(Enztalbote)

Amtsblatt für Wildbad. Chronik und Anzeigenblatt

für das obere Enztal._

Erscheint täglict», ausgenommen 5onn- u. keiertsgs. kerugspeeis monatlich Mk. 4.S0, vierteljährlich 13.50 frei ins kfaus geliekerl: äurch ciie Post bezogen im inneräeutichen Verkeile Mk. 13.50 unä Mg. post- bestellgelci.

Anreigenpreis: öie einspaltige petitreiie oäer eieren kaum 50 Mg., auswärts 60 pfg., keklamereilen 1.50 Mk., bei gröberen Aufträgen kabstt nach Larif. Zchluö cier Anreigenannakme: täglich 8 Ubr vor­mittags.

Druck der Buchdruckerei Wildbader Tagblatt; Verlag und Schriftleitung: Th. Gack in Wildbad.

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Nummer 129

Fernruf 179.

Miläbuä, 0 ien 5 wg, äen 8 . )uni 1920 .

Fernruf 179

34 . ^uki-gemg

. Die LandLagswahlen. M

BB.-Ba»-,'-.-nband, BP.-Bürgerpartei, DD.-Deu.sO t::.tökratisch< U-:rtei, DB.-Deutsche Bolkspartei, K.-Kommunistische Partei -Lparrakusbund), S.-Sozialdemokraiische Partei, U.-Uuabhäuge foz. Partei,' Z.-Zentrum, - ^ _j

1. Stuttgart-Stadt.

G. 27 922, U. 34 063, BP. 30 689. BB.. DB. 11 447, K. -726, DD. 33 236. 3. 11950.

Gewählt: Blas, Winkler (S.),' Schneck, Mittwich, Maiei (U.), Bazille, Hiller (BP.). Dickes (DB.). Hieb«, Wölz. Frau Ehnt (DD ), Groß (3.).

2. Eßlingen.

S. 8507,- U. 10 459, PP. 4242, BB. 3975, DB. 1959, ff. 2998,- DD. 7827, 3. 2690.

3. Stuttgart-AmtLeonberg.

S. 8764, U. 7968,' BP. 4254, BB. S56S, DB. 785, K. -689, DD. 5799. 3. 767,

4. LudwigsburgMarbach.

S. 7035,- U. 7342,- BP. 14 254, BB. 12138. DB. 1610, ff. 1373, DD. 4239,' 3. 1034.

Gewählt: Hornung (BB.).

8. BesigheimBrackrnheimMaulbronnBaihingm a. E.

S. 8239, U. 2400,- BP. 2757, BB. 17 998. DB- 964, K. 576. DD. 5911, 3. 729. ,

Gewählt: Dr. Wolfs (BB.). "".I I Hl.-H!

6. HeilbronnNeckarsulm.

S. 13 818, U. 6660, BP. 3206, BB. 6677, DD. 1808. K. 719, DD. 8417,' 3. 8792.

Gewählt: Ulrich (S.). > ' 7

7. HallKiinzelsauOchringenWeinsberg.

5. 6040,- U. 2031.- BP. 3375, BB. 20005. DB. 1000, K. 859. DD. 4984,- 3. 5634.

Gewählt: Zendler (BB.). ' I .!

8. CrailsheimGerabronnMergentheim.

6. 3107, U. 1698,' BP. 1996, BB. 12 372, DB. 1599, K.

DD. 5285,' 3. 5274. -

Gewählt: Klei» (BB.). ' ' i > , :-!Z r-

S. BacknangGaildorfWaiblingen.

S. 3577,- U. 4369,' BP. 4094, BB. 13 933, DD. 621, K. 715, DD. 4450, 3. 711.

Gewählt: Müller (BB.).

10. Aal:nE lwanMNcreshslm.

S. 2994,- U. 2010, BP. 1494. BB. 3610. DB- 833, K. 585, DD. 2212, 3. 24 603.

Gewählt: Gengler, Weber (3.). ' ! ' i ,

11. GmündSchorndorfW:lzhe!m. '

S. 3681/ U. 7053,' BP. 2912, BB. 8010. DB. 677, K.

«5t. DD. 4863, 3. 10 740. ...

Gewählt: Möhler (3-). i ' /

12. Göppingen-Geislingen.

S. 9656, U. 9990,' BP. 2475. BB. 6988. DB. 1315, ff. 1001, DD. 6670. 3. 7830.

13. NürtinpnKirchheimUrach.

S. 6450. rr. 7524, BP. 3791. BB. 13 809, DB. 1012,

ff. 947, DD. 7158, 3. 732.

