aus London meldet," hat am Freitag' das irisch-republikanische Parlament eine Sitzung abgehalten, an der etwa 60 Mitglieder teilnahmen. Das Parlament erließ ein Dekret, durch das zur Einrichtung republikanischer Gerichtshöfe die Ermächtigung erteilt wird. — Eine irischnationale Anleihe in Höhe von 250 000 Pfund ist mit 50 000 Psund überzeichnet worden.
Die Aalandsfrage-
Stockholm, 6. Juli- Die Antwortnote der finnischen Regierung in der Aalandsfrage wurde durch den finnischen Gesandten dem schwedischen Außenminister überreicht. Die Presse nimmt an, daß die schwedische Regierung zunächst die Verhandlungen des Völkerbunds chwarten werde.
, Krieg im Osten.
London, 6. Juli. Die „Times,'", meldet, daß die Griechen nach einem scharfen Gefecht Edremed besetzt haben. Bei Balu Kesser seien 1200 Türken gefangen genommen worden. 12 000 Griechen sind durch die Dardanellen zum Marmarameer geführt worden.
Wie gemeldet wird, hat die polnische Regierung auf der Besprechung in Brüssel die Verbündeten um Hilfe gegen die Bolschewisten gebeten.
Japan wird seine Truppen aus dem Baikalgebiet zurückziehen, die zum Schutz der tschecho-slowakischen Truppen dorthin gesandt worden sein sollen. Dagegen werdxn die Garnisonen in Nikolajewsk und anderen Küstenstädten belassen, bis eine russische Regierung für Ostsibirien geschaffen sei. , _
London, 6. Juli. Der Ost-Dienst meldet aus Tokio: U:ie Botschaft und das Konsulatsgebäude sind von Japan wieder an Deutschland zurückgegeben woden. Die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern sind wie- b« hergestellt.
Deutscher Reichstag.
, Berlin, 6. Juli.
Abg. Hoch (S.) fragt, wie weit die nach der Reoolutior »tnaeleitete Untersuchung in der Angelegenheit in der Veröffentlichung des „Vorwärts" gediehen sei, der zufolge ein Jentrumsabgeordneter im Unterausschuß für Handel und Gewerbe im Lahre 1917 erklärt habe, daß das Reich durch die Eisen- und Stahl-Industriellen um Hunderte von Millionen zesckädiat worden sei. Helfferich werde als Mitwisser genannt
Ministerialdirektor Mädler erwidert, die Vorgänge seien dei Regierung bekannt. Eine Denkschrift sei darüber dem Parlament zugeganaen und außerdem sei den Interessenten Einsichi tn die Akten des Untersuchungsausschusses gestattet worden. An neue im Oktober 1918 erhobene Anschuldigungen sei eine new Kommission gebildet worden. Was daraus geworden, ist dec Reaierung nicht bekannt.
Abg. Deglerk (D.natl.Vp.) fragt, weshalb die Mineralölversorgungsgesellschaft in Hamburg, noch 396.50 Mk. für 100 Kg Benzin verlangt, während amerikanisches Benzin zum Preis, von 2.75 Mk. für das Kilo zu haben sei. Ein Regierung«- Kommissar erwidert, der Preis entspreche dem allgemeinen Well Marktpreis. Es werde am besten sein, sich an den Reichswirtschaftsrat zu wenden.
Die dentichnationalen Abg. Mumm u. Gen. fragen nach de, Rückbeförderung der in Sibirien und Mittelasiens weilender deutschen Kriegs- und Iivilqefan-zenen. — Reichskommissar Stück len erwidert, die aus Ostasien zu erwartenden Gefangener seien zum Teil schon hier, zum Teil noch unterwegs. Jeden falls sei die Gegend östlich des Baikälsees bereits geräumt Was die Gefangenen aus Sibirien westlich des Baikalsees betreffe - so sei das Rote Kreuz mit der Vermittlung befaßt
Das Haus schreitet dann zur Beratung des Antrags Allekoit (Z.) betreffend Ergänzung zum Gesetz über Steuerabzug von Arbeitslohn, daß bei Einkommen bis zu 15 000 M«. W jeden Arbeitstag 5 Mk. steuerfrei gelassen werden.
