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gegenstände, deren Preise sich frei nach Angebot und Nachfrage bilden konnten, haben die größte Teuerung er­fahren, vor allein Bekieidungs- und Haushaltungsgegen- stünde. Für Rindfleisch ist eine Steigerung der Preise bis Ende 1919 auf das 3,5fache, für Kalbfleisch auf das L,7fache und für Schweinefleisch auf das 3,4sache gegen­über den Durchschnittspreisen von 19041913 sestzu- ^ellen. Der Kartoffelkleinhandelspreis ist um 10 Pfg. pro Pfund, die Milch um 43 Pfg. pro Liter gestiegen. T>i« Holzpreise stiegen bis Ende 1919 auf das 8fache deS Friedenspreises. Die Kohlenpreise erreichten 1919 das 45fache des Vorkriegsstandes. Die Frauenkleidung ist am meisten, die Männerkleidung am wenigsten im Preis gestiegen. Bei der Leibwäsche betrug die Preis­steigerung von 19131919 das lOfache. Seit Frühjahr 1918 setzte bei Haus- und Küchengeräten eine wahre Hseuerungsflnt ein, die die Preise aus das 2030fache trieb. Möbel waren bis Herbist 1H19 um das 56i facke, Schreibwaren um das 4öfache, Tinte, Tafeln und Griffel um das lOfache gestiegen. Bei Handwerkszeug sind die Mgel am teuersten geworden. Der Bericht stellt dann unter Zugrundelegung der Reichsstatistik Leuerungszahlen aus (Jndexreihen), und kommt zu dem Ergebnis, daß sich bis zum Herbst 1919 der Gesamtlebeusunterhalt. um 436 Proz. verteuert hat. Unter Berücksichtigung der seit Herbst 1919. in ver­stärktem Maße aufgetretenen Preissteigerung ergibt sich für März 1920 eine Verteuerung der Lebenshaltung um 750 Proz. gegenüber dem Ariedensstand. Einen Nor- malauswand festzustellen, ist eine Unmöglichkeit, denn eine Familie kann bei größter Sparsamkeit mehr verbrauchen alS die Statistik errechnet und eine andere ^gleich große kann mit einem Teil des Aufwands gut ausreichen. ES ist ein Trugschluß, aus der 8fachen Verteuerung der LcHenshaltung die Notwendigkeit der 8sachen Erhöhung der Gehälter zu folgern. Die reine Gegenüberstellung von Lohn und Bedarf ohne Berücksichtigung der Leistung ist volkswirtschaftlich bedenklich. Wir stehen an einem Wunde­punkt der Preisentwicklung. Wenn auch die Nahrungs- mittclpreife bis zum Herbst nock gewaltig steigen wer­den, so ist vielleicht bei Kleidung der Höhepunkt der Preis- «nstvicklung erreicht.

* Mtrrttgart, i. Fnni. (Di etter et.) Enve März stshl eine Diebesbande ans einem Haus der Staff­enbergstraße u. a. Gold- und Silberwaren im Wert von über 8000 Mk. Ein Test des Diebesguts wurde bei der Ehefrau des früheren Vorsitzenden desRoten koldatenbunds" und jetzigen Inhabers der kommunistischen .,Arbeiterbuchhandlung", Anton Dorner, in der Rote- straße hier beschlagnahmt, gegen die inzwischen Anklage wegen Hehlerei erhoben worden ist.

Uhlbach, 1. Juni. (Die Eingemeindungsfra- z e.) Der Gemeindecat erklärte sich für Zuteilung der Ge­meinde Uhlbach an das Oberamt Eßlingen.

Lcoitberg, 1. Juni. (Unwillkommener Be­such.) Die Stuttgarter Ententekommission hat in letzter Zeit nicht nur eine hiesige Fabrik durchstöbert, dieser Tage kam sie auch auf das hiesige Bezirkskommaudo, um es zu durchsuchen. Es konnte natürlich nur der völlige Abbau dieser Behörde festgestellt werden.

Heilbronn, I.Juni. (Aufruhrprozeß.) Im Ok­tober vor. Js. wurde in Oberbrüden, OA. Backnang, schwarzgeschlachtetes Fleisch bei Farrenhalter Laier be­schlagnahmt. Als der Landjäger es abholen wollte, wurde er bedroht, so daß das Fleisch dem Oberamt nicht zuge­führt werden konnte. Die Strafkammer verurteilte den Bauern Schippert, den Wagner Knbler und den Schuh­macher Seitter zu je 6 Monaten Gefängnis. Drei an­dere Angeklagte wurden freigesprochen.

