verkehrsMnisteriums mit den beteiligten deutschest Reichs­kommissaren nach Allenstein und Marienwerder begeben, um den Abstimmungskommissionen die Notwendigkeit der Freigabe des Verkehrs durch Polen für diese Züge noch einmal auseinanderzusetzen.

Das Todesurteil voltstreikt.

München, 14. Juni. Das Urteil im 3. Geiselmord- Prozeß, durch das der Angeklagte Walleshauser zum Tode verurteilt worden ist, ist gestern vom Ministerrat bestätigt und heute vormittag vollstreckt worden.

Fristverlängerung für die türkische Antwort.

Konstantinopel, 14. Juni- In Regierungskreisen glaubt man, daß der Großwesir bei der Friedenskonferenz noch einmal um Fristverlängerung für die Ein­reichung der türkischen Antwort auf die Friedensbedin­gungen nachsuchen werde, da es unmöglich sei, genügend rasch mit Paris zu verkehren.

Krieg im Osten.

Paris, 14. Juni. Havas erklärt aus Sewastopol, daß die Bolschewisten in Baku den General Rudnew und in Grosny den General Altem getötet haben sollen. Die Rote Armee in Baku umfaßt 50000 Mann. Die Bolschewisten entfalten eine scharfe Propaganda, um Un­ruhen in. Georgien hervorzurufen.

Paris, 14. Juni. Havas meldet aus Lissabon, daß heute gleichzeitig in Paris und Lissabon das Provisorische Handelsabkommen zwischen Portugal und Frankreich ver- Affentlicht werden wird.

Württemberg.

Stuttgart. 14. Juni. ' Die landwirtschaftlichen Genossenschaften Württembergs hielten am Montag im Siegiehaussaal ihren 39. Lerbandstag, zu dem die Genossenschaftler und Darlchensbassen- rrchner des ganzen Landes zahlreich erschienen waren. Der Ver- bandsvorstano, Oberregierungsrat Barer von der Zentralstelle für die Landwirtschaft begrüßte die Erschienenen, besonders die Vertreter der Regierung, der Behörden, der Landwirtschafts- Kammer und die der landwirtschaftlichen Berufsvertretungen von Baden. Er wies besonders darauf hin, daß ein baldiger Wieder­aufbau des darniederliegenden Vaterlandes nur dadurch möglich werde, daß der Landwirtschaft aufgeholfen werde. Dazu gehöre, die Beseitigung des Mangels an Kunstdünger und Kraftfutter­mitteln und die lähmenden Fesseln der Zwangswirtschaft. Mit dem beruflichen Zusammenschluß der Landwirte müsse auch der wirtschaftliche Zusammenschluß weitgehendste Förderung erfahren. Präsident v. Sting dankte namens der Zentralstelle und des Ernährungsministeriums den Genossenschaften für die der Allgemeinheit geleisteten Dienste. Die Grüße der Landwirtschafts­kammer übermittelte der Vizepräsident der Kammer, Abg. Ho-r- nung. Er versprach weitgehende Forderung der Genossen­schaften durch die Landwirtschaftskammer und mahnte zur Einig­keit. Laut Bericht über das Geschäftsjahr 191" gehören dem Verband zurzeit 1811 Genossenschaften mit rund 206 300 Mit­gliedern an. Es sind dies 1340 Darlehenskassenvereine, 353 Molkerei- und Milchverkaufsgenossenschaften, 34 Getreidever­kaufs-, Bezugs- und Absatz-, 14 Mühlen- und Elektrizitäts- 19 Weingärtner-, 16 Obstoerwertungs-, 10 landwirtschaftliche Konsum-, 13 Dresch-, 1 Käserei- und 10 sonstige Genossen­schaften an. Der Verbandsvorstand wandte sich dann gegen die Gründung von Neuwieder WeingärtnergenossenWrften. Neu sind die Torfgenossenschaften, die an Stelle der Kommunalver- bände die Bewirtschaftung des Brenntorfs in Selbstverwaltung besorgen. Der Zusammenschluß sämtlicher Einkaufs- und Bezugs­genossenschaften sei dringend nötig. Die Verbandsrechnung ergab 481613 Mk. Ausgaben und 400 670 Mk. Einnahmen. An die Genossenschaftszentralkasse sind 1424 Vereinigungen angeschlossen, darunter 1316 Darlehenskassenvereine. Der Umsatz dieser Kasse betrug 3,7 Milliarden Mk. (Zunahme 67 Prozent). Die Zen­tralkasse hat einen Gewinn von 111 436 Mk. erbracht. Die Versammlung stellte an die Regierung den dringenden Antrag? der Produktionsförderung in der Landwirtschaft und um Be­seitigung aller entgegenstehenden Hindernisse. Die Abschaffung oer Zwangswirtschaft mit Heranziehung der Genossenschaften ist nunmehr baldigst zu bewirken.

