Stuttgart, 1. Juli- (Die neuen Minister iDi Amt.) Minister Graf hat heute das Ministerium des Innern und Minister Dr. Schall das Arbeits- und Ernähr,ingsministerium übernommen.

Stuttgart, 1. Juli- (Aus dein Staatsdienst entlassen.) Ter bekannte Abgeordnete Regierungsrat Ströbel bei der Zentralstelle für die Landwirtschaft ist auf Ansuchen aus dem Staatsdienst entlassen worden. Er ist bekanntlich geschäftssnhrcnder Direktor der Land­wirtschaftskammer.

Stuttgart, l. Juli. (Ernennung.) Die Stelle des Vorstands des Gewerbe- und Kaufmannsgerichts wurde vom Gemeinderat dem Gemeinderichter Dr. Kallee übertragen.

Stuttgart, 1. Juli. (Oelmüllertag.) Der Ver­band Wirtt. Oelmüller hielt seine diesjährige Haupt­versammlung im Stadtgartensaal in Stuttgart ab. Der Vorsitzende, Eugen Müller-Ditzingen, berichtete über die umfangreichen Bemühungen der Verbandsleitung um Er­leichterung oder Aufhebung der Zwangswirtschaft.

Vaihiugru a. F., 1. Juli. (Selbstmord.) Am Grunde des abgelassenen Katzenbachsees fand man die Leiche eines 21jährigen Mannes, der sich allgemeiner Beliebtheit erfreute. Was ihn in den Tod getrieben hat, ist unbekannt.

Nürtingen, 1. Juli. (Kraftwagenverkehr.) Am I.Juli ist ein Kraftwagenbetrieb für Personen- und Güterverkehr auf der Strecke NürtingenOberensingen WolfschlugenNeuhausen a. F. eröffnet worden. Auch die Weiterführung der Linie von Neuhausen nach Eß­lingen wird in den nächsten Tagen ausgenommen werden. Eine weitere Strecke von Nürtingen über Grätzingen AichNeuenhaus wird gleichzeitig eröffnet.

Tübingen, 30. Juni. (Wohnungsfürsorge.) Die Stadt hat das Anwesen des Gärtner Lander um 180000 Mk. erworben. Es sollen dort etwa zwei Dut­zend Einfamilienhäuser erstellt werden. Auch eine Fach­schule der Gärtnerinnung soll in dem Anwesen Platz finden.

Heidenheirn, 1. Juli. (Die Lage.) Unter der hiesigen Arbeiterschaft läßt sich eine gefühlsmäßige Be­ruhigung seststellen. Die Polizeiwehr ist noch am Platze, übt jedoch in ihrem Auftreten die größtmögliche Zu­rückhaltung. Man rechnet damit, daß ein weiteres Ein­schreiten der Truppen überflüssig wird und diese bald abziehen können.

Rottcnbnrg, 1 Juli. (Reps ernte.) Die Reps­ernte ist gegenwärtig im Gang, fällt aber nicht nach Wunsch ans. Die Fröste im März und Mai brachten bei der weit vorangeschrittenen Entwicklung des Repses einen Rückschlag, so daß nur eine schwache Mittelerntc eingebracht wird.

Biberach, 1. Juli. (Brand.) In Wetenberg bei Schweinhausen brannte am Montag vormittag der Stadel von Anwalt Schund nieder. Während die elektrische Leitung repariert wurde, entstand plötzlich Kurzschluß und sofort stand das ganze. Gebäude in Flammen. Der >, Stadel war mit 45 -Wagen Heu gestillt, außerdem befand ^ sich noch Stroh darin. Die Pferde und das Vieh koun- ' ten mit knapper Not gerettet werden. Drei Schweine verbrannten; auch viele Fahrnisgegenstände konnten nicht geborgen werden.

Ochsenhansen, 1. Juli. (ZurNachahmu n g.) Der Milchpreis ist weiter herabgesetzt worden, nämlich von 1.05 Mk. auf 95 Pfg. für 1 Liter.

l Badischer Landtag.

Karlsruhe, 1. Juli.

