Die hessische Regierung habe schon oft mit Berlin unan­genehme Erfahrungen machen müssen. Wenn eine Ver­einigung Großhessens notwendig werden sollte, so werde dies im Einverständnis mit Volk, Landtag und Reichs- ttag geschehen.

Der Preisabbau.

München, 25. Juli- Die bayerische Regierung hat an die Reichsregierung die Anregung ergehen lassen, daß nun, nachdem die Landwirtschaft mit dem Ab­bau den Anfang gemacht habe, auch für die indu­strielle Erzeugung die Folgerungen gezogen wer­den müssen. Ter Preisabbau müsse wirtschaftlich er­probt werden, er lasse sich nicht durch Gewalt oder will­kürliche Forderungen erzwingen. Je stärker der H an - del wirtschaftlich sei, um so mehr habe er die Verpflich­tung, sich der gegenwärtigen Lage anzupasscn. Tie baye­rische Negierung schlägt vor, Ausschüsse aus den Kreisen des Handels, des Gewerbes und der Verbraucher em- znsetzen, um die Grundlagen der Preisbildung in Han­del und Gewerbe und die Preise selbst fortgesetzt.zu prüfen, den Ursachen 'der Preissteigerung, nachzngehen und unberechtigte Steigerungen den amtlichen stellen zur Kenntnis zu bringen. ^

Das Elend der deutschen Gefangenen in Rußland.

llopeithagen, 25. Juli. Einem Telegramm aus Hel- siugsors zufolge überschritten gestern etwa 900 deutsche Kriegsgefangene, darunter viele Zivilgesangme Frau­en und Kindern die finnisch-russische Grenze. Sie tru- , gen deutliche Zeichen überstandeuer schwerer Leiden, die ^ die deutschen Kriegsgefangenen in Rußlands ausstehen i müssen. In Sibirien war ihre Lage nicht so schlimm, ! dagegen waren sie in Petersburg und Moskau schreck- j lichen Entbehrungen ausgesetzt. lieberall in Nu.stand s herrschen schwere Seuchen. Im Gouvernement Tomsk - seien in einer Stadt von ,50 000 Einwohnern 40000 i vom Typhus hingerafft worden. Von den Gefangenen seien mindestens 40000 in der Gefangenschaft gestorben- ^ Zur Zweiten Internationalen. >

Berlin, 25. Juli. Tie sozialdemokratische Partei wird j für den internationalen Sozialistenkougreß in Genf am 51. Juli (II- Internationale) 12 Vertreter entsenden, darunter den früheren Reichskanzler Hermann Müller und den sächsischen Ministerpräsidenten Buck. Zu dem gleichzeitig in Genf tagenden internationalen Bercst arbeite r ko ngreß wird ebenfalls eine starke deutsche Abordnung unter Führung von Hue entsendet werden.

Die dritte Internationale.

Paris, 25.. Juli. DasEcho de Paris" meldet, Teilnehmer auf den Gräbern der gefallenen Revolutio- , an dem zweiten Kongreß der drittten Internationale ) in Moskau haben 400 Beauftragte teilgenommen, dar­unter solche aus der Türkei, Korea, Kuba und Mexiko. Nach den Ansprachen Lenins und Simonieffs legten die näre Kränze nieder.

Renner amtsmüde?

Wien, 25. Juli- Die Stellung des Staatssekretärs' Renner soll, wie derWürtt. Ztg." gemeldet wird, wegen seiner dauernden Mißerfolge und der von allen Sem ten festgestellten Unaufrichtigkeit stark erschüttert sein. Tie Begünstigung der Flucht Bela Kuhns und das Ver­halten "Renners iw der Boykottierung Ungarns sollen den unmittelbaren Anlaß gegeben haben.

Curzon über den Völkerbund.

