die mit Zuschüssen des Reichs, des Staats oder der Ge-» Meinden errichtet werden.

j Adelsheim, 18. Juli. In einer Versammlung in Kose nberg wurde mitgeteilt, daß in Mannheim noch viel Grün kern der Ernte 1919 lagern und daß auch die Nährmittelfabriken noch Vorräte haben. Tie Land­wirte wurden darauf aufmerksam gemacht, den Anbau nicht zu stark auszudehnen. Der Kreis für die neue Ernte soll 130 Mark der Zentner betragen.

yNppberg (bei Walldürn),/ 18. Juli. Die hiesige Ge­meinde hat die Aecker und Wiesen des Fürsten von Lüningen,d ie auf ihrer Gemarkung liegen, aufgekauft, das Gelände ausgeteilt und gibt es zum Selbstkostenpreis an die Einwohnerschaft ab. ' V

i Ladenbuvg, 18. Juli. Die Kommissionen für den Preisabbau setzten den Preis für Frühkartoffeln auf 20 Mk., für Spätkartoffeln auf 15 Mk. fest. Der Preis der Milch soll von 1.80 Mk. auf 1.60 Mk. ermäßigt werden. Auch für Schuhe, Textilwaren und Möbel soll ein Abbau stattfinden.

Zell a. H., 18. Juli. Der Erzeugerpreis für Butter wurde hier auf 10.50 Mark und für Milch auf 1.20 Mark festgesetzt. ' -

Offenburg, 18. Juli. Ter Vürgerausschuß beschloß, den Brotpreis von 4.20 Mk. auf 3.20 Mk., den Preis für Erbsen auf 2.20 Mk., für Bohnen' auf 2 Mk. das Pfund herabzusetzen. Der Stadt entsteht dadurch ein Ausfall bon 800000 Mk. Beim Kommunalverband sollen noch 500 000 Kilo Hülsenfrüchte lagern. Auch die Landwirte der Umgegend erklärten sich bereit, die Preise herabzusetzen.

k Waldshut, 18. Juli. In einer öffentlichen Ver­sammlung wurde mitgeteilt, daß von setzt ab folgende Verbraucherpreise gelten: Milch 1.30, Butter 12, Fleisch .7, Wurst 3.505.50, Mostobst 15, Tafelobst 25, Stein­obst 30, Frühkartoffeln 18, Spätkartoffeln 15 Mark. Sohlen für Herren 45, für Damen 42 Mk., Reis 6, Msenfrüchte 2 und Bier 2 Mark der Liter.

Freiburg, 18. Juli. Eine aus dem Bezirk Freiburg von Vertretern des Handels und der Industrie veran­staltete Versammlung erklärte sich mit einer Herab­setzung der Preise einverstanden. Danach ivürde der Verbraucherpreis für Milch 1.80 Mk., für ein Ei 1.50 Mk., für Butter 12 Mk. und für Frühkartoffeln 60 Pfg. betragen. Von den Geschäftsleuten wurde ein ,Abschlag bei Eisenwaren von 50 Prozent, bei Aluminium- tzeschirren von 3540 Proz., bei sonstigen Hanshalt- artikeln von 1020 Proz. und bei Papier- und Schreib­waren von 20 Proz. zugesagt. Der vom Gewerk- Maftskartell und vom Lebensbedürfnisverein eingerichtete billige Sch uh verkauf fand großen Zuspruch. Am ersten Tag wurden für über 50 000 Mk. Schuhe verkauft.

Konstanz, 18. Juli. Die Bauarbeiter, die seit ^über -2 Wochen im Streik stehen, haben -den auf An­regung der sozialdemokratischen Partei vom Stadtrat ge­machten Vorschlag einer cinmaOaen Zulage von 100 Mark abgelehnt.

Handel und Verkehr.