Löwettstein, 1. Juni. (Wolkenbru ch.) Am Sonn­tag nachmittag brach ein Unwetter los, das über die Gemeinden Heinriet, Abstatt, Auensiein und Talhcim schwere Wassersnot brachte. Ter wolkenbruchartige Re­gen setzte auch im Boitwarlal die tie'er a legenen Orts­teile unter Wasser. Teilweise stand d '' ch bis zum Leib im Wasser. Aich den Weinst.'^ - viel Erde

Meaaescluvemnit.

Baden.

. TaMmg des Badischen BäckerverbckttvA

Bruchsal, 31. Mai. Der Bad. Bäckerverband', v'eL tzrgenwärtig 52 Innungen mit rund 3000 Mitgliedern umfaßt, hielt in der vergangeneil Woche nach 6jähriger, durch den Krieg verursachter Hause wieder einen Ver­bandstag ab. Sexaner-Pforzheiin sprach über Genos­senschaftswesen und ^Rohstoffversorgung: ersteres soll nach Wegfall der Zwangswirtschaft nach den für die Organi­sation des Großhandels maßgebenden Gesichtspunkten ausgebant werden. Walker-Pforzheim forderte alsbaldige Aufhebung der Zwangswirtschaft, sowie die Beseitigung deS heute nicht mehr gerechtfertigten KnchenbackverhotS.

Nachdem Syndikus Endres von der Handwerkskammer Karlsruhe über Sozialisierung und Kommunalisierung deS Gewerbes und über die Reichstagswahlen gesprochen hatte, brachte die Tagung einmütig zum Ausdruck, daß sie für das Bäckergewcrbe jede Sozialisierung und Kom­munalisierung entschieden ablehnt. Bei den bevorstehen­den Reichstagswahlen dürfe deshalb auch kein Handwer­ke» einer Partei seine Stimme geben, welche die So­zialisierung fördere oder begünstige. Der Verbands- mg legte gegen die kürzlich im bad. Landtag von dem Kbg. M a i e r-Heidelber^ (Soz.) gegen die kleineren und mittleren Bäckereibetriebe gerichteten Vorwürfe in Bezug »nf Wirtschaftlichkeit und Sauberkeit gegenüber den Groß­betrieben entschieden Verwahrung ein. Nach einem Be­richt von Strebel-Mannhejm über daS Lehrlingswescn wurde in einer Entschließung Protest erhoben gegen die Festsetzung der Lehrlingszahl im Bäckerei- uno Kondi- Wreigowerbo. Des weiteren spricht sich die Entschließung gegen die Regelung von Lehrlingsfragen im Tarifver­trag ans. Beschlossen wurde die Anstellung eines Ver­bands selretärs im Hauptamt. Nach der einmütigen Wie­derwahl des bisherigen Gesamtvorstandes wurde Vil­lmar»' als Ort kür den nächsten Verbandstaa bestimmt.

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Aus dem Geschäftsbericht ist noch erwähnenswert, daß 85 Mitglieder im Krieg gefallen sind.

Karlsruhe, 1. Juni. Der Reichsverein ausländi­scher Zahnärzte hat sich ein offizielles OrganDie Zahnheilkunde" geschaffen, das allmonatlich erscheinen wird und die zahnärztlichen Tagesfragen bespricht.

Pforzheim, 1. Juni. Ter Psorzheimer Bankver­ein schloß sein letztes Geschäftsjahr mit einem Verlust von 4 445 000 Aik. ab. Ter Verlust hat sich gegen­über dem Vorjahr um 22 000 Mk. ermäßigt. Im ver­flossenen Jahr wurden den Gläubigern 2 Quoten von je 20 Proz. auf die Restgnthaben bezahlt.

Mannheim, 1. Juni. Die hiesige Schuhmacher-In­nung gibt bekannt, daß sie, nachdem die Preise für Roh- hünce und Felle erheblich im Preise zurückgegangen sind, mit einem Abbau der Herstellungspreise beginnen werde. T'ie Reparaturpreise für Sohlen und Flecken sind we­sentlich herabgesetzt worden.

