Friedrichshasen, 9. Juni. (Fremdenkontro!- leure.) Um den unschönen Auswüchsen des Frem-^ dcnvcrkebrs in früheren Jahren, namentlich der Ham­sterei und dergl. entgegenzutreten, sind für den Bezirk 22 ehrenamtliche Fremdenkontrolleure aufgestellt wor­den, die mit besonderen Ausweisen die Gaststätten und Kurfremden überwachen. -

Mutmaßliches Wetter.

Die Störungen schwinden. Am Freitag und Sams­tag ist weitere Aufheiterung und Wiedererwärmung zu erwarten.

Baden.

Karlsruhe, 9. Juni. Dem Landtag ist der Entwurf zu einem Gesetz über die Torfwirtschaft zugegan­gen. Darin wird u. a. bestimmt, daß Grundstücke nur mit Genehmigung der zuständigen Behörde auf Torf aus­gebeutet werden dürfen. Eine solche Genehmigung ist nicht erforderlich, wenn auf den Grundstücken, deren Ge­samtfläche nicht mehr als ein Hektar beträgt, Torf zur Deckung für den Eigenbetrieb oder für die Hauswirtschaft des Unternehmers gewonnen werden soll. Auch solche Torfgewinnungsanlagen, die der Genehmigung nicht be­dürfen, find bei Beginn des Betriebs der zuständigen Behörde anzuzeigen. Grundstücke dürfen zur Torfgewin­nung nur in der Weise benützt werden, daß die Mög­lichkeit. zur späteren land- und forstwirtschaftlichen Be­nützung gewahrt bleibt. Soweit es zur Förderung der Torfgewinnung im öffentlichen oder gemeinwirtschaftlichen Interesse geboten ist, können aus Antrag gegen Entschä­digung Grundstücke oder Grundstücksteile zugunsten des Landä oder von Gemeinden, Kreisen, Bezirksverbän- den und gemeinnützigen Unternehmungen enteignet werden. Das gleiche gilt auch für die Schaffung von An­fahrtswegen. Tie Eigentümer von Torfgrundstücken find verpflichtet, den zuständigen Behörden jederzeit Auskunft über die Torfverhältnisse zu geben und die Einsichtnahme in die Geschäftsbücher usw. zuzulassen.

Karlsruhe, 9. Juni. Das Ministerium des Kul­tus und Unterrichts hat folgenden Erlaß an die Schul­behörden gerichtet:Der fortdauernde Mangel an Arz­neidrogen und die Rücksicht auf den Stand der deutschen Valuta machen es nötig, daß auch im Jahre 1930 die im Inland wachsenden Arzneipflanzen und Nutz­kräuter durch Einsammeln in möglichst großen Mengen für den Bedarf gesichert werden. Hierbei bedarf es, da die Sammeltätigkeit der berufsmäßigen Kräutersammler nicht ausreicht, der Mitwirkung der Schuljugend und der Förderung dieser Tätigkeit durch bie Lehrerschaft. Ter Mangel einer geordneten Sammeltätigkeit im Jahre 1919 hat sich sehr fühlbar gemacht. Die' Apothekerkam­mer in Baden hat die Apotheker des Landes gebeten, den Schulen beim Sammeln von Arznei- und Nutz­kräutern ratend und helfend zur Seite zu stehen, und darauf hingewiesen, daß Merkblätter über die Arzneipflan­zen bei der Apothekerkammer -in Karlsruhe zu beziehen sind.

Karlsruhe, 8. Juni. Bon den in Baden gewählten Reichstagsabgeordneten gehörten gerade die Hälfte den früheren Reichstagen oder der deutschen Nationalver­sammlung an und zwar die demokr. Abg. Dietrich und Haas, die fozialdem. Abg. Oskar Geck und Schöpflin, die Zentrumsabg. Fehrenbach, Diez, Dr. Wirth und Ersing, und der deutschnatl. Abg. Tr. Düringer. Neu in den Reichstag ziehen ein von der Sozialdemokratie Holz­arbeiter Lorenz Riedmiller in Emmendingen und vom Zentrum Landwirt und Bürgermeister Anton Damm in Wagenschwcnd (bei Eberbach) und der Präsident der Karlsruher Handwerkskammer Malermeister und Stadt- rüt Eduard Jsenmaun von Bruchsal. Während die Erst­genannten im politischen Leben noch ziemlich unbekannt sind, steht Abg. Jfenmann schon lange Jahre im öffent­lichen Leben. Er hat erst vor wenigen Tagen sein 60. Lebensjahr vollendet; als Mitglied der Zentrumspartei gehört er schon längere Zeit dem Bruchsaler Stadtrat an und isti m gewerblichen Leben besonders rege tätig. Eine bekannte Persönlichkeit ist auch^ der zweite bad. Mg. der Deutschnatl. Volkspartei Bürgermeister und Landwirt Karl Fischer in Meißenheim (bei Lahr). Er ist einer der Führer der bad. Tabakbauernbewegung, die er besonders im Landtag vertrat, dem er seit 1913 vngehört. Seit 1908 steht er an der Spitze seiner Hei- niatgemeinde.

