sel s Nach dm setzten" Nachrichten aus Polen ist die Stadt Lemberg in die Hände der Roten Armee gefallen.
Aus öer Heimat.
Berlin, 3. Juli.
Zur Interpol'./t'-i'n Lsdebour über die Vorgänge in Tahl bei Ruhla und das Äarburger Urteil erklärt Reichswehrministcr Geßler er sei offenbar mißverstanden worden. Er habe in feiner Erklärung nur sagen wollen, daß die Regierung eine Beantwortuna der Interpellation in diesem Augenblick ablehne, weil sic nicht durch eigene Aeußerungcn in ein schwebendes Verfahren eingreiicn wolle.
Atzg. Hvmm (D.d.P.) begründet einen Antrag auf Einsetzung eines Ausschusses zur Prüfung des Geschüstsgebahrens, der Ergebnisse und der Frage der Liquidierung der Kriegsgesellschaf- tcn.
Abg. Blum (Z.) erklärt, cs müsse mit dem Abbau der Kncgsgcscllschasten sofort begonnen w rden. Die freiwerdenden Wohnungen würden dringend gebraucht. , -
Abg. Iaiid (Bny:r.Vp.) verlangt gewissenhafte Nachprüfung des Geschäftsgebarens der Kriegsgesellschaften.
Abg. Brnhn lD.natl.Vp.) wundert sich, daß die Regierung die Kriegsgesell'chaftcn so lange für unentbehrlich gehalten habe.
Reichswirtschaftsminister Scholz erklärt, der Anregung »ach Möglichkeit entsprechen zu wollen. Uebrrgens sei die Zahl der Angestellten der Kncgsgesellschaftcn seit Januar d. I. von 16 600 auf 7000 zurückaegangen.
Der Antrag Hamm wird einstimmig angenommen.
Es folgt die Beschlußfassung über die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses auf «Grund de" Artikels 34 der Verfassung.
Der Antrag wird mit allen gegen die Stil,einen der Deutsch- nationalen und der Deutschen Volkspartei angenommen.
Der Reichsnotetat wird ohne Debatte in zweiter Lesung angenommen.
Präsident Lobe dankt dabei dem Ausland für die Liebesdienste an unseren Kindern im Nam-n des Reichstags und des deutschen Volks.
Bei der nun folgenden dritten Lesung' erklärt Abg. Cri- spien (U.S.P.): Die Annahme des Notetats komme einem Vertrauensvotum gleich, deshalb lehn, seine Partei ihn ab, obgleich einzelne Posten auch seinen Beifall h'stten.
Der Notetat wird sodann in dritter Lesung gegen die Stimmen der ilnabhänaige» angenommen.
Es folgt die Beratung des von Hbg. Müller.Franken einge- brachten Gesetzentwurfes betreffend Aufhebvng der Militiirgs-- ricktsbark-ik. ' «
Der Gesetzentwurf wird einem Ausschuß von 21 Mitgliedern überwiesen.
Dns Haus vertagt sich sodann auf Montag nachm. 2 Uhr.
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Aus den Beratungen des Stenerausschnstes des Reichstags kann als allgemeine Auffassung festgestcllt werden, daß mit Ausnahme der 1I.S.P. von keiner Fraktion die Aufhebung des 8 45 des Einkommensteuergesetze« (Erhebung der Steuer an der Quelle) vertreten wird, dagegen dessen schablonenhafte Anwendung gemildert werden soll. Es soll versucht werden, durch Erhebung cjnes Pauschalbetrags in einer der Stcuerkeistung nahekommenden Höhe eine Erleichterung des Abzugs herbcizu- fiihren. Demgemäß könnte der feste Satz von 10 Proz. nicht , unter allen Umständen aufrecht erhalten werden. Zu einer Beschlußfassung ist es übrigens noch nicht gekommen. Die Angelegenheit wurde einem Unterausschuß überwiesen.
Wildbad, den 5. Juli 1920.