Stuttgart. 18. Juli. (Obstmarkt.) Auf dem O b st - G r o ß- markt läßt die Zufuhr an Kirschen, für die Preise von 2 ms 2.20 Mark gefordert wurden, stark nach. Für in gro­ber Menge zugeführte Birnen wurden 1.301.70 Mark ver­langt, für Aepfel 1-1.30 Mark, Pfirsiche 2.50 Mark, Apri­kosen 2.503 Mark, Pflaumen 1.30 Mark. Himbeeren ko­sten 2.50 Mark, schöne Stachelbeeren 1.20-1.30 Mark, in Nie- Mmengen zugeführte Träuble 6070 Pfennig. Auf dem §kiffüse -<8 ro ßm ark t waren Bohnen und Gurken in rei­cher Menge herbeigeführt. Für Bohnen wurden 70 Pfennig das Pfund gefordert, für Essiggurken das Hundert 25 Mark, für Salzgurken bis zu 25 Pfennig das Stück. Alles übrige war reichlich zu nur unwesentlich veränderten Preisen anaebote

Wirtschaftlicher WochenüberbliÄ.

Geldmarkt. Die Verhandlungen in Spa haben das Devisen­geschäft und die sonstigen Verhältnisse auf dem Geldmarkt kaum merklich, beeinflußt. Die deutsche Mark steht in der Schweiz und in Holland mit 14,70 Rappen bzw. 37,75 Cents so ziemlich unverändert wie in der vorigen Woche. Der Reichsbankauswers hat in der ersten Hälfte des Juli eine erh:bliche Besserung er­fahren. Insbesondere die Kapitalanlage hat sich bedeutend ver­mindert. Auch die Geldsätze an den Börsen find ziemlich flüs­sig geblieben. Privatdiskont und tägliches Geld notieren 4pz oder wenig darüber.

. Börse. Die Ergebnisse von Spa wurden von der Börse ziemlick, ruhig ausgenommen. Noch am Freitag gab sich in Berlin und Frankfurt sogar eine feste Haltung kund, wobei die Montanwerte vielfach anzogen. Die festverzinslichen An­lagepapiere waren behauptet: 4proz. Württemberger 88, Kriegs­anleihe- 791 / 2 , 5proz. Schatzanweisungen 100.

Produktenmarkt. Die Haferpreise waren in Berlin einigen Schwankungen unterworfen. Dann kam aber wieder eine fe­stere Stimmung auf. Immerhin wurde in Berlin der Zentner am Freitag mit 113 bis 117 Mark notiert, also 1314 Mark billiger als 8 Tage vorher. Hülsenfriichte wurden hoch be­zahlt. Zuverlässige Heupreise sind nicht bekannt geworden, cs scheint aber," daß unter 20 Mark ab Scheuer nichts zu ha­ben ist. -

Warenmarkt. Der mehr oder weniger freiwillige Preisab­bau in den wichtigsten Vcrbrauchsartikcln beginnt fühlberer zu werden. Kohlen bleiben teuer und werden durch das Unglück von Spa noch knapper werden. Die Eiscnpreise gelten noch bis zum 1. August. Es besteht der gute Wille, sie womöglich her- . abzusetzen. . Das Anziehen der Häutepreise verhindert eine wei­tere Verbilligung der Schuhwaren. Am 10. Juli sind in Heil­bronn die Preise für Ocbienbäute aeaen die letzte Auktion um

«Darüber weiß ich nichts, obwohl ich überzeugt bin, baß es dieser blonden Prinzessin nicht gelungen ist, das Bild einer gewissen andern aus dem Herzen ihres Gemahls zu berdrängenl Jedenfalls ist der offizielle Grund dieser Rück­er der, daß man sich gefaßt machen muß, vielleicht in einen Kneg verwickelt zu werden und daher alle auf Urlaub befind­lichen Offiziere schleunigst zurückberief. Ich glaube übri­gens," fügte sie spöttisch lächelnd hinzu, daß der Prinz selbst M recht froh sein wird, nicht bloß Ehemann, sondern auch -Astzier zu sein! Meinst du nicht auch?"

Die Tochter schwieg. Es war wie erleichtertes Aus­atmen durch ihre Seele gegangen.

