Neues vom Tage.
Ernennung.
Berlin, 29. Juli- Ter Reichsminister für, Ernährung und Landwirtschaft, Tr. Hermes, ist zum preußischen Staatskommissar für Volksernährung und der Landrat a. D. Geh. Reg. Rat Tr. Hagedorn zu seinem ständigen Vertreter in diesem Amt mit dem Titel Staatssekretär ernannt worden.
Gerichlsreforinen.
Berlin, 29. Juli. Dem Reichstag wexden nach dem „Berl. Tagebl." verschiedene Gerichtsgesetze in nächster Zeit zugehen. Eines derselben sieht vor, daß bei der Aburteilung, von Straftaten in erster und zweiter Gerichtsinstanz auch Nichtjuristen zugezogen werden. Ein weiteres Gesetz bezweckt die Beschleunigung und Verbilligung der Zivilrechtssachen. Endlich wird ein Gesetz über die Arbeitsgerichte vorgelegt werden.
Die neue Regierung in Mecklenburg.
Schwerin (Mecklenburg), 29. Juli. Bei der gestrigen Wahl deZ Ministeriums in Mecklenburg- Schwerin wurde zum Ministerpräsidenten Professor Tr. Reincke (Deutschnational) mit 28 Stimmen gewählt. 32 weiße Stimmzettel wurden abgegeben. Als Minister wurden gewählt: Amtsgerichtsrat E r y t h r o P e l zum Minister des Innern, Fabrikdirektor Dettmann- Güstrow zum Fin-nzminister, Oberlandesgerichtsrat Malert Schmidt-Rostock zum Justizminister, Oekonomie- rat St ein mann-Hof Salchow bei Plaue zum. Landwirtschaftsminister, Professor Dr. Reincke zum Unter-
richtsmirtister. P ' .. ,
Gescheiterte Regierungsbildung in Thüringen.
Weimar, 29. Juli. Tie Weimarer „Tageszeitung" meldet: Tie Regierungsbildung in Thüringen ist gescheitert. Nachdem die Mehrheitssozialisten erklärt haben, sich nicht an einer Regierung beteiligen zu wollen, in welcher der Landbund, die Deutsch-Nationalen und die Deutsche Volkspartei vertreten seien, bestand nur noch die Möglichkeit, aus diesen drei Gruppen und den Demokraten eine Regierung zu bilden, die allerdings mit nur einer Stimme Mehrheit hätte rechnen, aber doch wenigstens vorläufig die Geschäfte hätte führen können. Die Demokraten aber konnten sich, nicht entschließen, an'einer solchen Regierung teilzunehmen.
Die Unruhen in Pose».
Meserih, 29. Juli- Die Unruhen in mehreren kleineren Ortschaften bei Neutomischel gegen die Polen sind durch polnische Agenten und Lockspitzel hervorgerufen worden. Polnisches Militär verhaftete etwa 150 Deutsche, die unter schwersten Mißhandlungen nach der Festung Posen gebracht wurden, um dort wegen ,^Landesverrats" abgeurteilt zu werden.
Die Abstimmungsgebiete deutsch.
Piaris, 29. Juli. ' Der Botschafterrat (die Fortsetzung der Friedenskonferenz) hat nach dem „Temps" die Gebeite Allenstein und M arientverder auf Grund des Abstimmungsergebnisses Deutschland zugesprochen. Die.Grenzfestsetzungskommrssion soll jedoch befugt sein, Polen die Beaufsichtigung des Weichselflusses auf dessen rechtem Ufer zu übertragen. (Dadurch wird die erste Hälfte des Beschlusses zum Teil wieder aufgehoben.)
Kundgebung für die Verbrüderung mit dem Bolschewismus.
Bremen, 29. Juli. Gestern nachmittag veranstalteten die Unabhängigen und Kommunisten Kundgebungen für einen Anschluß an Sovjetrußland. Die Kundgebung schloß mit einem Hoch auf die Weltrevolution.
Die Versicherungen der Bolschewisten.
