Wahlresultate.

Anläßlich der gestern stattgefundenen Wahlen wurden in Wildbad und den Parzellen für die einzelnen Parteien an Stimmen abgegeben:

Landtag

26

Bauernbund

Reichstag

29

546

Bürgerpartei

681

632 .

Deutsche dem. Partei

' 766

120

Deutsche Volkspartei

321

26

Kommunistische Partei

30

363

Sozialdemokratie

378

138

Unabh. Soz.

238

128

Zentrum

129

Oberamt Neuenbürg (Reichstag): B.-B. 1044, B.-P. L581, D. Dem. 2688, D. V. 970, Kam. 418, S. 4319, U. S. P. 1589, Z. 278. (Das Landtagswahlergebnis konnten wir trotz mehrfacher Versuche noch nicht ermitteln.)

Für den Reichstag sind voraussichtlich in Württem­berg gewählt: Conrad Haußmann (D.D.P.), Keil und Hildenbrand (S.), Crispien und Remele (U.S.P.), Bazille (B.P.), Vogt und Körner (B.B.), Erzberger, Bolz und Feilhauer (Z.).

Nach den vorliegenden Nachrichten aus dem Reich sind die Wahlen überall störungslos verlaufen. Die Wahlbeteiligung betrug im allgememeinen 60°,o.

Erschaffen. Heute nacht gegen 1 Uhr wurde der verheiratete Schreiner Ackermann von einem hier zur Kur weilenden Fremden anläßlich eines geringfügigen Wortwechsels erschaffen. Der Tote hinterläßt eine Frau

A Letzte Nachrichten.

^ >-7^ Lächerliche Verurteilungen.

Paris, 6. Juni. Wie Havas aus M e tz meldet, hat das französische Kriegsgericht in Abwesenheit verurteilt: Den Obersten Adolf vom 68. Infanterieregiment, der beschuldigt war, zwangsweise landwirtschaftliche Maschinen in Eply requiriert und sie an Soldaten weiter verkauft zw haben, zu 10 Jahren Zwangsarbeit und 5000 Franken Geldstrafe, den Major von Manteuffel vom 11. Infanterieregiment, der beschuldigt war, aus einem Schloß Lebensmittel entwendet zu haben, zu 20 Jahren Zwangs­arbeit, sowie einen Luxemburger namens Bausch, der Leutnant gewesen sei, ebenfalls wegen Entwendung zu 10 Jahren Zwangsarbeit, einen Feldwebel namens Alt« meyer vom Gefangenenlager in Enghien wegen angeb­licher Mißhandlung zu 20 Jahren Zwangsarbeit, sowie 4 seiner Untergebenen zu je 2 Jahren Gefängnis.

Nochmalige Verschiebung der Konferenz von Spa.

Paris, 6. Juni. Nach demJournal" ist damit zu rechnen. dak die Konferenz von Spa nochmals ver-

MkrxLrtiis.

Bei den Kaufleuten, bei welchen man auf Marke 10 die Käse bezog, erhält man noch pro Person 1 Pfd. Mar­garine zu 11 Mark.

_Stab t. Lebenrmittelamt.

" Rr. 23373/2G

beksnnlmackung

des Landesfinanjamts Abteilung für- direkte Steuern be­treffend die vorläufige Erhebung der Reichseinkommensteuer . im Rechnungsjahr 1920.

l. Wegen der vorläufigen Erhebung der Einkommen­steuer für das Rechnungsjahr 1920 nach Maßgabe de» § 58 Abs. 2 und 7 des Reichseinkommensteuesgesetzes in der Fassung des Gesetzes vom 31. März 1920 (R.G.Bl. S. 428) wird zufolge Anordnung des Reichsministers der Finanzen nachstehendes bekannt gegeben:

1. Bei Steuerpflichtigen, für welche sich die vorläufig zu entrichtende Einkommensteuer nach Z 58 Abs. 2 Eink.° Str.-Ges. höher als die seitherige Staats- und Gemeinde­einkommensteuer berechnet, wird die Steuer auf Grund der letztjährigen Landesveranlagung, jedoch nach den Tarifsätzen des neuen Gesetzes bemessen. Hierüber wird ihnen ein vorläufiger Steuerbescheid zugestellt.