Abg. Leopold (D.natl.Vp.) bittet, auch die Naturalbezüge der Landarbeiter zu beachten.
Der Antrag wird in allen drei Lesungen angenommen.
Das Diätengesetz 'für die Reichstagsabgeordneten ist im Z l durch den Ausschuß insofern geändert worden, als für un entschuldigtes Fernbleiben 50 Mk. statt 100 Mark abgezogei «erden sollen. Z 3 wird schließlich gegen die Unabhängigei angenommen, ebenso der ganze Entwurf.
Da» Haus vertagt sich darauf auf unbestimmte Zeit.
Feuer im Reichstagsgebäude.
Berlin, 6. Juli- Nachmittags kurz vor 2 Uhr bra'ck im Reichstagsgebäude Feuer aus. Ter Fahrstuhl zw Journalistentribüne war infolge Schieslaufens in Brani geraten. Die Flammen schlugen bis an das obere Stock
werk. Der Fahrstuhlführer wäre verloren gewesen, hätten nicht Journalisten aus dem oberen Stockwerk größere Wassermengen aus den Fabrstnhl geworfen. Der Führer konnte schließlich befreit und der Brand gelöscht werden.
Karlsruhe, 6. Juli. Gestern nachmittag veranstaltete die Arbeiterschaft ans dem Marktplatz eine Kundgebung gegen die Teuerung und den Wucher. Dem Oberbürgermeister wurden 7 Forderungen über Herabsetzung der Preise und des Lohnabzugs, Notstandsarbeiten und Einsetzung der Marktkontrolle durch die Arbeiterschaft übergeben. Eine außerordentliche Sitzung des Bürgcrausschnsses beriet sofort diese Forderungen. Tie Menge vor dem Rathaus wurde inzwischen immer mehr erregt. Reden wurden gehalten und die Diktatur des Proletariats verlangt. Die Arbeiter sandten eine neue Abordnung ab, die mit dem inzwischen ein- berufenen Stadtrat verhandelte. Die Forderungen wurden im allgemeinen angenommen, u. a. soll der Obstverkauf durch die Stadt übernommen werden. Mit Hochrufen auf den Bolschewismus gingen schließlich die Tausende auseinander.
Paris, 6. Juli. Tie Franzosen verlöten in einem Gefecht bei Matmata (Marokko) 1,0 Mann, 25 wurden verwundet.
— Berkehrssperre. Die Generaldirektion der Staatseisenbahnen teilt :nit: Wegen „Betriebsschwierigkeiten" ist der gesamte Personen-, Gepäck- und Güterverkehr nach Ungarn über Oesterreich gesperrt. (Bekanntlich hat die internationale Gewerkschaftsleitung über Ungarn den Verkehrsboykott verhängt.)
WürLteMbevK.
Stuttgart, 6. Juli. (Müllerbund.) In der Hauptversammlung des Mirtt.-Hohenz. Müllerbunds, die am Sonntag im Stadtgarten stattfand, sprach der Vorsitzende I. Blank-Kanzach über die Lage des Müller- aewerbes. Er stellte eine zunehmende Steigerung der Betriebskosten fest. Mit der Zwangswirtschaft mit ihrer Unmenge von Beamten müsse endlich aufgeräumt werden. Beim Getreide müsse aber mit Vorsicht vorgegangen werden. Wenn für die Landwirte die Licferungspflicht eingeführt werde, sei der Mahlscheinzwang überflüssig. Das staatliche Getreidemonopol sei durchaus zu verwerfen. Die Aufhebung der Zwangswirtschaft werde für die Handelsmühlen neue Schwierigkeiten bringen. Der Geschäftsführer Abg. Hill er erstattete den Geschäftsbericht. Der Verbandsbeitrag wurde auf 15 bis 30 Mark je nach der Zahl der beschäftigten Arbeiter, der Mahllohn für Wassermühlen auf 6 Mk. für den Zentner festgesetzt.
Stuttgart, 6. Juni. (Körner jun. gegen Hey - mann.) Der Redner des Bundes der Landwirte, Theodor Körner jung, der kürzlich vom Minister des Innern Heymann in Schutzhaft gesetzt wurde, weil er zum Abwehrstreik der Landwirtschaft anfforderte, hat nun gegen Heymann Strafanzeige wegen Freiheitsberaubung erstattet.