Berlin, 29. Juli. Ter „Berl. Lokalanzeiger" erfährt aus Stockholm, der Beauftragte für Auswärtiges in Moskau, Tschitscherin, habe den Vertreter der Sowjetregierung ,in Berlin, Viktor Kopp, erneut angewiesen, dort die Versicherung abzugeben, daß auf Seiten der Moskauer Regierung keine feindlichen Absichten oder Eroberungspläne gegen Deutschland bestehen; sie sei nur von freundschaftlichen Gefühlen beseelt.
Kopenhagen, 29. Juli. Ein Revaler Blatt meldet, maßgebende Persönlichkeiten innerhalb, der russischen Sow
jetregierung haben erklärt, die TokvjetLegieruM HE ktiS? mals die Selbständigkeit der Randstaaten ernst genommen. Es wäre wünschenswert, wenn die baltischen Länder selbst die Frage ihres Anschlusses an Rußland auswerfen würden. Im entgegengesetzten Falle würden sie dazu gezwungen werden. Die wichtigste Frage sei, wann der Weg Rußland durch Esthland und Lettland an die Ostsee eröffnet werde, ^
Kopenhagen, 29. Juli- Tie „Berlingske Tidende" meldet aus Kowno: Tie litauischen Besatzungstruppen sind aus Wiln «'zurückgezogen worden, nur der Kommandant verblieb dort, um die Ansprüche Litauens auf die Zivilverwaltung geltend zu machen. Tie Bolschewisten haben dagegen in Wilna und in allen von ihnen besetzten Gebieten Litauens die Räteherrs ch afst eingesührt, die Fabriken in Besitz genommen und den Befehl gegeben, alle Gutsbesitzer zu verhaften. Tie Beschlagnahme von Eigentum und dw Verfolgung des Bürgertums ist in vollem Gang. In der litauischen Bevölkerung findet der Bolschewismus nur wenig Anklaug. Tie Lebensmittel wurden von den Bolschewisten sofort beschlagnahmt und sinnlos verpraßt, sodaß großer Mangel herrscht, die Preise aller Waren sind unerschwinglich. Ter Marsch von vier russischen Heeren durch Wilna dauerte vom 21. bis 25. Juli. ?
11. November statt 11. Juli.
Paris, 29. Juli. Ter Antrag, das Jub ilüum der französischen Republik am Tage des Abschlusses des Waffenstillstands,, ello am 11. November zu (>"" '' n. in von: llsn ' '' '' mmeuommen 'worden.
l Uuchlllcksfall Sei einem Krawall,
s 'Höchst a. M., 29. Juli. Die Arbeiter der .Höchster : Farbwerke veranstalteten heute eine Kundgebung, um Lohnforderungen und Herabsetzung der Arbeitszeit durchzu- ; drücken und gegen den Lohnabzug zu protestieren. Tie s Menge drang in das Direktionsgebände ein; ein Direk- - tor wurde schwer mißhandelt'. Plötzlich stürzte im Treppen- ! Haus das Geländer ein und eine große Anzahl Menschen i siel in die Tiefe. Viele Personen wurden schwer verletzt,
! ein junger Mann ist bereits gestorben.
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j Freibnrg, 29. Juli. Als Nachfolger des -verst. Erz- («bischofs Tr. Nörber wirst in der Zentrumspresse der c ehemalige Klosterpsarrer in Baden-Baden und jetzige' i Stadtpfarrer vorwKenzingeu H.'H. Gumbel genannt.
! Magdeburg, 29. Juli. Das Oberpräsidium teilt mit, daß die Veröffentlichung der „Magdeburger Zeitung" über i die Bildung Hnes Roten Heers falsch sw. soweit die , Provinp Sackten in Frage komme.
