"ilnetzfül'lbar, wolle die RegfferttNg aber unterstützend Wissell sah in der Steigerung von Förderung, Beför­derung und Sparsamkeit die Hauptbedingungen des Wie­deraufschwungs, die sich nur durch Sozialisierung er­reichen ließen. Er befürwortete' ein Köhlendirektorium, das lieber dem einzelnen weh tut, als das gesamte Wohl

Wirtschaftlicher Wochenüberblick.

Geldmarkt. Eine leicht rückläufige Bewegung der deutschen Mark in Zürich ist nun doch im Anschluß an die Konferenz non Eva ausgetreten. Die Züricher Notierung lautete noch vor di Tagen 14,75 und ist jetzt auf 13,50 gefallen. Auch in Holland und an den anderen Äuslandsplätzen bröckelt die deutsche De­vise langsam ab. Im übrigen aber ist der Geldmarkt noch ziemlich flüsssig, sofern dafür die Notierung des Privatdiskonts und des täglichen Gelds an den deutschen Plätzen in Betracht kommen. Sonst aber herrscht eine zunehmende Kreditanspan­nung. die sich aus der allmählich wachsenden Wirtschaftskrisis von selbst ergibt.

Börse. Die Veränderung in den Devisenkursen hat an den deutsche» Effektenbörsen einen Kulissenwechsel hervorgerufen. Das Interesse hat sich von den Köhlen-, Eisen-, Kali- und son­stigen Industriepapieren abgewandt und wieder auf die sogenann­ten Balutapapiere geworfen, die rasch stiegen, während die ein­heimischen Spekulativ,rswerte cntfprcchrnd 'fielen. Das Geschäft am Rentenmarkt ist still geworden, doch blieben die festver­zinslichen Anlagepapierc so ziemlich behauptet:. Kriegsanleihe 79.30, öprozentige Reichsschatzscheine 99.50, 4prvz. Wiirttem- beraer 87.50, was insgesamt einen Kursrückgang um etwa V- Prozent gegen die vorige Woche bedeutet.

Produktenmarkt. Das Hafergrschäft hat wieder nachgelassen. Man bezahlt in Berlin ab Station 120121 Mark für den Zentner, sonach eine Kleingkeit mehr als vor acht Tagen. Erbsen sind sehr gesucht. Stroh bleibt andauernd angcboten. Die Heupreise haben sich in der letzten Woche nicht verändert.

Warenmarkt. Der Preisabbau geht langsam weiter, aber Kohle bleibt teuer. Bon den Eisrnpreisen verlautet, daß sie M 1. Augu um durchschnittlich 10 Mark herabgesetzt werden sollen. Die Tertilprcise fallen immer noch, desgleichen die Weinpreise. Dagegen ist der Häntnnarkt festgeblieben.

Biehmarkt. Die Ferkel gehen im Preis weiter zurück. Ein schönes Eremplar ist jetzt um 200 Mark zu bekommen. Vieh und Pferde sind wegen der immer noch nicht erloschenen Seuche so teuer wie je.

Holzmarkt. Bei völlig stillem Geschäft sind in den letzten acht Tagen keine nennenswerten Preisverschiebunzen eingetre­ten. Der große Brand des Himmelspacher Werks ist bis i gt ohne Einfluß auf den südwcstdeutschen Holzmarkt. N' ' bleibt völlig ungeklärt.

Kurzer Wochenbericht dcr Prejsberlchtstelle des Deutschen Landwirts F vom 17. bis 23. Juli 1920.

Am 15. Juli ist in Chicago die Terminbörse für Weizen wieder eröffnet. Mit der Freigabe der neuen 'Weizenernie in den Bereinigten Staaten und Ounackr, sowie mit der Wieder­kehr regelmäßiger Frachtenverhültnisse durch die alimählich ciu- getreiene Ucbe.siille an Frachlroum hat inan drüben die Wieder­herstellung der Ehicagoer Weizenterminbörse, damit aber auch des bekannteste» Tummelplatzes der Spekulation, für angemes­sen erachtet. Die bisherigen täglichen Meldungen der dor­tigen Preisschwankungen deuten darauf hin, daß diese ent­sprechend* den dreimal so hohen amerikanischen Weizenprcisen wie dnrchschnittlich vor dem Krieg, fortan wesentlich größere als früher sein werden. Die neueren Nachrichten über die Ernte der Vereinigte» Staaten meloc» für den Friihjahrsmcizcn be­friedigende Witterung und eine Abnahme der Rostgesahr. Die Druschergebnifse für Wintenvcizcn liefern dein Südwester, bes­sere Ergebnisse als erwartet, und vorzügliche Qualitäten. Aus Kanada wird die Witterung als durchweg günstig für Weizen erachtet, während man für Hafer ln manchen Gegenden Be­fürchtungen wegen ungenügender Nässe hegt. Aus Argentini.n