London, 25.. Juli. Der Staatssekretär des Aeußeru, Lord Curzon, sagte über den Völkerbund im Oberhaus : Es sei eine peinliche Enttäuschung, daß Ame­rika dem Völkerbund serubleibe. Tie Arbeit des Bundes werde dadurch entstellt. Die feindlichen Länder soll­ten sobald wie möglich zugelassen werden. Im gegen­wärtigen Augenblick wäre es unsinnig, von Abrüstung und Entwaffnung zu reden. Das einzige, was sich er­möglichen ließ und notwendig war, war die Entwaff­nung der Feinde.

Die Türkei unterzeichnet.

K n stltttinopel, 25. Juli. Der Krourat hat die Unterzeichnung des Friedensvertrags beschlossen.

Der PariserTemps" meldet aus Konstantinopel, Mn-

Werren kilü ttägrl clu l« Herren?

kkomnn v»n kr ick, kbrnktein.

22. Fortschmia. (Nachdruck verboten/

IX.

Melitta v. Neufelden war nicht wenig verblüfft, al-.- Prinz Egon so Plötzlich vor ihr auftauchte und nach seiner Gemahlin fragte.

Es war das erstemal seit seiner Rückkehr von der Hoch­zeitsreise, daß er die Gemächer der Prinzessin unangemeldet betrat. Bisher, wenn er es überhaupt der Mühe wert fand, hier Besuche abzustatten, hatte er stets zuvor sehr förm­lich durch Kuauer anfragen lassen, ob man daheim sei und es genehm wäre . . .? Eine Höflichkeit, die der Neufelden stets ein spöttisches Lächeln entlockte.

Natürlich' war sie viel zu wohlerfahren im höfischen Leben, um es je bis auf die Lippen kommen zu lassen, wie sie denn auch jetzt ihre Verblüffung geschickt hinter einer nichts­sagenden Miene verbarg.

Ihre- Hoheit empfangen eben den Oberbürgermeister und Herrn Medizinalrat v. Wenckheim in Angelegenheiten-^ des neuen Reservespitals," sagte sie,aber ich werde natür­lich sofort melden, daß Ew. Hoheit"

Nein, bitte, bleiben Sie nur, Fräulein v. Neufel­den. Ich will die Konferenz in ihrem Boudoir erwarten."

Damit schritt er an der kleinen geschmeidigen Hofdame Aorübee den inneren Gemächern zu. Sie sah ihm nach, plötzlich tausend Teufelchen in den eben noch so leeren run­den Augen.

Ah das konnte nun dramatisch werden! Ob sie ihn nicht zurückrufen und sagen sollte, daß drin im Boudoir die andere sag seineverflossene Liebe", der zu begegnen ibm vielleicht peinlich war?

stafa Kernal Pascha "habe dem Sultan mitgeteilt, er wer­de, falls er^den Friedensvertrag unterzeichne, ab ge­setzt. Der "Titel des Kalifen werde alsdann dem ara­bischen König von Hedschas Hussein übertragen werden.

»

Amtliche Erklärung zur Neutralität.

Berlin, 24. Juli. Bon zuständiger Stelle wird nnS mitgeteilt: Deutschland hat seine Neutralität gegen- k über Rußland und Polen erklärt. Maßgebend für das ; Verhalten der deutschen Negierung werden nur die all- l gemeinen Grundsätze des Völkerrechts sein, da Deutschland i und Rußland dem Völkerbund nicht angehören; l und zweitens hinsichtlich der Ausfuhr und Durchfuhr von Waffen das Haager Abkommen von 1907, das diese zu ^ Gunsten beider Teile gestattet, aber jedem Staat frei- I stellt, sie zu untersagen. Der Friedensvertrag f i von Versailles zwingt Deutschland nicht zur Abwei-> ? j chung von der Neutralität. Zwar hebt er den Friedens- i ! vertrag zwischen Deutschland und Rußland auf, stellt » ^ aber den Kriegszustand dadurch nicht wieder her. (Artikel j s 116). Aushändigung der von Deutschland abznliefern- ? l den Waffen an Polen kann nicht verlangt wer- ' den, da die Waffen nach ausdrücklicher Bestimmung zer­stört werden sollen. (Artikel 169). Truppentransporte j der Alliierten durch Deutschland sind nur zur Durch- ' führung des Friedensvertrags vorgesehen (Artikel 375), ^ können also nicht zur Unterstützung Po- H lens im Krieg gegen einen am Friedens- ß vertrag unbeteiligten Staat Vorgenom- f men werde n.