In der gestrigen Sitzung des Landtags wurde der Gesetzentwurf über die Zuteilung der Stadtgemeinde Sulz- burg zum Amtsgericht Staufen einstimmig angenommen. Es folgt die Beratung des soz. Antrags, der Landtag wolle beschließen, das Justizministerium zu beauftragen, alsbald eine Verordnung zu-erlassen, wonach die Zu­ständigkeit der Gemeindegerichte bis zu einem Streitwert von 300 Mk. ausgedehnt wird. Der Berichterstatter Abg. Dr. Leser (Dem.) teilte mit, der Ausschuß für Rechtspflege habe die Erhöhung der Zuständigkeit nur bis 120 Mk. gebilligt. Abg. Martzloff (S.) begrün­det den Antrag für den auch Abg. Schöpfte (D.natl. Vp.) sprach; Äbg. Schneider-Heidelberg (Ztr.) trat für den Antrag des Ausschusses ein. Justizminister Trunk hielt eine Erhöhung auf 300 Mk. für nicht j gerechtfertigt. Der Antrag wurde gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und 2 bürgert. Abg. abgelehnt und der Antrag des Ausschusses, die Zuständigkeitsgrenze der - Wemeindegerichte von 60 auf 120 Mk. tzu erhöhen, an- ' genommen.

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! Karlsruhe, 1 Juli

! Zu Beginn der heutigen Landtagssitzung erhielt Ac-

> deitsminister Rück ert zu einer Mitteilung das Wort, i über die Untersuchungen der Geschäfts- und Siedelungs- ? bank. Er teilte mit, daß weitgehende Revisionen ver-i

vnstaltet werden, pnd dem Landtag in einigen Tagen

> darüber Mitteilung gemacht werde.

Auf eine kurze Anfrage des Abg. Schob er (Z.)

über die Vorgänge in Radolfzell bei der Bau- «riiversammlung erwiderte der Minister des Innern Remmele, die Staatsanwaltschaft habe eine eingehende Untersuchung eingeleitet, um die Rädelsführer festzustellen.

Mutter, als Magelone sie in stummer Bestürzung auflarrte. «Ich glaubte doch, bemerkt zu haben, daß er bei seinen frühe­ren Besuchen einen guten Eindruck auf dich gemacht hat?"

Ja . . . gewiß, Mama . . Magelone suchte ihrer grenzenlosen Verwirrung Herrin zu werden.Aber wir kennen uns doch kaum . . . wir lieben einander doch noch gar nicht!" . . . stammelte sie daun.

Mama lächelte ein wenig und strich ihr gütig die blon­den Löckchen aus der erhitzten Stirn.

(L»rts»tzung folgt.)

Es erfolgte nun eine eingehende Aussprache über die von einem Landtagsausschuß vorgenommene Besichti­gung der Heil- und Pflcgeanstaltcn. Der Berichterstat­ter teilte mit, daß in allen Anstalten mit Ausnahme der in Pforzheim alles in Ordnung sei.

Bei der weiteren Aussprache wurde von sozialdemo­kratischer Seite der vom Berichterstatter vorgelegte ge­druckte Bericht in einigen Punkten beanstandet, vor allem, daß der Achtstundentag sich in den Heil- und Pflegean- stalten nicht bewährt habe und daß die Ordensschwestern dem weltlichen Pflegepersonal vorzuziehen sei.

Minister Remmele teilte mit, die Anstalt Pforz­heim müsse so schnell als möglich aufgehoben werden, denn sie sei Menschen unwürdig. Diese Mitteilung kvnrde von verschiedenen Abgeordneten bestätigt. Die weitere Debatte drehte sich um Pcrsonalfragen.

Baden.

Karlsruhe, 1. Juli. Im bad. Landtag hat der Sportklub Baden-Baden ein Gegengesuch gegen das Ge­such des Evangl. Frauenbundes für innere Mission wegen Errichtung einer Spielbank in Baden-Baden eingebracht.