Stuttgart, 14. Juni. (Eingemeindungsfrä­se.) Die Verhandlungen wegen der Eingemeindung von Obertürkheim werden nunmehr von dem Stuttgar­ter Gemeindekollegium ausgenommen, da die Bürger-' Versammlung in Obertürkheim den Antrag angenom-, men hat.

Stuttgart, 14. Juni. (Fe st genommene Raub­mörder.) Der am Freitag, den 11. Juni 1920, an der 75 Jahre alten Bauersehefrau Dorothea Harr, geb. Hämmerle, in Oeschelbronn, OA. Herrenberg, verübte Raubmord, dessen Bearbeitung Lurch die Kriminalabtei­lung des Landespolizeiamts sofort ausgenommen und nachdrücklichst betrieben wurde, hat schon Tags darauf zur Ausmittelung der Täter geführt. Diese, die 21 Jahre alten Hilfsarbeiter Karl Oster und Adolf Grü­ne n w a l d von Stammheim, haben den Plan von langer Hand vorbereitet, sich ihres beträchtlichen Raubes jedoch nicht lange erfreuen können. Grünenwald, der schon am Tage nach der Mordtat in Stammheim festgenommen wurde, hatte das-geraubte Geld noch größtenteils im Be­sitz und war der Tat geständig. Sein Tatgenosse Oster, der sich seiner Festnahme zunächst durch die Flucht ent­zogen hatte, wurde durch die Beamten der Landes-« kriminalpolizei Sapnstag abend noch in einem Korn- kcker bei Stammheim gestellt, hat sich aber seiner Fest­nahme im letzten Augenblick dadurch entzogen, daß er mit einer mitgesiihrten Armeepistole seinem Leben ein Ende setzte.

Schw. Gmünd, 14. Juni. (Be sitz Wechsel.) Der in weitesten Kreisen bekannte Gasthof zumBären" mit Saal ynd Theaterbühne ging käuflich um 210000 Mk. Mi die Stadt über, die Wohnungen einbauen wird. Auch andere Wirtschaftsgebäude sollen zu diesem Zweck noch imgekauft werden. Bon den drei geplanten Zstockigen Doppelhäusern wird wegen der hohen Kosten nur eines tzebaut. Dagegen wird unter wesentlicher Beteiligung der Stadt ein Siedlungsverein gegründet, der Erlverbshäuser Du errichten hätte.

Crailsheim, 14. Juni. (Eisenbahnunfall.) Am Samstag nachmittag fuhr ein Güterzug auf eine die Fahrstraße kreuzende Lokomotive und entgleiste. Beide Lokomotiven wurden stark beschädigt, der Gepäckwagen zer­trümmert, Das Personal konnte sich durch Abspringen. Betten. Ter Materialschaden ist nicht unbedeutend.

- Giengen a. Br., 14. Juni. (Glück und Unglück i-m Sta l l.) Ein hiesiger Einwoher setzte eine Brut­henne auf 13 Eier. Als dke Kücklein ausjchlüpsten, Baren es 14. Allem Anschein nach hat die Bruthenne

noch ein Ei dazu gelegt." Weniger? gut erWtg'es dknt Bauern Heinrich Sautter im nahen Hohenmemmingen, der innerhalb 24 Stunden vier Stück Vieh an der Maul- nud Klauenseuche einbüßte.

Baden. ^

Karlsruhe, 14. Juni. Kr der nächsten Zeit dürften sich einige Veränderungen in der bad. Regierung voll­ziehen. Der Minister des Auswärtigen Dietrich, Mitglied des neuen Reichstags, wird sich voraussichtlich ganz der Reichspolitik widmen und seinen bad. Ministerposten nie­derlegen. Dieses Ministerium wird nicht mehr neu be­setzt, sondern seine Geschäfte dürsten dem Justizministe­rium angeschlossen werden. Auch das Ministerium für militärische Angelegenheiten wird ausgehoben werden. Mit dessen Führung war bisher Staatspräsident Geiß betraut. Nach außerbadischen Blättermeldungen will er sich von der Regierungstätigkeit zurückziehen. Auch über die Frage der Abschaffung der Staatsräte werden augenblicklich Ver­handlungen zwischen Sozialdemokratie und Zentrum ge­pflogen. Man vernimmt, daß Staatsrat -Dr. Haas sich ganz der Reichspolitik widmen will und sofern die Demokraten in die Reichskoalition eintreten, für die Uebernahme eines Reichsministeriums ausersehen ist. Die Minister Remmele, Köhler und Hummel dürsten ver­mutlich ihre jetzigen Posten beibehalten. -4p''