Truxpcnschrttttgge! durch Deutschland.

Dresden, 25. Juli. Auf eine Anfrage in der Kam­mer teilte Ministerpräsident Buck mit, daß Truppen-! transporte durch Sachsen gegangen seien. Die Leute haben neue Uniformen und Waffen getragen. Der Regierung sei gesagt worden, es handle sich um ehema­lige Kriegsgefangene. Sollte der Versuch gemacht wer­den, Truppen für Polen durch Sachsen dnrchznschmuggeln, so werden bei der Reichsregiernng Vorstellungen erhoben werden. (Wie können solche Dinge möglich sein?)

Wiederaufbau der deutscher; Handelsflotte.

Washington» 25. Juli. Die großen deutschen Schiff­fahrtsgesellschaften haben den amerikanischen Werften be­deutende Aufträge für neue Schisse gegeben.

Krieg in; Osten.

Warschau, 25. Juli. Nach dem amtlichen Bericht sollen die Polen die auf dem Südnfer des Njemen ge­legenen Befestigungen von Grodno wieder genommen ha­ben. Tie Russen haben Rofhani erreicht. Die Polen mußten die Stellungen zwilchen Wolotschysk und Wo- lomca ausgeben: die Russen sollen über den Zbrucz wieder zurückgedrängt sein.

Stockholm, 25. Juli. Cs wird gemeldet, die Sovjct- regiernng wolle durch ihre Antwort ans das englische Ultimatum ihre Gegner zu einer Kraftprobe zwingen. Die Engländer werden mir den Zähn n knirschen, dann aber einen Ausweg suchen. England könne bei der Stimmung seiner Arbeiter gar nichts gegen Rußland unternehmen und werde einer mi itärischen und inner- politischen Kraftprobe ans dein Weg gehen. Die Folge werde der Sturz der jetzigen Regierung in Polen durch die radikalen Arbeiter und Bauern sein.

Paris, 25. Juli. Zwei sranzöf is.be Kolonnen haben den Vormarsch aus Damaskus uni) Aleppo angetreten.

In den Entsetzungskämpsen bei Nnmaika haben die Engländer 500 Mann verloren. In Jbnali, zwischen Ru- maika und Bagdad, ist ein weiterer Aufstand der Araber ansgebrochen.

Die englisch-russische» Verhandlungen.

Reval, 25. Juki. Die russischen Unterhändler Ka- menem und Miljutin kehren nach Rußland zurück, weil England für die Fortsetzung der Verhandlungen über die Ausnahme der Handelsbeziehungen die Bedingung erhob, daß die Sovjetregierung mit Polen einen Waf­fenstillstand abschließe. Krassin begibt sich nach Stock­holm.

Kämpfe auf dem Balkan.

Rom, 25. Juli. Tie Albanier haben die italie­

nischen Stellungen auf der ganzen Linie angegriffen und an mehreren Stellen die Drahtverhaue durchbrochen. Nach langem Kampf gelang es, durch Einsetzen von Marineartillerie, die italienischen Linien wiederherzu- stellen.

Paris, 25. Juli. In Rodoto sind weitere griechi­sche Truppen in Thrazien gelandet worden. Vor Adria­nopel sollen Kämpfe zwischen den Griechen und den Thraziern im Gang sein.

Abgelehnter Strafnachlatz.

Paris, 25. Juli. Tie französische Kammer hat am Freitag mit 329 gegen 231 Stimmen es abgelehnt, de­nen, die sich Vergehen aus Anlaß des letzten Gene­ralstreiks haben zu Schulden kommen lassen, Straf- Nachlaß zu gewähren.

Kämpfe in Irland.