Karlsruhe, 1. Juli. Vorgestern fand eine Konfe­renz der Vertreter und Leiter der bad. Kommunalver­bände statt, die zu der Umgestaltung der Zwangswirt­schaft Stellung nahmen. Ter Minister des Innern Rem­mele betonte, daß die Kohleufrage auch im nächsten Winter noch Schwierigkeiten mache. Tie Getreidepreise steigern sich auf 1700 bis 1800 Mk. für die Tonne. Von den Vertretern der Kommnnalverbände wird bedauert, daß bei den Wahlkämpfen verschiedene Parteien den Wählern die strickte Aufhebung der (Zwangswirtschaft versprochen hätten. Um die zwangsweise Erfassung von 'Brotgetreide und Mehl käme man auch künftig nicht herum. Von .Regieruuasseite wurde mitgeteilt, daß die Frühkartoffeln von der Zwangsbewirtschaftuug frei sind. Kritik wurde geübt, daß manchen Landwirten der ernste Wille zur Ablieferung fehle, ferner wurde festgestellt, daß die neue Erhöhung der Milchpreise keine stärkere Ablieferung der Milch gebracht habe.

Karlsruhe, 1. Juli. Infolge der Umwandlung der Eiftnbahnabteilnng des b dischen Finanzministeriums in eine Zweigstelle des Reichsverkehrsministeriums sind nun­mehr die Angelegenheiten des Luftverkehrs ausschließlich in den Geschäftsbereich dcS bad. Ministeriums des In­nern übergegangcu.

Mannheim, 1. Juli. Infolge Familicnzwistigkei- teu hat der 18jährige ledige zurzeit arbeitslose Zeichner Eugen Schleich durch sieben ans einer Mauserpistole ab^ gegebene Schüsse seinen 49jährigen Vater, Uhrmacher Johann Schleich, getötet. Der Täter gab bei seiner Vernehmung an, er sei zu seiner Tat durch das Ver­halten seines Paters seiner Mutter gegenüber veranlaßt worden.

Hsckenheim, bei Schwetzingen, 1. Juli. Die hiesigen Landwirte, die ihren Tabak selbst eingelagert und fer­mentiert hatten, geben denselben nunmehr zum Preise von 748 Mk. für den Zentner an die Delag ab. Es dürften etwa 1000 Ztr. verkauft worden sein.

Frei bürg, 1. Juli. In einem Hörftml der Univer­sität gab aus noch nicht festgestellten Gründen ein Stu­dent ans eine Studentin vier Revolverschüsse ab, durch die das Mädchen sofort getötet wurde.

Mebstandsbericht.

DerWeinöau" schreibt: Welch enge Beziehungen zwischen der Witterung und dem Auftreten der Blattfallkrankheit der Reben bestehen, läßt sich in diesem Jahr wieder besonders deutlich verfolgen. Die ersten Spuren der Krankheit waren schon Mitte Mai gefunden worden; nach dem Inkubations- kalnder mußt?, worauf die Weinbanversucheanstalt Wcinsberg in einem Aufruf in den Tagesblättern rechtzeitig hingewiesen hatte, mit einer weiteren Verbreitung der Peronospora Ende Mai, feuchtes Wetter vorausgesetzt, gerechnet werden. Ein um ZO. Mai niedergegaagener Gewitterregen erweckte denn auch tatsächlich in vielen Weinbergen die Pilzkrnnkheit. Das bis Mitte Juni anhaltende beständig trockene, zuerst recht Kühle dann allmählich ivä^iner werdende Wetter brachte die Krankheit wieder znm Stehen. Die unbeständige Witterung der Zweiten Iunihüsite vc'.u.sachte wieder ein stärkeres Aufslackern der Krank­heit das vom 21. Juni, einem schwül-warmen Regentag an in rasch m Uebergang des Pilzes auf die mitten in der Blüte sichenden Gescheine und die bereits verblühten Träubchen be­sonders .deutlich in Erscheinung trat. Wv Ende Mai zum er­stenmal und Mitte Juni zum zweitenmal gcknpfcrt wurde, tritt die Kra..khrit doch erheblich zahmer auf als da, wo man sich erst nach dem Auftreten derweißen Trauben" hin entschloß, zu spritzen. Ob tiefer gehende Schädigungen des Ertrags durch den Peroüvsporabesall eingetreten sind, läßt sich bis zur Stunde noch nicht übersehen. Nach den Mitte Juni von den Vertrauens­männern erstatteten Berichten ist der Stand der Weinberge aller­orts vielversprechend. Man spricht von einem Trollingerjahr, d. h. soviel, daß in den Hauptwcingebieten Württembergs eine gute Weinernte erhofft werden darf. Der Heuwurm zeigt sich fast überall, doch scheint er im allgemeinen zahm auszntreten. Die jungen Anlagen befinden sich in crsreulichcr Eutui D u g.