kabelt man den Eintritt von Regen, sodaß die rückständige Ein­saat uachgcholt werden konnte. Die roiigc Regierung hat neuer­dings die Weizciiansfuhr zunächst auf noch 520 000 Tonnen beschränkt, nachdem 86 Prozent der'enigüu Mengen, die am 1. März als Ucberschnh geschätzt wurden, bereits ansgcfiihrt wurden. Australiens Saatenstanüsberichte lauten gcgcmKirlig be­friedigend. Ebenso hört mau von Indien gute Nachrichten über die Mousunrcgen. Rumäniens gute Erntecrträge scheinen sich zu bestätigen, so daß man für alle Getreidcarten Äeberschiiss; für die Ausfuhr erwarten könnte, wäre nicht speziell für Weizen der geringe Anbau ein Hindernis.

Zweifellos sind aus der letzten Maisernte noch große Vor­räte vorhanden. Ihr Abtransport ist aber, selbst wenn er unbeschränkt gestattet wird, durch die inländischen Tranport- verhältnisse erschwert. Sehr günstige Ernteergebnisse liegen ans der Ukraine vor.

In Deutschland hat die Noggenrrnte gute Fortschritte gemacht. Im Norde» haben vielfach Gewitterregen die Ernte verzögert. Es ist ein Teil eingcfahren und auch mit dem Frühdrusch ver­schiedentlich begonnen sodaß bald neues 'Getreide zur Ver­fügung steht. Im freie» Verkehr niit Hafer zeigt sich der Bedarf neuerdings bestrebt, Vorräte cinzutun, da der Schluß des Erntejahrs näher rückt. Um Mitte August sind mach Vorschrift der Reichsgetreideordnung die alten Haserbestände be­schlagnahmt, doch ist die weitere Gestaltung dcr Dune n ' undurchsichtig.

Vermischtes.

Es gibt noch ehrliche Menschen. Bei einem Ausflug von Schillern aus Nürtingen auf den Rotenberg bei Cannstatt verlor einer der Schüler den Geldbeutel. Nach einigen Tage» traf der Geldbeutel mit unvermindertem Inhalt beim Rektor der betreffenden Schulanstalt in Nürtingen ein mit der Anfrage, ob er vielleicht von einem der Schüler verloren morden sei.

Gutsbrand. Das große Gut Victg eist bei Güstrow (Meck­lenburgs ist einem Brand zum Opfer gefallen. 37 Pferds große Fnttervorrätc, landwirtschaftliche Maschinen usw. sind ver-' loren. Der Schaden beträgt mehrere Millionen.

Eine Hundertjährige. Am 22. Juli ist in Kolb erg die Witwe Drews gestorben, die am 2. Juli in geistiger Rüstig- rrrit ihren 100. Geburtstag gefeiert hatte.

Wärst nit aufigstiegen. Der König von Dänemark hat be- kamtlich Kürzlich einen feierlichen Einzug in daserob.'rte" Nord-Schleswig gehalten. Er ritt ans einem prächtigen wei­ßen Pferd und hatte ein glänzendes Gefolge hinter sich. Da Plötzlich, beim Ueberschrciten der alten Grenze, warf ihn der Schimmel von Rosmersholm. ab und versetzte dem Reiter noch ewige starke Aufschläge.' Seitdem muß König Christian X. das Bett" hüten. Das linke Bein ist durch einen Bluterguß im Kniegelenk steif und auch das rechte ist durch einen tzusschlag erheblich verletzt. Die beabsichtigte Reise des Königs nach Island muhte auf mindestens September vctschoben werden.

der Prinzessin und weiterhin nach den EmPfangsrämneN lehrte, teilte und Magelone eintrat.

Magelone hatte nichts gehört. Sie sah nur, wie ihre Hofdame hinter den Türvorhängen verschwand und ihr Gatte bleich uns fassungslos hinter ihr drein starrte. Es Prägte och ihr unbewußt ein, ohne daß sie für den Augenblick mehr als Verwunderung empfand.

