Leitwert.

Freude am Wirken bleibt uns noch immer Freude am Wachsen der inneren Kraft

Freude am Werk, wenn wir rasteten nimmer,

Bis es in Echtheit und Güte geschafft! - . lind es bleibt uns die Freude am Streben, - Q I Unserer Seele tiefinnerstes Glück,

Wenn sie in stetig sich steigerndem Leben .F ' Eilt zu den Quellen des Daseins zurück. F . Ach, und es bleibt uns ein heilig' Vertrauen, - Das 'wie mit goldenen Fäden umspannt Menschen, die kämpfend das Leben durchschauen,

Bis sich die Seele zur Seele bekannt! ,

Bis alles Ringen und alles Erleben Wächst in der Einheit an Wärme und Wert "Und wir den Himmel auf Erden uns geben,

Der für die Ewigkeit allen beschert!

Immer noch bleibt uns die Freude am Leben, Wenn wir die Augen nicht schließen dem Licht! Sonne im Herzen im Wachsen und Werden Sonne, du bleibst uns! Dich zioingen sie nicht.

Alice o. d. Osten gen. Sacken.

. Die Funkentelegraphie.

Was wir während des Krieges über die Leistungen der Fnnkentelegraphie gehört haben, hat uns geradezu in Staunen gesetzt. Jetzt geht die Reichspost dazu über, dieses modernste Produkt menschlichen Geistes dem Ver­kehr nutzbar zu machen. Es dürfte unfern Lesern daher willkommen sein, eine leichtverständliche Beschreibung des Wesens der Funkentelegraphie hier zu finden. Sie ist entnommen aus dem besonders für unsere Jugend sehr empfehlenswerten BuchElektrotechnik für Alle" von Hanns Günther, das eben in der.Franck'schqn Ver- langsbuchhandlung-Stuttgart erschienen ist. (Preis Mk. 12 .-).

Die große Kostspieligkeit der zur telegraphischen Nach­richtenübermittlung nötigen Trahtleitungen hat das Be­streben gezeitigt, eine möglichst intensive Ausnutzung die­ser Mlagen zu erzielen. So kam man zu den verschie­denen Systemen der Schnell- und Mehrfachtelegraphie. Es lag nahe, daß sich die Forschung bei solchen Stu­dien die Frage vorlegte, ob man nicht die Trahtleitung zwischen den Stationen überhaupt entbehren könne, ob nicht eineTelegraphie ohne Draht" möglich sei. Einen ersten Schritt in dieser Richtung hatte schon Steinheil getan, als er eine besondere Rückleitung als unnötig nachwies und dafür die Erdung beider Stationen ein- führte. Seine Nachfolger glaubten zunächst in den Er­scheinungen der Elektroinduktion das richtige M ttel ge­funden zu haben, um zu einer Nachrichtenübersimtrlung ohne Leitung zwischen Empfangs- und Sendestalmn zu gelangen. Man erkannte aber bald, daß die Frequenz der normalen Wechselströme mit ihren paar hundert Stromwechseln in der Sekunde zu gering ist, um auf diese Weise über wirklich bedeutende Entfernungen hin­weg Jnduktionswirkungen zu erzeugen. Aber wir kennen eine andere Wechselstromerscheinung, deren Frequenz ge­nügt. Das ist der elektrische Funken, durch den sich die hohen Spannungen der Sekundärschule eines Induk­tors ausgleichen. Er stellt in Wirklichkeit einen elektri­schen Strom dar, der seine Richtung ungeheuer rasch wechselt, wenn er zwischen den beiden Elektroden über­springt. Er vollführt also schwingeirde Bewegungen von

außerordentlicher Geschwindigkeit.' Diese Schwingungen teilen sich dem die Elektroden umgebenden Aether mit und erregen ihn zu Bewegungen der gleichen Art, die wir als elektrische Wellen bezeichnen. Da der Aether überall zusammenhängt, breiten sich diese elektrischen Wel­len nach allen Seiten hin aus. Treffen sie auf ihrem Wege einen Leiter, so rufen sie darin gemäß den obigen Ausführungen Jnduktionswirkungen hervor, die sich an­gesichts der hohen Frequenz über große Entfernungen hinweg erstrecken. Das Verdienst, diese Tatsache zuerst erkannt zu haben, gebührt dem deutschen Physiker .H e rtz, der bald nach seiner Entdeckung, starb. Die erste prak­tische Verwendung fand seine Entdeckung durch den Ita­liener Guglielmo Marconi in seinem System der Wel- lentelegraphie (1896), das von mehreren Forschern ver­schiedener Nationalität, unter denen die Deutschen Braun und Slaby besonders hervorragen, weiter ausgebaut wurde.

Auf hie technischen Einzelheiten, die zu beschreiben heute der Raum fehlt, werden wir bei Gelegenheit zurnck- kommen.

Aus üer Heimst.

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Lcberzecke. ^ E

Strohmanns Ende.

Hurra? Heut werden die Kirschen gepflückt!

Die Körbe geholt! Die Leiter gerückt!

Der Strohmann hoch oben schau: griesgrämig drein: Da stellen sie hoch in den Raum mich hinein,

Den Amseln und Spatzen zu Leibe zu rücken,

Jetzt kommen sie selber,' die Kirschen zu pflücken!"

Er schneidet ein brummiges,' saures Gesicht,'

Doch die Menschen da unten,' die fürchten sich nicht.

