Mevner am Weitershrechen. Dabei kam es zu Tätliche keiteu.

Heidenheim, 3. Juni. (Wieder eine gespreng­te Wahlversammlung.) Ein zweiter Versuch der Bürgerpartei, in einer neuen Versammlung mit an­deren Rednern ihren Standpunkt darzuflgen, ist wieder durch Kommunisten gesprengt worden. Tie Sache wird ein gerichtliches Nachspiel haben.

Riedlingen, Z. Juni. (Lagerhausbau.) Ter Verband landwirtschaftlicher Genossenschaften erstellt am hiesigen Bahnhof ein Lagerhaus, das bis zur Ernte fertig sein soll.. Tie Baukosten betragen 300000 Mark.

Münsingen, 3. Juni. (Am ts v ers ammlu n g.) Tie Amtsversammlung beschloß, um dem Kleingeldmangel abzuhelfen, 10 000 50 Pfennig-Stücke und 5000 10 Pfen­nig-Stücke Herstellen zu lassen. Ter Krastwagenbetrieb OberlenningenUrachBlaubeuren soll wieder ausge­nommen werden.

. Sulz, 3. Juni. (Drohbriefe.) Letzter Tage er­hielten verschiedene hiesige Einwohner Drohbriefe.

Tuttlingen, 3. Juni. . (Die sichtbare Don au.) Infolge der heftigen Regengüsse am vergangenen Sonn­tag ist der Zufluß der Schwarzwalddonau wieder ein­getreten. Tie Unterbrechung dauerte etwa 14 Tage.

Donaueschingen, 3. Juni. (Garnison.) Am 9. Juni werden von Freiburg zunächst 15 Offiziere und 400 Mann Reichswehr mit der Bataillonskapelle hier­her verlegt.

Kirchenraub. In der bei Fronhofen, B.-A. Dilünzcii, auf dem Michaelsberg einsam stehenden Psacrkirchs wurde cin- gebrochen. Die Diebe sprengten die Tür zur Sakristei auf und stahlen die vergoldete Kreuzpartikel, ein astes verstlticxies Weih­rauchschiffchen und vier messingene Leuchter. Vom schwär,:n Nauchmgntcl schnitten sie die versilberten S.yii-ßicctickcn ,ob. Den Tabernakel fanden sie zum Glück leer.

Frie-richsha°pn, 3. J-ni. (Tie Auslieferung der deutschen Luftschiffe.) TemSchw. Mer­kur" wird geschrieben: Tie Abgabe der nach Friedens­vertrag an die Entente auszuliescrndcn Zeppelin-Luft­schiffe, die in den nächsten Wochen überführt werden soll­ten, scheint einigen Schwierigkeiten zu begegnen. Tie Arbeiter des Luftschiffbau Zeppelin und die Besatzungen derTelag", die das Fertigmachen, bz,w. das Ueber- sühren der Schiffe übernehmen sollten, weigern sich, die ihnen gestellte Aufgabe anszuflthren, weil sie durch Maßnahmen der Entente den dculschen Lu'tsckpflbau und Luftschiffbctrieb bedroht sehen. Sie machen ihre Mit­wirkung bei der Ablieferung der Schiffe insbesondere da­von abhängig, daß die beiden Verk hrsl istschiife .,Boden­see'" undNordstern" Deutsch'.md belassen und keine Zer­störungen an Weritaulaaen verlangt werden, welche den Bau von Schiffen auf längere Zeit lahm legen würden.

Baden,

Mannheim, 6. Juni. Vier hiesige Gesangvereine des Arbeiter-Sängerkartells schlossen sich zu einer Volks- singakademie zusammen, um nicht nur das Volks- und Kunstlied zn pflegen, sondern sich auch in Sinfoniekoiw zerten zu betätigen. Die Leitung übernimmt Herr Prof. Arnold Schattschneider. - >

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Vermischtes»

Eine Schamlosigkeit. Französische Touristen haben am Pfingst­fest auf dem Hartmannsweiler Kopf, dem bekannten Berg, um den im Weltkrieg gerungen und auf dem viel Blut geflossen ist, einen Bali veranstaltet, bei dem die anrüchigsten neu­zeitlichen Tänze aufaefüyrt wurden. Der französische General Tabanis, der selbst mit seinen Jägern am Hartmannsweiler Kopf gefachten hatte und jetzt die 27. Infanteriebrigade in Mühl­hausen befehligt, hat öffentlich seinen Abscheu über die Scham­losigkeit ausgesprochen. . Die Entrüstung ist in der elsässischen Bevölkerung allgemein.

