Eine merkwürdige Erscheinung ist e§, wie 8er „Schw. Merkur" schreibt, daß der neue württ. Landtag nach einer Richtung ganz genau die Zusammensetzung besitzt, wie sie der letzte vor der Revolution anfgemiesen hat. Damals standen sich Zentrum, Bauernbund und Konservative einerseits und die übrigen Parteien säst bis auf den Alaun hinaus ganz gleich stark gegenüber. Heute wären es wieder 51 (23 Z., 18 BB., 1Ü BP.) und 50 Stimmen der anderen Parteien. Ein Auswirken dieser Konstellation i!t ja nicht wohl denkbar, aber es ist doch eigenartig, daß der unter so ganz andern Verhältnissen und unter einem so ganz anderen Wahlrecht zusammengetretene neue Landtag nach dieser Richtung ganz dasselbe Gesicht zeigt, wie der letzte Landtag der vorrevolutionären Zeit.
— Milchpreiserhöhung. In der Landesversor- tzungsstelle in Stuttgart fanden in voriger Woche Verhandlungen über eine Preiserhöhung für Milch statt, an denen -Landwirte, Vertreter der Städte, von Han-> del und Industrie, Gewerkschaften und Parteien Teilnahmen. Darnach ist in nächster Zeit eine Preiserhöhung zu erwarten.
— Äns dem BeamLcnrund. Zu der Nachricht, daß der Bund höherer Beamten aus dem Deutschen Beamtenbund ausgetreten sei, erfährt die O. C., daß dies nur für die höheren Beamten in Preußen zutrifft.
— Helle Nächte. Die Zeit der Hellen Nächte beginnt nunmehr wieder, diese dauern ungefähr bis 22. Juli. Daß Kleine vollständige Verfinsterung des Himmels in dieser Zeit mehr eintreten kann, rührt daher, weil die Sonne nicht mehr tief genug unter den nordwestlichen Horizont versinkt iM auch tief im Nordosten sehr frühe wieder aufgeht. W
— Die Viehauslieserung. Nach einem Berliner Blatt sind bis 1. Juni an Frankreich 42 453 Rinder, P7 476 Schafe, 7875 Ziegen und 7176 Fohlen und Zuchtstuten ausgeliefert worden.
— Lbsteinfnhr. Tie Einfuhr von getrocknetem, gedörrtem und frischem Obst mit Ausnahme von Südfrüchten und Luxusobst (Pfirsiche, Weintrauben und Edelobst) ist sreigegebcn. Vom 21. oder 28. Juni an-soll auch frisches Gemüse unbeschränkt über die Grenzen eingelaffeu werden.
Letzte Nscliriciiten.
Neue Vsvtzcherrurgsbauk.
Berlin, 9. Juni. In den Räumen der Deutschen Bank fand heute die Gründung der Deutschen Versicherungsbank A.-G. statt. Das Grundkapital betrügt 15 Millionen Mark. Tie Gesellschaft wird die Konzessionen nachsuchen für den Betrieb der Transportversicherung, der Feuerversicherung, der Versicherring gegen Kriegs- und Aufruhrschäden, der Unfall- und Haftpflichtversicherung, der Versicherung über Einbruch, Diebstahl und der Ga-
rantic-(Kautionss-)Bersicherung,7owre der Rückversicherung in allen Zweigen, mit Ausnahme der Lebensversicherung.
M;lchlieferungsstreik.
Frankfurt a. M., 9.' Juni. In den Landkreisen Höchst und Wiesbaden ist gestern die Bauernschaft in einen Milchliefernngsstreik eingetreten. Tie Arbeiterschaft will die Milchlieferring erzwingen. An einzelnen s Orten ist es bereits zu Tätlichkeiten gekommen.
Die Verminderung der Reichswehr unmöglich.
Paris, 9. Juni. Tie deutsche Regierung richtete vor 5 Tagen an die verbündeten Negierungen eiae Note, in der erklärt wird, daß Deutschland sich vor der Nnmög^ lichkeit befinde, am 10. Juli ds. Js- die Bestände der Reichswehr auf die im Friedensverlrag von Vernnlles vorgesehene Stärke zu reduzieren. Tie Note veriaiigt, daß der gegenwärtige Bestand von 200000 Mann ständig gehalten werden könne.
Englische Einmischung in dir inneren Verhältnisse Deutschlands'?
London, 9. Juni. - „Westmiuster Gazette" sagt zu den deutschen Reichstagswahlen: Tie Verbündeten müssen überlegen, ob sie nicht selbst eine sehr ernste Verantwortung für die gefährliche Verwirrung tragen, die sich mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem Wahlausfall für die deutsche Politik ergibt. Wir haben die Pflicht, die Gefahr zu verhindern, falls es möglich ist. Mit einer ernsten folgerichtigen Politik kann noch etwas getan werden, um einer gemäßigten deutschen Regierung die Lebeusmöglichkeit zu geben.
Bern, 9. Juni. Der Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamts, der gegenwärtig in Genua t.astt, hat beschlossen, das Bureau nach Genf zu verlegen rn Erwartung der Entscheidung des Völkerbunds-
Rom, 9. Juni. Durch die Opposition der Sozialisten ae^en die BroAreiserhöhung ist die Stellupz des Ministeriums Nittr gefährdet.
Strafverfahren gegen Zeitfreiwillige.