Din winziger Bube, neun Jahr zählt er kaum,

Dämmt flink wie ein Eichhorn hinauf auf den Baum.

Da ist er schon oben, und hurtig" und munter Iaht keck er den Strohmann und wirst ihn hinunter.

In der Dachrinn' die Spatzen, die lärmen und schreibt: ,,'s ist recht so, du Würrich, so mußte es sein. Warst stets nur bedacht, uns zu drohu und zu schrecken, Hast nie uns vergönnt, von den Kirschen zu schmecken. Du kannst nichts anderes als schrecken und dröhn,

Jetzt bist du geftürzet, jetzt hast ou dein' Lohn!"

Der Korb ist gefüllt und die Arbeit vollbracht, er Strohmann wird rein von dem Stande gemacht,! , den Korb in der Mitte, den Strohmann voraus," iehii in fröhlichem Zuge die Pflücker ins Haus. o ward er noch einmal zu Ehren erhoben.

.ran aber, o Schmach! in den Schuppen geschoben.

Ludwig Ottcn.

Wildbad, den 22. Juni 1920.

Sportplatz-Einweihung. Begünstigt vom schönsten Sommerwetter hielt der Fußball-Verein Wildbad unter zahlreicher Beteiligung auswärtiger und hiesiger Gäste seine Sportplatzeinweihung. Den Reigen, des für den Verein so bedeutungsvoll. Tages, eröffnet« ein Frühschoppen- Konzert im Garten derAlten Linde". Nachmittags V,2Uhr sammelten sich die Teilnehmer an den sportlichen Veranstaltungen zu einem geschlossenen Zug um mit Musik nach dem am Lautenhof idyllisch gelegenen Sportplatz, der dem Verein in liebenswürdiger Weise von der Stadtver­waltung gestellt und hergerichtet wurde, zu marschieren. Ein Spiel zwischen Sportklub Pforzheim und Fußball- Verein Witdbad endete mit) einer knappen Niederlage der Wildbader 1: 2. Nun folgte der Clou des Tages: 1. F.- Cl. Pforzheim gegenKickers" Stuttgart. Bei vorweg äußerst raschem Tempo gelang »s Pforzheim durch einen wunderbaren Flankenschuß des Linksaußen den ersten Er­folg zu erzielen. Kurz darnach fiel schon das 2. und 3. Tor. Nach Halbzeit schien e«, als hättenKickers" allen Mut verloren. Ein wunderbares Zusammenspiel der Pforz- heimer und eine äußerst gute Technik ließen die Pforz- heimer mit einem überraschend hohen Resultat (8 : 0) als Sieger vom Platz treten. Ihnen wurde von Vorstand Kloß, der vom F.-V. Wildbad gestiftete Preis mit einer kurzen Ansprache überreicht. Den Abend beschloß ein ge­mütliches Beisammensein in der Turnhalle, in dessen Ver­lauf Mitgt. Lcjffler die Begrüßungsrede hielt, darin er die Bedeutung des heutigen Tage« für den Fußballverein in gebührender Weise würdigte. Nun wechselten Gesang mit Tanz in bunter Folge, bis um 11 Uhr Otto Siber vom Lindenkabarelt mit seiner Partnerin Cläre Perlen auf den Plan trat. Wir können mit Recht sagen, daß die beiden Künstler, den Ruf, der ihnen vorausging, glänzend rechtfertigten, denn nach jeder Nummer die die beiden zum Besten gaben, braust» stürmischer Beifall durch die Halle. Erst nach ziemlich weit vorgerückter Stunde verließen die letzten Teilnehmer dieser harmonisch verlaufenen Feier die Festhalle. Mögen alle diejenigen, die dem Verein noch fernstehen und Interesse an dem schönen und gesun­den Fußballsport haben, dem Verein ihre Unterstützung durch Beitritt zuteil werden lassen. ti. 1'.

Fä,-

Rückblick.

Wie ist's eigentlich mit Ihnen beim Mi.i ä gangen?"O mei', schlecht is gangen an sehen Hab' i g'schmiert!"

Kunstverständig.

Dame: Sie wollen diese reiche Landschaft hier aujneh men? . . ''-MMW U'

Maler: Ja, es soll ein Kreidebild werden.

Dame: Mein Gott, wie wollen. Sie denn ohne Qel diese fetten Wiesen naturgetreu wiedergeben!

Die fette pommerische Erde.

In einigen Gegenden Pommerns ist der Erdboden so ergiebig und fett, daß jeder, der sich zum Am-ruhm etwa auf einen Feldrain setzt, die Kleider voll Fe.t- 'lecke bekommt.

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Am Mittwoch, vorm. 8V2I2 Uhr wird im Schlacht­haus an die Nr. 1106 bis Schluß und 1260 pro Person Vi Pfund Kuhfleisch abgegeben.

Städt. Lebensmittelamt Wildbad.

Wildbad.

Die nächste

MiittsrdorLtiwxssivoSv

findet Donnerstag, den 24. Juni in der Wilhelmsschule von 23 Uhr statt.

Danksagung.

Der F.V.W. spricht allen denjenigen welche ihn durch die hohen Spenden unterstützt u. zuist vollständigen Gelingen seiner Platzeinweihung bsigetragen haben, seinen herzlichen Dank aus.

fussballverein MIdbad

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