2. Alle übrigen Steuerpflichtigen haben die im Vor­jahr entrichtete Staats- und Gemeindeeinkommensteuer vor­läufig weiter zu entrichten. Sie erhalten ein entsprechendes Anforderungsschreiben.

3. Steuerpflichtige, bei denen auf Grund des ß 4L des Reichseinkommensteuergesetzes die Steuerentrichtung demnächst, voraussichtlich mit Wirkung vom 25. Juli 1920 ab in der Form des 10°.oigen Abzugs vom Lohn erfolgt (Arbeiter, Angestellte, Festbesoldete) erhalten eine Steuer­anforderung, sei es durch vorläufigen Steuer­bescheid, sei es durch einfaches Anforderungsschreiben nur dann, wenn ihre Steuerschuldigkeit für das Jahr 1920 voraussichtlich höher ist als das 10°/«ige Gehalts- oder Lohnabzug. Wer in solchen Fällen eine Steueranforderung erhält, hat das Recht, auf die vorläufigen Zahlungen die Anrechnung der inzwischen von seinem Lohn oder Gehalt einbehaltenen Bezüge zu verlangen.

4. Die nach Vorstehendem im Rechnungsjahr 1920 vorläufig zu entrichtende Einkommensteuer ist in vier gleichen Teilbeträgen auf 1. Juli, 1. September, 1. November 1920 und 1. Februar 1921 fällig und spätestens bis zum 15. des betreffenden Monats zu entrichten.

5. Gegen den vorläufigen Steuerbescheid und gegen das einfache Anforderungsschreiben ist d«s Beschwerdever­fahren gegeben. Durch Einlegung der Beschwerde wird aber die Wirksamkeit der vorläufigen Steueranforderung nicht gehemmt, insbesondere die Erhebung der geforderten Steuer nicht aufgehalten.

II. Die entgültige Veranlagung und Erhebung der neuen Neichseinkommensteuer erfolgt erstmals nach dem Ablauf des Kalenderjahrs 1920 auf Grund des Einkommens das der Steuerpflichtige in diesem Kalenderjahr bezogen hat.

Stuttgart, den 27. Mai 1920.

Bosler.

schoben wird. MS Grund wird angegeben," daß die Fragen, die der Konferenz vorgelcgt werden,zu schwie­rig" seien.

Paris, 6. Juni. Ter Londoner Vertreter des Matin" will erfahren haben, das Memorandum, das gestern Krassin den Mitgliedern des wirtschaftlichen Ober- sten Rats übermittelt habe, entspreche nicht den Erwar­tungen. Es enthalte, keinerlei Angaben über die Menge, nicht einmal über die Art der Waren, die Rußland ab­geben könne.

Tie LondonerTimes" will wissen, die französische Negierung habe die englische benachrichtigt, Frankreich werde sich der Auszahlung russischen Golds nach jedem Land, mit dem Frankreich diplomatische und konsularische Beziehungen habe, widersetzen.

^Anschlag gegen den türkischen Großwcfir.

Vnris, 6. Juni. Havas meldet aus Konstantinopel: Tie Blätter verösfent icheu Einzelheiten über einen gegen den Großwesir gerichteten Anschlag. Ein besonderes Standgericht habe bereits Verhandlungen gegen die Be- schuldigten eingeleitet.

Krieg im Osten.

London, 6. Juni. Wie dieTimes" ans Teheran melden, sagte der bolschewistische Kommissar des Aeußern Tschitscherin in der Antwort auf den Protest der persischen Regierung, cs habe sich bei der Einnahme von Enzeli um eine Verteidigungsmaßnahme zum Schutze der Schiffahrt gehandelt, die durch die weiße Flotte in Enzeli bedroht gewesen sei. Die Sowjet-Truppen halten den Auftrag, das persische Gebiet zu räumen, so­bald die militärischen Rücksichten es erlaubten und so­bald die Freiheit der Schiffahrt im Kaspischen Meer gesichert sei- Die persische Regierung halte die Ant­wort für günstig und fahre fort, in Enzeli über die Bedingungen für die Zurückziehung der bolschewistischen Truppen zu verhandeln.