Auch der bad. Vertreter der lib. Volkspartei Dr. Jul. Curtius in Heidelberg ist im politischen Leben bisher wenig hervorgetreten. Uni so bekannter ist Ernst Adolf Erck aus Offenburg. Schon 24jährig betätigte er sich auf politischem Gebiete, war zuerst Parteisekretär der deutschen Volkspartei in Frankfurt und gründete 1881 m Offenburg die anfangs demökrätische, dann fozialdem. ZeitungDer Volksfreund", deren Druckort später nach Karlsruhe verlegt wurde. Ms dies geschehen, ries Adolf Neck sein; WochcnchronikDr alt' Ofscuburger" ins Leben, den er noch heute herausgibt. Adolf Geck ge- . Kte schon früher dem Reichstag an und ebenso mit zen Unterbrechungen dem bad. Landtag von 1897 bis i8. Viele Jahre führte er den Vorsitz der Landes- t-misatfon der bad. Sozialdemokratie, aus der er im pril 1917 austrat und Mitglied der Unabhängigen rüde. Ihr zweiter Vertreter im neuen Reichstag Me- 'w: checker Ad. Sckwarz iu Mannheim hatte in der - äusigen bad. Volksregierung das Ministerium für "'-.'üü'- Fürsorge in ne. , - '

§ <EruhL, 8. Juni. DieKarlsruher Zeitung" Widerspricht den Zeitungsnachrichten, nach denen bad i- .ches Schlachtvieh aus dem Schwarzwald insbe- ic-ttoen- aus dem Landbezirk Freiburg, nach Norddeutsch­es^ ausgeführt werde. Eine Versorgung nichtbadischer Bedarwsnllen mit Schlachtvieh aus Baden sei seit Juli 1919 nicht mehr erfolgt. Das in Baden aufge- vrachre Schlachtvieh wird ausschließlich zur Deckung des THenen.Landes verwandt.

Vermischtes.

Der Verein schweizerischer Vrrlagsbuchhiiiidler be'prnck aus seiner Bcnnr Hauptversammlung die schwierig: Lage ües sth.v.l- zerischen Buchverlaas und bedauert, daßinfolge mangelnden Entgeg mkommens"' der deutschen Buchhändler bis j.'tzt die Ein­richtung eines vom schweizerischen Berlngsbu.hhande^ angestrebten Austauschverkehrs schweizerischer und deu.scher Bücher wenig Aus- sicht auf Ersolg habe.

Verurteilung. Wegen der Besudelung des Denkmals Kaiser Wilhelm I. mit roter Farbe vor mehreren Wochen hat bie Strafkammer in Bonn 2 junge Leu e ohne Parteizugehörigkeit und 2 Unabhängig: za je 2 Jahre» Gefängnis verurteilt.

Unfall des MarschaU Fach. Der Kranwagen des Marschalls Fach stieß in einer Straße von Paris mit einem anderen Kraft­wagen zusammen. Fach trug eine Schramme im Gesicht davon.

Krawall. Bei einem bedrohlichen Tumult wegen der hohen Eier- und Kirschenpreise in Graz mußte das Militär schießen. 6 Personen wurden getötet, 15 verwundet.

115 Flugzeuge verbrannt. Bei einem Brand in einer Flieger­schule in der Nähe von Scalford (Lincolnshire, England) wur­den 115 Flugzeuge zerstört. Der ochaden beträgt eine Viertel- Million Pfuno Sterling (5 Mill. Goldmark).

Karlsruhe, 8. Juni. Nach derBad. Presse" komm! die Reiterschwadron in Bruchsal und die Lahrer Schwa­dron nach Ludwigsburg, das Freiburger Schützenbatail- lou n ach Donaueschingen. , l

Ter PaPiergclSuinlauf ist in der letzten Mai­woche auf 63 583,9 Millionen Mark gestiegen.