'Mißliches Wetter.

Von Westen aus ziehen Störungen in nordöstlicher Richtung vorüber, deren Einfluß auch in Süddeutseh­land bemerkbar wird. Am Samstag und Sonntag ist deshalb warmes, vorwiegend trockenes, aber vielfach» ge­wittriges Wetter zu erwarten.

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Vermischtes.

H'ii»m lplschünungen im Juli. Die Sowie hat E»de Juni ihren höchsten Eianb erreicht und wandert in ihrem scheinbaren Lauf wieder süüwä.ts. Langsam nimmt die Tageslänge ab und ist am Ende des Monats um mehr als eine Stunde kleiner als zu Anfang. Die Hwipjphasen des Mondes finden statt: Voll- mond am 1. und ZI., Letztes Viertel am 9., Neumond am 15., Erstes Viertel am 22. Juli. Bon den Planeten ist nur Mars eine Stunde lang am Abendhimmel zu sehen. Alle anderen Planeten bleiben unsichtbar. Der Anblick des Fft- sternhimmcls zu Anfang des Monats um 12, zu Ende um 10 Uhr abends ist der folgende: Fast im Zcnith steht die Leier mit Wcga, östlich davon der Schwan, südöstlich der Adler. An die Leier schließen sich südwestlich Herkules, Ophiuchus und Skorpion mit dem roten Antares an. Westlich von Herkules erblicken wir die Krone, den Bootes mi! Arktnr und die Jung­frau. J,n Osten ist das groß- Viereck, das die Konstellationen Pegasus »nd Androseda biloen, bereits aufgegangcn. Mehr nach Norden steht das VV der Cassiopesa, darunter der Perseus, ganz tief am Nordhorizont Capella im Fuhrmann. Im Nord- westcn schließlich erblicken wir den Großen Bären und die Jagdhunde, östlich davon den Kleinen Bären mit dem Po­larstern.

Schwindl'r. Dieser Tage wurde in Göppgngcn ein Bett­ler sestgenomme:,. der. angezvgen mit einer Soldatenuniform, dadurch öffentliches Mitleid erregen wollte, daß er seinen stark angeschwrl eoen, linken Unterarm' vorzeigte. Bei näherer Unter­suchung zeigte es sich, daß die Anschwellung des Unterarm» künstl'ch h rvorgerasen war Lurch eine schmale 'am Oberarm ver­deckt angelegte feste Binde. Die Einwohnerschaft sei vor sol­chen Schwnwleni gewarnt.

Unterschlagungen eines Vct irbsrats. Ans Halle wird dem Berl. Lrkalanz." berichtet, daß der Vorsitzende des Betriebs­rats. Golpe, die Gelder, die von den Arbeiter zur Unter­stützung der Opfer -des Kapp-Butsches gesammelt worden wa­ren, unterschlagen hat und verhaftet morden ist. Der gesamte B.triebsrat ist von seinem Aalte znrückgetrcte».

Dayer'-chrr Wass.uschumggel. DieMünchener Post" berich­tet, Laß bayerisches Heeresgut mit Lastautos nach Stift Willen geschasst worden sei, um in Tirol der Vorbereitung eines mo­narchistischen Patsches zu dienen. Jetzt meldet dasSüotiroler Volksrecht" die in Imst erfolgte Beschlagnahine einer weiteren Aatoladung Waffen und Munition ans deutschem Heeresbesitz, die auf dem Wege nach dem Oberinntal war. Angesichts dieses systematischen Waffenschmuggels tordeet dasBvllrsrecht" schärf­stes Einschreiten der Tiroler Landesregierung und bezeichnet das Kloster Willen und die Druckerei Tirolia als Haupt- stapelplatz der lagenschen und Tiroler Königsmacher.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 1 Juki.