Karlsruhe, 14. Juni. IN einer von über 1500 Land­wirten besuchten Versammlung zu Leimen wurde ein­stimmig nachstehende Resolution gefaßt:Daß durch das neue Landwirtschastskammergesetz die Rechte der einzigen Berufsvertreterin keineswegs beschnitten Wettzen dürfen, im Gegenteil Paß diese noch weit mehr Rechäe verliehen erhalten soll, als ihr bisher eingeräumt waren. Bor allem soll der Landwirtschaftskammer die Großtierzucht und das landwirtschaftliche Unterrichtswesen übertragen werden. Die Landwirte forderten eine arbeitstüchtige und lebensfähige Berufsvertretung und verbitten sich jede staat­liche Einmischung und Beengung."

Mannheim, 14. Juni. Mit Rücksicht auf die uner­trägliche Höhe der Kirfchenpreise hat der Stadtrat be­schlossen, die Regierung um sofortige Einführung von Erzeugerrichtpreisen für Kirschen zu ersuchen.

Eppingen, 14. Juni. Eine 12köpfige Diebesbande, der hiesige Burschen angehörten und die seinerzeit hier eine umfangreiche Tätigkeit entwickelt hast?, stand vor der Heidelberger Strafkammer. Während die Burschen Ge­fängnisstrafen von 1 Monat bis 8 Monaten erhielten, wurde der hiesige Alteisenhändler Adolf Sanier, der den Hehler gespielt hatte, zu einem halben Jahr und 300 Mk. Geldstrafe verurteilt.

Heidelberg, 14. Juni. Ein merkwürdiger Grund veranlaßte einen verheirateten Privatmann in Neuenheim, seinem Leben durch Erschießen ein Ende zu bereiten. Der Lebensmüde hatte nämlich die behördliche Anordnung erhalten, bauliche Vexänderungen in seinem Hause vor­zunehmen, um sog. Zwangsmietern Unterkunft zu ver­schaffen.

Stadelhosen (bei Oberkirch), 14. Juni. Ungefähr 16 Burschen im Alter von 20 bis 32 Jahren, ausge­rüstet mit Körben und Fahrrädern, plünderten die Kirsch- bäume hiesiger Landwirte. Als ein Landwirt dazu kam und die Diebe anhalten wollte, drohten diese den Land­wirt zu erschießen. Sie wurden aber erkannt und werden ihrer Strafe nicht entgehen. ? -> '

Vermischtes.

Unehrlich Volk. Ein Goldarbeiter hat seinem Arbeitgeber, einem Pforzheimer Bijouteriefabrikanten nach und nach Gold im Wert von 3000 Mk. entwendet. Das Schöffengericht Pforzheim hat ihn nun zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt. Dasselbe Gericht verurteilte-einen Hilfsarbeiter zu 6 Monaten Gefängnis, weil er einem Bekannten vorschwindelte, er könne ihm zwei Goldplatten für 10 000 Mk. verkaufen, aber das Geld ver­putzte, weil er ferner einen zur Umarbeitung anvertrauten Bril­lantring im Wert von 12 000 Mk. versetzte.

Geiselmord-Prozeß. Das Volksgericht München verurteilte den Angeklagten Walleshauser wegen Mords zum Tode, Rotier unter Freisprechung von der Anklage der Teilnahme am Geisel­mord wegen Verbrechens des Hochverrats zu sieben Jahren Zuchthaus. Noch bevor das Urteil verkündigt war, suchte das kommunistische Organ zu einem Generalstreik äufzureizen und prach die Erwartung aus, daß das Proletariat die .Voll­streckung des Urteils zu verhindern wissen. In einer Ver­sammlung der revolutionären Betriebsräte, in her der Gegen­satz zwischen der U.S.P, und den Kommunisten und auch mehrfach die Abneigung vor einem Generalstreik zutage trat, wurde eine Kommission gewählt, die sich im Falle der Ver­kündung des Todesurteils mit Vertretern der drei sozialistischen Parteien zu einer gemeinsamen Protestvorstellung oeim Justiz- minister vereinigen soll.