Also kein Zerwürfnis gottlob! Nicht sie - oder viel­mehr di« unglücklich« Verblendung des Prinzen war schuld, .

(Fortsetzung folgt.)

2.25' Mk, gestiegen, für Rinderhäute um 3 Mk. Im Textil­gewerbe hat sich nichts verändert. Die öffentliche Bewirtschaf­tung für getragene Klcidungs- und Wäschestücke fst aufgehoben. Die Weinpreise schlagen weiter ab.

Viehmarkt. In den Vieh- und Pferdepreisen ist keine er­hebliche Schwankung zu verzeichnen. Die Maul- und Klauen­seuche herrscht weiter. Ferkel sind etwas billiger zu haben: für schöne Exemplar« we>-deu 250300 Mark bezahlt.

Holzmarkt. Das Geschäft liegt völlig darnieder. In den Sägewerken häufen sich die Vorräte. Bretter kosten bloß noch 450 Mk. der Kubikmeter, wozu aber immer noch die Käufer fehlen. Es ist die höchste Zeit, . daß die Bautätigkeit wieder eiusetzt," weil sonst die Page des Holzmarkts kritisch wird.

Albert v. Keller 1'. In -München ist Professor Albert von Keller, der zweite Vorsitzende der Münchner Sezession, gestorben. Keller wurde als Nachkomme einer alten Züricher Patrizierfamilie in Gais (Appenzell) 1844 geboren, siedelte aber nach dem frühen Tod des Vaters mit der feingeistigen Mutter nach München über, wo er seine Ausbildung erhielt und wo er mit verschiedenen Unterbrechungen dauernd blieb. Er war mit Klingcr eircr der bedeutendsten Künstler der Gegenwart.

Kundgebung der Schulkinder. In Heidelberg machten etwa 500 Schulbuben und Mädels eine Kundgebung gegen die an­gebliche Obstausfuhr nach dem Ausland.

Dir Mot unserer Studentenschaft, die sich bisher stolz und schambast verbarg, wird grell beleuchtet durch einen Aufruf, der in wenigen Tagen in die Oeffentlichkeit gelangen soll. Kaum die Hälfte der Berliner Studentenschaft ist in der Lage, sich einmal in der Woche ein warmes Mittagessen zu verschaffen. Biele unserer jungen Studierenden verbringen ohne Obdach ihre Nächte auf Bahnhöfen oder ähnlichen Zufluchtsstätten: manch« suchen als Streckenarbeiter, Laternenanzünder ihr karges Brot. Eine mit Hilfe derGesellschaft der Freunde" (Quäker) ins Le­ben gerufene Mittagsküche für die Studentenschaft Kanu uu» zu einem sehr geringen Teil Erleichterung schaffen. Me künf­tigen Erzieher unserer Kinder, unsere künftigen Aerzte, Seel­sorger, Richter, Rechtsanwälte, führen zurzeit einen verzweifel­ten Kampf mit dem bittersten Elend, einen Kampf, in dem

nicht wenige unterliegen. Der Aufruf, der, von den Rektoren unserer Hochschulen, von unseren Professoren, unterzeichnet, an die Herzen unserer Bürgerschaft sich wenden soll, wird hof­

fentlich seine Wirkung nicht verfehlen.

Trachtenfest. Am 11. Juli wurde in Marburg in Hes­

sen ein ländliches Trachtenfest abgehaltcn. Aus allen Tei­len Kurhessens kamen die Bauern mit der Bahn oder in laub­geschmückten Wagen, teilweise vierspännig, in ihren bunten Landestrachten au, Bicdcnköpfcr, Marburger, Frankenberger, Ziegenhainer, Obcrhessen und andere, derbe kräftige Männer- gcstälteu im blauen Leinenkittel mit weißen Hosen und Ga­maschen. Viele halten wie ihre Frauen und Töchter kostbare

von altersher vererbte Trachten aus der Truhe geholt. Der

Festzug durch die alte Universitätsstadt war einzigartig. Etwa 8000 Bauern und Bäuerinnen ritten, fuhren und marschierten in dem Zuge, der herzerfrischende Bilder des Landlebens aus prächtig geschmückten Wagen vorführte: Erntezeit, Brautzug, Spinnstube, Viehzucht usw. Auf einem Festplatz mit allerlei Belustigungen wurden Bauerutäuze aufgeführt und von Künst­lern malerische Gruppenbilder gestellt. Solche Feste sollten im ganzen Reich gefeie:< werden, wo die Trachten noch nicht ganz ausgerottet und durch die Bazarware verdrängt sind. In