London, 25. Juli. In B elfast (Nord-Irland) kam es wieder zu schweren Unruhen. Die Menge stürmte eine katholische Kirche. Das englische Militär gab Sal­ven ab. Die Unionistrn molken bewaffnete Schichnblei« iniigen bilden.

D r Rrc wstt.chüfLk-rat üher Spa.

Berlin, 24. Juli.

Ter Reichswirtschastsrat setzte heute vormittag seine Beratungen fort.

Verbandsvorfitzender I m b u s ch : Das Abkommen von Spa ist unbefriedigend. - Wir müssen uns aber damit absinden und die Erzeugung in ganz Deutschland stei­gern. Ohne die 1(4 Millionen Tonnen aus Oberschle­sien wird die Lage unerträglich. Je mehr Kohle die Gegner ans Deutschland Herauspressen, umso weniger werden wir ihnen aus anderem Gebiet geben können. Verlängerung der Arbeitszeit darf nur als allerletzte; Mittel in Frage kommen, dagegen brauchen wir Ver­mehrung der Belegschaft und bessere Entiühnung. EL soll eine Reichsstelle zur Förderung des Bergbaus ge­schaffen werden.

Bergwerksdirektor Stinnes: Auf einen wesentli-, chen Zuschuß aus Oberschlesien ist nicht zu rech­nen. Auch Braunkohle ist nicht viel zu erwarten. Tie Last für das Rnhrgebiet ist unerträglich. Es ist zu viel zngeftanden worden. Im Fall der Nichtunter­zeichnung wäre es nach meiner Ansicht nicht zum Einmarsch gekommen. Jetzt muß, man eben versu­chen, mit der Bergarbeiterschaft zu einem Einvernehmen zu gelangen. Dazu sind erforderlich, bessere Ernährung und Schaffung von Wohnungen. Tann würden monat­lich 30000 Tonnen mehr geschaffen. Tie achtstündige Arbeitszeit sollte beibehalten werden. Ich beantrage Bil­dung einer Kommission, welche die Arb eits bedin­gen seststellen und auch durch Vergleiche mit dem Aus­land bessern soll. An eine Verschiebung der Kohle nach dem Ausland glaube ich nicht, eher an eine solche nach Deutschland. Zur Stärkung der.Braunkohlensörderung beantrage ich Feststellung der Betriebe im Umkreis von 75 bis 100 Kilometer vom Erzeugungsort, die von der Steinkohlen- zur Brauukohlenseuerung überge­hen könnten. Auch in der Gas- und Elektrizitätswirt- schast muß ein System gefunden werden, um jede Ver­geudung von Kohle zu vermeiden. In den einzelnen Wirtschaftsbetrieben sollen eigene Zentralen ge­schaffen werden, die über die Ausnützung der Wasserkräfte, der Stein- und Braunkohle zu wachen hätten. Die So­zialisierung hätte nur einen Zweck, wenn es sich um die Schaffung neuer Werke handelt.

Rudolf sprach für die Interessen der Binnenschiffer, die Loslösungsbestrebnngen wie in Bayern durch Ein­stellung der Beförderung bekämpfen würden. Geh. Berg­rat Hill er glaubte nicht an die Möglichkeit einer Er­höhung her oberschlesischen Förderung und erklärte sich für Erfüllung des Vertrags. Tr. Rathenau be­gründet die Zustimmung der Sachverständigen zur Un­terzeichnung. Minister des Auswärtigen Tr. Simons betonte, der gute Wille der Arbeiter sei die Hauptsache. Man habe der Entente die Ueberzengung beigebracht, daß es mit dem ganzen Kohlenabkommen nicht gegen, sondern nur mit Deutschland gehe. Frhr. v. Schor-. leiner erklärte, die Landwirtschaft halte das Abkommen.

i Aber nein. Das war unmöglich. Wenn sie ihm die j Anwesenheit der Lampelius im Boudoir noch so unversäng- f -ich andeutete, er würde die Absicht dennoch merken und es ihr nie verzeihen. »

Uebrigens wozu auch? Vielleicht war den beiden der Zufall nur erwünscht und man konnte Zeuge eines rüh­renden Wiedersehens sein? Wozu gab es denn Schlüssellöcher?