Du hier, Egon? Verzeih, daß ich dich warten ließ! über was ist das mit der Lampelins? Warum läuft sic denn -so vor dir davon?

(Gorts»tzungf«lgt.)

- r. Kahr über Ne französische Sesaudtschokst.

Münzen, 23. Juli. Im bayerischen Landtag kam der Ministerpräsident Tr. v. Kahr auf die Wieder- bejetznng der französischen Gesandtschaft in Mn.ichen zu jprechen. Er erklärte, diese Frage ist seit langem Ge­genstand des Meinungsaustausches mit der Reichsregie- rnng gewesen. Hierbei bestand Uebereinsiimmung darin, daß Artikel 78, Absatz 1 der Neichsvcrfassnng dem Be­stand fremder Gesandtschaften bei den einzelnen Län­dern e n t g e g e n st e h t und daß es im übrigen Sache des auswärtigen Amts bleibt, Verhandlungen hierüber mit der in Frage stehenden auswärtigen Macht zu füh­ren. Tie bayerische Regierung hat der französischen Botschaft in Berlin gegenüber auf deren Mitteilung über die Ernennung eines neuen französischen Gesandten für München ans den vorerwähnten Artikel der Reichsver­fassung bezugnehmend zugleich wissen lassen, daß das betreffende Schreiben dem auswärtigen Amt in Ber­lin übermittelt worden sei. Inzwischen hat sich der fran­zösische Gesandte in München eingefunden und mir bei üncr erbetenen Unterredung sein Beglaubigungsschrei­ben überreicht, das ich infolge einer mündlichen Unter­redung mit dem Reichsminister des Auswärtigen ent- gegengcnommen habe. Ter Verlauf der Unterredung zwischen mir und dem französischen Gesandten wo" durchaus korrekt".

Rohheit betrunkener Polen.

Allenstein, 23. Juli. Heute morgen überfuhr das Automobil des polnischen Generalkonsuls Fürst Czar- toryski drei Kinder im Alter von 12, 10 und 4 Jah­ren und verletzte sie schwer. Im Automobil befanden sich neben Revolvern und Gummiknüppeln auch 8 Fla­schen Cognac, die zum Teil geleert waren. Anscheinend ha-tte der betrunkene Wagenführer die Gewalt über den Wagen verloren. Tie Volksmenge ergriff die drei In­sassen des Automobils, darnnten den aus Allcnstein stam­menden Tr. v. Langowski und verprügelte sie gründlich. Tie Polen wurden in Haft genom­men. Tie Erregung her Bevölkerung ist anseror^ lich groß.

Wieder eine Enthüllung.

. Washington, 23. Juli. In dem Streit des ameri­kanischen Admirals Sims gegen den Zivilstaatssekre- tär der Marine (Marinemiuister) Daniels (der zu dem engeren Geheimansschnß Wilsons für die Vorbe­reitung des Kriegs gehörte) mußte Daniels im Ver­hör vor dem Senatsausschuß eingestehen, daß er schon im Jahr 1915 dem Admiralstab den Befehl gegeben habe, Pläne für einen Krieg gegen irgend jemand (Deutsch­land) zu entwerfen.

London, 23. Juli. (Reuter.) Nam e.uer Umm.eöuug Lloyd Georges mit dem König wurde die polnische Regierung in Kenntnis gesetzt, daß England zurzeit keine Truppen senden könne (die sind wo anders nötiger!) und daß der Waffenstillstand erwünscht sei.

Bukarest, 23. Juli. (Havas.s Starke russische Streit­kräne haben den Pruth an verschiedenen Stellen über­schritten und stehen auf rumänischem Boden. Die Stadt Jassy-wurde in Verteidigungszustand gesetzt.

Nach der LondonerDaily Mail" soll ein bolsche­wistisches Heer den Tnjestr überschritten haben, um über Czcrnowitz in Ungarn einzumarschieren. (Frankreich hat bekanntlich Polen, Rumänien und Ungarn zu einem Angrissshnnd gegen Rußland veranlaßt, Rumänien und Ungarn haben aber längst erklärt, daß sie an dem polnischen Angriff nicht teilnehmen wollen.)

Die Ruhr. In Backnang ist die Zahl der Nnhrfäile ans 38 gestiegen, 3 Kinder sind gestorben. Auch in Crailsheim sind verschiedene Erkrankungen an Ruhr vorgekommen.