Durch die Explosion einer Blindgänger-Granate auf dem frü­heren Schlachtfeld von Ppern (Flandern) wurden 6 Personen getötet.

Waldbrände. Infolge andauernder Trockenheit sind in Süd­ost-Kanada schwere Waldbrände ausgcbrochen, die in Isen- Braun­schwein und Neuschottland großen Schaden angerichtet haben.

Seuch nbekämpfung in Mexiko Die Staatsbehörden Mexikos haben beschlossen, ein Drittel der Häuser von Pcracruz zu reimen. VM di« dort aus gebrochene Pest zu bekämpfe,^

Ein Schußvcrband der Fernsprechteilnehmer hat sich in Berlin gebildet, der die Herabsetzung der neuen Fern'prcchgebüh-rn durchsetzen und gegen die Zwangsanleihe von 10 0 Mark für die Teilnehmer Stellung nimmt. Der Verband soll über das ganze Reich ausgedehnt werden.

Die Mörder des Grafen Westerhold sind ermittelt, d. h. man kennt jetzt ihre Namen, sie Hallen sick aber in der Gegend von Haltern (Westfalen) versteckt. Es sind vier Reichswchrsol- dnien, die von den Spartakisten im Ruhrgebiet gegen Hohen Lohn gedungen wurden. Der in dem Schloß Sythen durch Braust und P.üuderung augenchteie Schaden ist jetzt auf über eine Miüion Marl, festgcstellt.

Bestrafter Wüstling. Das Volksgericht in Neuburg . a. D. verurteilte deu verheiratete» Valentin Keup von DlemMuge-u, der das Ries durch eine Reihe von Sittlichkesisoerbrcchen un­sicher machte, zn lO Jahre» Zuchthaus und 12 Jahre» Ehrverlust.

Lchi.b .iigcn. Ans Duisburg be. ichtet man derd.öinischen Zciutng": Ein Wng.'nuv.i.rer und ein Ossiziersiel.Vertreter ha­ben mit Hilfe gefälschler Papiere fünf Eisenbahnwagen Fertig- cisen im Wert von 602 009 Mk. »ach Kassel und Hamburg zu verschieben versucht. Es gelang, die Wagen unterwlgs zu beschlagnahmen. Die Täler wurden in eine,» Düste.dorstr Gast­hof verhaftet.

Die Wr.hlwer'So'ang' gewählt wi d und w'ange ein­zelne Persönlichkeiten die Stimmen der Mst.eu für sich ge­winnen wollten, ist eine eineriagii.he Werbung be rieten worden, die sick stets in ähnlichen Formen bewegt ha:, da sie ja s. rs mit den gleichen Trieben der 2Nenschh.it zu rechnen hatte. W../.- aufrufe, Maucranschläge, P a'ate such n schon im Alter um in ganz derselben grellen Weise auf die Gemüter zu wirke». Im sten Athen, wo so viel gewählt wurde, schrieb oder malte man .ne Aufrufe auf tzolztäfelchen, die an Pfählen befestigt wäre Aber auch die Mauern bedeckten sich mit Anschlägen in den ver­schiedensten Größen und den buntesten Farben, und schon im alten Rom klagte man darüber, daß den Wahldemagogen keine Tempelsäule und kein öffentliches Gebäude heilig sei, sondern daß sie alles mit ihren Wahlinschriften besudelten. Die Ausgra­bungen in Pompeji, die uns das Lebensbild einer Stadt des Altertums in unvergicichlicher Unmittelbarkeit vorführen, bie­ten in der großen Fülle oer dort gefundenen Wahlinschriften den besten Einblick in die Wafstpropaganda vor fast 2020 Jah­ren. Den Kandidaten waren hier geweißte Mauerabschnitte eingeraumt, auf denen sie ihre Namen in roten oder blauen Buchstaben einschreiben durften. Doch damit begnügten sie sick nicht und nahmen vielfach auch die für die Ankündigungen des übrigen Publikums reservierten weißen Stellen, das sogenannte Album, in Anspruch. Aber nicht die Kandidaten allein emp­fahlen sich in diesen Inschriften, sondern auch andere, an der Wahl Beteiligte und Unbeteiligte, machten hier nach Kräf­ten Stimmung, und so finden wir Wahlempfehlungen von Abhängigen der Kandidaten, die natürlich an der Wahl des Be­treffenden ein großes Interesse hatten, sowie Aufrufe von Wei­bern und Kindern, die der Abstimmung in jeder Beziehung - fernstanden. Auch an Wahlp'akaten fehlte es nicht, und die

