teIerntej"d'ie"H'ä'fe r'e r ii"t'e""äls''güte Mittelernte beurteilt. Im ganzen bleibe das Ernteergebnis hinter dem, Bedarf wesentlich zurück. Deshalb fei die Reichsgetreidestelle gegen eine Erhöhung der Brotration, wolle aber eine Herabsetzung der Ausmahlung von 90 auf 85 Proz. zugestehen, jedoch bei gleichzeitiger Brotstreckung von 10 Proz. Wir müßten im übrigen etwa 2 Millionen.'Lwn- nen Brotgetreide einführen, hauptsächlich aus Amerika. Bei einem Durchschnittspreis von 5000 Mk. die Donne würde diese Einfuhr zehn Milliarden Mark erfordern. Eine Uebernahme dieser Kosten auf den Brotpreis würde unsozial sein. Nach Ansicht der Reichsgetreidestelle müßten sie auf die Reichs kaffe übernommen und durch allgemeine Steuern aufgebracht werden. Tie Anlieferung von Getreide, einschließlich Hafer sei in diesem Jahr gegen das Vorjahr bis zum 15. September von 241000 Donnen auf 557 000 Tonnen gestiegen. Aber im Vorjahr habe gerade um diese Zeit eine wesentliche Verbesserung der Anlieferung begonnen, während wir jetzt anscheinend bereits wieder in rückläufiger Bewegung ständen. Am meisten beunruhige nicht der Ausfall der Ernte, sondern der Umstand, daß die Vollzugsgewalt auf dem Gebiet der öffentlichen Wirtschaft außerordentlich stark versage und daß die Am vrdnungen nicht befolgt werden.
Die Krise der Entente.
Einen bemerkenswerten Artikel veröffentlicht „Echo de Paris" über die Krise. Es heißt darin: Das nationale Interesse erfordert es, daß das franz. Ministerium, das im Amt ist, nicht verschwindet. Ein großes Werk ist im Begriff, sich zu entwickeln: die Wiederaufrichtung der französischen Politik. Kommt eine andere Hand ans Ruder, so könnte das den Erfolg in Frage stellen. Unsere Leiter brauchten viel Mut und Voraussicht, um den Schlag abzuwenden, der an der Weichsel den Friedens- Vertrag von Versailles zu' zerstören drohte. Tie Krise der Entente cordiale, die zwischen dem 8. und 11. August bezüglich Polens entstanden ist, ist weder gelöst noch auch bloß abgeschwächt. Tie. Clique, die seit mehr als einem Jahr am Werk ist, um Polen Danzigs und Oberschlesiens zu berauben, setzt ihre Anstrengungen mit einer stetig größer werdenden Erbitterung fort. Das Abschiedsgesuch der englischen Offiziere, die der Verbands- lomnchsion für die Volksabstimmung in Schlesien zugeteilt sind, ist ein ernstes Alarmzeichen. Der'Völkerbund, der seine Hirngespinste weiter entwickelt, schickt sich an, die Ansprüche Deutschlands auf eine demnächstige Zulassung zu besprechen. Zu gleicher Zeit bereitet der gleiche Völkerbund, den man unklugerweise damit befaßt hat, die Finanzkonferenz von Brüssel zusammenzuberufen, die Arbeiten für diese Versamm- lung in einem Geiste vor, der unserer Sache nicht gün- stichist. Seit der Vertagung der Genfer Finanzkonferenz hat die Brüsseler Finanzkonferenz jeden Nutzen verloren. Es besteht die Gefahr, daß diese Konferenz, da che sich nicht mit den Mitteln beschäftigen kann, die Forderungen der Verbündeten an Deutschland zu mobilisieren (da diese Forderung noch nicht endgültig festgesetzt ist), gegen unS den Block der internationalen Finanz mit den Ideen eines Keynes und seinesgleichen bildet. In dieser Debatte, wie in dem Streit bezüglich des Eintritts des Deutschen Reichs in den Völkerbund haben wir Frau, zosen keine richtigen Verteidiger. Es ist Zeit, daß der Ministerpräsident in sein Arbeitskabinett zurückkehrt.
Neues vom Tage.
Rücktritt des ReichsfinanzministerS?
