lichen Berteilungsstelle gestohlen waren unv verschoben werden sollten.

Eisenbahndiebflä'ble. In Düsseldorf wurden umfangreiche Güterdiebstähle aller Art aufgedeckt. Bisher sind 45 Beamte und Arbeiter verhaftet. Der der Eisenbahnoerwaltung entstandene Schaden wird auf mehrere hunderttausend Mark geschätzt.

Doppclmord. In Saarbrücken wurde hinter der Ulanen-

baserne die Leiche eines Mannes mit einem Schuß im Hals aufgefunden. Der Getötete ist nach seinen Ausmeispapieren französischer Staatsangehöriger. Etwa 100 Meter davon ent­fernt fand man die Leiche eines deutschen Mädchens, die eine Schußwunde am Kopf hatte. Vermutlich handelt es sich um ein Eifersuchtsdrama.

Mener StraßenLahnpreise. Wie derBerliner Loka'anzeiger" aus Wien meldet, haben oie dortigen Straßenbahner neuerdings große Lohnforderungen gestellt. Infolgedessen wird ernstlich er­wogen, den Fahrpreis auf 4 Kronen festzusetzen.

Mil ionendiebfiahl. Nach demNieuwe Rotterdamsche Cou­rant" haben Diebe dem Sänger Caruso eine Kassette mit kost­baren Juwelen geraubt. Ihr Wert soll Millionen betragen.

Amerikanische Fabriken in Deutschland. Dem deutsch-amerika­nischen Wirtschaftsverband zufolge plant dieNational Cash Register Company" den Bau einer großen Fabrik für'Kassen- schranke usw. in Deutschland, um den europäischen Markt mit ihren Waren direkt zu versorgen. Auch verschiedene andere amerikanische Großfirmen beaosichtigen, lt.Franks. Ztg.", den Bau von Fabriken in Deutschland.

Börsenkurse. 5 «/» Reichs-Anleihe 79V>> 4 o/o Rcichsanleihe

7M, Sparprämicnanleihe 91>/s> 4 <"o Wiiritembergische An­leihe 89>/s, 4 o/g Badische Staatsanleihe 85^/L 4 "/» Bayerische Staatsanlerb« s?.

Liebesgaben nach Oesterreich sind nur noch an Angehörige des Absenders zulässig. Mehr als 5 Kg. dürfen im Monat nicht abgesandt werden und darunter dürfen sich keine rationierten Lebensmittel befinden. An­träge Find beim Bezirksvertreter des Roten Kreuzes ode, beim Roten Kreuz in Stuttgart (Marstall) einzureichen. Tie Pakete werden von der Zentralbehörde kontrolliert.

Ein Stausee in den Hochalpen. Wer von den

vorkricgszeitlichen Besuchern der Schweiz kennt nicht das Urserental? Man kam im bequemen Gotthardschnell­zug in Göschenen an, machte sich durch die steilen Granit­felsen der Schöllenen unten die stosende Reuß nach der Tcuselsbrücke auf den Weg, durchschritt das berühmte Urner Loch und war dann gleich in Andermatt und Ho sperr tal, den beiden Hauptorten des Urserentals, das, etwa 10 Kilometer lang, von hohen, zum Teil schneebedeckten Bergen eingesastt, einen kühlen, angeneh­men Sommeraufenthalt bot. Das soll nun, wie wir in derKöln. Ztg." lesen, anders werden. Eines der be­deutendsten schweizerischen Elektrizitätswerke trügt sich mit dem Gedanken, das Urserental und mit ihm die genann­ten beiden Orte unter Wasser zu setzen, d. h. iu einen riesigen Stausee zu verwandeln. Technisch wäre die­ser Plan eiysach auszuführen. Bevor sich die Reuß den Durchbruch beim Urner Loch erzwang, bildete das Tal in einer vorgeschichtlichen Epoche schon einmal einen natürlichen See. Man braucht also nur da, wo einst der Riegel bestand, die nahe zusammengetretenen Felsen durch eine Mauer von etwa 80 Meter Höhe wieder zu verbinden/ um einen See von aleicher Tiefe zu erhalten, dessen Wasser durch wagrechte Stollen bis oberhalb Mas­sen geleitet werden könnten, wo dann die Kraftzentrale zu errichten wäre. Nur zwei Schwierigkeiten stehen dem Plan entgegen. Einmal die Entschädigungsfrage, denn es handelt sich bei einer Verlegung der beiden Orte begreiflicherweise um erhebliche Summen. Tie zweite Schwierigkeit ist die Frage, ob der Gotthardtunnel durch das Aufstauen des Wassers keinen Schaden erleiden wird, da er, allerdings in 300 Meter Tiefe, unter dem Stau­becken durchführen würde. Schließlich-wird auch der Hei­matschutz noch ein Wort mitsprechen wollen, denn es ist klar, daß der Freund der Natur und des ländlichen Le­bens nur mit einer gewissen Wehmut jede einzelne der trauten Heimstätten mit ihren Gärtchen, Obstbäumen und grünen Matten unter der kommenden großen Flut ver­schwinden sehen würde. Aber schließlich läßt sich die Entwicklung der Dinge doch nicht mehr aufhalten. Zwei­felsohne wird, noch bevor die europäischen Steinkohlen- vorrüte zu Ende gehen und noch bevor an allen Meeres­küsten gewaltige Kraftwerke zur Ausnutzung von Ebbe und Flut entstehen, das Landschaftsbild in der Schweiz dadurch eine Aenderung erfahren, daß man alle die trotzigen Gletscherbäche, an deren malerischem, wildem Ungestüm, an deren jugendlicher Kraft sich das Auge heute noch erfreuen kann, einfangen, ins Joch spannen und an eine nützliche Tätigkeit gewöhnen wird. Es wird sich also eine bemerkenswerte Wandlung vollziehen. Wir stehen heute schon am Beginn einer Bewegung, die darauf hinauslauft, dem gebirgigen Land eine möglichst große Kulturfläche abzuringen, was zur Trockenlegung oder wesentlichen Verringerung der Wasserfläche so man-' ches romantischen Bergsees geführt hat. Tie neue Zeit wird das Entstehen zahlreicher neuer Seen erleben, wenig" inmutig und reizvoll, aber nutzbringend.