Die Papiernot. Tie Papiererzengung, namentlich die für den Zeitungsdruck, hängt heute ganz vob der Holzbeschaffung ab, und Holz kann bei weitem nicht in genügender Menge beschafft werden. Oft ist deshalb der Gedanke erwogen worden, gebrauchtes Papier wie­der in einunbeschriebenes Blatt" umzuwandeln. W. Abele macht nun in derVoss. Ztg." auf ein patentier­tes Verfahren zur Neubearbeitung von Altpapier auf­merksam. Er schildert das Verfahren, zu dem, abge­sehen von dem Kocher, jede Papierfabrik die notwendige Einrichtung besitzt, folgendermaßen:Das Altpapier wird nicht zerrissen oder zerschnitten, sondern völlig unzerklei- nert, aber sortiert, in einem zylindrischen, stehenden offe­nen Kocher mit ausziehbarem Zwischeubodeu eiugefüllt und in ruhendem Zustand von der von oben nach unten

1 strömenden schwachen Lange ausgekocht, bis die Aus- > schließuug der Papwrmassc erfolgt und die rußbindende l Wirkung der öligen Bestandteile der Druckerschwärze be- s seitigt ist. Am Schluß des Prozesses liegt der Ruß (Farbstoff der Truckerschwürze) ohne Bindung nur noch lose auf dem Papierblatt, das als solches noch vorhanden ist, aber den Fafernzusammenhang vollständig verloren hat. Tinte und andere Farbstoffe werden durch die Laue ge zerstört. Das Kochgut wird dann aus dem Kocher Herausgeyoven und soiorl in einem geeignetenHollän­der" aufgefasert und ausgewaschen. Tie mit dem Koch­gut noch in den .Holländer gelangenden Laugeureste be­schleunigen und unterstützen den Waschprozeß in der Weile besonders, daß ein nachträgliches Verschmieren der Faser mit dem Ruß ganz und gar verhindert wird. Tie ge­reinigte Masse kommt weiß ans dem Holländer und hat an papierbildenden Eigenschaften gewonnen. Ter eng­lische Handelsminister glaubt, daß eine planmäßige, ge­meinschaftliche Arbeit der Papierfabrjkcn mit den Äll- papieraufkänsern zur Erfassung des Altpapiers uöttg ist, und er wird darin recht haben. Vor allem wird es aber bei uns nötig ffin, daß in weiten Kreisen das Verständ­nis für die WwtRleit des Erhalten?, Sammelns und der Abgabe von Altpapier aeweckt wird."

Tie Fernsprechkimdigur'.g. Man schreibt uns: Tie württ. Postverwaltuug hat mit jedem cinzemm Fern­sprechteilnehmer e nen Vertrag abgeschlossen, wonach die .Kündigung eine vierteljährliche sein muß. In dem Vertrag hat die Postverwaltung für sich keine kür­zere Frist Vorbehalten, auch nicht, daß das Vertrags­verhältnis sofort zu lösen fei, wenn die Teilnehmer et­waige Gebührenerhöhuugen nicht aunchmen. Tie Post ist daher rechtlich verpflichtet, Teilnehmern gegenüber, die die neue Gebührenerhöhung nicht annehmen wollen, Sie dreimonatliche Kündigungchrist eiuzuh-altcn. Es ist nicht zulässig, die Teilnehmer zu zwingen, btt ans 15. Juni den Anschluß zu kündigen, wenn sie - u-. Heren Gebühren ab 1. Juli nicht bezahlen wott u . u s- muß es den Teilnehmern gestattet sein, bei Gebühren!" Höhungen sofort zur niedrigsten Gebührenart, die sich m-, )er Grund- und Sprechgebühr zusammcnsetzt, üb -m." > Mau nimmt au, daß etwa ein Drittel aller Anich us gekündigt werden wird. Tadurch wird nicht nur der Wert des Anschlusses für die noch verbleibenden Teil­rehmer stark vermindert, sondern es werden der Post- rerwaltung durch das Abnehmen der großen Masse von Lrähteu und Apparaten bedeutende Kosten erwachsen, ab- zesehen davon, daß von dem Material ein großer Teil nicht mehr verwendbar sein wird. Hausbesitzer, die bisher hre Grundstücke der Postverwaltuug für die Leitung un- mtgeltlich überließen, erwägen bereits, jetzt eine auge- nefsene Gebühr zu verlangen.

bekanntmsckung.

Vom Oberamt Neuenbürg wurden für Wildbad für die Zeit vom 1. Juni bis 30. September 1920 folgende Bier­höchstpreise genehmigt: a. für offene« Bier:

0,25 Ltr.