Poppenweiler, OA. Ludwjgsburg, 6. Juli. (Gebäudeeinsturz.) Während eines über unseren Ort gezogenen starken Gewitters mit heftigem Sturm stürzte die Scheuer des Bauern Gottlieb Zeiher in sich zusammen und riß noch einen Teil der Nebenscheuer vom Löwenwirt Wolf mit. Menschen kamen nicht zu Schaden.
Tübingen, 6. Juli. (Ehrendoktoren, der katholisch-theologischen Fakultät.) Tie katho- lisch-theolpgische Fakultät hat Weihbischof Generalvikar Tr. Phil. Sproll und Regierimgsdirektor Vogt am Kath. Kirchenrat in Stuttgart zu Ehrendoktoren der Theologie promoviert.
Stuttgart» 6. Juli. 1B rennend er Möbelwagen.) In der Retraitestraße geriet öin Möbelwagen dadurch in Brand, daß ein Schmied ein glühendes Stück Eisen durchschlug. Tie Polsterung sing Feuer und der Möbelwagen brannte ans. Der Schaden beträgt 14 006 Mark.
Sulz, 6. Juli. (Besitzwechsel.) Das Ueberland- werk Aistaig hat den Gasthos zur Forelle um 120 000 Mk. erworben und will daraus ein Verwaltungs- und Wohngebäude machen.
Fluorit OA. Oberndorf, 6. Juli. (Wiedergefun- d e n.) Vor ungefähr 3 Wochen wurde ans den Stal-
Mttt» VI><> Ilägu a« i« Herren ?
Limair von kricki eben klein.
>) ' (Nachdruck verboten.))
„Aber dann bi) du ja auch auf dem Wege, ein berührni ler Mann zu werden, Bertie! Wie mich das freut! Nein, vie mich das freut! Wenn doch die arme Mama diese Freu, U noch erlebt hätte! Weißt du noch, wieviel Sorge sie sick immer um unser beider Zukunft machte, seit Papa so plötzlich färb und wir mittellos zurückblieben? Nun ist doch noch alles zut geworden und wir beide glücklich!" '
Ein Schatten flog über Dr. v. Seilerns „Bist du's, Serena?" fragte er dann hastig. „Bist du wirklich glücklich in deiner abhängigen Stellung? Aeußerer Glanz st nicht immer g'nchbedeutend mit innerem Glück! Ich ge- kehe, daß ich gerade deiner oft mit Sorgen gedachte . . ."
„Ganz unnötigerweise, Bertie, denn mir geht's wirklich herrlich! Die Erbprinzessin — das weißt du ja selbst am testen aus unserer Kinderzeit auf Helfersdorf her — war Sumer ein Engel. Sie hat es bewiesen, als sie mich nach plamas Tod mit sich in ihre neue Heimat nahm, um mir rlle Existenzsorgen zu ersparen.
Sie ist es geblieben, Bertie! Ich glaube, ich bin ihr Liebling — vielleicht, weil ich hier die einzige aus ihrer Heimat sin. Ich habe nie einen Augenblick gehabt, in der ich die Abhängigkeit von ihr drückend empfunden hätte. Sie ist immer äeb und gut zu mir geblieben, wie damals, als wir noch halbe Ikinder waren und zusammen im Helfersdorfer Park spiel- ,en während du als Hofmeister ihrer Brüder dich schon als Rann fühltest und würdevoll abseits hieltest! Es waren schöne Zeiten, Bertie, erinnerst du dich auch noch manchmal daran A' Herber! b-awwartet? die Frage nicht. Die Schatten
aus seiner Stirne hatten sich vertuest, fern Blick ging verloren an der Schwester vorüber in die Weite. -xj
„Und sonst . . .?" fragte er nach einer Pause mit seltsam belegter Stimme. „Ist sie glücklich geworden, die einstige Reichsgräfin von Utzingen-Helfersdorf? Du hast mir nie d-rüber geschrieben . . ." ' ^
Nun wurde auch das fröhlich lächelnde Gesicht der jungen Hofdame plötzlich ernst.
„Darum solltest du mich eigentlich gar nicht fragen, Bertie . . ."
„Warum?"