Heidelberg, 1. Juni. Das Heidelberger Freiwilligen- bataillon, das bei den Aufständen im Ruhrgebiet vei- wendet wurde, soll, wie dasHeidelberger Tagblatt" hört, Tübingen als dauernden Sjandort erhalten, da nach den Bestimmungen des Versailler Vertrags in Heidelberg keine Garnison bestehen darf.

Heidelberg, 1. Juni. Ter Hauptverband der christ­lichen Tabäkarbeiter Deutschlands hat hier seinen 6. Ver­bandstag abgehalten. Tie Mitgliederzahl des Verbands ist von 7172 im Jahr 1912 and 2245 im Jahr 1915 auf 35 980, darunter 28 746 weibliche gewachsen. Ter Verbandstag sprach sich für die öffentliche' Bewirtschaf­tung des'Tabaks ans, solange als im Interesse des Reichs die "Beschränkung der Einfuhr von Rohtabak notwendig ist.

Heidelberg, 1. Juni.' Am Samstag fuhr hier ein Kriegsgefangenentransportzng durch mit etwa 1000 Heim­kehrern aus Sibirien.

Heidelberg, 1. Juni. Der kürzlich in Ludwigshasen von den Franzosen verhafteten hiesigen Studentin ist es gelungen, zu entfliehen.

Billingen, 1. Juni. Am Sonntag, den 13. Juni, findet in der Tonhalle hier der 10. badische Handwerker­genossenschaftstag statt.

Freibnrg, 1. Juni. Das städt. Nachrichtenamt keilt mit, daß für die Ausfuhr nach Norddeutschland vom 1. März bis 9. Mai 72 Stück Vieh bestimmt waren, die der Bezirk Freiburg-Land abliefern. sollte. Zur Ab­lieferung sind aber nnr 16 Stück gelangt. Begründet wird die Ausfuhr mit dem Hinweis, Baden sei Ueber- schußgebiet und deshalb zur Vjehabliefernng verpflichtet.

Freiburg, 1. Juni. Wegen Unregelmäßigkeiten in der Ausgabe von Lebensmittelkarten sind mehrere weib­liche Angestellte der hiesigen städt. Kartenstelle in Unter­suchungshaft genommen worden.

Lörrach, 1. Juni. In der Nähe von Hämmer­stein wurde der 16jährige Albert Süttersin, der unter einem Baum Schutz vor dem Regen gesucht hatte, vom Blitz erschlagen.

Vermischtes.

Todesfall. Der deutsche Geschäftsträger tn Rom von Hekfs Ist gestorben.

Stiftung. Die chemische Fabrik Casella L Co. in Frank­furt a. M. hat aus Anlaß ihres goldenen Jubiläums fünf Millionen Mark für die Hintcrbliebenenfürsorge und 100 006 Mk. für ein Säuglingsheim gestiftet.

Auslandshilfe. Durch das Wirken der ausländischen Wohl­fahrtsausschüsse in Berlin wurden an Unterstützungen bis zum t. April Waren im Wert von 148 Millionen Mark in Deutsch­land verteilt. Das bedeutendste Hilfswerk ist das der ameri­kanischen Quäker für unterernährte deutsche Kinder.

Verunglückte Nordpoiforschrr. Das norwegische Ministerium hat aus Moskau ein Telegramm erhalten, nach welchem di, beiden Mitglieder der Nordpolexpedition Knudsen und Testen im Winter 1918 bei Kap-Pili umgekommen sind. Professo, Fritjof Nansen hat dem Norsk Telegram Bryan mitgeteilt, daj Ke beiden wahrscheinlich das oft ermähnte Depot westlich von Tscheljuskin erreicht haben und dort gestorben sind.

Dom elektrischen Strom getötet. Der Gastwirt Jakob Man­gold tn Altusried bei Kempten wollte abends einige Stück Vieh, die vor dem Ort auf der Weide waren, Heimtreiben. Nie Tiere rannten anscheinend an einen Träger der Hoch­spannungsleitung, so daß sich ein Leitungsdraht loslöste und ßerabficl. Durch den elektrischen Strom wurde ein Tier ge- tötet. Mangold wollte wohl den Draht von dem Tier weg. reißen, wurde aber dabei von dem elektrischen Strom ebenfalls getötet. Seine linke Hand, die den Draht hielt, ist verbrannt.