Oberhcssen hat vor mehr als 30 Jahren Dr. Otto Böckel die Bauern- und Trachtenfeste wieder zu Ehren gebracht.

Bestrafter Schleichhändler. Das Wuchergcricht Bamberg ver­urteilte den Biehschleichhändler Himmelreich zu 2 Jahren Zuchthaus und 10 010 Mark Geldstrafe.

Rechteckige Bäume. Die sorstmissenschaftliche Schule rn Cam­bridge (England) hat aus runden eckige Bäume zu machen verstanden. Eine große Anzahl solcher viereckiger Bäume gibt es freilich noch nicht. Aber in dem Garten der Schule gibt es ein ausgezeichnetes Beispiel eines rechteckigen Baums, und au diesem Exemplar hat man das Geheimnis seines Wachstums entdeckt. Der in Frage stehende Baum mißt etwa 30 Zoll zu 2 Zoll. Sein seltsames Aussehen wird ein paar kleinen Quetschungen zugeschriebeu, die ihn dazu brachten, nur in einer Richtung zu wachsen. Eine ähnliche Quetschung au einem an­deren Baumstamm veranlaßte diesen zu einem runden Aus­wuchs in Form einer runden Tischplatte. Durch weitere Ver­suche hat mau fcstgcstcllt, daß künstlich den Baumstämmen bei- ocbrachtc Quetschungen, die jvgar nicht stärker zu sein brauchen als ein kräftiges Eindrücken mit den Fingern, den Baum ver­anlassen, sich nach einer bestimmten Richtung hin auszubreiten, geradeso wie der Stich eines Insekts oder Achnliches die Ent­wicklung eines Gallapfels hervorrnft. Diese Versuche werden in der' sorstwissenschaftiichcn Schule zu Cambridge fortgesetzt und eifrig besprochen. Man hat sich an Institute in verschie­denen Teilen der Welt mit der Aufforderung gewendet, ihrer­seits Versuche in dieser Richtung-zu unternehmen.

Teufelsanbeter. Es klingt fast unglaubwürdig, daß im 20. Jahrhundert noch ein Volk existieren soll, das den Teufet an- betct, und doch berichtet ein Reisender aus Basnah in Meso­potamien von einem solchen Stamm, den er besucht hat. Es sind Sie Jedezi, ein Volk von arabischer oder kurdischer Her­kunft, die in den Hügeln östlich des Tigris, nicht weit von Mosul wohnen. Sic sprechen meistens arabisch so gut wie ihre eigene Sprach-, die ein kurdischer Dialekt ist. Die Pedezi sind nicht Muselmänner, sondern ihre Religion ist ein merkwürdiges Gemisch ans christlichen, jüdischen und islamischen Zügen. Sie glauben, das; zwei große Güster die Welt beherrschen: Jesus oder Isa, wie sie den Heiland nennen, und der Teufel. Jeder dicser Geister rcziert nach ihrer Meinungzehnmal 1000 Jahre". Gegenwärtig ist'der Teufel der oberste Regent der Welt und der Gebieter über alle Schicksale; deshalb nimmt er in der Weltanschauung der Pezedis die oberste Stelle ein, und sie verehren ihn als das höchste Wesen. Jesus dgacgen, der gut und gnädig ist, aberaugenblicklich nicht viel zu sagen hat", wird später einmal zur Herrschaft gelangen. Aber das hat noch gute Weile, dennMckel Taus", der Teufel, hat noch 5000 Jahre zu regieren. Die Pezcdis ehren das Zeichen des Kreuzes," beten neben dem Teufel die Sonne und den Mond an und küssen bei jedem Sonnenuntergang den Boden, den die letzten Stratzlen der Sonne berührt haben. Sic glauben sowohl an das Alte wie an das diene Testament, obwohl sie es freilich, wie der Reisende sagt,sehr verschieden von uns auslegen". Sic ha­lben auch ihre eigenen heiligen Bücher, die von einem Pezedi- Propheten herstammen: hier sind manche biblischen Geschichten, wie die von der Arche Noah, in merkwürdiger Umformung erzählt. Eine Att Pricsterkönig,' der Macht über Leben und Tod bat, beherrscht den Stamm, und sein großes Wort ist für alle Pezedis unumstößliches Gesetz.