Streik. Die Zivilangestellten der Vers.-Kuranstalt Wildbad sind mit den Angestellten sämtlicher Lazarette, sowie der Versorg.-Aemter Württembergs seit Samstag mittag 12 Uhr wegen erhöhter Gehaltsforderungen, sowie Einreihung in höhere Klassen des Neichs-Manteltarifs in den Ansstand getreten. Die Verpflegung für die Patienten geht wie bisher vor sich, auch haben sich die Angestellten bereit erklärt, bei etwa durchzuführenden Operationen ihre Tätigkeit aufzunehmen.
Landes-Kur-Theater. Heute abend kommt Blumen- thal's „Niobe", am Dienstag „Flachsmann als Erzieher" und am Mittwoch die heitere Operette „Manifeste Nitouche" zur Aufführung. Als Neuheit folgt am Donnertag „Geisha" und am Freitag „Fledermaus" ; Samstag nachmittag 3 Uhr zu kleinen Preisen das Märchen „Dornröschen". Wir möchten jetzt schon darauf Hinweisen, daß die Direktion wohl nur dieses eine Mal eine Kindervorstellung ansetzen kann und ist es deshalb wichtig, sich beizeiten mit Karten zu versehen. bb
Das „Linden-Kabarett" weist auch diesmal wieder ein ganz vorzügliches Programm aus. Einen integrierenden Teil an d^m großen Erfolg hat das beliebte „Mereny Duo", das drei Nummern des Abends bestreitet. In ihren Biedermeier- und Salonduetten leisten die Künstler in Gesang und Tanz Vorzügliches. Besonders hervorzuheben ist ihr recht oberbayrischer, mit Schneid und viel Humor getanzter Schuhplattler. Vom Publikum mit stürmischem Beifall und Lachsalven überschüttet zwang die Künstler zur Wiederholung ihres Tanzes. IIseMarion ist eine Stimmungssoubrette von eigener Art. In ihren Vorträgen „Männe hast du etwas Geld bei dir" und „Wenn die letzte Trambahn fährt" bringt sie die Besucher von Anfang an in Stimmung und der reich gespendete Applaus ruft sie immer wieder vor die Rampe. Vollstes Lob verdient EdiDeuschl der bekannte Lieder- und Stimmungssänger mit seinen Rheinliedern. Neue, mit prachtvollen Kostümen ausgestattete, rymtisch und elegant ausgeführte Tänze bringt Hirslanda Porten. Ausgezeichnet ist das „Sylvia-Ballet" welches sie mit ihrer Partnerin Dita Marsven mit viel Geschmack und Grazie tanzt. Der kleine Tanzstern Dita erfreut all- abend das Publikum mit ihrem „Menuett" durch Anmut und Liebreiz. MaxBoorgartsals Conference unterhält die Besucher mit heiteren Vorträgen. Die Stimmungskapelle Seidel-Groß mann in Begleitung und geschmackvollen Einlagen vervollständigt den Erfolg des Abends. Man ist der Direktion Dank^schuldig für diesen genuß- jeder Besucher auf seine Rechnung
Versckiieäenes.
Bl'ßs^l-.g in 'iw bayerische Pulverfabrik. Nach einer Meldung des „Berliner Tageblatts" ans München schlug der Blitz gestern abend in Rasenheim in Oberbaycrn in die Pulverfabrik Wivt.nhelier ein, wobei ein Teil der Anlage gleich in die Lust flog. Später erfolgte eine gewaltige Erplosion der Hauptanlaze, die diese völlig zerstörte. Gegen 10 Uhr abends lauerten die Detonationen noch immer an.
Rist bnb.mden in Sy.im. „Times" meldet aus Kairo, daß das Dorf Iedcida und mehrere andere Dörfer in Syrien etwa 23 Meilen östlich Tyrus am 15. Juni von Räuberbanden über- fniien wurden, die etwa 50 Menschen ermordeten und die. Bürger nusplünderten. Viele Einwohner sind auf den Libanon zu und in anderen Richtungen geflohen.
reichen Abend, bei dem kommt.
Emgelanät.
Wildbad, den 4. Juli 1920.
Streik der Angestellten de« Militär-Kurhauses.