Berlin, 19. Sept. Das „Berl. Tageblatt"" meldet unter Vorbehalt, Minister Dr. Wirth beabsichtige zurückzutreten, da eine Reihe von Schwierigkeiten ihm die Durchführung gewisser Finanzreformen unmöglich machen.
Auflösung der Kriegsgesellschaften.
Berlin. 19. Sept. Die Reichsregierung ordnet die
Das alte Lied.
Roman von Fr. Lehn«.
4. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
Eine bohe Männergestalt war es, die diese Worte an Jda richtete.
^ „Herr Graf," entgegnete der Diener ehrerbietig, „des Fräulein Schwester liegt' ohnmächtig aus der Straße und —"
„Schnell, Friedrich, sagen Sie das der Frau Rat; sie soll sich daraus einrichten, einen Patienten ins Haus zu bekommen."
Ter Diener eilte, den Befehl zu erfüllen. ,
„Und? nun kommen Sie, mein kleines Fräulein schnell zur Schwester."
Als er in der Ohnmächtigen Regina erkannte, blitzte es seltsam in seinem Auge auf. Jda kniete neben ihr nieder und streichelte angstvoll Vas blasse Gesicht.
„Sie wird doch nicht sterben?" klagte sie.
„Nein, nein! Nur Mut mein Kind."
Er nahm das still daliegende Mädchen auf seine Arme und trug sie, von Jda gefolgt, seinem Haufe zu. Friedrich kam, ihm behilflich zu sein, aber er wehrte ab. Gar seltsame Gedanken bewegten ihn, als er auf tns süße, bleiche Gesicht sah, und unwillkürlich preßte er die holde Last fest an sich. Sein Antlitz war sehr rot, und er schien erregt, als er sie auf den Diwan im Zimmer der Rätin niederlegte.
„So, hier ist die Patientin. Sollten Sie nicht allein fertig werden, lasse sich den -Sanitätsrat kommen."
. „Das wird nicht nötig sein, Exzellenz," meinte die Dame, „ich will vor allem das Haar lockern."
Sie zog die Nadeln heraus, daß das köstliche Haar niederslutete und mit seinen Spitzen den Boden berührte.
- „Welche Pracht," murmelte er und warf einen langen Blick ans die regungslose Gestalt des jungen Mädchens, ehe er mit Jda das Zimmer verliehe
Vorbereitungen zur Auflösung aller noch bestehenden Kriegsgesellschaften, mit Ausnahme der Reichsgetreidestelle, fllr den 30. Januar bzw. 1. April an. ;
Erwerbslosigkeit in Sachsen.
Dresden, 19. Sept. Die Zahl der Erwerbslosen in Sachsen ist von Mitte Juli bis Mitte August auf über 125 000 gestiegen, wozu Noch die erhebliche Zahl von Personen kommt, die nur teilweise oder zeitweise beschäftigt werden. Sachsen weist ein Drittel aller in Deutschland vorhandenen Erwerbslosen auf.
Gewerkschaften mrd Landwirtschaft in Hessen.
Kassel, 19. Sept. Tie gewerkschaftlichen Verbände der Provinz Hessen-Nassau haben den landwirtschaftlichen Vereinigungen ein uns 6 Fage besiistetcs Ultimatum zngestcllt, daß zur Sicherung der Kartoffelernte vom 25. September an eine Eisenbahusperre verhängt werde.
« ' Nie zufrieden.
Paris, 19. Sept. Nach dem „Tcmps" will die französische Regierung die deutschen Kohlenlieferungen nicht voll anerkennen, da viele schlechte Kohle geliefert worden sei.
. Die Lage in England.
London, 19. Sept. Eine Besprechung der Vertreter der Bergarbeiter mit dem Handelsminister Horne blieb Ergebnislos, da die Bergarbeiter an ihren Lohnforderungen festhielten. Am Dienstag soll zugleich mit der Bergarbeiterkonferenz eine Konferenz der Vertreter der Transportarbeiter und der Eisenbahner stattfinden.
Die russischen Gewerkschaftler.