Reichsnotopfer. Tie große Abgabe vom Ver-' mögen wird demnächst veranlagt und erhoben. Tie Mei­nung, daß nach dem Ausfall der Wahlen zum Reichs­tag das Gesetz wieder zurückgenommcn werde, ist völlig unbegründet. Tie Vorauszahlungen auf das Reichsnot­opfer werden seit 1. Januar d. I verzinst. Wer bis zum 30. Juni 1920 Barzahlung leistet, braucht für je 100 Mk. nur 92 Mk. hinzugeben, wer vom 1. Juli bis 31. Dezember 19'20 bärzahlt, nur 96 Mk. Wieviel die Vermögensabgabe ungefähr ausmacht, kann jeder selbst ausrechnen, wenn er weiß, welches Vermögen er am 31. Dezember 1919 hatte. Davon bleiben 5000 Mk., bei Ehegatten regelmäßig 10000 Mk., und wenn 2 oder mehr Kinder da sind, für das zweite oder jedes weitere Kind je weitere 5000 Mk. steuerfrei. Der Rest des so viel mal 5000 Mk. dieses Restes sind mit 10 Proz. Vermögens ist. zu versteuern. So viele Kinder da sind, zu versteuern, der Ueberschuß nach dem Hnndertsatz, der für den ganzen Rest nach dem Tarif anznsetzen wäre. Für die Gesellschaften beträgt die Steuer schlechthin 10 Proz. des Reinvermögans nach Abzug des eingezahlten Grund- oder Stammkapitals, für die juristischen Perso­nen anderer Art und Vermögensmassen 10 Proz. ihres gesamten Vermögens nach Mzng der Schulden. Sie werden daher noch leichter als die natürlichen Personen in der Lage sein, die Steuer selbst zu berechnen.

Ans dem Aementgewcrbe. In einer jüngst ab­gehaltenen Zemcntverteilungssitznng wurde die für den Monat Juni zu verteilende Erzeugung mit 150000 Tonnen angenommen. Ein Antrag des Deutschen Ze­menthändlerbundes auf Aufhebung der Zwangswirtschaft für Händlerlager wurde zur Erörterung gestellt; die Entscheidung darüber soll durch Besprechung mit den zuständigen Stellen herbeigeführt werden.

Erwerbslos. Tie Zahl der Erwerbslosen wies am 15. Mai nach- der Mitteilung des Reichsarbeitsministe­riums einen bemerkenswerten Rückgang auf. Während am 15. April noch 244 894 männliche und 66 948 weib­liche Erwerbslose unterstützt worden sind, betrugen die entsprechenden Ziffern am 15. Mai 210 670 und 59 748. Zu ihnen tritt an unterstützten Familienangehörigen noch die Zahl von 256 910 gegen 300 000 am 15. April. In diesen Ziffern kommt die ungünstige Wendung, die sich unterdessen auf dem Arbeitsmarkt vollzogen hat, noch nicht zum Ausdruck.

Schneefälle. Aus dem Schwarzwald (Feldberg und Belchen) aus den Vopesen und den Alpen werden Schnee- sälle bei stark gesunkener Temperatur gemeldet.

Postraub. Vier Vermummte drangen in das Post­gebäude in Bingen a. Rh. ein, knebelten die dort an­wesenden Postschaffner und raubten dann drei Kisten, in denen sich je 225 000 Mark befanden. Eine Kiste wurde aber wiedergefnndcn; offenbar ist sie von den Tätern, weil zu schwer, zurückgelassen worden. Tie Täter sind mit dem Gelde unerkannt entkommen. ,

Aufhebung der Zwangsvcrwaltnng in Bul­garien. Nach demEcho de Bnlg'arie" hat der Mini­sterrat beschlossen, die Zwangsverwaltnng über die für die Ausfuhr bereit gehaltenen Waren und sonstigen Güter, die deutschen, österreichischen, ungarischen und türkischen Untertanen gehören, aufzuheben.