Zusammenschluß im süddeutschen Zuckerrü­benbau. Zur Förderung des Rübenbaus und Ermögli­chung des Abschlusses vorteilhafterer Lieserungsverträge mit den Zuckerfabriken haben sich die Verbände der Zucker­rübenpflanzer von Baden, Württemberg, Bayern, Hes­sen und der Pfalz zu einer Arbeitsgemeinschaft zusam­mengeschlossen. '

' Die Kindergärtnerinnen müssen sich in Würt­temberg künftig einer staatlichen Prüfung unterziehen, die au öffentlichen oder für'geeignet befundenen privaten Bildungsanstalten erfolgen kann. Die Bewerberinnen müssen mindestens eine zweijährige Ausbildungszeit hin- --P sich haben und 19 Jahre alt sein. Geprüfte Leh­rerinnen werden zugelassen, wenn sie eine entsprechende Ausbildung Nachweisen können. Sonstige Bewerberinnen «hne den üblichen Bildungsgang können sich unter Tar- lmung ihrer Vorbildung an die Unterrichts» erwaltmig wenden und werden im Fall der Zulassung einem staat­lich anerkannten Seminar zugewiesen.

Preisermäßigungen. Auf dem Schrotmarkt smd die Preise, wie aus Essen gemeldet wird, abermals erheblich zurückgegangen; aus etwa 600700 Mk. Le- M irüher 9001000 Mk. Der Verband der Fabri­kanten verzinkter Blechwaren hat den Teuerungsaufschlag

von 900" Ars 650 Proz. ermäßigt/ Von der DraW- konvention in Düsseldorf wurden die Preise wie folgt ermäßigt: blanker gezogener Drahfl auf 440 Mk. (bisher 500 MH), Schrauben und Nietendraht 485 Mk. (550 Mk.), verzinkter Draht 510 Mk. (580 Mk.), Drahtstifte 515 Mk. (575 Mk.), Stacheldraht 560 Mk. (630 Mk.), Sprungfederdraht 540 Mk. (600 Mk.) Die Hufeisenvereinigung hat die Preise um 50 Mk. auf 600 Mk. ermäßigt. Dagegen hat der Kupferblechver­band mit Wirkung vom 5. Juni ' ab seine Preise um 100 Mk. für den Doppelzentner hinaufgesetzt, so daß heute der Grundpreis aus 3065 Mk. der Tztr. steht.