Feinde wurden boshaft karikiert, wie ein Bild auf einer Mauer Pompejis zeigt, das drei Kandidaten in grotesker Verzerrung mit Tierköpfen an den Pranger stellt. Im Rom der Kaiser­zeit suchte man die Menge hauptsächlich dadurch zu bestechen, .daß man ihnen in den glühendsten Farben die Feste und Ver­gnügungen schilderte, die die Gewählten veranstalten würden. Im Mittelalter verschwanden die Anschläge und Plakate und wurden durch öffentliche Ausrufe ersetzt, die unter Trompeten­geschmetter die Bürger zur Wahl einluden, und diese Sitte oauerte fort bis zur französischen Revolution. Erst im Re-

volutiousjahr 1818 wurden der Mauerausch'az und das Wahl­plakat im modernen öffentlichen Leben heimisch. Zunächst waren es kleine, unauffällig gedruckte Zettel, auf denen der Text von einem schwarzen Streifen umrahmt war die nach allen Regeln der Reklametechnik gedruckten Plakate sind erst viel

später aufgekommen aber was im Aeußern vermieden wur- ve, das wurde durch den Inhalt doppelt und dreifach ersetzt.

Das Ende der Zirkusse. Paul Busch, der Be­sitzer des berühmten Zirkus Busch in Berlin, hat mit Ende Mai seinen Betrieb eingestellt und sämtliche Ange­stellte entlassen, weil die neue Berliner Lnstbarkeits- steuer und die Gehaltsforderungen der Angestellten die

Weiterführung unmöglich machten. Auch Stosch- Sarrasani, der neben seinen Wanderzirkussen das Zirknstheater in Dresden besitzt, will im Herbst den Betrieb einstellen. Die beiden Zirkusse Hagenbecks (Hamburgs sind ins Ausland gegangen und reisen vorerst in Holland. . ,^ ,

Lokales. ''' -. '''

Erhöhung der Militär-Eisenbahntarise. Der

Rcichsrat stimmte der Erhöhung der Militärtarife ent­sprechend der Erhöhung der übrigen Eiscnbahntarife vom 15. Juni ab zu. Danach erhöht sich der Preis für die Personenbeförderung um 300 Prozent, für die Gü­terbeförderung um 450 Prozent. Tie Miiitärtarife sol­len auch künftig entsprechend den etlbaiHen weiteren Zu­schlägen im allgemeinen Eisenbahnverekhr mit erhöht werden.

Arbeiterschutz. Ter Reichsrat hat den.Wunsch ausgedrückt, daß die Schutzbestimmungen für die in Preß­luft bfschästigtcn Arbeiter auch auf den Bergbau aus­gedehnt werden. .

Vereinsauflösung. Ter Verband der Inh ber des Eisernen Kreuzes in Württemberg'hat unter dem Druck her Zeitverhältnisse seine Auflösung beschlossen.

Das Zeitnngspapier. Der bayer. Bauernbünd- ler Abg. Dr. Schlittenbauer hat an das Neichs- wirtschaftsministerium die Bitte gerichtet, entsprechend der Senkung der Holzpreise auf eine Senkung der Pa- pierpreise hinzuwirken. Die Anurort hat Schlittenbauer nicht befriedigt; er veröffentlicht sie imBayer. Kurier" und bemerkt dazu: Solange dem Ring der Papierfabri­ken es gestattet ist', abgesehen vom Tageszeitungspapier, für alles andere Papier die Preise nach Willkür festzu- setzen, so lange gibt es wohl hohe Dividenden der Fa­briken, aber kein Papier für die Fachpresse zu erträglichen Preisen. Es gibt einen Weg der Abhilfe, nämlich die teilweise Beschlagnahme der Riesendividenden, die die Papierfabriken verteilt haben, zur Verbilligung des Be­darfs der Fachpresse auf den Betrag, der für Zeitungs- papier zu zahlen ist. Dr. Schlittenbaner weist dann, abgesehen von den schwer schädigenden hoh-en Kohien- preisen, auf die durch die Fachpresse belegte Tatsache hin, daß in Holland Monate hindurch deutsches Papier zn Spottpreise), angebolen wurde, während bei uns angeblich Papiermangel herrschte.