Vom eigenen Sohn Erschossen. In Burgwa ll bei Limm- ritz wurde der Eigentümer Heinrich Hildebrandt im Streite vom eigenen Sohne erschossen.

Unterschlagungen. Der Leiter der Scheckabteilung der Elber- felder Stadtsparkasse hat mehrere hunderttausend Mark unter­schlagen.- Die Feststellungen sind im Gange.

Automobilungliick. Der Autoomnibus der Linie Oppeln Proskau ist in Szczepanowitz bei Oppeln infolge Versagen der Steuerung auf der steil abfallenden Straße gegen einen Baumstamm gerannt, die steile Böschung binabgestürzt und hat seine 28 Insassen unter sich begraben. Etwa 13

Personen sind schwer verletzt, ein Teil dürfte kaum mit dem Leben davon kommen.

Raubmriiderverhaftung. In München wurden die wegen Raub­mords mehrfach zum Tode verurteilten und am 9. März aus dem Gefängnis zu Essen gewaltsam bestellen Brüder Werner und Gerhard Fleischer aus Manchen verhaftet.

Ausbruch aus einem Gefiürgnis. In Neustettin entwichen drei Schwerverbrecher aus dem Gefängnis, sperrten den Aufseher 'in der Zelle ein und schlugen zwei andere nieder. Auf der

Flucht wurden die Verbrecher Neubauer und Schmidt erschossen, der dritte ergriffen.

2V-Pfennigftücke aus Porzellan. Die Hamburger Hochbahn

hat 300 000 Zwanzigpfcnniastücke aus Porzellan bei der Meißener Porzellanmanufaktür bestellt.

Schiffsungliick. Das SchiffEclaireur Nr. 25", das der

amerikanischen Handelsmarine angehört, ist in einem Wirbel- sturm auf dem Flusse Delaware gescheitert. Von der 50 Mann starken Besatzung sind 4 umgekommen.

Eaoelldenkmal in Paris. Im Tuileriengarten zu Parts wurde ein vom -Malm" gestiftetes Denkmal für Miß Cavell ent­hüllt, die während dss Kriegs vom deutschen Kriegsgericht in Brüssel wegen ausgedehnter Spionage im Rücken des deut­schen Heeres zum Tode verurteilt und erschossen worden war.

Letzte Nachrichten.

Kühlmann «nd Brockdorff als MiniMraMüärter.

Berlin, 15. Juni. Außer Herrn v. Kühlmann ist auch Graf Brockdorff-Rantzau in Berlin eingetroffen'. Was ist wohl nicht zufällig. Wir möchten annehmen, daß man beabsichtigt, dem neuen Ministeriums wie es im ein­zelnen auch aussehen möge, wieder als Verweser des Auswärtigen einen diplomatischen Fachmann einzufügen.

Abzug der Besatzungstruppen.

Flensburg, 15. Juni. Die englischen Truppen haben heute morgen Flensburg verlassen. Sie gehen nach Ko­penhagen. Die französischen Besatzungstruppen werden morgen nach Metz befördert.

Die bürgerliche Staatsgewalt in Ungarn wiederhergestellt.

Budapest, 15. Juni. Die Regierung erließ eine Ver­ordnung, die den Militärbehörden in radikaler Weise das Recht entzieht, in Zivilangelegenheiten Recherchen zu führen, Verhaftungen vorzunehmen oder sonstwie vor­zugehen. Alle diese Angelegenheiten werden in vollem Umfange wieder den Zivilbehörden zugewiesen. Mili­tärpersonen, welche gegen diese Verordnung verstoßen, sind auf jede Anzeige entweder durch behördliche Or­gane oder durch Zivilfunktionäre zu verhaften. Gleich­zeitig ordnete der Kriegsminister an, daß die Akten sämtlicher Zivilangelegenheiten von den Militärbehörden innerhalb 48 Stunden an die Zivilbehörden zu über­weisen sind. Eventl. in Vorhaft befindliche Personen sind ebenfalls binnen 48 Stunden den. Zivilbehörden zu über­geben. Gleichzeitig wurden im ganzen Lande Maß-, nahmen getroffen, um die genaueste Durchführung die­ser Verordnungen zu sichern.

