Mn Hailfingen und Bondorf stiegen einige junge Leute von Hailfingen auf die Kirschbänme. Der Sonnenwirts--, sohn von Vvndors, der die Bäume bewachte, machte Von feiner Schußwaffe Gebrauch und schoß den Hermann Wcllhänser vom Baum herunter; er war sofort tot.
Rotttveil, 28. Juni. (Zeitungsjubiläum.) Der „Schwarzwäider Bolksfreund" feiert in diesen Tagen das Jubiläum seines 25jährigen Bestehens. Eigentlich kann das Blatt aus 43 Jahre zurückblicken, denn von 1877, bis 1895 erschien es unter dem Titel „Nottweiler Volks- sreund". 1895 wurde das Blatt von einer G. m. b. H. übernommen.
Reute, OA. Waldsee, 28. Juni. (Vom Kloster.) >Bci der Wahl der Geueraloberin der Kongregation, die alle sechs Jahre stattnndet, wurde mit 190 Stimmen einstimmig die bisherige, 1914 zum erstenmal gewählte Mutter Oberin M. Reiuharda Stehle wieder gewählt.
Baden.
KaLlsxuhe, 28. Juni. Das Reichsministerium hat sich damit einverstanden erklärt, daß den verheirateten deutscht-östcrreichischen oder deutschstämmigen Kriegsgefangenen, deren Familien vor oder während des Kriegs in Deutschland Wohnung gefunden haben und hier noch jetzt wohnen, ohne vorherige Rückbeförderung in ihren Heimatstaat der weitere Aufenthalt in Deutschland gestattet wird, sofern die mit dem Empfang der Kriegsgefangenen betrauten militärischen Stellen in jedem einzelnen Fall festgestellt haben, daß diese Heimkehrer über einen sicheren für sich und ihre Familie ausreichenden Verdienst und Wohnung verfügen.
Langerr-steinbaH b- Durlach, 28. Juni. Nach kurzem Wortwechsel stach der Landwirt Karl Kirchenbauer einen anderen Mann namens Cronenwett mit seinem Taschenmesser in den Unterleib und verletzte ihn lebensgefährlich.
Bvetterr, 28. Juni. Ter Gemeinderat beschloß. Zur Errichtung eines Denkmals und einer Anlage eines-Ehrenfriedhofs für die Gefallenen den vorläufigen Betrag von 75 000 Mark auszuwcrfen.
' Mannheim, 28. Juni. Der soz. Reichstagsabgeordnete Oskar Geck-Mannheim hat im Reichstag eine Anfrage eingebracht, in welcher Auskunft gewünscht wird, wie weit die Vorarbeiten zur Durchführung der Neckarkanalisation gediehen sind und bis Lu welchem Zeitpunkt mit' der Inangriffnahme der Kanalarbeiten gerechnet werden kann.
Freibnrg, 28. Juni. Tie Veranstaltungen Zur Feier des 800jährigeu Bestehens der Stadt näher - sich ihrem Höhepunkt. Tie Fesivorstellungen im Stadttheater haben schon seit einiger Zeit unter außerordentlich starkem Besuch von hier und ans der Umgebung begonnen. Am Sonntag, den 18. Juli, findet in der Festhalle ein Festakt statt und abends im Stadttheater eine Fest- aufführuug der „Meistersinger von Nürnberg". Als Ergänzung zum Hauptfestakt wird am Samstag, den 24. Juli, ein Festkonzert und au: Montag, den 26., eine Wiederholung stattfindcn. Auch ein Volks- und Kinderfest ist geplant.
Freiburg, 28. Juni. Der Landesverband der bad. Gewerbe- und Handwerkervereinigungen hält am 31. Juli, 1. und 2. August hier seine Landesversammlung ab. Anläßlich dieser Tagung wird auch der bad. Handwerkskammertag, sowie die 1?andeSwirtschaftsstelle für das badische Handwerk und die vier Wirtschafts stellen Vollversammlungen einberufen. Eine besondere Weihe erhalten diese Veranstaltungen durch die Feier des 80- jährigen Jubiläums des hiesigen Gewerbevereins.
Haltrugen b. Lörrach, 28. Juni. Nach langer^ Unterbrechung wird am 1. Juli auch der Verkehr auf der Strecke Leopoldshöhe—St. Ludwig wieder ausgenommen.
Konstanz, 28. Juni. Der Bad. Sängerbundstag findet am ?6. September in Konstanz statt.
Mutmaßliches Wetter.
