Schotten gegen die Irländer.
Amsterdam, 28. Mai. Wie „Allgemeen Handelsblad" aus London meldet, erhielt ein Bataillon Hochlän-, der in Aldershot Befehl, nach Irland abzugehen. Drei weitere Bataillone haben sich bereit zu halten. In Irland werden jetzt auch größere Privatgebäude eingeäschert. Bei Bandon wurde ein Schloß und ein Gutshaus vernichtet, wodurch, ein Schaden von 140 000 Pfund Sterling entstand. /
Das Veto Wilsons.
Neuyork, 28. Mai. (Halms.) Präsident Wilson legte gegen die kürzlich voin Repräsentantenhaus angenommene republikanische Anregung zu Gunsten eines Sonderfriedens mit Deutschland und Oesterreich sein Veto (Einspruch) ein, da die Art und Weise, wie man den Frieden mit Deutschland Herstellen wolle, die „Ehre der Vereinigten Staaten und die Tapferkeit der Amerikaner mit einem unverwischbaren Fleck verdunkeln" würde.
Die Kommission für auswärtige Angelegenheiten sprach sich mit 11 gegen 4 Stimmen gegen den Vorschlag Wilsons aus, wonach die Vereinigten Staaten das Mandat über Armenien übernehmen sollen.
Washington, 28. Mai. (Halms.) Die interparlamentarische Konferenz hat das Mariuebudget für das kommende Jahre aus 436 Millionen Dollar festgesetzt.
Ciscnbahnerstreik in Indien.
Bombast, 23. Mai. (Halms.) Die Eisenbahner sind wegen Lohnforderungen in den Streik getreten. Tie Truppen zerstreuten die Streikenden.
Wahlbewegung.
Hannover, 28. Mai. Die Welsenpartei beabsichtigt im Anschluß an die christliche Volkspartei meh- rere Kandidaten aufzustellen.
Der sozialdemokratische „Volkswille" schreibt, die Wel- fenpartei plane die Ausrufung eines selbständigen Staats Hannover als Monarchie.
„Kontrolle" der Betriebsräte.
Dresden, 28. Mai. Haufen von Erwerbslos.» ziehen, ohne daß ihnen die Behörden entgegentrcten, in Rotten von mehreren hundert Mann vor die Fabriken, untersuchen die Betriebe, lassen sich die Personallisten geben, stellen fest, ob verheiratete Arbeiterinnen beschäftigt werden und spielen sich rücksichtslos als die eigentlichen Kontrolleure der Betriebe ans. Tie von den Arbeitern selber gewählten Betriebsräte werden vollständig beiseite geschoben.
20V V60 Deutsche in Sibirien.
Stockholm, 28. Mai. Professor Na ns en erstattete dem Prinzen Karl von Schweden, dem Präsidenten des Roten Kreuzes in Schweden, Bericht über seine Reise, in die Gefangenenlager in Sibirien. Etwa 200 000 Deutsche befinden sich noch in Sibirien, von denen, wie ' Nansen hofft, die Hälfte vor dem nächsten Winter abtransportiert werden könne.
Keine Verschiebung der Konferenz?
Paris, 28. Mai. Nach dem „Matin" sind Lloyd George und Millerand nicht geneigt, die Konferenz von Spa auf 1. Juli zu verschieben, ha sonst die Finanzkonferenz in Brüssel nicht vor Herbst stattfinden könnte. So lange könne aber keine Ungewißheit über die wirtschaftliche und finanzielle Lage Europas ertragen werden.
Triest Freihasen?
Rom, 28. Mai. In politischen Kreisen verlautet, daß die italienische Regierung die Schaffung eines Freihafens in Triest beschlossen habe. Diese Bestimmung dürste mit den Verhandlungen zwischen Italien und Jugoslawien zur Lösung der Adriafrage in Zusammenhang bringen zu sein. (Triest war unter österreichischer Herr-' schaft schon einmal Freihafen, and zwar bis zum Jahr 1891, in welchem Jahr die Stadt in das österreichisch- ungarische Zollgebiet einbezogen wurde.)
Kanadische Unverfrorenheit.
Rotterdam, 28. Mai. (Reuter.) Kanada ^ fordert von Deutschland eine Kriegsentschädigung von 1871 Millionen Dollar (nach, heutigem Kurs rund 75 Milliarden Papiermark) einschließlich 51 Millionen Dollar „wegen
Kriegführung mit ungesetzlichen Mitteln". — Wenn den Kanadiern die deutsche Kriegführung unbequem war, hätten sie ja wegbleiben können.