Gewählt: Melchinger (BB.). ' ! ! s,.i i

14. Nentlingen-Münsing'n.

S. 8355, U. 4453. BP. 3lI5, BB. 6574, DB. 1600, K. S36. DD. 6997. 3. 4679.

15. Tübingen-HrrrenbergBöbli: g-n.

S. 5300. U. 4958, BP. 4870. BB. 13 547, DB. 2650

ff. 2009, DD. 7472, 3. 1776.

Gewählt: Th. Körner (BB.).

16. Ea!wNagoldNeuenbürg.

S. 7618,' u. 3758, BP. 5343. BB. 10 110, DB. 1814,

ff. 643, DD. 5331.- 3. 665.

17. OberndorfFreudenftadtSii'z.

S. 7230, U. 3862, BP. 3978. BB. 6884, DB- 1, K

925, DD. 6407, 3. 7371.

18. NottenSnrgBalingen-Horb.

S. 6131, U. 4808, BP. 2544, BB. 4172. DB. 475, K DD. 6335. 3. 15 207.

Gewählt: Bolz (3.).

16. Not!w:il-T tl'ineen-Spüchlngn.

S. 8638. U. 5440, BP. 2050. BB. 2731. DB. 454, K. 1-N5. DD. 6417. 3. 17 191.

Gewählt: Bock (3.).

20. UlmH:idenhrim.

E. 10 091. 11. 5045, BP. 4427, BB. 9279, DB. 3204, K 1733, DD. 9765, 3. 7298.

Gewählt: Gi'hr'n» (S.).

21. EH'NAN-Blu b ur n-Larphnm.

S. M58, u. 1253. BP. 1078, BB. 5610. DB. 381, K «66. L D. 2334. 3. 21 713.

Gewi, lu Breiz, Hanscr (3.). '

22. Bib.rach-Sa: 1 ;a,!Niedling n.

S '97, U. 1265, BP. 1390, BB. 2236, DB. 297, K. 75 ', S. 2661. 3 . 34 328.

G .l.hlt: Gras, Sommer, Dr. Schermann (3.).

23. RavensburgTettnang.

S. 2523, U. 3242, BP. 2049, BB. 1450, DB. 429. K. 720, DD. 2698, 3. 23 979. »

Gewählt: Lins, Prof. Baur (3.).

24. WaldseeLeullürch-Wangen.

S. 3063, U. 1182, BP. 1033, BB.. DB. 304, K.

738, DD. 2774, 3. 31391.

Gewühlt: Farny, Schüler (3.). , , j (.-'s Li s

' , * - ' ! - - -

In den neuen Landtag sind folgende 65 Krelsabgcordnete ge­wählt:

Soz. Partei: Bios,' Winker,' Mczger, Pflüger, Spcrka, Ulrich, Reichte, Kurz, Eggert, Göhring (10).

Unabh. S. Partei: Schneck. Miltmich, Maier, Speich, Stei- ter, Reeder, Schepperte, Fausel. (8).

Bürgerpartei: Bazille, Hiller, Wider, Silier, Dr. Beiß- wänger, Müller. (6).

Bauernbund: G. Schmid-Schöckiuge», Hornung-Schaubeck, Dr, Wolfs, Zentler S o'zeneck, Schnüdele-Hohrnholz, Klein-Bo bach­zimmern, Müller-Großaspach, Beißwe'nger-Leiuzell, Melchiuger- ilutcrcnfingcn, Körner, Mngler-Calw, Strobel. (12).

D. Volkspartei: Bickcs, Roßmann. (2).

D. dem. Partei: Hieber/ Wölz, Frau Ehni, Mülberger, Bruckmann, Flad, Roth, Schees, Barnholt. (9).

Zentrum: Groß,' Hanser, Gengler, Weber, Möhler, Küchle, Bolz, Braig, Ganser, Graf, Sommer, Dr. Schermann, Lins Baur, Farny, Schüler, Keller. (18).

D>k 36 Landesnbaeordnttea »i.-id fo'geude:

Srz Partei: Keil. Heymnnn, Leipart, Hausfrau Ziegler- H l ronn. Mer. Ra gib'r, Sici.'mayrr. (7).

' Unutwj, Partei: Ziegler. Kindel. Schüler. Hvichka, Ehrle, Müller, (6),

Vüraerpartel: Rechtsanwalt Dr, Schott, Hausfrau Kloß, Stadipf. Wurm, Prof. Dr. Fürst.Rottweil, (4).