Ter Hochdruck über Süddeutschland löst sich allmählich ganz auf. Am Mittwoch und Donnerstag ist vorwiegend »edecktes und auch zu Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.
Tann überlassen sie sich willig dem sanften Druck.
Doch find Trotz und Stolz und herbe Abwehr aus ihren Mienen noch nicht ganz verschwunden.
„Liane!" flüstert er, und heiße Angst zittert in feiner Stimme nach. „Liane! Sieh mich an!"
Sie blickt ihn an. Und vor dem Ausdruck 'einer Augen fallen Trotz und S olz und Abwehr und alles, «as zwischen die beiden trennend getreten war, ab — gleichwie der kalte Schnee schinilzt vor dem warmen Arrahl der Sonne.
Lange ruhen ihre Blicke ineinander — fragend, forschend, um Verzeihung bittend — —
Tann sinkt ihr Kopf an seine Brust.
Mit einem unterdrückten Jubelruf schlingt er die Arme um sein Weib, hebt sie empor und trägt sie hinein in die Hütte.
Als Mutter Wilhelmine bald darauf nach Hummel- chen sehen will, findet sie sie nicht mehr draußen auf der Bank.
Trinnen im Zimmer aber, auf dem kleinen, harten Hvlzsofa, sitzen zwei glückliche Menschen — Hand in Hand, in seligem Wiederfindön.
Und die alte Mutter Wilhelmine stört sie nicht.
„Gott segne unser Hummelchen!" murmeln ihre Zitternden Lippen, und Freudentränen kollern dis verrunzelten Backen herab.
Tie „Jungens" aber feiern heute abend ihr zweite» Jubelfest, an dem es noch weit lauter »UAsht, als beim ersten.
Mutetr Wilhelunne bat iünen von „Sonnenschein- Ke.w ' Glück erzählt
(Schluß folgt.)
Kleine Nachrichten.
Berlin, 28zJuni. Der polnische Vorschlag, den Termin der Abstimmung in Ost- und Wcstprenßen zu verschieben, wurde, der „Frankfurter Zeitung"tzufokge, von ' den Alliierten abgelehnt. Es bleibt also dabei, daß die Abstimmung am 11. Juli erfolgt.,
London, 28. Juni. (Reuter.) In Fermoy (Grafschaft Cork) haben die Sinn-Feiner den Brigadegeneral Lueas und zwei Offiziere gefangen genommen. Die beiden Offiziere sind inzwischen wieder nach Fermoy zurückgekehrt, aber der Aufenthalt von General Lucas ist noch unbekannt.
Kopenhagen, 28. Juni. Der Landtag hat das Ge- - fetz über die Einverleibung Nordschleswigs in Dänemark einstimmig angenommen. Es wird in Kraft treten, sobald die formelle Uebertragung der Souveränität über die erste Zone an Dänemark durch die Entente stattgefuuden hat.
Santiago de Chile, 28. Juni. Nach den bisher bekannt gewordenen Resultaten entfielen bei der Wahl des Präsidenten 124 Stimmen auf Bogormo und 104 Stimmen auf Alessandri- Es sollen noch 426 Resultate ansstehcn. Um gewühlt Zu sein, benötigt ein Kandidat 178 Stimmen.
Teheran, 28. Juni. (Havas.) Der persische Ministerpräsident hat dem Schah neuerdings seine Demission überreicht. Bis jetzt ist noch nicht bekannt, ob die Demission angenommen wird.
Verwischtes.
2000 Kriegsgefangene ertrunken. Ueber den Untergang eines Gefangenentransports wird der „D. Allg. Ztg." aus Helsing- sors gemeldet: Ein bolschewistischer Transportdampfer von 8000 Tonnen sank am 6. Juni in der Newa. An Bord befanden sich 2000 finnische österreichische und englische Kriegsgefangene, die aus Rußland abtransportiert werden sollten. Diese sind sämtlich ertrunken.
Der „Berl. Lokalem,zeige:" will melden chönnen, an Bord hätten sich 2000 millärische und nichtmilitärische Kriegsgefangene deutscher, österreichischer und englischer Nationalität befunden. Nach einer neueren Meldung soll der Untergang des Dampfers nur aus Gerüchten beruhen. Die Meldung soll in der russischen Presse dementiert worden sein.