Fräulein v. Neufelden schlängelte sich unhörbar an die Tür heran, öffnete sie leise und pirschte sich durch zwei Zwi­schengemächer weiter.

Inzwischen hatte der Prinz das Boudoir seiner Gemah­lin erreicht, schlug die Portieren zurück und trat ein. Im nächsten Augcnblick blieb er wie angewurzelt stehen und stam­melte verwirrt:

Ich bitte tausendmal um Entschuldigung, Gräfin, aber ich hatte keine Ahnung . . . Fräulein v. Neufelden sagte mir, meine Frau habe Besuch, und vergaß zu erwähnen, daß Sie . . ."

Lore Lampelius hatte sich bei seinem Eintritt erschrocken erhoben.

Es bedarf keiner Entschuldigung, Hoheit. Ich habe Dienst und sollte meine Herrin hier erwarten," sagte sie nun ruhig.Ew. Hoheit wünschen die Frau Prinzessin zu sprechen"

Ja. Aber das hat Zeit. Ich . . . Sie wollen sich doch nicht meinetwegen entfernen, Gräfin?" unterbrach er sich, ihre Handarbeit zusammenlcgte und nach ihrem ! Täschchen griff.Ist Ihnen meine Gegenwart so pein­lich, daß Sie sie nicht einmal für wenige Minuten ertra­gen können?"

Sie sah ihn fest an.

Darum handelt es sich nicht. Aber ich habe Wohl ein Recht zu erwarten, daß Ew. Hoheit nicht verlangen, daß ich mich Mißdeutungen aussetze. Darum bitte ich zu ge­statten, daß ich mich entferne."

Warten Sie noch einen Augenblick, Gräfin. Ich Hab« auf einen Zufall wie diesen wo ich Sie endlich allein sprechen kann seit langem gewartet. Es ist soviel Un­klares zwischen uns Dinge, die ich nicht verstehe und die mich beständig quälen. Wir müssen uns unbedingt darüber aussprechen. Auch habe ich eine Bitte an Sie. Natürlich kann diese Aussprache nicht hier geschehen . . . sagen Sie mir, wv und wann sie stattfinden kann?"

Nie und nirgends, Ew. Hoheit, denn es gibt nckts zwischen uns, das einer Aussprache bedürfte!"

Doch! Seien Sie nicht grausam, Lore! Zwingen Sie mich nicht, die Sache in einer Weise zu erledigen, die we­der Ihren, noch meinen Interessen entsprechen würde!"

Er hatte rasch und erregt gesprochen, sie ruhig, klar und bestimmt. Als er aber jetzt dicht an sie herantrerend leise hinzufügte:Begreifen Sie doch! Ich kann nicht zur Ruh« kommen ... es handelt sich vielleicht um mein Lebens­glück!" Da fuhr sie heftig auf und stieß, Zornglut im schönen Antlitz, bitter heraus:O, es ist also noch nicht genug damit, daß mein Lebensglück vernichtet wurde? Ew. Hoheit wollen noch weiter gehen? Aber ich schwöre Ihnen, das soll nicht gelingen!"

Verständnislos starrte er sie an. Nie war sie so schön gewesen, wie jetzt, wo Flammen in ihren Augen brannten und das bleiche regelmäßige Gesicht einen leidenschaftlichen Aus­druck trug. Aber er sah es nicht einmal. Er fragte nur tief betroffen, beinahe angstvoll:Ihr Lebensglück, Lore?"

Sie antwortete nicht. Tränen stiegen in ihre Augen und preßten ihr die Kehle zusammen. Hastig raffte si« ihre Arbeit aus und eilte der Tür zu, durch die er gekmn- men und hinter der Fräulein v. Neufelden im selben Au­genblick eiligst die Flucht ergriff.

Weder sie noch der Prinz hatten bemerkt, daß sich gleich­zeitig die Portiere der anderen Tür, die zum Schlafzimmer