! Warschau, 29. Juli. (Eeneralstabsbericht vom 28. Juli.) Am nördlichen Frontabschnitt zogen sich unsere .Abteilungen planmäßig auf die Linie Grajewo-Ozsowiec Kamieniec-Litowoki zurück. Das Zentrum der polnischen Truppen'geht ohne stärkeren Druck des Feindes zurück, nachdem örtliche Angriffe des Gegners an der Kobriner Straße zurückgewiesen worden sind. Der Rückzug erfolgt mit dem linken Flügel nach Westen, um die Verbindung mit den nördlichen Armeen nicht zu verlieren. Südlich der Stochodlinie herrscht Ruhe. Am Styr und am Sereth werden sich unsere Gruppen zu einem Angriff umgruppieren.
, Kopenhagen, 29. Juni. Einem Warschauer, Telegramm zufolge meldet der polnische Heeresbericht: Beim Zbrucz wurden alle feindlichen Angriffe abgewiesen. Westlich von Tnbno zersprengten wir die 45. bolschewistische Infanteriedivision und die 14. Kavalleriedivision. Nördlich von Luzk in der Gegend bei Susk (?) haben wir die 131. bolschewistische Brigade geschlagen, wobei wir Kanonen, Wagen, viele Maschinengewehre usw. erbeuteten und viele Gefangene machten. Ter Feind ' flüchtete in Unordnung in der Gegend nördlich von Pinsk. Beim Mogtinski wurden vom Feinde heftige Angriffe unternommen.
Französische „Freiheit".
Paris, 29. Juli- Im Senat erklärte Millerand, Frankreich verfolge in Sprien-nicht eine Politik der Be
herrschung, sondern der Freiheit. (!) Der Senat ge-( nehmigte mit 212 gegen 84 Stimmen die von der Re- M gierung für Syrien verlangten Kredite. E
Paris, 29. Juli. Me französischen Truppen sind am 23. in Aleppo eingetroffen.
Die Londoner Konferenz.
Paris, 29. Juli. „Petit Journal" erführt aus London, man glaube, daß die Sovjetregierung auf die Note der Verbündeten zunächst ausweichend antworten werde, namentlich auf die Forderungen, daß der Friede mit Polen unterzeichnet sein müsse, ehe man die anderen Punkte bespreche und daß die Randstaaten an der Konferenz teilnehmen müssen.' Schließlich werden die, Vertreter Moskaus aber doch nach London kommen. Die Konferenz werde wohl nicht vor dem 15. September stattfinden und ziemlich lange dauern. G
Kotvno, 29. Juli. Zwischen der lettischen und der - litauischen Negierung wurden Verhandlungen über den gegenseitigen Grenzverkehr und über militäris ch e Fragen eingeleitet, die in Kowno stattfinden. Ter Bolschewist Joffe ist mit der Antwort der Moskauer Regier rung auf die litauische Note nach Riga zurückgekehrt.
Das „Sekbftbestimmungsrecht".
London, 29. Juli. Im Unterhaus wurde eine Anfrage eiugebracht wegew des Widerspruchs der Eingeborenen der Kolonie Togo gegen die französische Herrschaft. (Tie ^ Einwohner hatten erklärt, daß sie bei Deutschland bleiben wollen, ebenso wie die Tualla in Kamerun. D. Schr.) Ter Regieruugsvertreter antwortete, es sei nicht möglich, die einmal getroffene Vereinbarung zu ändern. Man habe übrigens im Sommer 1919' b i der Verteilung der feindlichen Gebiete die „größte Rücksicht" auf Artikel 22 der Völkerbundssatzuitz (Selbstücstimmuugsrecht der Völker) genommen. (!)
London, 29. Juli. 'Reuter erfährt, daß der König von Hedfchas seinen Vertreter bei der Friedeuskon- D fe. 'vz zurückgezogen hat.
Papis, 28. Juli- (Havas.) Lloyd George und Millerand haben den englischen Oberkommissar in Danzig (Tower) angewiesen, zu verhindern, daß die Mu- uinonssendungen für Polen durch streikende Hafenarbeiter unausgeführt bleiben. Tie britischen und italienischen Ti 'vpen, die aus den Abstimmungsgebieten Allenstein und Marieuwerder zurückgezogen werden fällten, haben auf den Bericht des Marschalls Foch hin den Befehl erhalten,'zu bleiben.