„Äeil es so traurig ist! Und well du, der dir sie kennst^ wie ich, es von selber wissen -müßtest! Eine Jdealistin, deren warmes Herz sich immer für alles Schöne, Edle begeistert hat, und ein kalter stolzer Mann, wie der Erbprinz, der nur ein einziges Interesse hat: das Militärwesen im Lande zu höchster Vollendung auszubauen! Dazu kommt ihre mangelhaft: Veranlagung für das Hofleben überhaupt. Sie haßt die Lüge und doch zwingt sie die Etikette beständig, gegen ihre innere Ueberzeugung zu sprechen und oft auch zu handeln) Manchmal kommt sie mir vor wie ein armer kleiner Singvogel, der sich in einem viel zu engen Käsig wundstößt . . ."
„Mit einem Wort, sie ist also unglücklich."
Die Stimme des jungen Arztes klang rauh.
„Das will ich nicht gerade sagen, meinte Serena nachdenklich. „Sie ist sanft und geduldig und bemüht sich mit -viel gutem Willen, ihr Wesen der Umgebung anzupassen,) was ihr besonders die Sympathie des Herzogs errang. Auch' hat sie das Kind, das ihr Ein und Alles ist, — nur leider, daß auch dies eine zitternde Freude ist!" )
„Wieso? Was' ist mit dem Kinde? Ich las wiederholt Notizen in den Zeitungen, die beunruhigend klangen. Auch heute, als ick bierherkam, hörte ich, es sei krank. Was fehlt
lungen der hiesigen Filiale des Reutlinger Bruderhause- ' ein 14 Zentner schwerer Ochse gestohlen. Am Dienstag fand sich der gestohlene Ochse abgemagert und ver- , wahrlost wieder ein. Er war an den Stangen der Vieh- ! weide angebunden. Die Diebe haben jedenfalls keine Gelegenheit gesunden, das gestohlene Tier gefahrlos zu verwerten.
Schramberg, 6. Juli. (Zündender Blitz.) Am letzten Samstag nachmittag schlug der Blitz in das Anwesen des Gütlers und Schreiners Hilser auf dem Purben, Gde. Tennenbronn. Das ganze Anwesen brannte vollständig nieder. Das neu Angebrachte Heu ist verbrannt. ?
Nufplingen, OA. Spaichingen, 6. Juli. (Brand.) In Bürental ist nachts die Mühle samt Oekonomie- anwesen vollständig abgebrannt. Es wird Brandstiftung vermutet.
Stuttgart, 6. Juli. (Kein Volksfest.) Wie s in den letzten sechs Jahren wird auch Heuer von der ! Abhaltung des Volksfest« in Cannstatt Abstand genom- ! men werden.
j Heilbronn, 6. 'Juni. (Preisabba u.) In den letz!- j ten Tagen fanden hier Besprechungen der Handelskreise ! über den Preisabbau statt. Ter Detailistenverein und j der Verband der Schuhwarenhändler hier haben die Ver- > kaufspreise ermäßigt. Tie Mitglieder des Einkanfsver- s eins der Kolonialwaren- und der Spezereihändler, des , Rabattsparvereins und der großen Firmen Lichti, Horch ? und Siegler haben eine Reihe wichtiger Lebens- und >. Bedarfsartikel unter den Anstehenden amtlichen Höchstpreis herabgesetzt. So wird jetzt Salz zu 40 Pfa. (behördlich festgesetzter Preis 45 Pfg.), Zucker zu 2 Mk. (2.10), Mehl 1.30 (1.40), Cichorie 4 Mk. (4.30), Essig 1.30 (1.50), Gerstenkaffee zu 4 Mk. (4.30) je Pfund bzw. Liter abgegeben.
Kochendorf OA. Neckarsulm, 6. Juli. (Eine Kraftprobe.) Ein Neckariulmer Küfermeister stritt mit äl- j teren anwesenden Meistern über allerlei Fachkenntnisse. ! Nach einem kurzen Wortwechsel bewiesen einige junge ; Küfermeister dem Streitenden, daß man einen Kopf- ' reif mit einigen tüchtigen Schlägen derart antreiben kann, ^ daß das ganze Faß in die Luft fliegt. Das Holz des geborstenen Fasses wurde nicht zurückverlangt.