Herabsetzung des Vierkontingents? Das

Ncichssinanzinisterinm beabsichtigt, wie dieM. N. N." melden, das- Braurecht von 70 auf 50 Prozent zu kür­zen. Tie bayerische Regierung hat ihren Vertreter im Reichsamt angewiesen, den Vorschlag des Reichsfinnnz- ministeriums aüzulehnen; sie beabsichtigt sogar, eine Er­höhung des festgesetzten Braurechts einznführen, sobald eine bessere Belieferung der Brauereien mit Gerste ein­letzt. - - -.- - - «.

VI,« u u c v r u m c u wico vcricytec Wce in vielen anderen Städten, haben auch di- Si-aßenbahner des Saartals die Fahcprche imurer und iuim.-r wieder erhöht Nun hat durch die unerschwmglichm Preise fast die Hälfte de, Nutzeren Fahrgäste aut die Benützung der S: aßenkahu verzichtet, ^ch.xr'^^'on sieht sich gezwungen, die Fahrpreise wieder zu eryiaßigen und um eine Rentabilität zu erzielen, den Betrieb bedeiitend emzinchränken. Der Gesamtverinst beträgt bis jetzi SVs Millionen Mark.

Pocken. Im Kreise Oppeln (Obersch'.esien) sind mehrere Fäll« von schwarzen Pocken festgestellt worden. '

Gattenmord. Am 26. Februar vorigen Jahres war aus dem Sandwehrkanal in Breslau der Rumpf eines Mannes ge. cm et worden, der in einen Maine! ci.,;euäht war Ictzt gelang 's der Kriminalpolizei, den Toten als den Oberlehrer .Ir öe imberg er sestzustellen, der auf Austistm seiner eigenen Lhefrau von deren Nesse», einem 22 Jahre alten Schlosser, er- nordet worden ist. Die Frau wurde verhaftet und ist auch ge- tändig. Um das Verbrecht» zu verheimlich:», hatte sie vor unem Jahr einen Unbekannten, der sich im Grünaner Forst »hängt hatte, als ihren Gatten bezeichnet. Der Unbekannte vurde dann auchOberlehrer Dr. Heimberger" beerdigt.

Tie Teuermrgszuschläge für isolierte Lei­tung sdrühte werden nach einer Mitsiimng der vereinig­en Fabriken in: Monat Juni die gleichen sein wie im Nai.

Roch nicht genug Abliefernngsvich? Die

,Schwäb. Tageszeitung" ersähet, Frankreich und Belgien piben nachträglich noch eine g vße- e An-'hl von Zucht­fleh von der de ll i :

M Zur Neichstagswahl.

" Ter Reichstag ist bekanntlich nach einem anderen Wahl- Verfahren gewählt worden als die Nationalversammlung im Jahr 1919. Das damals angewandt? Verhältniswahl­system ist ersetzt durch das sogenannte automatisch« System, wonach auf 60000 abgegebene Stimmen ein Wbgeordneter entfällt. Dieses automatische System ist auf den Ausfall der Wahl nicht ganz ohne Einwirkung ge« Wesen und hat bis zu einem gewissen Grad dazu beige­tragen, daß das Ergebnis verhältnismäßig gegen­über den Wahlen von 1919 eine Aenderung ermhr, ab­gesehen von den erkennbar gewordenen Strömungen inner­halb der Wählerschaft, die natürlich vor allem ins Ge­wicht fallen. Den Einfluß des Wahlsystems ans- das Wahlbild kann man aus folgender Ausstellung ersehen. Im Januar 1919 wurden gezählt für