75 Pfg.

0,30 0,35 Ltr.

60 .

0,40 0,45 Ltr.

so

0,25 Ltr.

100

1 Ltr.

200

b. für Flaschenbier:

in der Wirtschaft über die Straße 0,5 Ltr. 120 Pf. 110

0,7 180 , 170

Diese Preise verstehen sich für einheimische Biere. Sie sind öffentlich bekannt zu geben und in den Wirtschaften und sonstigen Verkaufsräumen deutlich sichtbar anzuschlagen. Wildbad, den 4. Juni 1920.

Stadtschultheißenamt: Bätzner.

IivLsdolrsLwmvIll

Das Sammeln von Leseholz in den Stadtwaldungen in der allgemein üblichen Weise ist der hiesigen Einwohner­schaft wie bisher gestattet.

Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß nach Art. 25 Z. 2 des Forstpolizeigesetzes das Betreten der Schläge, in welchen die Holzhauer noch beschäftigt sind, zum Zwecke der Entnahme von Leseholz, Spänen oder Rinde streng ver­boten ist.

Wildbad, den 3. Juni 1920.

Stadtschultheißenamt: Bätzner. Stadt. Forstamt:

Müller, Forstmeister.

KtzklWI- M UjlMö.

Km Dienstag abend von 57 Ubr wird in der Kllen Linde an Mitgl. nochmals ein beliebiges Ouantum

prima Kückenlutter

ausgegeben. Diejenigen Mitglieder, ckie ckas kulter an ckem Lage nickt abiiolen, Raben keinen knlpruck mebr

darauf.

Der Vorstand.

Der bei uns bestellte

»aber

kann am Dienstag früb am babnbot adgebolt werden. Dann könnten wir nockmal 1 Waggon bekommen, den Zentner ru Mk. 165. und nebrnen bierauf bestellungen entgegen.

Härm L Co.,

ksolrlirmälung :: V^iläbacl.

kfielige Eesckäftstockter, bewandert im Verkauf und bedienen, suvbt passende

----- ^affresstellung. -----

Uebernimmt auck Hausarbeit. 2usckr. befördert di« Eesckästsstelle ds. VI.

ilerband de« LartvirtsgeWle«.

Lll 8LMtMk MmlRii. LllMIMtzil!

Versammlung

Mittwoch, 9. Juni, abends 10 Uhr. m Sssle elss Msksvk'

Tagesordnung:

1. Gründung einer Sektion.

2. Bericht über die Lohnbewegung.

8. Verschiedenes.

Kolleginnen, Kollegen erscheint vollzählig zu dieser äußerst wichtigen Versammlung. Es werden Beschlüsse g" faßt, die für sämtliche Angestellte auf die Dauer der So"- geltend sind.

Schließt Euch Alle zusammen, tretet bei, öem

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Vsrilcksisitung fim z.

Forstamt Calmbach.

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Am Montag, den 14. Juni 1920 vormittags 10 Uhr in Ealmb ach (Rath aus) a.Staats- wald Eiberg Abt. Sägberg, Schönklinge u. Reuterwiese; Hengstberg Abt. Oeschles- grund; Kälbliug Abt. Kuchen- bänkle u. Zellerholz: 13 Eichen mit Fm.: 0,3 111, 0,7 IV u. 4,2 V. Kl. 77 Rotbuchen mit Fm.: 7 I., 23 II, 34III, 8 IV. u. 1 V. Kl. 5 Birken mit 1,3 Fm. V. Kl.; ferner 2,5Rm.eicheneRoller(Oeschles- grund), 13 Rm. buchene Späl- ter (Reuterswiese, Sägberg u. Zellerholz). Losverzeichnisse unentgeltlich von der Forst­direktion, G. f. H. Stuttgart.

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Direktion Strng L krauk.

Montag, den 7. Juni

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Tin heiterer Familienstück in L Mm.

Eine gebrauchte, guterhal­tene, wasserdichte

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von mindestens 1,50 Meter Länge, wird sqfort zu kaufen gesucht. Näheres in der Tag­blattgeschäftsstelle.

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Heute abend 8 Uhr

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cier Mufferrige. Vollzähliges Erscheinen ist dringend notwendig.

Der Turnwart.

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Erstklassige

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^U8t!llie88illü LliMIer-keliiiioii. Vorverk.: Ouckkancllung Krittler, König lisristr.