Zum Explosionsunglück in Münster. Die Explosion in dem chemischen Bcrsuchssaal in Münster i. W. hat drei weitere Todesopfer gefordert. Sieben von den neun getöteten Studenten vurden am Sonntag nachmittag in einem gemeinsamen Grab in Münster beerdigt. Die Leichen waren in der Kapelle des Gar. nisonslazaretts ausgebahrt. Vormittags entstand in der Ka­pelle Feuer, indem ein hinter dem Altar hängender Vorhang durcb einen Luftzug mit de» aus dein Altar stehenden brennenden Kerzen in Berührung Kain. Das Feuer griff auf den Altar über, der zum Teil zerstört wurde, ebenso wurde ein über dem Taber- nakel hängendes wertvolles Gemälde ein Opfer der Flammen.

Bestrafte' Wucherer. Wie derBerliner Lokalanzeiger" mel­det, verurteilte dar Wuchergericht in Stendal den Getreide- Händler P r e-u ß und den Bäcker Seifert, die im Schleich­handel 10 000 Mk. gewonnen hatten, zu zwei Monaten Gefängnis und 100 000 Mk.' Geldstrafe bzm. zwei Wochen Gefängnis und 800 000 Akk. Geldstrafe.

Höchstslug. Man meldet aus San Antonio (Texas), daß der Flieger Wellingt o n mit vier Fahrgäste» eine Höhe von 19 856 Fuß erreichte, die größte Höhe, die bis jetzt ein Flieger erreichte.

Auf dem Weltstug RomTokio (Japan) kam der iiaiienische Fiieuer M a s i er o als erster, Ferrari» als zweiter aus Ziel.

Bom Bodensee, 1. Juni. (Hoher Wasser­st and.) Dos Hochwasser des Bodensees überflutet den Landungssteg ^er Dampfboote, die nur im Hasen ankegen können. Das Mittagsschiff von Lindau konnte am Sonn­tag wegen hohen Seegangs in Bad Schachen und in Nonnenhorn nicht ankegen. - .

Mutmaßliches Wetter.

Der nunmehr die Wetterlage Süddeutschlands bestim­mende Hochdruck bringt westliche Luftströmungen mit sich und läßt für Donnerstag und Freitag wechselnd aushei­terndes und ziemlich warmes, aber auch zeitweise be­decktes und mit gewitterhaften Niederschlägen verbun­denes Wetter erwarten. . , . st

Günstige Finanzlage in Hessen. Eine erfreuliche Meldung in dieser schweren Zeit kommt aus Tarmstadt. Laut Mitteilung der amtlichenTarmstädter Zeitung" hat die vorsichtige Finanzgebarmig in Hessen den Er­folg gehabt, daß das Rechnungsjahr 1919 ohne Fehl­betrag abichließen wird. Tie schwebende StaatsschuÜ» ist beseitigt. Ter bedeutende Großgrundbesitz des großherzog­liche,i Hauses wird demnächst 'in das reine Staatseigen­tum übergesührt.

Der Mil ionrnU bstolst in der Spoudouer Zitadelle, aus der vor Jahresfrist 60 Millionen rumänische Lei (Franken) ge- stöhlen worden waren, ist jetzt aufgek'nrt worden. Als Täter wurde» vier Man» verhaftet, die damals im Heeresdienst stau- de» und mir der Bewachung des Schatzes betraut waren. Di» Verhafteten sind geständig. Drei non den Dieben legten ihre Beute, soweit sie ihnen nickt durch Berkaufsocrmittler wieder abgekuöpsi wurde, i» Grundstück-,i und Geschäften an, während der vierte sie iw Liederlichkeit wieder vergeudete.

Was altes auf der Eisenbahn gestohlen wird. Für den Gencralseldmarschal! o. Mackensen hatte der Nationalver- band Deutscher Offiziere u. a. eine Sammlung für eine Ehren­gabe veranstaltet, die in einer hohen Bronzefigur auf einer Säule bestand. A s sie dem Heerführer überreicht werden sollte, stellte es sich heraus, daß die Ehrengabe bei der Beförderung auf der Eisenbahn gestohlen worden war. - . ,

Humoristisches.

' D:r Mensch wird schließlich mangelhast

Frau:Ach, Fritz, was war das für eine schöne Zeit, wo Du mich »och zärtlich ans Kinn faßtest!"