Schwankungen des Markkurses. Die deutsche Mark notiert gegenwärtig an der Basler Börse 13 bis 14 Pfennig. Nach Schweizer Blättermeldungen sind die Schwankungen des Markkurses auf einen Kampf zwischen englischen und französischen Finanzkreisen mit Amerika zurückzuführen. Während die amerikanischen Finanzkreise mit großer Energie daran arbeiten, den Kurs der Mark emporzuschrauben, wird ihren Bemühungen an den Schweizer wie an den holländischen Börsen durch Agen­ten französischer und englischer Banken entgegengear-i beitet. Auf diese Spannung ist auch der zuletzt er-, folgte Rückschlag in der Auswärtsbewegung des Mark­kurses zurückzu führen. Trotzdem verlautet in Schweizer Finanzkreisen, daß die Amerikaner entschlossen seien, den Markkurs auch weiter zu unterstützen, und es wird sogar behauptet, daß sie die bestimmte Absicht haben, den Kurs der Mark aus den Schweizer Plätzen noch im Laufe dieses Jahrs auf 30 bis 35 Rappen (24 bis Z8 Pfg.) zu bringen.

Billigere Fische ? Die Nachfrage nach Seefischen hat seit Pfingsten stark nachgelassen. Bei den freien Fischversteigerungen in den Hafenplätzen wurden daher erheblich niedrigere Preise erzielt.

Preisrückgang. Nachrichten aus Holland zu­

folge wird der in Holland lagernde Reis um 35 Gul­den abgegeben, gegen bisher 45 Gulden der Zentner, da in nächster Zeit schon mit der Ankunft der neuen Reisernte aus Indien zu rechnen ist. Ich Belgien ist der Flachspreis von 300 auf 150 Franken der Zentner zurückgegangen in der Erwartung, daß in Kürze russischer Flachs auf den Markt kommen wird. Im Zu­sammenhang damit werden voraussichtlich auch die Preise für andere Waren, besonders Baumwolle, einen Preis­rückgang erfahren. .

Der Verkehr mit Kraftfahrzeugen. Das Mi­nisterium des Innern hat sich damit einverstanden er­klärt, daß der Verkehrsbezirk der Kraftwagentaxameter und der Mietwagen der gewerblichen Kraftwagen bis zu 50 Km. ausgedehnt wird.

Zur Pferdeabtieferung an die Entente. Von

mehreren Pferdebesitzern, welche Pferde an die Entente abgeliefert hatten und die Tiere infolge der Zurück­weisung durch die französische Abnahmekommission wieder zurückerhielten, sind Anträge auf Entschädigung gestellt worden, weil die Pferde durch! den Transport gelitten hatten. In einer amtlichen Pressenotiz wird nun mit- geteilt, daß eine Entschädigung in Betracht kommt, wenn den Pferdebesitzern durch! die Ablieferung ein wirklicher Schäden entstanden ist. Tie einlanfenden Gesuche wer­den daraufhin geprüft, ob die Ersatzansprüche begrün­det sind. ^

Ein Bolkssprisehaus abgebrannt. In den Baracken des ehe­maligen Ersten Grenadierregiments in Weißensee-Berlin, in denen die Bureaus der Erwcrbsiosenfürsorge und die Bolks- speisekuchen der amerikanischen Quäker untergebracht sind, brach am Dienstag früh nach 4 Uhr Feuer aus. Der niichst- gelcgene Feuermelder war, wie sich herausstellte, unbrauch­bar gemacht. Die Baracken brannten gänzlich nieder. Me Vorräte für die Speisung von 2000 Kindern und 500 Erwach­senen sind vernichtet, ferner 60 Kisten Milchkonserven, 10» Zentner Kartoffeln, mehrere 100 Zentner Kohlen, 8 Zentner Schmalz, 55 Sack Mehl usw., Maschinen und Möbel. Das Essen für 3000 Frühgäste war schon zugerichtet. Es liegt zweifellos Brandstiftung vor.

Kaiserin Eugenie, die 94jährige Witwe Napoleons III., soll sich in Madrid einer Staropcration unterzogen haben.

Der geplante Luftangriff auf Berlin. Im Kristallpalast In London wird eine Ausstellung von Krieascrinne- rungen eröffnet, die u. a. die Pläne und das Material für Bombenangriffe auf Berlin Zeigen. Der Vertreter derDaily Chronicle" hat die Pläne und eine Riesenbombe von vierzehnhundert Pfund Gewicht, die größte ihrer Art, die auf Berlin geworfen werden sollte, gesehen. Es war geplant, daß von der englischen Ostküste 12 Maschinen bisher unbekannten ' Typs, beladen mit verschieden schweren Bomben, in der Rich­tung auf Berlin ausbrechen sollten. Die ganze Reise sollte in einer Fahrt ausgeführt werden und am Frühen Nachmittag beginnen, so daß Berlin gerade nach der Dämmerung erreicht worden wäre. Regelmäßige Wiederholungen der Angriffe wa­ren geplant. Es war alles für diese Angriffe nach monatelangen Vorbereitungen fertig, als der Waffenstillstand eintrat. Ein zweiter Plan galt einem Angriff auf Perlin von Bulgarien aus. In diesem Fall sollte die Reise über Prag gehen.