Rom, 28. Juli. Tie italienische Regierung hat das «Abkommen ihres Vertreters mit den Albailleni über ^Kalona nicht anerkannt.
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Die teure Besatzung. f
Berlin, 29. -Juli. Im Hauptausschuß des Reichstags wurde mitgeteilt, daß die feindliche Besetzung des Rhcingebiets 150 000 Manu stark sei. Dazu kommen sogenannte „Delegierte des Rheinlands", 94 an der Zahl, mit ihrem nicht geringen Troß und außerdem der „Hohe' Ausschuß", für welch letzteren allein 20 Millionen Mar? aus der Reichskasse aufzubringen sind. Bis Ende April 1920 sind für diese Fremden in bar 1783 Millionen Mark und au Lebensmitteln und sonstigen unmittelbaren Leistungen 1565 Millionen, zusammen 3348 Millionen Mark aufzubringen gewesen. Die Ansprüche an Wohnungen und' deren Ausstattungen sind sehr hoch. So verlangte der Herr Delegierte der Rheinlandkommission eine Zeihn- zimmerwohnung urch 28 000 Mark für die Ausstattung, Frau Gemahlin stellte noch weitere Forderungen.
Die BauernSewegung in Oberhessen.
Gießen, 29. Juli. Auf einer Zusammenkunft von etw« 8000 Bauern aus allen Derlen Oberhessens wurde ein« Entschließung angenommen, die die sofortige Auflösung der Volkskammer und die Vornahme von Neuwahlen verlangen. In einer zweiten Entschließung heißt es: Ter oberhessische Bauer ist sich seiner wichtigen Aufgabe der Volksernährung voll bewußt, aber er fordert Beseitigung der Zwangswirtschaft. Wir sind bereit, die Versorgung der Stadt sicherzustellen. Die Druschprämie lehnen wir ab, fordern vielmehr eine gleichmäßige Bezahl
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LS, Fortsetzung. : Nachdruck verboten.)
Magelone wandte sich ihm rasch zu. In ihren Augen zitterte noch ein Strahl innerer Erregung.
„Wer? Meine Hofdame Gräfin Lampelius! Man wiederholte mir eine abfällige Bemerkung, die offenbar von Leuten ausging, die sie gar nicht kennen. Ich aber behaupte, obwohl ich sie erst kurze Zeit kenne) sie hat das beste Herz der Welt und einen edlen, durchaus lautern Charakter! Augen wie die ihren lügen nicht!"
Stundenlanges Schweigen folgte diesen Aorten. Der Prinz warf der Neufelden, die übrigens blankcste Harmlosigkeit zur Schau trug, einen zornigen Blick zu. Dann zog er die Hand seiner Gemahlin an die Lippen.
„Du bist wie immer ein Engel, Magelone! Gütig und gerecht nach Art wahrhaft guter Frauen!"
„Tu bist also meiner Ansicht, Egon?"
„Gewiß! Man sollte mindestens vorsichtig sein mit derlei Bemerkungen, die der Ehre des Nächsten nahetreten!"
Wieder glitt sein Blick zu der Hofdame hinüber, die den ihren taubenhaft sanft senkte.
- „Und Sie, Baron?" wandte sich Magelone an ihren Gast. „Man sagte mir, Sie kennen die Gräfin gleichfalls. Sind Sie auch meiner Meinung?"
Es klang eine ganz leise Herausforderung in der Frage mit. Tenn ein Körnchen der Saat mar doch in ihrem Innern haften geblieben: ein unklarer Aerger über Rosenschwert, der seinen Neffen zu gut hielt für ihre Hofdame, bloß weil diese arm war und, eine Mutter besaß, die als Verschwenderin galt.
Aber dieser Aerger verschwand jäh wie Schnee in der Sonne, als sie nun in dies ernste edelgeschnittene Antlitz
blickte, in Augen, die unter buschigen weißen Brauen ihr so warm entgegenlenchteten.