Todesstrafe für Schieber. In Bayern ist man so weit daß man dringend ein Gesetz fordert, das jeden Fäll von Wucher und Schiebcrtum mit dem Tode bestraft! Das bayerische Handelsministerium hat sich bereits genötigt gesehen, der Reichsregierung Vorschläge zur Bekämpfung der schamlosen Preistreiberei zu machen. Es ist an der Zeit, daß auch in Norddeutschlaud der Kampf ans der ganzen Linie ausgenommen wird. Die Wucher- gcrichte haben versagt. Es ist jetzt Sache des Volks, die Regierung, di« doch eine Bo'ckseegierung sein will,' zu zwingen, einen erbarmunaslo>cn Kampf gegen die Ausbeulung des deut- sechn Volks auftunehmcn. Dieser Kampf ist die wichtigste Aus- gäbe unserer nächsten Zukunft. Qkne ihn ist keine sittliche Wiedergeburt. ohne ihn — kein Ausstieg Deutschlands.
Urberfa.l aus einen Postboten. In Staßfurt wurde ein Postbote von drei Radlern überfallen und seiner Brieftasche mit 195 400 Mark beraubt. Die Tasche wurde später im Feld gefunden. Die Täter entkamen unerkannt. ,
Brillanten in alter Wäsche. Einigen Betrügern gelang es, bei Warschauer Banken für annähernd zwei Millionen Mark falsche Schecks ans Berliner Banken zu diskontieren. Sie kauften auf diese Schecks für über 2 Millionen Mark Brillanten.- 6s gelang dem polnischen Untersuchungsamt, die Betrüger an der Grenze festzunehmen. Die Brillanten waren in alte Wäsche eingeiiäht.
E'ssnbechnzusammenstoß. Gestern stieß ein von Lieben kom- 'inender Glltcrzug bei der Station Böhmisch-Brod aus .einen Sondcrzug zum Socol-Kongreß, 4 Wagen des Güterzugs und
4 des Socol-Zügs wurden beschädigt. 3 Personen wurden getötet und 56 verwundet. Nach der Ueberführung ins Krankenhaus starben weitere 2 Personen.
Grubenunglück. Auf der Sohle des Schachtes 1 der Zeche Gladbeck-Zwickel hat sich gestern vormittag ein schweres Grubenunglück ereignet. Beim Montieren eines neuen För- dcrwerks explöddierle eine Sauerstofslasche. Es wurden 2 Bergleute getötet und 8 schwer verletzt.
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Sport.
Fußball. -
, Länderspiel Schweiz—Deutschland 4:1.
Zürich war am letzten Sonntag der Schauplatz des ersten deutschen Länderspieles nach dem Krieg. Nach sechsjähriger Panse trat damit eine deutsche Repräsentation erstmals wieder in die Schranken, um im friedlichen Wettkampf ihre Kräfte zu messen. Der Gegner war die Schweitzer Nationalmannschaft. 10 000 Zuschauer hatten sich einaefunden. Das Spiel endete mit einer hohen Niederlage der deutschen Mannschaft von 4:1 Toren (Halbzeit 2:0).« Am Abend fand ein großes Festbankett statt, an dem der deutsche Konsul und ein Schweizer Regierungsrat teilnahmen.
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Stuttgarter Sportk.uü I960 gewann in der Schweiz in Biel gegen T. C. Biel am letzten Samstag 3:0 und verlor am Sonntag mit 1:3.
M. T. K. Budapest gewinnt gegen die Stuttgarter Kickers in
5 luitgart nach g'änzendem Spiel 2:0. Z
Leichtathletik.
Bei den großen nationalen leichtathletischen Wettkämpfen des Turnvereins Frankfurt von 188Ü gelang es dem Verein für Bewegungsspiele Stuttgart bei sehr starker Konkurrenz im 3000- Meter-Staffellaufen den ersten Platz vor dem F. V. Frankfurt zu belegen.
Ein neuer Weltrekord. In Frankfurt stellte Arnberger-Karls- ruhe mit 1 Min. 6,6 Sek. im 500-Meter-Vorgabelauf einen, neuen Weltrekord auf. Alter Rekord: 1 Min. 6,8 Sek. durch den Franzose» Faillot im Jahre 1918.
Tennis.
In der Tennismeisterschaft von Kissingen schlug wiederum O. Kreutzer seinen Gegner Künsch den er bereits im Kissinger Gvldpokal besiegt hatte, leicht mit 6:2, 6:3 zurückgezogen.
Schwimmen.
Quer durch Cannstatt. Zum ersten Mat seit Beendigung des Kriegs war im Neckar wieder Großbetrieb. Das große Schwimme» quer durch Cannstatt mit seinen vielseitigen sportlichen Veranstaltungen bildete gestern das Hauptereignis des Sport- betricbs. Eingeleitct wurde das Ereignis mit einem Umzug am Samslag abend. In möglichst getreuer Nachahmung des Jahrhunderte aiten Gebrauchs beim sogenannten Ulme: Fischer- siechen führten die schmucken Fischerinnen und Fischer reizend anmutcnde Tänze auf, wobei es für die Zuschauer viel zum Lachen gab.