I WürtLemberg. ^
- Landtagskandidaturen,
Landesvcrschlagsckste der Wiirtt. Biikgerpartei. 1. Dr. Beiß- wänger, Landesvorsitzender/ Stuttgart; 2. Dr. Schott, Rechts- anwält, Stuttgart; 3. Chemiker Wider, Stuttgart; 4. Hausfrau Klara Klotz-Stuttgart, 5. Stadtpfarrer Wurm-Ravensburg, 6. Professor Dr. Josef Fürst-Rottweil, 7. Fabrikant Herbst- Ulm. 8. Tapeziermeister Fischer-Stuttgart, 9. Hauptsteuerver- Walter Klein-Hall; 10. Prokurist Wagner-Stuttgart, II. Zugführer Bcnkert-Backncma, 12. Mittelschullehrerin Leimenstoll- Caunstatt, 13. Hauptlehrcr Kneller-Stuttgart; 14. Kaufmann manu Eicklcr-Zi-fsevhauiei:, 14. Fabig, Fürsorger für Schwerkriegsbeschädigte, Stuttgart, 16. Posthalter Bulliug-Geislingen.
Kreismahivorsch äge d r Württ. Bürgrrpartet. 1. W.Kr. Bazille, Hiller. Wider. Luise Schrempf, Obersteuerrat Röster, Prokurist Wagner, Obergeometer Bliimcr, Fabrikant Häusler, Eistnl ahnas istentiu Lindner, Realerungsrat Schwarzkopf, Hauptlehrcr Kueller, Zugführer Süffel, Klara Hofmeister, Arztehe- frau, Weingartner Mühlbronner, Bäckermeister Heim, Kaufmann Kurz, Mctzgermcister Beck, Johanne Beringer, Kauf- manusehefiau, sämtliche von Stuttgart. Zn den folgenden Bezirken nennen wir den Kandidaten an erster Stelle: 2. W.Kr. Schultheiß Brüudle-Fellbach; 3. W.Kr. Staütpfarrer Wurm- Navcusburg; 4. W.Kr. Schreinermeister Siller-Ludwigsburg; S, W.Kr. Privatmann Hof-Mühlacker; 6. W.Kr. Professor Cra« mer-Hcilbronu; 7. W.Kr. Hauptsteuervermaler Klein-Hall; 8. W.Kr. Oberamtmann Bazille.Stuttgart; 9. W.Kr. Zugführer Beuker-Backnang; 10. W.Kr. Landwirt Wörner-Unterrombach; 11. W.Kr. Schultheiß Hayer-Beutelsbach; 12. W.Kr. Post- ! Halter Bulliug-Geislingen a. St., 13. W.Kr. Tapeziermeister p Fischer-Stuttgart; 14. W.Kr. Prokurist Köhler-Reutlingen; 15. W.Kr. Dr. Bcißwänger-Stuttgart; 16. W.Kr. Abg. Dingler- Calw; 17. W.Kr. Dri Göz, Landrichter, Stuttgart; 18. W.Kr. Rektor Krimmel-Tübingen; 19. W.Kr. Professor Dr. Fürst- Rottweil; 20. W.Kr. Dr. Kirchgeorg, Landrichter, Ulm; 21. W.Kr. Gymnafialoberlehrcr Röhm-Ehingen; 22. W.Kr. Stadtpfarrer Wurm-Ravensburg; 23. W.Kr. Wurm-Ravmsburg; 24. W.Kr. Oekouomierat Teichert-Wangen.
' IStuttgart, 27. Mai. (Einberufung türkischer Untertanen?) Die „Schw. Tagwacht" er-> f fährt, die türkische Regierung habe atle in Deutschs ^ land lebenden türkischen Staatsangehörigen wehrpflichtigen Alters.in die Türkei zurückberufen.
Stuttgart, 27. Mai. (Nene Pfarrstelle.) An ' der hiesige.! Marknstirche ist eine dritte Stadtpfarrstelle errichtet worden.
Eßlingen, 27. Mai. (Nützliche Vergeßlichkeit.) Ter bekannte Schwabengottlieb, Eottlieb Hang aus Nüdcrn, Besitzer eines Hotels in Louisvilte /Amerika) schickte ini Oktober 1919 an Verwandte und Kriegsteilnehmer seiner Heimatgemeinde 15 Dollar, aus die jeine Bank 300 Mark au'szahlen wollte. Da aber die Vollmacht vergessen worden war, konnte das Geld nicht ausgefolgt werden. Bis nun die Vollmacht nachträglich ans Amerika eintraf, war die deutsche Valuta stark gefallen und am 20. Februar 1920 erhielten die Beschenkten ans die 15 Dollar 1428 Mark ansbezahlt.