Christiania, 19. Sept. Tie Abordnungen der russischen Gewerkschaften, die angeblich zur Besprechung wirtschaftlicher Fragen die europäischen Staaken bereisen wollen, werden in den nordischen Ländern scharf überwacht. Tie norwegische Polizei untersuchte auf der Höhe von Koster bei Strömstad (Skagerrak) das den Gewerkschaftlern gehörige Dampfschiff „Sredug" und entdeckte eine große Menge von Waffen und Munition sowie IV 2 Millionen Rubel in Gold . (Auch in Berlin befinden. sich derzeit drei russische Gewerkschaftler, denen die Einreise-Erlaubnis erteilt wurde. Vier weitere, denen das Landen in England verboten wurde, sind in Hamburg eingetroffen, sie haben aber noch keine Reiseerlaubnis /rhalten.)
Die Verwicklungen in Albanien.
Rom, 19. Sept. Der montenegrinische General Mar-' tinowitsch ist im Begriff, mit 3000 Mann Skutari anzugreifen.
Tie italienische Regierung hat einen diplomatischen Schritt in Belgrad unternommen, um der südslawischen Regierung wegen des Vorrückens der südslawischen Truppen in Albanien eine Verwarnung zu geben und die Einhaltung de- Friedensvertrags zu verlangen. Tie „Tribuna" hofft auf die Unterstützung der Entente (d. h. wenigstens Frankreichs. D. Schr.).
Wirtschaftlicher Wochenüberblick.
Geldmarkt. Auf dem Devisenmarkt in Berlin ist «ine rasende Bewegunq ausgebrochen. Alle ausländischen.Devisen werden wie toll züsammengekalist,'. teils aus Furcht vor den Steuer- planen'ond der Zwangsanleihe.- teils vor Angst vor dem Bol- schewismus. Es ist das erbärmlichste und" widerlichste,: was wir seit dem Krieg erleht haben. Zum Teil sind auch die Amerikaner daran schuld,: die «inst im Vertrauen aus den Wiederaufbau Deutschlands große Markdetrüge angesammelt haben und sie jetzt in der Enttäuschung über die immer verworreneren finanziellen und politischen Verhältnisse Deutschlands wieder abstoßen. So ist unsere Mark in Zürich während dieser Berichtswoche ro>. 10.88 auf S.55 Rappen gefallen. Es braucht nicht lang« so weiter gehen,: dann stecken wir wieder im tiefsten ValnOielend drinn und die Schieber haben gute Tage. Nur eine internationale Aktion kann helfen. Die Hoffnung,- daß wir durch Fleiß und Sparsamkeit,-, durch innere Gr- schiossenheit wieder hoch Kommens ist ja doch zum Kinderspott geworden.
Börse. Auck an der Börse war in dieser Woche di« Stimmung zumeist tief gedrückt. Nicht einmal dir sogenannten Valutapapiere zogen mehr,' obgleich der Rückgang unseres Markkurses dazu völlig heraussorderte. Ueberall gab es Verkäufe,' wobei in Montanwerten Kursverluste bis zu 20 und 30 Proz.
Draußen im Garten ging er mit dem Mädchen auf und ab, das ihin nun das Nähere über den Unfall berichtete.
„Sie haben wohl die Schwester sehr lieb?" fragte er, über Jdas Haar streichend. -
„Ja, sehr lieb, und wie gut sie ist!"
In begeisterten Worten schwärmte sie von der Schwester, Won ihrem Walten und Wirken im Haushalte.
Den Grasen belustigte das Geplauder Jdas. Doch seine Gedanken weilten hauptsächlich bei deren Schwester. Schließlich peinigte ihn die Ungewißheit, wie es mit ihr stand, sch daß er hineinging und die Frau Rat um Auskunft bitten ließ. Die kam ihm entgegen und teilte ihm mit, daß alles so weit gut sei; nur wünschte sie wohl, wenn es ginge, das junge Mädchen noch eine Stunde dazubehalten, da es doch noch etwas zu angegriffen von dem Schrecken sei. Allerdings sträubte es sich^ weil die Eltern sich um ihr Ausbleiben sorgen könnten.
„Dem ist doch leicht abzuhelsen — ich telephoniere — dann ist alles erledigt."
„Oder ich gehe schnell nach Hause!" sagte Jda.
„Bewahre, kleines Fräulein! Jetzt lassen wir uns erst mal Erdbeeren mit Schlagsahne aus der. Veranda servieren, oder können Sie dies nicht essen?" lächelte der Gras, da er den entzückten Ausdruck gewahrte, der bei diesen Worten in das Gesicht Jdas trat. Erdbeeren mit Schlagsahne, das war doch das Schönste, was man sich denken konnte!