Sozialdemokraten Zentrum Demokraten Deutsch-natl. > >

3 121 479

WH' Unabhänsige Wc. 23172SO

Dtsch. Volkspartci So.'s'iN Pa tc'.en

1345 638 481848

Auf die einzelnen Parteien entfielen nach einer amtlichen Veröffentlichung des Statistischen Reichsamts Abgeordnete pW-. Soz. Ztr. Dem. Dnasi. Una'ch. D Bp. So. sti-e W' 163 öl 78 44 22 19 7

Bei Anwendung des automatischen Systems und bei Verrechnung der Reststimmen der Kreise aut eine Reichs­list: würden die Parteien Wgeordnete erhalten haben:

191 99 94 52 38 22 8

Die Zahl der Mitglieder der Nationalversammlung be­trägt 421; sie würde sich auf 504 belaufen haben, wenn damals schon das automatische System angewandt worden wäre. Während in der Nationalversammlung l85 So­zialdemokraten beider Richtung 236 bürgerlichen Ver­tretern gegenüber standen, würden die eutip.e.henden Zah­len auf Grund von Wahlen nach dem automatischen Sy­stem 229 und 275 gewesen sein. Tie Spannung zwi­schen den Zahlen der sozialdemokratischen und den bür­gerlichen Abgeordneten betrug in der Nationalvcrsaimn- lung 51, sie würde bei dem neuen Verfahren nur 46 Stimmen betragen haben, also geringer geivesen sein.

Für die neue Wahl ist zu berücksichtigen, daß im Ja­nuar 4.919 das ganze Deutsche Reich in seiner alter Ausdehnung mit Ausnahme von Elsaß-Lothringen uni dem Saargebiet gewählt hat, während jetzt infolge des sog. Friedens von Versailles die uns verloren ge­gangenen Gebiete Elsaß-Lothringen, Danzig unk der sog.Polnische Korrjdro" ferner wiederum daS Saargebiet und außerdem die Abstimmungsge­biete ganz Oberschlesien mit Teilen des Kreisel Namslau, ganz Schleswig Holstein uns ganz Lstpreußer einschließlich des östlich des polnischen Korridors gelege­nen, deutsch gebliebenen Teils von Westpreunen nich mit wählen. Für die Abstimmungsgebiete sind indesser die Wahlen nur aufgcschoben worden, bis dahir gelten die von ihnen in die Nationalversammlung ent­sandten Abgeordneten als Mitglieder des Reichstag?, und zwar für

' Soz Ztr. Dem. Dnosi. tlnakh. D.Bp. So sit Prov. Ostpreußen 7 13 2 1

Reg.-Bcz. Oppeln '581 1

Proo. Schleswig Ho'stein 53 1 1 1

Für die östlich der Weichsel gelegenen Teile der ehe­maligen Provinz Westprenßen, die künftig zum Wahl­kreis Ostpreußen geschlagen werden, wurde vom Reichs- Wahlausschuß den beiden Wahlvorschlägen, die bei dei Wahl zur Nationalversammlung in diesem Gebiet ifli meisten Stimmen erhalten hakten, je ein Abgeordneten- mandat zugeteilt. Von dieser Zuleitung werden die de­mokratische und die sozialdemokratische Partei betroffen Demnach werden also dein von dem Rumps- oder Ziest Deutschland am 6. Juni gewählten Reichstag für di- an den Wahlen vorerst nicht teilnehmenden Abstimmung^' gebiete ohne weiteres 4 Teutsch-nationa'e, 2 Deutsch Vvlksparteiler, 8 Demokraten, 9 Zentrumsmänner, 1c Mehrheitssozialdemokraten und 1 Vertreter der Schles wig-Holsteinschen Bauern beitreten.

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st Die Ergebnisse der Reichs tags wähl Werder nach der Annahme an amtlicher Stelle nicht vor Diens­tag abend in Berlin einaelaufen sein; im Reichsamt wer­den sodann die sog. Reststimmen, d. h. die Stimmen, di> übrig bleiben, nachdem in den einzelnen Wahlkreisen di« Zahl der Parteimandate mit je 60000 Stimmen fest- gestellt ist, auf die in Betracht kommenden Parteien ver­teilt und die etwa sich ergebenden weiteren Mandate er­mittelt. Dieses Ende- mis dürfte demnach kaum voi WistWjh zu, xriparteu 'M. - . -