Ncckarknnal. Mit dem Bau des Neckarkanals soll im August begonnen werden.

Die Erhöhung des Schweizer Zolltarifs. Die Berliner Handelskammer weist darauf hin, daß am 15. Juli erhebliche Erhöhungen des Schweizer Zoll­tarifs für zahlreiche vertraglich nicht gebundene Posi­tionen in Kraft getreten sind. Ein amtliches Verzeichnis hierüber kann im Verkehrsbüro der Kammer, Ber­lin C 2, Klosterstraße 41, beschafft werden.

Keine großen Postkarten fürs Ausland. Neuerdings kommen in Deutschland Postkarten in den Verkehr, deren Größe sich den internationalen Vorschrif­ten nicht anpaßt. Die Empfänger müssen Strafporto entrichten und zwar in der Schweiz 25 Rappen, das sind etwa 2.50 Mk.

Bewirtschaftung von Kalk. Von beteiligter Seite wird uns mitgeteilt, daß der Kalk wieder in Zwangsbewirtschaftung genommen wird, daß, aber der Gips frei bleibt. ^

Die Zahl der unterstützten Erwerbslosen

im Reich betrug am 1. Juli 312191 (233 618 männ­liche, 78573 weibliche) gegen 296 183 am 15. Juni und 270 673 am 1. Juni. Dazu kommen 283 793 Fami­lienangehörige, die als Zuschlagsempfiinger unterstützt werden.

Letzte Nachrichten.

Mißgeschick eines amerikanischen Dampfers. )

Hamburg) 18. Juli- Ter amerikanische Dampfer Kermoor" hat in der Nacht infolge Ruderschadens beim Auslaufen die Altonaer Landungsbrücke gerammt. Ter Schaden an der betriebsunfähig gewordenen Brücke be­trägt über 2 Millionen Mark. Einige kleine Fahrzeuge find gesunken. Der schwerbeschädigte Dampfer wird in Ansehung des Schadens vorläufig festgehalten.

Beendigung der italienischen Besetzung.

Wien, 18. Juli. Die italienische Regierung hat der österreichischen zur Kenntnis gebracht, dcch'mit dem Tag des Austausches der Ratifikationsurkunden über den Frie­sen von Saint Germain die militärische Besetzung von Gebieten innerhalb Oesterreichs durch italienische Trup­pen ihr Ende gefunden hat.

Nnavhangigkeitserklärung des Libanons.

Amsterdam, 18. Juli. Nach einer Reutermeldung hat der Verwaltungsrat des Libanongebiets, der meist von Maroniten (römisch-katholischen Syriern), die frü­her die hauptsächlichsten Anhänger der Franzosen waren, gebildet wird, die Herrschaft der Franzosen' über Syrien (dasMandat" des Völkerbunds) abgelehnt und die Unabhängigkeit des Libanon erklärt.

Aus London meldet der PariserMatin" gerücht­weise, daß die Franzosen dem 'Araberkönig Feychal am Mittwoch ein Ultimatum gestellt haben, Syrien solle das französische Mandat und die französische Sprache amt­lich anerkennen und das französische Geld als Zahlungs­mittel zulassen. Da nach äbgelaufener Frist keine Antwort eingegangen war, Haben die französischen Truppen den Vormarsch aus Llleppo und Damaskus angetreten. I

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Amsterdam, 18. Juli. Nach einer Londoner Mel­dung soll Bela Kuhn in Moskau angekommen sein.'