Ein Städtcwettkampf im Schwimmen Karlsruhe—Heilbronn findet am Sonntag, 18. Juli, in Heilbronn statt.
Radfahren.
Weltmeister Kramer in de» Meisterschaft von Amerika geschlagen. Die Flieaermeisterschaft von Amerika, die auf der
Bahn zu Newartr zum Austrag kam, brachte dem WeiMeisM Kramer eine überraschende Niederlage durch den Kanadier Spencer.' Fm Enischeidungslauf siegte der Kanadier knapp mit Rcifenstärke.. Den dritten Platz besetzte Ray Eaton. f
Handel und Verkehr.
Kurzer Wochenbericht der Preisbceichtstelle des Deutschen Landwirtfchaftsrats Die Höhe der Weltmarktpreise für Getreide hat sich .nicht viel geändert. Bo» Argentinien ist nach dem Inkrafttreten des gesteigerten Ausfuhrzolls und der damit aufgehobenen Ausfuhrsperre der Wcizcnexport wieder in Gang gekommen. In
den Bereinigten Staaten sind die Ernteberichte recht verschiedenartig. Dcr'Frühjahrsweizcn entwickelt sich im allgemeinen vorzüglich. Auch von Kanada wird das gleiche berichtet. Die Anbaufläche ist aber etwas zurückaegaugen, für Hafer und Gerste dagegen gestiegen. Die verminderte diesjährige Ausfuhrtätig- keit der Bcreingtcn Lotaiatcn kam bisher für Weizen und Weizenmehl in einer auf zwei Drittel des vorjährigen Erportes zurückqegangene» Verschiffung zum Ausdruck, auch der Versand von Mais hielt sich in engen Grenzen. Bon Australien liegen günstige Erntcnachrichtcn, vor. Ungünstig lauten sie aus Süditalien. ivo die Weizenernte Apuliens als Mißernte gilt.' Trotz der besseren Ernte Norditaiiens rechnet man mit einem Zuschuß- bcdnrf von zwei Millionen Tonnen Weizen. In Frankreich hat man durchschnittlich eine aussichtsreiche Ernte. In Algier ist die Weizenernte nicht befriede end ausgesailen. In England hat sich in den Ernteverhültnissen nicht viel geändert. Die Ausfuhr Argentiens bereitet dauernde Besorgnisse. Die Preise für Inlantsweizen sind gestiegen.
Kirschenprcisabschlag. Am Samstag gab es am Bodensee billige Kirschen. In Ueberlingen bezahlte man für rote Kirschen 90 Pfg., für schmerze 1—1.10 Mk. Auch an anderen Plätzen ist ein leichter Preissturz cingctrcten. >,
Billige Margarine und Speisefette. „Wäre die Zwangswirtschaft aufgehoben dann kostete jetzt ein-Pfund holländische Mar-' garine, mit Vollmilch gekernt, 8.50 Mk." — So lautet die große Anzeige eines Heiibronner Vertreters einer holländischen Firma in den Tageszeitungen. Aehnlich ist es in Stuttgart der bekannten Firma Gaißmaier ergangen. Sie hat bei der Reichs- sielle um Einstchreriaubnis für 4000 Kisten kondensierte Milch nachgesucht. Die Büchse wäre um etwa 7 Mark an den Verbraucher abgegeben worden. Die Reichsstelle hat die Einfuhrgenehmigung versagt, und so müssen die Stuttgarter eben weiterhin 11—12 Mk. für ein Büchschcn kondensierte Milch bezahlen. Es ist höchste Zeit, daß einer Zwangswirtschaft dieser Kricgsgcsellschasten ein Ende bereitet wird.