Nicht lange darnach saß der Gras mit seinen beiden Gästen und der Frau Rat aus der Veranda. Vor ihnen stand eine große Kristallschüssel, gefüllt mit Erdbeeren und Sahne,,und er freute sich, wie es den beiden jungen Mädchen schmeckte. Verstohlen ruhte sein Auge immer und immer wieder auf Regina, die trotz der großen Blässe und des Verbandes um den Kops doch so unendlich reizvoll aussah, tzaß in ihm ein Wunsch, an den er kaum zu denken gewagt, immer festere Gestalt annahm.
zutage traten. Der Remigüngsprozeß der Spekulation scheint also noch nicht beendet zu sein. Verhältnismäßig gut gehalten war der Anlagemarkt: Reichsschatzanleihe S9.90,. Kriegsanleihe 79.50,! aber 4proz. Württemberger weiter nachgebeud bis 84.78.
Produktenmarkt. Je ungünstiger unsere Valuta,: desto fester natürlich der Fruchtmark!,! weil die Einfuhr aus dem Ausland zu teuer wird. Heu wird mit 30—35 Mark bewertet,: Kleeheu sbgar mit 40 Mark. Ausländischer in Deutschland befindlicher Mais kostet ISO Mark. Für Hafer fehlt eine amtliche Notiz,: aber er zieht zweifellos im Preis an,; desgleichen alle Hafer- erzenguisse. Daneben haben auch Hülsenfrücht« wieder ungezogen.
Warenmarkt. Die Kohlen- und Eisenpreise sind unverändert. Auck tu den Garn- und Gewebepreisen der Textilbranche hat die Woche keine Aenderung erbracht. Das Baumwollgcschcift ist übersichtlich,', nicht aber das der Wolle. Erst neulich wurde die erste Bayerische Wollversteigerung in Bamberg geschlossen/ als ein Umschwung in der Kauflust eintrat. Solange die Preise hoch sind: gilt die'Versteigerung, beginnen sie zu fallen, so wsrd sie abgebrochen. Häute und Leder bleiben fest. Hopfen kosten 2000—2500 Mk. Wein, wird durch dir wieder günstiger gewordenen Ernteaussichten nieder gehalten.
Viehmarkt. Die Seucheiwerhäitnisse sind noch nicht besser. Aus Württemberg geht viel Schlachtvieh über die Grenze. Die Preise ziehen wieder an. Zuchtvieh ist kaum zu bezahlen und 'äußerst knapp.
Holzmarkt. Das Brettergeschäft liegt darnieder,! ist aber immer noch besser als die Nachfrage nach Stammholz. Die Sägewerke' fordern 500—650 Mk. ab Station,: der Großhandel will aber nicht mehr als 450 Mk. für den Kubikmeter anlcgcn.
Kurzer Wochenbericht der Preisbrrichtstrllr des Deutschen Landwirtschastsrats vom 12. bis 18. September 1920.
Die Preissteigerung für alle im freien Verkehr befindlichen Bodenproduktc machte in der abgelausenen Berichtwochc weitere Fortschritte. Die Stütze hierfür' bot der Devisenmarkt,- an. welchem die ausländischen Zahlungsmittel sich weiter verteuerten. Die holländischen Gulden,! die bei unserem Import eine wichtige Rolle spielen,; kosteten vor acht Tagen für 100 Fr. 1655 Mk.,s zum Schluß, der Berichtswoche 1925 Mk., woraus die Verteueruna der Einfuhr sich erklärt. In Erbsen,: besonders in Viktoriaerbse» zeigte sich im Anschluß an die Entwertung der deutschen Mark eine sehr starke Nachfrage,; der sich auch.eine scharfe Preiserhöhung aller Fuiterhlllsenfrüchte wie aller äußeren Futterstoffe ansch'oß. Ein großer Teil des Maisangebots wurde als Ersatz für den fehlenden Hafer genommen.