Bauernbund: D-, Roth. Bost-Büttelbronn.^ Taris-Unterrot Baumgartner.Stuttgart. Rascr.Hcüolfingew Sprecher-Belters - rath. (6.).

D. Polk-part.-i: D--, Egelhaaf. Hartmann. (2).

D. dem. Partei: Lirfching. Frln. Planck. Konrad Haußmann, Hlune, Lochner. Spwß, (6). .

Zentrum: Walter. Frau Rist. Andre. Adorno, Pollrch. (5)

Nach neuerer Zusammenstellung beziffern sich die Stim­men der bisherigen Koalitionsparteien auf 584571, die der Opposition auf 511 673 und zwar rechts 333 267, links 478 406.

Die prozentuale Berechnung des Rcnchsiagswahlergebinsses folgende: Zentrum rund II 5», Demodralen rund 53 Mehrheitsfozialdemokraten 62 °/°, Bürgeipartei und Bauern­bund rund -h- 62'/z ",o, Unabhä 'gige rund -j- 299

Württemberg wird in den neuen Reichstag 15 statt bisher 17 Abgeordnete entsenden.

Landtagswahl.

Wah'b:r:cht'gt: 1 137 323, davon 8904 Wahlscheine. Gültige Stimmen: 1096 241, ungültig: 41078.

1920:

1919:

Sozialdemokratie ,, a u,

178 994

452 699

Unabhängige "t H

145 228

40 634

Bürgerpartei lK

102 318

98 840

Bau rn- und W in'L.tncrüund I ss

1S2 680

111 383

Deutsch: Brlasparlri

37 269

Kommunisten ,g, iJ/sigF'-

33178

Demokrat:» i1 chO s

161 475

328 68S

Zentrum

247 102

273 200

Der neue württ. Landtag zählt 101 Abgeordnete. Ta

in den 24 Wahlkreisen im ganzen nach vorläufiger Feststellung 1096 244 Stimmen abgegeben -wurden, so muß ein Abgeordneter 1096 244:101 --- 10853 Stim­men haben, um gewählt zu sein. In verschiedenen Wahl­kreisen hat kein Kandidat diese Zahl erreicht; es sind nur 35 Kandidaten sicher gewählt, die fehlenden 66 Abgeordneten sind aus den Reststimmen festzustellen. Die Restimmen erhält man, wenn die bei der Teilung der Stimmcnzahl in den Kreiswahlbezirken durch die Wahl­zahl als Rest verbliebenen Stimmen jeder einzelnen Partei znjammengerechnet werden. Die Summe aller für die Ilandesvorschlagsliste ve'fngbaren Reststimmen wird dann durch die Zahl der noch übrig gebliebenen Sitze geteilt.

Bei den Wahlen am 12. Januar 1920 wurden zur chrndesversammlung gewählt: S. 52, U. 4, BP. 11,

8. 14, Dem. 38, Z. 31.

Nach der iiizwischeu erfolgten Berechnung der Reststimmen verteilen sich die 101 Landtagssitze wie folgt:

Sozialdemokraten 10 Kreis- und 7 Landesabg. 17

Unabhängige 8 6 14

Bürgerpartei 6 ,4 ---10

Bauernbund , 126 ----- 18

Deutsäze Bolkspartei I 2 S I ---4

Demokraten 0 v ,6 st, 15

Zentrum 185 's --- 23

Kommunisten ___»_» 0

Die bisherigen Koalitionsparteisn verfügen somit über 55 Stim­men (früher 121), die bisherigen Oppositionspar.nen über 46 Stimmen (früher 29). Dabei'ist zu berücksichtige», daß der Landtag bisher 150 Abg ordnete zählte, mährend cs deren jetzt :,>r noch 101 sind. Die älteren Parteiführer sind sämtnch wie- geioählt.

Tie Stuttgarter Presse über die Wahlen.

DerSchwäbische Merkur" schreibt, die Wahl sei ein vernichtender Richterspruch gegen die drei regierenden Koatitwnsparteien. Man könne mit Recht von eine, Masscnslucht aus den Reihen dieser Parteien sprechen, Ganze Landesteile scheinen seit IVs Jahren wie umge­wandelt. Tie Koalition sei cmfs^ schwerste erschüttert.