Berlin, 9. Juni. Bei den März-Unruhen ds. Js. wurde in Bad Thal (Thüringen) eine Anzahl Einwohner von Marburger Zeitfreiwilligen verhaftet und mehrere von ihnen erschossen. Tie eingestellten Ermittelungen konnten noch nicht abgeschlossen werden, da umfangreiche Zeugenvernehmungen erforderlich sind. Bisher ist gegen 14 Zeitfreiwillige Anklage wegen rechtswidrigen Waffengebrauchs in Verbindung mit Totschlag erhoben worden. >
Die Wahlen in der Pfalz.
Speher, 9. Juni. Endgültiges amtliches Wahlergebnis der Laudtagswahl in der Pfalz: Im ganzen sind 346 373 Stimmen abgegeben worden. Tie Sozialdemokraten erhielten 84 267 Stimmen (4 Sitze), 5575 Rest- "timmen), die Bayer. Volkspartei 92 884 Stimmen (4 Sitze, 13 692 Neststimmeu), die Demokraten 32 553 St. I (1 Sitz, 12 755 Restßimmen). die Deutsche Volkspartei I
104 523 Stimmen s5 Sitze, J535 Reststimmen)', die Un abhängigen 38 734 St. (1 Sitz, 18936 Reststimmen), die Kommunisten 2712 Stimmen (keinen Sitz).
Krieg im Osten.
Rotterdam, 9. Juni. Der „Nieume Nott. Courant meldet aus Teheran: Die Bolschewisten haben in Op n -. nordwestlich von Enzeli, Truppen gelandet.
Kopenhagen, 9. Juni. Nach einem Telegramm Warschau besagt der polnische Generalstabsbericht u. a. An der Nordfront zwischen Düna und Beresina Verlam - unsere Gegenoffensive günstig. Aus der südukrai: 'D m Front zieht sich der geschlagene Feind nach Sich reite-- zurück. Am unteren Dnjepr haben unsere Truppen sta -: - bolschewistische Streitkräfte zersprengt.
bolschewistische Streitkräste zersprengt.
Vermischtes
Amerikanische Milch. Der amerikanische KraftwagenfabrckLi-t Ford stiftete 1000 Kisten kondensierte Milch für die deutschen Wöchnerinnen und Säuglinge. 200 Kisten davon wurden nach Wien weitergeschickt.
Me Wetterkunde soll in der Schule gepflegt werden. Auf eine Anregung des preußischen Landwirtschaftsministers hat der Minister für Volksbildung die Regierungen beauftragt, die Schulunterhaltungspflichtigen sowie die Lehrer und Lehrerinnen von neuem auf die Wichtigkeit eines zweckmäßigen Unterrichts in der Wetterkunde hinzuweisen. Bor allem gilt dies für die ländlichen Schulen. In erster Linie soll das Lesen der Wetterkarte geübt werden.
Die Unwetterschäden im Kreis Mansfeld (Prov. Sachsen) belaufen sich auf ungefähr 25 Millionen Mark.
Die Metzer Denkmäler. Die „Straßburger Neuesten NaL, richten" melden, daß der Gemeinderat von Metz beschlösse! hat, die Uebrrrest« der Denkmäler von Kaiser Wilhelm * und Kaiser Friedrich, die nach dem Waffenstillstand von Le- Bevölkerunz umgeworfen und beschädigt wurden, öffentlich zu versteigern. Der Termin sür die Entfernung der noch im Ersatz befindlichen Kriegerdenkmäler von 1871 wurde auf d.-v 1. August festgesetzt. Ein Erlaß der Regierung oronet die Entfernung und Emschmelzjmg der Denkmäler an.
Vielseitig. Der jüngst zum Landrat in Neustettin ernannte Passehl hat seine Berufslaufbahn als Zeitungsausträge'- der „Greifswalder Zeitung" begonnen. Dann wurde er einander Bäckerlehrling, Mühlenarbeiter, Schreiber, Kohlenm- beiter, Hafenarbeiter, Journalist, Redakteur, Verleger und jetzt Landrat.
Teure Weide. Me Grasnutzung des Exerzierplatzes bet Schöntal (Erfurt) wurde als Schasweide auf ein Jahr um 57 000 Mark verpachtet. 3m vorigen Jahr waren 2300 Mark bezahlt worden.
Diebstahl. 2m französischen Botschaftsgebäude in Wien wurde dem Gesandten Lefevre-Pontalis der Paß ein Kreditbrief von 100 000 bis 150 000 Franken, eine Kassette mit Orden sowie Schmuckgegenstände gestohlen. Als Täter kommt ein junger Mann in Betracht, der feit fünf Tagen auf der Botschaft m Stellun gwar.
Mr amerikanische Kriegspump. Nach der Mitteilung des amerikanischen Kriegsamts haben die Vereinigten Staaten an England gezahlt 112 997 000 Dollar, an di« anderen verbündeten Staaten 893712000 Dollar, von denen Frankreich 748392 000 Dollar schuldet. Durch den Verkauf von Kriegs- material im Ausland hat Amerika 822 923 000 Dollar erzielt.
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Die voraussichtlich letzte Abgabe von Kartoffeln erfolgt am Freitag, den 11. ds. Mts. von 8—12 und 1—5 Uhr am Bahnhof in der Rath'schen Scheuer.
Ueber den Rest wird jedenfalls anderweitig verfügt. "
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Der Stadtgemeinde ist ein Waggon Margarine zum Preis von 11 Mark das Pfund angeboten worden. - Bestellungen auf größere Mengen wollen auf dem Lebens- mittelamt gemacht werden.
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