Stuttgart, 19. Sept. (Vom Landtag.) Die Abgg. Hiller und Dr. Beihwäng er (B.P.) haben an das Staatsministerium folgende Anfrage gerichtet: Dem Vernehmen-nach hat der Reichsarbeitsminister im Einverständnis mit dem Reichsfinanzministerium sestge- flellt, daß die Erwerbslosenunterstützung zu den steuerfreien Bezügen zu rechnen ist. Ist das Staatsministerium bereit, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß den erwerbslosen Kleinrentnern da- gleiche Entgegenkommen. gezeigt wird ?
Stuttgart, 19. Sept. (Tie Br-üge der Ruhestandsbeamten.) Auf die kleine Anfrage des Abg. Bock (Ztr.) btr. die Bezüge der Ruhestandsbeamten hat das Finanzministerium folgende Antwort erteilt: „Tie gesetzliche Neuregelung dieser Bezüge ist erst möglich wenn die Regelung im Reich erfolgt ist. Mit Wirkung vom 1. April d. I. ad wurde zu den Ruhegehalten ein .Vorschuß in Höhe der Hälfte dieser neben den bisherigen Tenrungszulagen bezahlt. Da- Finanzministerium ist der Ansicht, daß durch den erwähnten Vorschuß der grüß-, ten Not abgeholfen fei, zumal seit Juni die Teurung kaum mehr Fortschritte gemacht habe und daß die Pensionär» sich gedulden müssen, bi- die gesetzlich« Neuregelung ihrer Bezüge erfolge. -
Stuttgart, 19. Sept. (Aus dem Parteileben.) Tie Stuttgarter Vertrauensleute der Unabhängigen soz. Partei sprachen sich mit etwa Zweidrittelmehrheit für den Anschluß an die dritte (bolschewistisch«) International« aus. Das Programm der kommunistischen Internationale sei das Mindestmaß dessen, waS eine wahrhaft revoluticmäre Partei für sich als au-schlaggebend anerkennen müsse.
Stuttgart, 19. Aug. (Ti, Verhandlungen bei Daimler.) Die Verhandlungen der Betriebsleitung der Firma Daimler sind des Siebenerausschusses sind
Unter munterem Geplauder verging ihnen die Zeit, bis der Diener Herrn Pfarrer Hartmann meldete, der ihm auch auf dem Fuße folgte.
„Vating," rief Jda, sprang auf und eilte ihm entgegen, sich an seinen Arm hängend.
„Exzellenz hatten die Güte, mir zu telephonieren," sagte er nach den. ersten Begrüßungsworten, „ 0 , was ist geschehen, mein Kind?"
„Beruhigen ( ie sich, Herr Pfarrer," entgegnete 'der Graf ln liebenswürdigster Weise, und auf Regina deutend, die etwas von einem großen Oleanderbaume perdeckt dasaß, fügte er die Erklärung zu der Anwesenheit der jungen Mädchen hinzu, „also wie Sie sehen, gar nichts Schlimmes, Ihre beiden Fräulein Töchter sind hier gut aufgehoben."
„Wie sollen wir Ihnen danken, Herr Graf —"
Abwehrend hob der die Hand und bat den Pfarrer, sich zu ihnen'zu setzen und ihn noch mit seiner Anwesenheit zu erfreuen — ein Stündchen würde er doch hoffentlich für den einsamen Mann übrig haben!
Der Pfarrer setzte sich neben Regina, die seine Hand erfaßte und streichelte.
„Lieber Vater, nichts, gar nichts tut mir weh; ich bin ganz wohl — nur der Schreck," sagte sie auf seine besorgten Erkundigungen. „Der Herr Graf und die liebe Frau Rätin verwöhnen mich wirklich — ich komme mir wie eine Prinzessin vor," lächelte sie.
Frau von Schmied hatte indessen für Wein gesorgt, und bei einem Glase edlen Rüdesheimer unterhielten sich die Herren vortrefflich. Gegen ihre Gewohnheit war Regina schweigsam; größtenteils lag das an der Schwäche, von der sie noch befallen war — andernteils aber war sie von den Gedanken bestürmt, vor denen sie sich fast fürchtete. Sie bemerkte wohl die heißen Blicke, die der Gras ihr zuwarf, vor denen sie die Augen Niederschlagen muhte; sie wußte, daß sie ihm nicht mehr gleichgültig war — und vielleicht, wenn sie llug war — —
.... (Fortsetzung folgt.)