Die Zrrckerznweisttrift. Für die Zeit vom 16. August bis 15. November stehen nur 1300 Gramm Zucker ans den Kopf zur Verfügung, da eine Monats­ration wegen des Znckermangels ansfallen muß. Außer­dem hat die Rcichszuckerstelle eine Sonderznweisung von 250 Gramm Auslandszucker vorgesehen, der aber wohl sechsmal so teuer sein wird, wie der Jnlandszncker. In Württemberg kommt, wie schon früher berichtet, außerdem noch je 1 Pfund Einmachzucker ans den Kopf zur Verteilung.

Härchtversurmulung des Deutschen Weinbau- Verbandes. Einer Einladung des Fränkischen Wein­banvereins entsprechend beabsichtigt der Deutsche Weinbau­verband seine diesjährige Hauptversammlung in WürS- bura abzuhalten. Ter Zeitpunkt ist noch nicht fest­gelegt, doch wird es sich nur um Ende August oder An­fang September bandeln können.

Berlin, 25. Juli. Die Verordnung, daß die Durch­führung von Räumungsnrteilen die Zustimmng dcr Miet- einignngsämter bedarf, ist bis zum 30. September 1920 verlängert worden.

Heidelberg, 25. Juli. Nach Blättermeldungen ist dem Privatdozenten der Philosophie an der hiesigen Uni­versität, Tr. Arnold Rüge, vom Kultusministeristum die Lehrbefngnis an der Ünivcrsität wegen seines poli­tischen Auftretens gegen die Juden entzogen worden.

Warschau, 25. Juli. Hier fanden Besprechungen wegen der jüdischen Frage statt, zu der auch Sach­verständige ans Berlin zngezagen sind.

Einbruch. Im Landesmnsenm in Gotha sind Uhren, Dosen, Ringe, Spangen nsw. von hohem Wert gestohlen worden.

Haß oder Unverstand ? In Paris tagt derzeit der internationale Kongreß der Chirurgen. Auf Antrag der Vertreter Frankreichs hat dcr Kongreß die deutschen und österreichischen Chirurgen (Operationsärzte) aus der In­ternationalen chirurgischen Gesellschaft ausgeschlossen, weil . sie angeblich im Kriege ihre Menschlichkeitspflichtcn nicht erfüllt haben. Hoffentlich kehren unsere Aerzte die­ser bornierten Gesellschaft den Rücken, und zwar für immer!

Württemberg.

Stuttgart, 25. Juli. (Ende des Transport­arbeiterstreiks.) Die vom Arbeitsministerium einge- leiieten Vergleichsverhandlungen haben auf der Grund­lage einer wöchentlichen Teuerungszulage von 18 Mark (statt der verlangten 50 Mark) zu einer Ver­ständigung geführt. Die Streikenden werden wie­der eingestellt in dem Umfang, wie die aufs Land gegebenen Pferde wieder zurückgeliefert werden. Heute wurde die Arbeit teilweise wieder ausgenommen.

Stuttgart, 25. Juli. (Von der Landeswas­serversorgung.) Die Störungen in der Landes­wasserversorgung sind behoben. Die Wasserlieferung er­folgt seit Freitag abend wieder wie früher.

Stuttgart, '25. Juli. (Belohnung der Stan­des b amten.) Durch eine Verfügung der Ministerien der Justiz und des Innern wird der Jahresbetrag für die Standesbeamten rückwirkend erhöht. Vom 1. Ja­nuar bis 31. Dezember 1919 sollen 50 Prozent, vom 1. Januar 1920 ab 150 Prozent der festen Belohnungen gereicht werden als Teuerungszulage.

Neckargemiind, 25. Juli. (Verha stet.) In Klein- gemünd wurde in einer Scheune der Mörder verhaftet, der am Mittwoch in Reilsheim in Baden einen Mann und ein Mädchen erschossen hat.

Faurndau OA. Göppingen, 25. Juli. (D ie Macht des Gewissens.) Die Frau des hiesigen Briefträ­gers hat Feldpostsendungen, die zurückkamen, weil die Empfänger gefallen waren, den Angehörigen nicht zu­rückgegeben, weil diese von den Rücksendungen schmerz­lich berührt wurden. Durch eine Rede in der evangl. Zeltmission wurde die Frau so erschüttert, daß sie in tiefer Neue den betreffenden Familien ihre Verfehlungen bekannte. Fast überall wurde ihr verziehen, von einer Seite wurde aber doch Anzeige erstattet und der Brief­träger wurde seines Amtes entsetzt. Die Haussuchung förderte nur unbedeutende Dinge zutage. Es wäre zu wünschen gewesen, daß, es bei der Strafe des Gewissens, die eine aufrichtige Rene zur Folge hatte, geblieben wäre.