Gatte: Sa, Kind, damals, da hattest Du auch nur ein« 1"

Das Thüringer Barthuhn.

Das Thüringer Barthuhn, auch Pausbäckchen genannt, gehört zu unfern ältesten und zugleich auch zu unfern nütz­lichsten und schönsten deutschen Landhühnern. Lange Zeit hindurch, als unS noch alles Gute aus dem Auslande zu sommen schien, schien es der Vergessenheit anheimgefallen sein. Nachdem wir uns aber wieder auf uns selbst be- wnnen haben, sind auch die alten einheimischen Ge- jlügelrassen wieder zu Ehren gekommen. Auch das Thü­ringer Bartl"" > hat diese Aschenbrödelstellung durch- machen müsi Erst in den letzten Jahren ist eS ziel­bewußten ff n dieses schönen Huhns gelungen, eS ms Licht lugen und ihm den Platz znzuweisen,

der ihm mi cht zukommt. Ju wirtschaftlicher Bezie­hung gehör, aas Pausbäckchen jetzt zu unfern besten Nützhühnern. Als Züchtung eines rauhe» und nur mäßig fruchtbaren Mittelgebirges ist es wetterharr und genüg­sam, dazu schnellwüchsig. Tie Küken besiedern sich rasch md sind, gut gepflegt, mit 67 Monaten legereif. Der Tnrchschnitls-Eierertrag ist aus 150 Stück zu bemes­sen. Tie Eier sind weißschalig und von mittlerer Größe. Die Bartlttihner sind fleißige Futtersncher. Unermüd­lich streifen sie bei freiem Auslauf den ganzen Tag umher, so daß nur eine geringe Futterzugabe nötig ist.

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Die Brüttust ist bei ihnen nur sehr gering, weshalb man, um Frühbrnttiere zu bekommen, das Brntgeschäit von anderen Hennen ausjühren lassen muß. Infolge klei­nen Kämmchens und der fehlenden Kehllappenn sind Frost­schäden so gut wie ausgeschlossen, zumal der volle Feder­bart das Gesicht wirksam schützt. Für den Bauernhof, wo man sich nur wenig um das Federvieh kümmern kann, sind die Barthühner wie geschaffen. Wenn sie auch im allgemeinen keine Winterleger sind, so beginnen sie bei günstiger Stalltemperamr doch schon im Januar mit dem Legen, Frühbruttiere auch woyl schon vor Weihnachten.

Es gibt eine große Anzahl von Fmbenschlägen, jedoch sind die gold- und silbergetiipstcn am verbreitetsten. Eine Hauptzierde des Huhnes ist der charakteristische Bart, aus dessen volle und schöne Ausbildung großes Gewicht zu legen ist. Im Gegensatz zu jrüher, dürfen heute Backen- und Knebelbart nicht mehr Durch Lücken getrennt sein. Zur Zucht sind nur kräftige, voll entwickelte Frühbriu- ticre zu nehmen. Da das Barthulm zu den leichten Rassen gehört, ist, um etwas schwerere Tiere zu züchten, die aber"auch in der Legeleistung vollauf befriedigen, eine Kreuzung mit Wyandotres und Plymouth-Rocks sehr zu empfehlen.

Lokales.

Fronleichnam. Am Donnerstag nach dem Drei- saltigkeitssonntage wird das Fronleichnamsfest in der ka­tholischen Kirche gefeiert. Fronleichnam bedeutet Her- renleib, der lateinische Name des Festes heißt darum Kostüm corporis Okristi. Fronleichnam ist ein Fest pur Huldigung für das Sakrament deS Altars, eS wird lin Gegensatz zu der Feier des Gründonnerstags mit einer prunkvollen Prozession begangen. Zum ersten Male wur­de Fronleichnam 1264 in der Diözese Lüttich gefeiert, die Synode von Viennes ordnete das Fronleichnamsfest für die ganze abendländische Kirche an. Das Fest-Off- zium ist von Thomas von Aquino verfaßt. 'Jni Mittel- alterfführte man Fronleichnamsspiele auf.

Der Silberpreis. Die Reichsbank hat den An­kaufspreis für die Silbermark ans 3 Mark herabgesetzt.

Ein- und Zmeipfennigstiicke werden bis auf weiteres nicht mehr geprägt- Die Verteuerung aller Roh­stoffe und die Stejgerima der Arbeitslöhne. Verscmdkosteu,