Keine Papisrpreiserhöhung für Juli. Gegenüber den Mel-, düngen aus Süddeuischland von einer am 1. Juli bevorstehenden neuen Preiserhöhung für Zeitungsdruckpapier erklärt das Reichs- wirtschaftsministcrium, laut „Z.itungs-Bcrlag", daß davon nicht die Rede sein könne. Es sei vielmehr beschlossen worden,' einer erneuten Erhöhung der-Preise unter keinen Umständen zuzustimmen, selbst dann nicht, wenn die Kohienpreise noch steigen sollten. ' si-L-'l -
Bon der Leder- und Schuywarentnimsirie. Die Arseltzever- und Arbkltne'omervertretcr-BeroSnd« der Lederindustrie.' der Schuhindustrie des Schuhgroßhanöeis und des Schuhkleinhandels haben über die Berechnung der Schuhpreise den Beschluß gefaßt,: daß der belüft» Verkaufspreis der Schuhwaren sich auf dem wnrligeu Haüre, und Lederpreis ausbaucn müsse unter Berück- sichstqmrr eines den heutigen Verhältnissen entsprechenden bescheidenen Zuschläge für Unkosten und Gewinn. Die Preise für die vorhandenen teuren Bestände sollen ohne Rücksicht auf die entstehenden Verluste ebenfalls ans der vorhandenen Grundlage verrechnet werde.
Preisermäßigung für Mrs'ing. Die Bereitesten Messingwerke Deutschlands ermäßigten die Preise für Messingblech um 200 Mk. auf 2500 Mk. und für, Messingstangen um 200 Mk. aus 1250 Alk. pro 100 Kilo.
Häutemarkt. Auf der letzten Berliner Häuicauktion Zogen die'Preise etwas an. Die Auktion war stark besucht: die Des-Ule fanden schlanken Absatz. Ochsenhäukc erzielten -wiichen 9,50 und 10 Mk. pro Pfund, Bullenhänte zwischen 6,SV und 10 Mk., Kuhhäute zwischen 9 und 19,55. Färsen zwischen 9 und 10 Mk., Fresser zwischen 9,20 und 9,50 Mk.. bayrische Häute zwischen 10 und 12 Mk. und Schußhäule zwUVn L,« und - -sin,.
-- Pctev nrrS Paul. Seit dem Ende des 4. Jahrhunderts begeht die römische Kirche am 29. Juni den Gedächtnistag der beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus: haben sie doch nach der kirchlichen Ueberliefe», rung an dem genannten Tag im Jahre 64 zu Rom den Märtyrcrtod erlitten. Auch die evangelische Kirche unseres Landes hat diesen Feiertag beibehalten, wohl mit Rücksicht daraus, daß er Zu den sog. -bürgerlichen Feiertagen zählt, an denen Rechts- und gerichtliche Geschäfte ruhen. Da um diese Zeit die Kirschenernte in vollem Gang ist und aus den früher üblichen Märkten, die am 29. Juni abgehalten werden, die süßen Früchte Zum Verkauf kamen, so pflegte man den Feiertag mit dem Namen Kirschenpeter zu benennen. Der Volksmund sagt von dem Tag, er breche dem Korn die Wurzel, wodurch ansgedrückt werden soll, daß die Brotftncht zur Reise geht.
— Das Endo der Portofreiheit. Vom 1. Juli ab sind ans Grund des Portosrciheits-Gesetzes von 1869. alle bcsiehenden Gebührensreiheitcn und Vergünstigungen ausgehoben. Dazu gehören auch die Vergünstigungen au Angebörige deS Soldatenstaudes und der Marine, die künftig den voil'u Gebührensätzen unterliegen.
Kursaal. (Wagner-Abend.) Am kommenden Donnerstag findet im Kursaal ein Vokal- und Instrumental-Konzert statt, für welches das Badkommissariat zwei hervorragende Gesangskräfte verpflichtet hat. Es sind dies der gefeierte Baritonist Hermann Weil, der erst vor kurzer Zeit von seinem mehrjährigen Engagement von der Metropolitan-Oper Nerv-Port zurückgekehrt ist und jüngst an der Wiener Staatsöper große Erfolge erzielt hat, und dessen hohe künstlerische Qualität sich zu einem Weltruf durchgerungen hat. Desgleichen ist der Ruf der ersten dramatischen Sängerin vom Stuttgarter Landestheater, Frl. Olga Blomö, als „Kundry", »Sieg- linde", „Isolde" re. weitbekannt. Die zum Vortrag kommenden Einzelgesänge und Duette — aus Richard Wag- ner's Opern — werden von Musikdirektor Max Lang (Stuttgart) am Flügel begleitet, während der Stuttgarter Musikschriftsteller Emil Hilb den interessanten Abend mit einem kurzen Vortrag einleiten wird. Ferner wird die Kurkapelle, unter Musikdirektor Frantz's Leitung einige Wagnernununern zu Gehör bringen. Seitens der Kurgäste usw. dürfte diesem Konzerte mit großem Interesse entgegengesehen werden. Wir aber heißen schon jetzt die Künstler in unserem schönen Badeort herzlich willkommen, ihnen einen vollen Erfolg wünschend.