Heidcnheim, 2. Mai. (Stiftnn g.) Kommerzienrat Zöppritz hat zu seiner goldenen Hochzeit seiner früheren Stiftung für den Ban einer Kinderschule in Bol- heim weitere 10 000 Mk. beigefügt.
Tuttlingen, 27. Mai. (Donauversickernng.) Erheblich früher als in anderen Jahren hat die Schwarzwalddonau ihren Zufluß in württembergisches Gebiet eingestellt. Sonst trat die Trockenlegung zumeist erst um die Heuernte herum ein; Heuer kommt schon seit dem t5. Mai kein Tropfen mehr über die Versinkungsstellen.
Schwenningen, 27. Mai. -(Protest gegen ein Gerichtsurteil.) Eine Arbeiterversammlung erhob gegen die Verurteilung der am „Milchkrawall" Beteiligten durch das Schwurgericht Rottweil Protest. Es sei ein „Klassenurteil". Vom Gemeinderat wird verlangt, daß er für die Begnadigung eintrete. Für die Verurteilten wurde eine Geldsammlung veranstaltet.
Ehingen, 27. Mai. Die Turnhalle.) Die Turnhalle ist jetzt für die Zentrumsversammlung frei- gegeben worden. - '' -
Wangen i. A., 27. Mai. (Ferkelpreise.) Ans dem Ferkelmarkt waren 150 Stück zugeführt. Preis: 280 bis 350 Mk. das Stück. s
Blitzschläge. Bei dem Gewitter am 26. Mai wurde dte 50 gahre alte Schmiedsehefrau Lina Riedle in Neckarbau-
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UpM«: von Erich -ries»«.
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So fliegen die Tage für Liane dahin. Ein Glücks- taumel umfängt sie. Kaum, daß sie zur ruhigen Besinnung kommt. Mehr denn je wird sie in der Gesellschaft umschmeichelt — jetzt nicht nur als die Mik- lionenerbin, sondern auch als Braut des allbeliebten Leutnants Norbert v. Achenbach, als zukünftiger Schwiegertochter des alten, ahnenstolzen Generals von Birkenfelde. Ihre noch immer nicht überaus gewählte, an die südafrikaantsche Karroo gemahnende Ausdrucksweise erregt jetzt Bewunderung; man findet sie originell und versucht sogar, sie nachzuahmen.
Auch Liselotte d'Efterre hat der jungen Braut ihre Glückwünsche dargcbracht — mit todesbleichem Gesicht, aber — mit lächelnden Lippen.
Nicht ahnt Liane, daß hinter dem scheinbar zärtlichen Freundschaftskuß sich glühender Haß verbirgt.
Ter alte General dringt auf möglichste Beschleunigung der Hochzeit — schon wegen seines hohen Alters und seiner von Tag zu Tag zunehmenden Schwäche. Und Norbert stimmt ihm bei, ; j; - > , . -
Und Liane? ! i :' : H.
MaS könnte sie wohl abhalten, einzuwMgen, da sie in dem Geliebten ihr zukünftiges Glück erblickt? . .,
Acht Tage vor der Hochzeit läßt sich Justizrat Mertens bei der jungen Braut melden.
Etwas erstaunt empfängt sie ihn. Sie hat ihn seit langem nicht gesehen; fast ist seine Exzellenz bereits ihrem GcLäch U'.'w euch hwunden. '
Als er jedoch mit demselben trockenen Ton, den sie an ihm kennt, sagt: „Ich komme in Geschäften, gnädiges Fräulein —" da zuckt sie unmutig die Achseln, und ihre Augen fliegen hinber naüch der Veranda, wo Norbert — ihr Norbert — ihrer harrt.- ^ j ,
„Ich habe mit Ihnen über Ihren Ehevertrag zu sprechen, Fräulein Arevallo." - ch I I !
: „Was geht Sie meine Ehe an?" !!-O Vi > -
„Ich war der Rcchtsbeistand Ihres verstorbenen Herrn Großvaters, des Bankiers und Konsuls Eduard Winterstern, u: d bin, aur den Wunsch Ihrer Exzellenz, der Frau Gräfin Klothilde von und zu Lüttinghausen auch der Ihre —!
„Weitert" f j H >
rs'^„Lkls solcher habe ich mit dem Rechtsanwalt d'rs Herrn Leutnant v. Achenbach gesprochen, und wir sind Abereingekommen —" I j f ,, ,
Hl.!. »Weiter! Weiter!" - !-!-<' -
tfÄck? daß die Hälfte Ihres Vermögens Ihnen verbleibt, während die andere Hälfte Ihrem zukünftigen Herrn (7 ,mahl zugesprochen wird."