In: Militär-Kurhaus ist seit Samstag ein Streik der Angestellten wegen Lohnforderung ausgebrochen. Wenn wir hier in Kur befindlichen Kriegsverletzten auch an und für sich dem Streik und den Forderungen der Angestellten keinen Wiederstand entgegensetzen, so müssen wir doch ganz entschieden gegen die Art und Weise Stellung nehmen, wie er inszeniert wurde, und es muß schon als eine Rücksichtslosigkeit sondergleichen bezeichnet werden, wenn die Angestellten uns Kriegsverletzten, die wir zum Teil siech krank und schon Jahrelang in den Lazaretten herumliegen ' müssen, in der Weise entgegenkornmen, daß sie uns ein- ! fach so quasi den Revolver auf die Brust setzen und uns ' rundweg erklären, wir sollten ihre Forderungen durch ein , Telegramm an die Regierung unterstützen, andernfalls bekämen wir nichts mehr zu essen und als wir dieses ab- i lehnten und uns zu dem Beschlüsse aufrafften uns selbst zu helfeil, einfach die Schlüssel zur Küche und dem Vorratsraum Wegnahmen und vor der Küche einen Streikposten aufstellten. Nachdem wir nun durch längere Unterhandlungen und sie auf das ungesetzliche ihrer Handlungsweise aufmerksam gemacht, entfernten sie den Streikposten und gaben den Schlüssel ab, sodaß es uns in später Abendstunde noch möglich war, mit Hilfe des Kochs und der weniger am Gehen verhinderten Kameraden, uns ein Abendessen zu bereiten und auch heute Sonntag mußten wir zur Selbsthilfe greifen, um nicht unsere Kur unterbrechen zu müssen, nachdem doch viele von uns schon Monate lang auf eine Kur zur Besserung unserer im Kriege davongetragenen Leiden warteten. Fürwahr eine schöne Kameradschaft und auch ein Dank der Heimat.
Mehrere Kriegsverletzte Insassen der Militär-Kuranstalt.
Lang- unä grennholr-Oerksul.
Wegen erfolgtem Nachgebot kommt das im »Bad. Hof* angefallene
Lang- «. krrimbolr
zum 2. und letztenmal am Dienstag, den 6. Juli 1920, vorm. 12 Uhr an Ort und Stelle zum Verkauf.
Den 3. Juli 1920.
Stadtpflege Wildbad.
vLvLrbsitsrvvrdLllä.
Versammlung
Dienstag abend 8 Uhr im „Gasth. zur Silberburg". Vollzähliges Erscheinen notwendig.
ZekeMisck u. Labliau
sind frisch eingetroffen bei
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Verlöre»
ging auf dem Wege König- Karl-Straße — Enzkolonaden vergangene Woche ein
LMmsikN-l'LMd'M.
Abzugeben gegen hohe Belohnung 'in der Buchhandlung Trittler, König-Karlstr.
Vor Ankauf wird gewarnt. Marken tragen Geheimzeichen.
Verloren
ging am Samstag nachm, zwischen 3—5 Uhr
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auf dem Weg von der Papier fabrik bis zum Bahnübergang.
Der redliche Finder wird gebeten, denselben gegen Belohnung in der Exped. ds. Blattes abzugeben.
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UvI o n m I wa re n g elcki M
eventuel mit Nebenbetrieb mit eigenem Grundstück und großem Garten, wenn möglich im Badeort oder Schwarzwald zu kaufen gesucht. Off. unter 8. 1'. 7205 an die Ala-Haasenstein L Vogler, Stuttgart.
Wildbad, den 4. Juli 1920.
Tiefbetrübt teilen wir Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht mit, daß mein lieber Mann, unser lieber, treubesorgter, guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel
nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenen Leiden Samstag abend 10 Uhr im Alter von 48 Jahren sanft in dem Herrn entschlafen ist.
Um stille Teilnahme bitten
clie tmuemäen Hinterbliebenen:
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Direktion 5teng k Krsuö.
Montag, 5. Juli
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8ekvnnk in 3 Lktsn von 0. NlurnsiUdal.
Dienstag, den 6. Juli
Xomöäis in 3 Mieten von 0. kirnst.
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Vir.: lü. Arn^Ier. 'I'äglirll 8V, llbr 1. bis 15. lull
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Andenken an gefallenen Bruder verloren. Gegen gute Belohnung abzugeben beim
Pförtner in der Militär- kuranstalt. ,