Merzte und Krankenkassen. Der Reichsbürgerrat hat zum Kampf zwischen den Aerzten und Krankenkassen in einem Schreiben an das Reichsarbeitsministerium fol­gende Stellung genommen: Aus einer Reihe uns znge- gangener Zuschriften ersehen wir, daß in dem Kampf zwischen den Aerzten und den Krankenkassen die Bür­gerschaft mit aller Entschiedenheit ihre Sympathie' den crsteren entgegenbringt. Es ist in der Tat nicht an--! gängig, daß in Zeiten, wo selbst die kleinste körper-, liche Dienstleistung mit ganz unverhältnismäßig hohen Sätzen entlohnt wird, die verantwortungsvolle geistige Arbeit der Aerzte in völlig unzulänglicher Weise ver­gütet wird. Eine derartige Entwicklung muß bei der jetzigen Teuerung zum wirtschaftlichen und damit zum wissenschaftlichen und sittlichen Niedergang der Aerzte führen. Daß darin eine schwere Gefahr für die ganze Volksgesamtheit liegt, kann nicht zweifelhaft sein. Der Reichsbürgerrat bittet daher die Regierung dringend, ihren Einfluß für eine angemessene Honorierung der Aerztetätigkeit geltend zu machen, um diesen so her-, vorragend wichtigen Stand vor Verelendung zu bewah­ren und ihm seine wirtschaftliche Selbständigkeit zu er­halten.

Die Gefangenen in Sibirien. Jeden zweiten Tag trifft in Narwa (Esthland), wo ein Durchgangs­lager sich befindet, ein- Transport Kriegsgefangener aus

Sövjet-Rußland ein. Das Lager steht unter dK'MlMA des schwedischen Roten Kreuzes, das den Gefangenen Le­bensmittel und Liebesgaben verabreicht. Die englische Regierung hat für den Heimtransport der Gefangenen vrer Dampfer freigegeben, so daß sie nunmehr auch von Finnland ans abbesördert werden können. >

Die Maul- und Klauenseuche. Aus Einladung des württ. Ministeriums des Innern hat nun auch das Reichsgesundheitsamt einen Bakteriologen, Geh. Rat Dr. Tietze, in das Seuchengebiet entsandt, nachdem dort bereits Geh. Rat Professor Dr. O l t-Gießen pathologisch- anatomische Untersuchungen über die Maul- und Klauen­seuche vornimmt. Beide Forscher sollen vor allem die Frage prüfen, ob es sich bei der bösartigen Seuche nur um einen höheren Virulenzgrad eines Erregers oder aber um eine sog. Mischinfektion, d. h. der Verbindung der Seuche mit einer anderen Krankheit handelt. Es ist nicht zu erwarten, daß: der Erreger der Seuche entdeckt werde, nachdem Forscher festgestellt haben, daß dieser Erreger mit den derzeitigen Hilfsmitteln nicht zu Ge­sicht gebracht werden kann. Dr. Tietze hat vom preu­ßischen Landwirtschaftsministerium den Auftrag erhalten, auch Versuche mit einem neuen Schutz- und Heilmittel anznstellcn. Es soll ein noch stärkeres Serum herge- stellt werden, nachdem die bisherigen Impfungen in Würt­temberg nicht voll befriedigt haben. .,

Sport.

. ' Turnen. ^

Fn Halle a. S. fand am 26. und 27. Mai eine Turnaus- schußsitznng der Deutschen TiMerschaft statt an der sämtliche Mitglieder der UntcrausickülM teilnakmen. Die Hauptaufgabe für die Versammlung bildete"dk Schaffung einer der Zeit ent­sprechenden Wctturnordnung. Bon besonderer Bedeutung ist die zukünftige Wc-iUung der Hebungen bei den gcmischten Wettkämpfen, bestehend aus Geräte- und volkstümlichen Uebungen. Für die elfteren wurde die 20-Punktwertung angenommen und bei den letzteren die Anrechnung der Ueberpunkte beschlossen,, was auch für die rein volkstümlichen Wettkämpfe gilt. . ... , .. ..-p--

Fußball. -'Hr

Süddentschland verliert gegen Mitteldeutschland 0:1. ^ Am -Sonntag fand in Frankfurt a. M. das Rückspiel Süd­dentschland gegen Mitteldeutschland vor'12 060 Zuschauern statt. Die süddeutsche Mannschaft war durch das Fehlen der Nürnberger und Fürther Spieler erheblich geschwächt und außerdem mußten für die ursprünglich aufgestellten Spieler noch in letzter Stunde Ersatzspieler aufgestellt werden, die den Anforderungen nicht vollwertig entsprachen. Diesen Umständen, ist es zuzuschreiben, daß das durchweg gleichwertige Spiel für'die süddeutsche Eli mit 0:1 Toren verloren ging. Das einzige Tor des Tages fiel erst 3 Minuten vor Schluß auf eine Ecke. Bei der unterlegenen Mannschaft versagte der ganze Drei-Fnnenfturm.