AreWürttemberger Zeitung" sagt, die Waljl werde weitreichende Folgen hasten. Es hahe keinen Zweck, ver­tuschen zu wollen, daß die Niederlage der Demokratie an eine Katastrophe grenze. Tie Sozialdemokraten sollten verstehen, daß. die Bauern die Tinge, wie sie gewesen sind, satt haben und daß die Industriearbeiter unter Umständen aus Granit beißen würden.

Die bürgerparteilicheSüddeutsche Zeitung" spricht von einer vernichtenden Niederlage der D. dem. Wartet. We­niger schwer nennt sie die^ Niederlage der Mehrheits­sozialisten.

ImDeutschen Volksblatt" wird der Zentrumsturm als feststehend bezeichnet. Ter Verlust von 34 000 Zen­trumsstimmen lvird niit dem Rückgang der Wahlbeteili­gung erklärt.

Tie banernbündlerischeSchwäbische Tageszeitung" spricht von der Abrechnung des Bauern, der diesmal gezahlt habe, und zwar gründlich.Wir »vollen uns nich» überheben, Wohl aber dürfen wir sagen, wenn im übrigen Reich auch so abgestimmt wurde, wie iu Württemberg, mau nicht mehr gegen, sondern mit dem Bauernstand regieren muß."

Das demokratischeStuttgarter Neue Tagblatt" gibt zu, daß ein starker Ruck nach rechts eingetreten ist uno befürchtet von der nunmehr bevorstehenden reaktionären Politik der Teutschnationccken bereits außenpolitische Schwierigkeiten, besonders mit Frankreich.

Vor neuen Trümmern" steht der demokratischeBe­obachter". Er findet das Ergebnis der Wahlen geradezu furchtbar, allerdiugs nur vom Standpunkt des Staats- aedankeus und der Volkseinheit aus. Nicht die Par­teien, sondern der Klassenstandpunkt habe gesiegt, dem der Profit alles sei, womit derBeobachter" den Bauern­bund meint.' Tie Deutsche Volkspartei habe mitgeholfen, daß weithin die Voraussetzungen für eine Zusammen­arbeit mit ihr fehlen.

Tie sozialdemokratischeSchwäbische Tagwacht" schieb! das Ergebnis aus die schwache Wahlbeteiligung, gibt aber den Rückgang der mehrheitsfozialistischen Stimmen auf etwa ein. Drittel der Zahlen vom vorigen Jahr zu. Eure schwere Krisis stehe bevor.

Eine Katastrophe der Demokratie" nennt derSozial- )e -',okrat", das Organ der Unabhängigen, die Tatsache, w, die RechtSwziaiisten in WürUemberg gegen das Nor­mt-- 285 000 Summen einbüßten. Tic Demokraten seien beu die Hauptlest ragenden. Das Zentrum passe >" an »nid werde sn-ä ohne Zwei'el gerne zu einer -' ckt, waliuou bereit f: :deu.

Die WeichsLagswahl.

20 124, uug, DB. 346,

0575,

96,

ung

DD.

uug.

DD.

687.

DD.

354.

510,

444.

1237,

S,

K.

6.

K.

»»».,. 285. DD. 958

E-'nünd. Wahl!'. 24 281, adqcst.

U, 37!2, BP. 661. BB. Il67,

-!»7. 3. 10 419.

Ner-Köm. Wuhlli. 11 633, ab,est U. 382. ' BP. 274, BB. 1464, DB 3. 5839.

T.t.nsng. Wcilllb. 20025, akgest. 16 141,

U. 1368, BP. 746. BB. 563, DB. 253,

3. 9918,

Wnnsb'ri. Wählt'. 13 007, abgest. 8900,

U. 367, BP. 4.30, BB. 4781, DB. 166,

3. 144.

O hr'nun. Wuhlb. 16 219. al'gest. 11609,

U. 498, BP. 785, BB. 6499. DB. 236,

3» 141.

Hall. Wahl!'. 16 582. aligest. 12 381, 322. S. 1958, BP. »369. BB, 5260, DB. 473, DD. 1617, K. 175.

Spückin-u». Wählt'. 10 759, al'g-st. 8603, uug. 263.

U. 457, BP. 151. BB. 177, DB. 82, DD. 447.

3. 6020.

La-p - im. Wahlb. 15 737, ab-.»est. 13 783. unq. 385. S, U. 443' BP. 287, BB. 709, DB. 110, DD. 591, .ff. 3. 9597.

S. 1224, 1451, K

553

104

1362

250

uug.

-r,-D

336.

1548,

S, 1677 , K. 92

S. 1484 K. 81

II. 547 Z, 660 S, 707 ff. 219

1416

245