Herrschaft der türkischen Nationalisten.

Paris, 15. Juni. Ein Telegramm ans Konstanti­nopel berichtet, daß die türkischen Nationalisten die Insel von Marmara im Nordwesten des Marmarameeres be­setzt haben. Nach einer andern Meldung der Reuter- Agentur sind die Nationalisten jetzt Herren von ganz Anatolien, mit Ausnahme von Jsmid am Marmara-, meer, das durch englische Truppen besetzt ist-

Der Zeitpunkt der Zusammenkunft in Spa.

Amsterdam, 15. Juni. Nach einer Londoner Mel­dung sägte Lloyd George gestern im Unterhaus, das Datum der Konferenz von Spa sei mit Rücksicht auf die Bildung einer neuen deutschen Regierung noch nicht fest­gesetzt, doch werde die Konferenz wahrscheinlich am 15. Juli beginnen.

Verhaftung belgischer Direktoren.

Paris, 15. Juni. Nach einer Meldung des Brüsseler Etoile" sind die Direktoren eines belgischen Stein­bruchs in der Umgebung von Namur wegen Lieferung an die deutsche -Verwaltung während der Besetzung verhaftet worden. Weitere Verhaftungen stehen bevor.

Russischer Anspruch. .

London, 15. Juni. Nach derTimes" soll Krassin zu verstehen gegeben haben, daß- falls die Moskauer Regierung gezwungen würde, die russischen und aus­wärtigen Schulden anzuerkennen, sie darauf bestehen würde, daß man ihr alle ihre Rechte und Privilegien, wie sie in den alten Verträgen niedergelegt waren, ebenfalls zuerkenne. Sie meine damit hauptsächlich den Teil des Londoner Vertrags, wonach Konstantinopel «n Rußland fallen sollte.

Spaltung in der amerikan. republikanischen Partei.

Paris, 15. Juni. Nach einer Meldung desNeuyork Herald" spricht man von einer Spaltung der ameri­kanischen republikanischen Partei wegen der Niederlage des Senators Johnson bei der Wahl des Präsident­schaftskandidaten. 48 Mitglieder der Partei hätten ein Komitee gebildet und einer der Unterzeichner, Pinehot, habe auf den 10. Juli einen Konvent einberufen, um euren neuen Kandidaten zu benennen.

Militärisches. Da die TruppenabwicklungZstellen zum 1. Oktober 1920 aufgelöst werden, so ist es 'angezeigt, sämtliche Anliegen, wie Anfordern von Personalpapieren usw., spätestens bis zum 1. August 1920 bei der zustän­digen Abwicklungsstelle anzubringen, da nach diesem Zeit­punkt auf baldige Erledigung nicht mehr zu rechnen ist.

Stuttgart, 15. Juni. Die Amtsdauer des bisherigen württ. Landtags endigt, lautStaatsanzeiger", erst mit dem Zusammentritt des neuen Landtags. Von diesem Zeitpunkt ab haben die Mitglieder des bisherigen Land­tags nach dem bestehenden Gesetz noch für 2 Wochen freie Fahrt auf den württ. Eisenbahnen anzusprechen.

Schwaigern, 15. Juni. (Weiterer Arzt.) Als zweiter Stadtarzt läßt sich hier Dr. med. Herter nieder, ein Sohn des früheren Oberlehrers in Cleebronn.

Dettingen i. Hohenz., 15. Juni. (Erschlagen.) Der 12 Jahre alte Sohn des Fabrikarbeiters Vinzenz Ege half beim Scheitholzfällen und wurde von einer niederfallenden Tanne so schwer verletzt, daß er bald starb.

. Ans dem Allgän, 15. Juni. (Tödlicher Ab­sturz in den Bergen.) Im Allgäu ereignete sich dieser Tage der erste tödliche alpine Unfall dieses Jahres. Er wird aus Oberstdorf berichtet, wo der 45 Jahre alte verheiratete Kaufmann Johannes Weidner aus Mainz,am Wege vom Nebelhorn zur GaiZalpe amGro­ßen Guod" so uriglücklich abstürzte, daß er, obwohl alsbald Hilfe zur Stelle war, nach wenigen Stunden verschied.

Mutmaßliches Wetter.

Ans dem Westen sind leichte Störungen vorgcdrungen. Am Mittwoch und Donnerstag ist vorübergehend auf­heiterndes, mehrfach bedecktes und zu geringen Nieder­schläge» geneigtes Wetter zu erwarten.