Elltvangpn, 0. Juli. (Teure Sch asm ei den.) In den letzten Tagen wurden die Schafweiden in Büh- ! lertann (für 350 Stück) um 35 700 Mb, in Nöttingen ! (für 400 Stück) um 42 700 Mk., in Beuren um 43000 s Mk., in Röhlingen um 42 000 Mk., in Bopfingen j um 43000 Mk. ersteigert.
s Friedrichshafen, 6. Juli. (Raub.) Am Sams- i tag abend wurde ein hiesiger Bürger in der Nähe 1 des Seewalds von zwei Unbekannten überfallen. Es s wurden im eine Brieftasche mit 8080 Mk. Papiergeld, ! 1000 Franken und 2000 Kronenscheiue, außerdem eine j goldene Uhr und Kette geraubt. Von den Tätern hat i man noch keine Spur. .
Baden.
Mannheim, 6. Juli. Bei dem Eier- sind Kasehänd- ! ler Rommeis wurde während der Marktzeit ein Wa- j gen Handküse abgeladen. Eine Anzahl Arbeiter drangen ! in den Laden ein und wollten die Kiste Handkäse zu ^
! 10 Mk. haben, während Rommeis 32 Mk. verlangte.
! Eine Anzahl Kisten mußten zu diesem Preise abgegeben ! werden, bis ein starkes Polizeiaufgebot eintraf und den l Laden säuberte.
s Mannheim, 6. Juli. Ter ledige Lokomotivheizer > ^ August Krämer von hier erlitt auf der Lokomotive ! lernmtlich infolge Kesselexplosion auf der Strecke Lwi- j schm Bi'flis und Bobstadt durch ausspnitzendes sieden- ; des Wasser schwere Brandwunden, die noch- am selben Tag seinen Tod zur Folge hatten.
Gottmadingen, 6. Juli. Tie Direktion der Maschinenfabrik Fahr hat ihren Schweizer Arbeitern an- , gekündigt, daß sie nicht mehr imstande sei, den Lohn s n Schweizersranken auszubezahlen.
! Freiburg, 6. Juli. Reichskanzler Konstantin F eh- i cenbach wurde zum Ehrenbürger der Stadt Frei- bürg ernannt.
hm?"
„Wenn man das wüßte! Es kränkelt eben beständig and jetzt scheint dazu noch eine Kinderkrankheit gekommen z»j sein. Wenigstens deutete der Arzt . . j s
Serena konnte nicht vollenden. Es klopfte und' ein Dio- rer brachte den Befehl, Fräulein v. Seilern möge sich -'»fort zu Ihrer Hoheit in das Kinderzimmer begeben. , P) „Warte ja gewiß ans mich, Bertie!" flüsterte Serena ihrem Bruder noch zu, dann verschwand sie. 1
Hl
Die Frau Ervprinzessin stand in zitternder Todesangst a«
Bett ihres' Kindes. ' .
„Helfen Sn mir, Serena," sagte sie zu der Ejntreten- sen. „Sie haben meine Sorge um Achim immer getreulich mit mir getragen und werden mich jetzt nicht in Stich lassen, wo ich mir allein keinen Rat mehr weiß! Was soll ich tun! »
Sehen Sie doch, wie mühsam er atmet . . . man muß etwas tun, er stirbt uns ja un-tr den Händen!" ' ^
„Haben Hoheit denn noch nicht um den Arzt telephoniert ?" s
„Gewiß. Schon mehrmals. Aber Medizinalrat v. Wenck- heim ist krank und sein Vertreter momentan nicht aufzufinden. Er wollte abends wiederkommen, aber wer weiß, wi« lange das noch dauert? Außerdem habe ich gar kein Vertrauen zu diesem Herrn . . ."
„Könnte man nicht einen andern Arzt zuziehen?"
„Auch daran dachte ich bereits. Aber wen? Der Dorfarzi hier wäre wohl rasch zu haben, doch soll er mit Kindern kein Geschick haben und ehe wir einen aus der Residenz bekommen, können Stunden vergehen. Inzwischen . . ." sie hielt erschöpft inne. Tränen standen in ihren Augen. „Ich Hab« solche Angst, Serena, . . . hören Sie nur, wie pfeifend dei Atem des Kindes aebt , , , beinabe als wäre es aw Er-