Ravensburg» 25. Juli. (Blitzschlag.) I »folge' Blitzschlag ist das große Hosgut des Majors Classon in Aulwangen bei Schmalegg vollständig niedergebrannt. Es konnte fast nichts gerettet werben. Auch E Rinder und viel Geflügel sind verbrannt.

Baden.

^Karlsruhe, 25. Juli. Um sich einen Ueberblick über die Pferde-Einfuhr zu verschaffen, hat die bad. Regierung bestimmt, daß Gesuche um Einfuhr- bewillignng von Pferden aus dem Ausland an das Ministerium des Innern einzureichen sind. Vorläufig kann nur die Einfuhr kaltblütiger Pferde aus Dänemark in Betracht kommen.

Karlsruhe, 25. Juli. Eine zahlreich besuchte Ver­sammlung von Vertretern des Einzelhandels führte in einer Zuschrift an das Ministerium des Innern leb­hafte Klage über die Gewalttätigkeiten, denen viele Ge­schäfte in letzter Zeit bei den Teuernngsunruhen aus- gesetzt gewesen seien. Es wurde die Erwartung ausge­sprochen, daß künftig die Freiheit und das Eigentum besser geschützt werden. Die Versammlung erklärte sich bereit, am Preisabbau mitznwirken in der Erwartung, daß auch beim Großhandel, ftn Industrie und Land­wirtschaft und besonders auch in Gehältern und Löhnen abgebant werde.

Bammental bei Heidelberg, 25. Juli. Ter Mörder des Landwirts H. Ziegler in Reissheim und seiner Toch­ter Susanne, der Landwirtssohn Joh. Friedr. Fromm von hier ist in Kleingemünd verhaftet worden. Der Mörder hatte dort bei Verwandten Unterschlupf gesucht, war aber von diesen der Gendarmerie angezeigt worden. Zweimal unternahm er den Versuch, sich zu erhängen, aber jedesmal brach der Strick. Striemen an seinem Hals lassen diese Angabe als richtig erscheinen.

Mannheim, 25. Juli. Nach Veruntreuungen in Höhe von annähernd 100 000 Mark ist der beim hie­sigen Bezirksamt angestellte Verwaltungssekretär Bräu- nig flüchtig gegangen. Brännig sollte den hcimkehren- den Kriegsgefangenen den ihnen Anstehenden Geldbetrag durch Scheck überweisen; er tat dies aber nicht, sondern löste die auf eine hies. Bank lautenden Schecks selbst ein.c

Mannheim, 25. Juli. Ter auf dem Heimweg von sei­ner Arbeitsstelle bei Lampertheim erschossene jugendliche Arbeiter Friedrich Jakob aus Lampertheim ist allem Anschein nach der Gewehrkugel eines Wilderers zum Opfer gefallen.

Kenzingen, 25. Juli. Hier ist eine aus allen Schich­ten der Bevölkerung zusammengesetzte Kommission zur Beschlußfassung über den Abbau der Preise gebildet worden.

Säckingen, 25. Juli. Die Aufhebung der Fleisch- zwangsbcwirtschaftung feierten die hiesigen Metzger- meistcr durch einen Umzug, der von einer Musikkapelle erösniet wurde. In der Mitte des Zugs befanden sich sechs niit Tannengrün geschmückte Schlachtticre und den Schluß machte eine mit vielen amtlichen Berordm ausstaffierte Chaise und eine magere Wnrstkuh

Lokales.

Lin neuer Komet. Nach Mitteilung der Heidel­berger Sternwarte wurde von der Sternwarte in Nizza ein neuer Koment von vorläufig noch 11. Größe im Sternbild des Walfisch entdeckt. Der neue Komet wird gegen Ende dieses Monats den Walfisch nahe passieren.

Die Fleis hkarte wird die längste Zeit bestanden haben. Nach demVerl. Lokalanz." wird in der ReichS- regicrung die Abschaffung der Flcischkarte für das ganze Reich erwogen. Sie würde voraussichtlich durch eine Kunden liste oder Geineindcftcischknrte ersetzt werden.

Das Mineralwaster wird billiger. Die Ditzin- ger Mineralbrnnncnverwaltnng hat bekanntlich ihr Quell- wasscr dauernd weit billiger verkauft, als die übrigen^