Lokales.

' Die Schlachtviehaufbringung. Bon zuständiger Seite wird mitgeteil:: Nach Pressemittellungen kaufen d.e Metzger in einigen Bezirken mit Zustimmung oder Duldung des Kommuue.lverbands Vieh unmittelbar zur Schlachtung auf. Die in Betracht kommenden Oberämter wurden telegraphisch angewiesen, das mit den bestehen­den Bestimmungen im Widerspruch stehende Verfahren alZLfld abzustellen. Vom Reich sind inzwischen die Preise für Schlachtvieh wesentlich erhöht worden. Die Frage einer etwaigen anderiveitigen Gestaltung der Vieh­ausbringung aus der Grundlage der geltenden Höchst­preise wird zurzeit von der Fleischversorgungsftelle ge­prüft.

Die neuen Viehhschftpreise. Aus Berlin wird aemeldet: Da die derzeitigen Viehpreise den gesteigerten Produktionskosten nicht mehr entsprechen, sind vom Reichs- wirtschastsministerium neue Stallhöchstpreife für Vieh, die vorn 7. Zuni ab Giltigkeit haben, festgesetzt nwrden. Tie bisher "gezahlten H äutezn schl äg e, die bisher einen Ausgleich schaffen sollten, kommen damit in Fort­fall. Es gelten fortan folgende Preise für den Zentner Lebendgewicht: Rinder Klasse Fl 420 Mark, Rinder Klasse ä. 380 Mark, Rinder Klasse 8 340 Mark, Rinder Russe. 6 Z40 . Maxk: ^Kälber unter drei Monate 450

Erk; Schweine 350 MM'MMe'MassS^MO Mark, Kk. II 350 Mk., Kl. III 300 Mk., Kl. IV 240 Mk.

Die Erhöhung erfolgte auch deshalb, weil, wie ge­sagt, die bisherigen Häuteznschläge künftig in Wegfall kommen. Diese Häutezuschläge waren notwendig gewor­den, weit die enorme Preissteigerung für Häute die Land­wirtschaft in sehr starker und unberechtigter Weise be­nachteiligte. Es mußte hier ein Ausgleich geschaffen werden, der durch die Zuschläge angestrebt tvorden war. In der Praxis hat aber, wie amtlich bemerkt wird, die­ses System der Häutezuschläge zu Unzuträglichkeiten ge­führt, vor allem Dingen deshalb, weil die schwankenden Nreise die Landwirtschaft bezüglich der Preise für ihr Vieh stets im unklaren ließen, und well die nachträg­liche Festsetzung der Zuschläge bei steigender Tendenz einen mißlichen Nachteil brachte. Es hat sich deshalb eine Aenderung des Systems der Preisfestsetzung als not­wendig herausgestellt, wobei die Häutezuschläge Wegfäl­len und ein Gesamtpreis wie früher eiugeführt wird.

Zum Setz. Gemüsepflanzen. '

Beim Setzen der Gemüsepflanzen werden häufig noch manche Fehler gemacht, so daß die Setzlinge trotz guter Pflege nicht anwachsen bzw. nicht recht gedeihen wollen. Es wird manchem Gartenliebhaber darum nicht unwill­kommen sein, wenn wir hier auf einige solcher häufig vorkommender Fehler aufmerksam machen.

Hauptbedingung für ein gutes Gedeihen ist gesunde- und kräftiges Setzmaterial. Setzpslanzen müssen eine reiche Wurzelbildung ausweisen. Solche mit kranken, verwach­senen und beschädigten Würze.u sind auszuschließen, ebenso Pflanzen, deren Herzen verkümmert, deren Stengel krumm oder die sonstwie mißgestaltet sind. Sogenannte schwarz- beinige Pflanzen, wie sie nicht selten bei manchen Kohl­arten Vorkommen, sind auch zum Treiben völlig ungeeignet.

Das Pflanzen selbst hat, der Eigenart des Setzlings entsprechend, sehr vorsichtig zu geschehen. Oberirdischer Kohlrabi darf nicht zu tief gesetzt werden; die Ver­dickung des Stengels, welche später die Knolle bildet, muß über dem Erdboden zu liegen kommen. Alle andern stengelbildenden Pflanzen werden bis dicht unter die Keim­blätter eingesenkt. Sellerie und Salat kommen so tief zu stehen, wie sie in: Pslauzbeet gestanden haben.