„Ich säge, Hoheit: Gott erhalte Ihnen ewig diesen schönen Glauben an andere Menschen, selbst wenn er Sie hin und wieder betrügen würde! Es kommt ja im Leben nicht so sehr darauf an, wie die Dinge sind, als wie wir sie sehen und' uns zu ihnen stellen!"
„Das ist aber eigentlich keine Antwort auf meine Frage, lieber Baron!"
„Nicht? Dann müssen Hoheit mir verzeihen, wenn ich keine bessere weiß! Ich kenne die Gräfin Lampelius viel zu wenig genau, um mir ein Urteil über ihren Charakter zu erlauben!"
Sein Ton war kühl und zurückhaltend. Magelone fühlte: die Neufelden hatte recht, er mag Lore nicht, will es aber tPder zugeben, noch direkt bestreiten. Sie konnte ihm nicht zürnen deshalb. Denn sie schätzte Ehrlichkeit vor allem. Aber in ihren Herzen nahm sie nun erst recht lebhaft Partei für das schöne Mädchen, dem ihrer Ueberzeugung nach bitter unrecht geschah.
Ucbrigens war Lore Lampelius bald vergessen. Der Prinz brachte das Gespräch auf andere Gegenstände. Man sprach von Neugedingcn und Heidhausen, dem Krieg und fremden Ländern, die Rosenschwert bereist hatte und von deren Kunstschätzen und ethnographischen - Verhältnissen er sehr anregend zu erzählen wußte.
Magelone, die wie gebannt zuhörte, begriff sehr bald, was ihren Gemahl an den so viel älteren Freund fesselte. Nicht dessen Klugheit und imponierendes Wissen war es, sondern die schlichte klare Art seines ganzen Wesens, die bei aller Schärfe des Denkens doch stets mild, gerecht" und verstehend blieb, auch da, wo das eigene Gefühl mißbilligte.
Wie ein Zauber ging es von dem alten Herren aus. Ein Zauber, der geheimnisvoll Fäden um die Seelen anderer spannt und dem man sich gern gefangen gab ...
Von allen Menschen, die Magelone bisher in der neu« Heimat kennen gelernt hatte, schien ihr Rosenschwert de» bedeutendste und sympathischeste, denn an chm war alles
Harmonie. Von allen Abenden, die sie bisher verlebte,
war> dieser entschieden der genußreichste.
- Die Stunden vergingen wie im Flug. Als der Baron
, nach Mitternacht zum Ausbruch mahnte, hatte man für
den nächsten Tag einen gemeinsamen Besuch, des prinzlichen Paares auf Neugedingcn verabredet und Magelone flüsterte ihrem Gemahl zu: „Ich freue mich sehr darauf und danke dir herzlich, daß du mir deinen Freunds heute brachtest! Ich wollte, ich dürste die dritte in eurem Bunde sein."
Der Prinz drückte ihr die Hand und lächelte.
„Ich glaube, das bist du schon nach dem, was ich i» seinen Augen las! Sicherlich hast du von heute an keine» wahreren, besseren Freund als Papa Rosenschwert!"
Noch eines hatte dieser Abend Magelone gebracht: Da! süße Gefühl, daß ihr Gatte stolz auf sie war und sich Wohl in ihrer Nähe fühlte.
Zum erstenmal war die sprunghafte Unruhe aus feinem Wesen gewichen, - die sie immer gequält hatte.-
XI.
Die persönlichen Angelegenheiten, zu deren Ordnung Rittmeister v. Breda sich für den Abend frei gemacht hatte, bestanden ausschließlich in dem Wunsch, eine Aussprache mit Lore Lampelius herbeizusühren.
Der Blick, mit dem sie sich zuletzt von ihm getrennt, dieser zugleich stolz entrüstete und in geheimem Weh erzitternde Blick verfolgte ihn Tag und Nacht. Hatte er ihr doch unrecht getan?
In die Nacht von Bitterkeit und Schmerz, die seine Seele seit langer Zeit umgab, zuckte der Schein eines winzigen Hosfnungsflämmchens. Ihm war, als könne et nun unmöglich ins Feld ziehen, ehe er nicht von ihren eigenen Lippen
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