Ter zur Beratung stehende Notetat wird einstweilig abgcsetzt, weit der Haushaltausschnß die Beratung noch nicht abgeschlossen hat. Tie Punkte 2 bis 5 der Ta­gesordnung über Beseitigung von Härten bei der Er­hebung der Einkommensteuer durch Abzug vom Arbeits­lohn iiiw. werden einer Kommission von 28 Mitgliedern überwiesen. Las Gesetz über ein deutsch-französisches Abkommen über Elsaß-Lothringen wird in gllen drei Le­sungen angenommen. Es folgt die AortsetzüW der Debatte über das Regierungsprogramm. Abg. Mül­ler-Franken (Soz.) polemisiert gegen einzelne Ausfüh­rungen des Abg. 5p e i m und Schiffer und geht dann über zu dem Wahlaussall. Was Spaa betreffe,, so fei die Entwaffnnngsfrage eine Hauptsache. Wenn er ften Friedensvertrag unterzeichnet habe, so könne ihm nicht Mangel an Mut oder Furcht vor der Verantwortlichkeit vorgeworfen werden. Seine Partei werde den Miß­trauensantrag nicht unterstützen.

Alsdann ergriff Reichsfinanzminister Wirth das Wort zu längeren Ausführungen und gab dem Haus Aufschluß über die Finanzverhältnisse des Reichs, die allerdings nicht rosig aussehen, geschweigedenn in Wirk­lichkeit sind. Den Wortlaut der Rede veröffentlichen wir morgen.

Abg. Henke (U.S.P.) führte im wesentlichen aus, er wünsche den bürgerlichen Parteien in ihrem Liebes- werben um die Mehrheitssozialisten viel Glück, seine Par­tei werde den Arbeitern das Verhalten der Mehrheits- sozialiste» klar machen.

Abg. Eiscnberger (B.B.) anerkennt die Verdienste der alten Regierung an. Tie Zwangswirtschaft habe auch ihr gutes gehabt, wie ihr Fehlen in Oesterreich be­weise, aber sie dürfe nicht übertrieben werden.

Letzte Nachrichten.

Sitzung des Neichswirtschaftsrats.

Berlin, 1. Juli. Ter Rcichswirtschaftsrat hat heut; nur eine ganz kurze Sitzung abgehalten. Man trat um V 2 I 2 Uhr zusammen und ging bald nach 12 Uhr aus­einander. Auf der Tagesordnung stand ein Antrag Wissell, der, von der andauernden Stillegung der Betriebe ausgehend, den Ausbau der heutigen Erwerbs- losensürsorge zu einer Produktiven Fürsorge fordert, de­ren Mittel die Steigerung der Warenerzeugung sein soll. Ter Landwirtschastsminister bezeichnte die An­regung Wiisells als dankenswert. Tann wandte man sich nach ein paar anderen Anträgen, die ohne Ans­sprache den zuständigen Ausschüssen überwiesen worden waren, den Beratungen über den Betriebsräteausschuß zu. Hier gab es'noch eine kleine Geschästsordnmigsde- hatte, aber auch sie war verhältnismäßig schnell Über­stunden. Tie Anberaumung der nächsten Sitzung wurde dem Vorsitzenden überlassen.

Ablehnende Antwort ans die Note über die Niinnlnng der neutralen Zone.

Berlin, l. Juli. Ans Paris wird gemeldet: Die Botschafterkonserenz hat in ihrer gestrigen Sitzung den Text der Antwort aus die letzte deutsche Note redigiert, in der Deutschland eine Verlängerung der Frist für die Räumung der neiftralen Zone verlangte. Die Antwort wird ablehnend ansfalleii.

Nene Wasfenfnttde im Jndnstrieaebiet.

Düsseldorf, l Juli. Die Blätter berichten von neuen Wasfeiifuiiden im rheinisch-westfälischen Industriegebiet, welche auf Vorbereitung neuer Putsche schließen lassen. In der Gegend von Lennev hat die grüne Polizei meh­rere Wassenlager entdeckt, darunter eins, welches 3 Ma­schinengewehre, 70 Handgranaten und 30000 Gewehr- Patronen enthielt.