Man Pflanze nie in zu nassen Boden, vornehmlich nicht, wenn derselbe auch noch lehmbaltig ist. Durch das Andrücken würde der Boden nach dein Abtrocknen so hart werden, daß die Pflänzlinge unmöglich gedeihen können. Man mache das Pflanzloch auch ausreichend groß, daß alle Wurzeln bequem und in ihrer ganzen Länge darin Platz finden. ^Verden die Wurzeln zusammengepreßt oder wegen eines zu flachen Pflanzloches nach oben umgebogen, muß die Pflanze naturgemäß in der Entwicklung Zurück­bleiben. Man bed-mka auch, daß die aus dem Mistbeet kommenden Setzlinge sehr zarte Wurzeln besitzen, die leicht Verletzungen ausgesetzt sind.^ Also Vorsicht! Nur gutes Pslauzenmaterial, sachgemäßes Setzen und ent­sprechende Pflege zeitigen zufriedenstellende Resultate. .

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Vergeht nicht die Pflege der Luzernfelder!

Das seuchtwarme Wetter des Frühjahrs hat einen günstigen Einfluß auf den Stand der Luzernfelder aus­geübt, so daß bald mit einem ersten guten Schnitt ge­rechnet werden kann. Betrachtet man aber die Luzern­felder näher, so beobachtet man, daß sie sich in der Mehr- zahl der Fälle in einem recht schlechten Kulturzustande befinden. Unkräuter aller Art, besonders Quecke uni» Löwenzahn, treten in starkem Maße auf, so daß nicht nur der Ertrag eines jeden Schnittes, sondern auch der Bestand eines jeden Feldes derart darunter leidet, daß oft schon nach 34 Jahren viele Luzernselder wegen zu geringen Ertrages umgepflügt werden müssen. Und doch ließe sich eine viel längere Ausdauer der Luzerne bei hohen Erträgen erreichen, wenn man ihrer Pflege die nötige Aufmerksamkeit schenken würde. Abgesehen von einem kräftigen Durcheggen im Herbst, ist die Luzerne nach jedem Schnitte zu hacken, wofür sie besonders in trockenen Jahren sehr dankbar ist. Tenn sie stellt an den Wasservorrat des Bodens hohe Ansprüche. Durch das Hackeu werden aber sowohl die wasserdunstenden Un­kräuter vernichtet, als auch die Wasserverdunstung des Bo­dens selbst eingeschränkt, sodaß der Bedarf der Luzerne an Wasser viel besser gedeckt werden kann. Außerdem kann nach dem Hacken die Luft besser in den Boden ein- dringen, was" für den Ertrag der Luzerne ebenfalls von großer Bedeutung ist. Denn mit Hilfe des in der Luft enthaltenen Stickstoffs bilden die in den Wurzeln der Luzerne lebenden Bakterien das lebenswichtige Eiweiß, das von der Luzerne zu ihrem Wachstum verwendet wird. Mer auch in allgemein wirtschaftlicher Hinsicht darf die Pflege der Luzerne nicht vernachlässigt werden. Denn der frühe Umbruch bedeutet erstens eine Schädigung unserer Viehzucht und damit unserer Ernährungswirtschaft sowie zweitens eine stärkere Nachfrage nach Saatgut und da­mit dessen erhebliche Verteuerung, da die inländische Er­zeugung hierin sehr gering ist.

Vom Drahtwurm.

Er ist die Larve des Sacftschnellkäfers, der seinen Namen von der Gewohnheit erhalten hat, hoch zu schnellen, wenn er sich in Gefahr glaubt, und Drahtwurm heißt die Larve wegen ihrer drahtharten Körperumkleidung. Ihre Fär­bung ist hellbraun,, gelb bis seltener fahlgelb.

Wer diesen Schädling kennen lernen will, gehe mor­gens seine Salarbeete mit kritischen Augen durch. Tort findet er ihn fast regelmäßig, denn der Drahtwurm, der freilich auch an den meisten andern Gemüsearten, vor­nehmlich bei Kohl und Kohlrabi, vorkommt, liebt den Kopfsalat vor allem andern. Findet das Auge Pflanzen, die welk zwischen den andern stehen oder am Boden liege», hebe er diese Pflanzen mit großem Wurzelballen aus und untersuche diesen. Er findet dann ein Bild, wie es unsere Zeichnung wiedergibt. Tie gelbbraunen Würmer hängen oft in. großer Zahl zwischen den seinen und feinsten Wurzeln, die sie ab fressen, so daß die Pflanzen absterben.