK StiMW^M? HE' Bombenanschlag' erhielteVver­schiedene Personen, briefliche Warnungen,; die sie aber nicht be­achteten. Die Zahl der Toten wird jetzt auf 36,1 die ber Ver­letzten auf 226 angegeben. Das Staatsschatzamt,': das sich in der.Nähe des Tatorts befindet,; wird, von Militär bewacht, ebenso das Bankhaus Morgan,; in dessen Kellergewölben große Summen liegen. Die öffentlichen Gebäude und Ban­ken in allen größeren Städten wurden unter militärischen Schutz gestellt. Die Aufregung und Beunruhigung in Finanzkreiscn ist groß.- Dar Wohnhaus Pierpont Morgans,) der sich zurzeit in Europa befindet,; wird von Geheimpolizei bewacht.

Me Witwe.Wann war's setz',; daß euer Mann g'storb'n is?"Söll moan i,; wia 'r Schmoiz (Schmalz) auf ach- dcha March ir auffikemma."Iuoend."

Lokales.

Keine Fristverlängerung für das Reichsnot­opfer. Die Meldung, der Reichssinanzmiiiister habe die Frist zur Abgabe der Steuererklärung für das Reichsnotopfer bis zum 11. Oktober verlängert, ist unzu­treffend. Der Irrtum istp wie derBert. Lokalanz." mitteilt, darauf zurückzuführen, daß das Württem­berg i s ch e Finanzamt von sich aus die Frist in Würt­temberg bis zum 16. Oktober verlängert hat . Das Neichssinanzministerium sei zwar dagegen nicht einge­schritten, halte jedoch für das übrige Reich den 30.. September als letzten Abgabetermin aufrecht. Eine Ver­längerung sei vollkommen ausgeschlossen.

Die Gchnhwarenindustrig ist gegenwärtig wie­der etwas besser beschäftigt; die Läger sind meist stark gelichtet und es wird für den Winterbedarf gearbeitet. Tie Käufer sind der Meinung, daß die Lederpreise her- untergehen werden, die Fabriken wollen dagegen mit weiteren Preiserhöhungen herauskommen.

Herbstpreise. Nach den neuesten Berichten wer­den in verschiedenen Oberämtern Württembergs fol­gende Erzeugerpreise für Obst angelegt: Im Ober­amt Biberach für Mostobst 3440 Mk., Hall für Most­obst 3032 Mk., für Tafelobst 4853 Mk., Künzelsau für Mostobst 34-35 Mk., Brechobst 55 Mk., Edelobst 70 Mk., Neckarsulm: Mostobst 30 Mk., Ravensburg: Mostvbst 28, Wirtschaftsobst 30-35, Tafelobst 4060 Mk., Edelobst 60-75 Mk., Schorndorf: 32-34 Mk., Tafelobst 65 Mk., je für den Zentner beim Erzeuger.

Die dem Württ. Brauereiverband airgehörigen Braue­reien von Stuttgart und Umgebung erktären, daß sie an Preis treibenden Obstkäufen nicht beteiligt seien.

Ueber die Gestaltung der Kartoffelpresse liegen noch wenig.Nachrichten vor. Einzelne größere Käufe sind zu 2022 Alk. abgeschlossen worden, Versuche des Ab- fchlusses von Vereinbarungen zwischen Stadt und Land werden aus Ulm gemeldet. Der Präsident des Deutschen Landwirtschaftsrats, Freiherr von Schorlemer, hat kürzlich in Koblenz die Forderung ausgestellt, daß die landwirtschaftl. Vereinigungen einen Ausschuß zusammen­berufen, der die Verkaufspreise für Kartoffeln fest­setzt und dafür Sorge trügt, daß Zie Preise nicht über­schritten werden. Im Rhesikland kamen solche Abkom­men zustande, bei denen sich der Kartoffelpreis zwischen 10 und 20 Mk. für den Zentner bewegt, gewiß ein Be­weis dafür, daß die Landwirte keine Wucherpreise ver­langen wollen.

Das Zweiklassensystem der Eisenbahn. Die

Beratungen über die Einführung des Zweiklasseusystems bei den zuständigen Behörden haben nach, derBad.: Presse" ergeben, daß in absehbarer Zeit noch nicht daran zu denken ist. Die Verschmelzung der 1. und 2. Klasse Zu der sogen. Polsterklasse wäre nur möglich, wenn die Abteile 1. Klasse denen der jetzigen 2. angepaßt würden. Schon dies würde erhebliche Mehrkosten verursachen. Noch weit größere Aufwendungen würde es erfordern, wenn die 3. und 4. Klasse zu einer sogenannten Holz- klasse vereinigt werden sollten. Sämtliche Wagen 4. Klasse müßten in Preußen mit Bänken ausgestattet wer-, den. Abgesehen von den Kosten würde dies die Werk­stätten übermäßig belasten, während man jetzt froh ist, wenn sie das vorhandene Material einigermaßen in Stand halten. Die Ausstattung rnit Sitzplätzen würde auch mehr Raum beanspruchen, so daß der Wagenpark vermehrt werden müßte usw., alles Erfordernisse, an deren Erfüllung unter den jetzigen Verhältnissen nicht zu denken ist. In tarifarischer Beziehung stehen eben­falls größere Schwierigkeiten im Wege. Die Einnah­men der 1. Klasse sind zwar nicht so erheblich, daß sie nicht mit einem kleinen Ausschlag aus der 2. Klasse heraus­geholt werden könnten. Dagegen müßten die jetzigen Reisenden 4. Klasse mehr bezahlen, um die unvernteid- liche Verbilligung der 3. Klasse wieder auszugleichen. Ans alle Fälle wird es nicht möglich sein, die 1. Klasse im internationalen Verkehr zu beseitigen, schon im Inter­esse der Einnahmen des Reichs.

Gefangene in Polen. Angehörige von Deut­schen, die in Polen widerrechtlich zurückgehalten werden, tun gut, dagegen dem Auswärtigen Amt in Berlin, Referat Polen, sobald wie möglich unter genauer An­gabe der Einzelheiten Kenntnis zu geben.

Postsache. Um einer mißbräuchlichen Benutzung der internationalen Antwortscheine zu begegnen, hat sich die deutsche Postverwaltung veranlaßt gesehen, die Ab­gabe von Antwortscheinen bis auf weiteres dahin zu beschränken, daß an dieselbe Person gleichzeitig oder an einem Tag höchstens fünf internationale Antwortscheine abgegeben werden dürfen. Von jetzt an können nach Italien außer Postpaketen auch Postsrachtstücke, das sind Pakete von mehr als 3 bis 20 Kg. und zwar mit und ohne Wertangabe, zur Beförderung angenommen werden. Nachnahme' ist bei diesen Sendungen vorläufig noch nicht zngelassen. Nähere Auskunft erteilen die Post­anstalten.

Gedächtnisfeier für die Gefallenen. Ter

Württ. Kriegerbund empfiehlt den Bezirksverbänden di, Abhaltung einer jährlichen Gedächtnisfeier am 1. No­vember (Allerheiligen) für die Gefallenen des Weltkrieg: und der Feldzüge von 1866 und 1870^71.

Anfhednng der Zwangswirtschaft für Znücr. Im Unterausschuß des Reichswirtschastsrats teilte ein sicgicrungsvertretLL mit, daß. die Freigabe der Zucker-