Nom, 18. Juli. DerCorriere della Sera" teilt mit, daß bei den Unruhen in Triest ein Schaden vott meh­reren Millionen Lire verursacht wurde. Infolge der schweren Zusammenstöße in Paüicale kam es in der ganzen Provinz zum Generalstreik. In Rom streiken seit einigen Tagen die Straßenbahner. -

Paris, 18. Juki. DasPetit Journal" schreibt, die Deutschen seien mit großen Pkänm und Hoffnungen nach Spa gekommen und mit einem unbestreitbaren Miß- - erfolg zurückgekehrt. Die meisten Blätter sind unzu­frieden, daß die Wiedergutmachung nicht entschieden sei, sondern an einem neutralen Ort (Genf) geregelt werde. Figaro" sagt, der Vorbehalt werde es den Deutschen gestatten, über die Zwangsmaßnahmen zu verhandeln. Tie Lage bleibe.unllar.Humanite" weist darauf hin, daß Frankreich zugestanden habe, die Kohlen zum inter­nationalen Preis, nicht nach den Förderungskosten zu bezahlen. Das bedeute eine Preisverdoppelung.

Nach belgischen Zeitungsmeldungen macht die Ab­beförderung der deutschen Kohlen den Belgiern und Franzosen bereits Schwierigkeiten wegen des Wa­genmengels.

London, 18. Juli. Die Bolschewisten weigern sich', ihre Offensive gegen Polen abzubrechen.

Fahrpreisermäßigung. Erholungsbedürftige Kinder, die von Behörden oder Vereinen aufs Land oder ins Ausland geschickt werden, genießen in Würt­temberg in diesem Jahr die Vergünstigung, daß sie,nur den 4. Test des Fahrpreises 4. Klasse zu bezahlen haben.

Weinausfuhr. Die für Exportweine bestehen­den Mindestpreise sind nach Mitteilung der Weinhan­delsgefellschaft in Berlin für Flaschenweine lautFrank­furter Zeitung" von 30 auf 20 Mark für die Flasche und von 40 auf 25 Mark für den Liter herabgesetzt worden. Dagegen bleiben alle übrigen Bestimmungen, insbesondere chie Ausfuhrabgabe von 10 Prozent des Fakturenbetrages bestehen.

Ploihingen, 18. Juli. (Von der Bahnhof­wirtschaft.) Die Familie Kirchgeorg, die seit 50 Jahren die Bahnhofwirtschaft in mustergültiger Weise betrieb, wird, wie verlautet, am 1. August die Pacht abgeben und sich nur noch dem Weinhandel widmen.

Pforzheim, 18. Juli. Bei den Siedelungsarbeiten der Siedelungs- und Landbank im Hagenschieß will es gar nicht klappen. . Die Arbeiten sind zwar nicht einge­stellt, -aber bei den Rodungen und Sprengungen erheblich eingeschränkt. Ein Teil der Arbeiter erhielt 810 Tage Urlaub. Die Arbeiten sollen, um wirtschaftlicher vorzu­gehen, künftig vergeben werden. Gewisse leitende Persön­lichkeiten sollen sich nach dem sozialdem.Volksfreund" einem ziemlich beschaulichen und vergnüglichen Leben hin­gegeben haben, während ihnen für die eigentlichen Auf-' gaben die nötige Sachkenntnis fehlte. Der Landtag wird sich mit der Sache befassen.

Der Aufsichtsrat der Bad. Siedelungs- und Landbank teilt mit, daß Regierungsrat Dr. Kampfsmeyer auf sein Amt alsi Aufsichtsratsvorsitzender verzichtet habe und Direktor Vetterer seines Postens vorläufig enthoben sei.

Meßkirch, 18. Juli. Aus der letzten Ziehung der Sparprämienanleihe sind Gewinne mit Zusam­men über 100000 Mark in den Bezirk Meßkirch ge­fallen. ..- . ^