Der württ. Kreis- und Pokalmeister Stuttgarter Sportklub 1900 weilte am Sonntag in Nürnberg und schlug den F.-L. Pfeil mit 3:1 Toren.

Im Städtespiel HamburgLeipzig gewann Hamburg mit 5:1. KasselFrankfurt a. M. unentschieden 3:3.

Die ungarische Fußballmannschaft Vasas-Budapest, die in Süd­dentschland wiederholt durch ihre Erfolge angenehm ausgefallen ist, wurde in Mainz vom 1. Fußball- und Sportverein mit 1:0 geschlagen. .

Der Deutsche Fußballbnnd weist, nach der letzten amtlichen Feststellung, über eine halbe Million Mitglieder auf. , ^

^ Hockey.

Die süddeutsche Hockey-Meisterschaft errang die Münchener Hockeyv.reinigung John gegen Turnvereinigung 1860 mit 3:2. §

Leichtathletik.

Eine neue deutsche Höchstleistung stellte die Damenflafette vom Turnverein Frankfurt auf,, die eine 4mal 100-Meter-Stafctte in 56,4 Sekunden gewann. . :

Lokales/ -

Postsache. Nach Ungarn können von jetzt ans

wieder Postfrachtstücke bis 20 Kgr. mit und ohne Wert4 angabe versandt werden. ^

Die Tcleyhonkürtdigung. Amtlich wird mitge­teilt, es sei nicht richtig, wie jüngst von einer Nachrich-t, tenstelle gesagt wurde, daß die Postverwaltung ver< traglich verpflichtet sei, bei Verweigerung der erhöh-j ten Fernsprechgebühren seitens der Teilnehmer die vier­teljährliche Kündigungsfrist einzuhalten. Nach dem Ver­trag unterwerfe sich jeder Teilnehmer den jeweiligen von der Verwaltung festzusetzenden Tarifbestimmungen. Die Verwaltung wäre daher berechtigt, ab 1. Juli die Bezahlung der erhöhten Gebühr zu verlangen und es dem Abnehmer zu überlassen, auf 1. Oktober zu kün­digen. Wenn sie den Teilnehmern eingeräumt habe, ihre Anschlüsse vom 15. Juni bis 30. Juni zu kündigen (statt auf 1. Oktober), so sei das eine Vergünstigung.

Der Deutsche Krregerbund (Kyffhäüserbund) hat durch seine Hauptkasse in den Jahren 1906 bis 1919. an Unterstützungen für Mitglieder und deren Hinterblie­bene rund 9 618 000 Mark ausbezahlt. Die dem Ver­band angcschlossencn Vereine haben außerdem bis vor dem Krieg jährlich etwa 71/2 Mill. Mk. aufwen­den können.

Freie Wareneinfuhr nach Frankreich. Für

die Einfuhr von Waren aus Deutschland nach Frank­reich ist eine französische Einfuhrbewilligung nicht mehr erforderlich, ausgenommen bei Aarbstossen, sowie bei che­mischen, pharmazeutischen und denjenigen andern Er­zeugnissen, deren Ausfuhr ans Grund des Friedens­vertrags erfolgt (d. s. hauptsächlich Kohlen und deren Nebenprodukte).

Tie Kehrseite dcs Lottericgewrnns. Zn der

von uns verbreiteten Notiz, daß die neue Reichseinkom- mcnsteuer einen erheblichen Teil eines Lottcriegewinns wegstenert, wird uns amtlich mitgeteilt: Ihre Ausfüh­rungen hinsichtlich der jetzigen Einlommensteuerpflicht der Lotteriegewinne zum Reich sind richtig, bedürfen jedoch der in 8 25 des Reichseinkommenstenergesetzes enthaltenen Einschränkung, daß bie Einkommensteuer bei Lotteriege­winnen von dem gesamten steuerpflichtigen Einkommen nach dem Hnndertsatz erhoben wird, der sich nach Z 21 des Gesetzes für das Einkommen des Steuerpflichtigen nach Abzug des Lottcriegewinns berechnet und, wenn sich da­bei ein Hnndertsatz nicht ergibt, nach dem niedersten, in 8 21 vorgesehenen Abgabesatz. - ^1