!- Liane hat kaum zugehört. Jedenfalls begreift sie nichts von all dem. ,
s-,* „Na, und —?" fragt sie ungeduldig. ! ; - ! ;
s'A' „Sind Sie damit einverstanden?" !
Mp „Wenn mein Bräutigam es ist —" ; H > i Kj AP
Ter Advokat verbeugt sich leicht. '
wi i „Ich darf den Ehevertrag also in diesem Sinne aufsetzen?" ; ^ , E .
. . „Meinethalben!" > - , ; c-ch.
„Tann ist meine Unterredung mit Ihnen beendet. Ich empfehle mich!"
Und gemessenen Schrittes verläßt er das Zimmer.
söN äüf dem Heimw'tg' von der Feldarbeit vom Blitz' getötet. Der neben ihr gehende Ehemann und die Tochter wurden zu Boden geworfen) kamen aber mit dem Schrecken davon. — In Stcinheim OA. tzeidenheim ist der Ta^lohner Karl Tränk- l e auf dem Heimweg vom Feld durch einen Blitzstrahl getütet morden. Dasselbe Schicksal ist zwischen Mergelstetten und Bol- hcim dem Zimmermann L a n g e n b u ch e r, Batcr von drei Kindern, widerfahren. — Der Knecht eines Domänepächtcrs in Krauchenwies (Hohenz.) wurde auf dem Wagen vom Blitz crsch'agen, die Pferde brachten die Leiche heim. .
Baden, p -.'M . ) ^
Karlsruhe, 27. Mai. Die Reichstagskandidatenliste der K o m m n nistischen Partei Badens beginnt mit folgenden Namen: Klara Zetkin-Sillenbuch bei Stuttgart, Rechtsanwalt Levi-Frankfnrt, Parteisekretär Heckert- Chemnitz, Metalldreher Schreck-Mannheim, Mechaniker' Trabinger-Karlsruhe, Hauptlehrcr Kunz-Föhrental bei! Freiburg, Schlosser Vogel-Offenburg, Schlosser Henmamm Heidelberg. ' s
Dnrlach, 27. Mai. Auf Grund des zwischen der Stadtgemeinde Durlach und dem badischen Baubund abgeschlossenen Vertrags sind bis Ende Mai d. I. Abzah^ lungsverkanfe mit hiesigen Käufern über den Gesamtbetrag von rund 75 000 Mk. abgeschlossen worden. Bis, zum gleichen Zeitpunkt hat der Baubund von Durlacher Schreinern für rund 351 600 Mk. Möbel anfertigen lassen, bzw. angekauft. - ' l
Pforzheim, 27. Mai. Am 25. Mai wurde die staats liche Kraftivagenlinie Pforzheim-Bahnhof—Tiefenbronn—4 Mühlhausen a. d. Würm eröffnet. Ein großer Krast-c wagen, der im ganzen 21 Personen anfnehmen kann,' vermittelt den Verkehr. Täglich finden in jeder Richtung zwei Fahrten statt. Die Fahrzeit für die 20 Kilo-i meier lange Strecke beträgt 1 Stunde 10—12 Minuten: Ter Fahrpreis betrügt für den Kilometer 30 Pfennig, also von Pforzheim-Bahnhof bis Mühlhausen 6 Mark.
Niesern, 27. Mai. ' Tie erste Schiffsbrücke auf der Enz wird in kurzer Zeit zwischen hier und Eu-f tingen errichtet werden. Bereits sind acht große Pontons an Ort und Stelle eingetroffen. Die Brücke dient zur. Uebersetzuiig der von der neuen Siedlung Hagenschieß znm Bahnhof Niefern führenden Werk- und Holzabfuhrbahn-. >
Mannheim, 27. Mai. Ter Ingenieur Im ho ff von hier, der in der Anilinfabrik in Ludwigshcpen tätig war, und den die Franzosen kürzlich verhafteten, ist wegen „Diebstahls von Haushaltungsartikeln" in Frankreich, begangen während seiner Kriegstei.nahme, zu 16 Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden.
Baden-Baden, 27. Mai. Der 21jährige Hermann Oser wurde im Sinzheimer Wald von dem Jagdhüter Huchstnhl aus Steinbach beim Wildern betroffen und angeschofsen. Die Verletzung war so schwer, daß Oser nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus starb. - !
Baden-Baden, 27. Mai. Der Internationale Klub wählle in einer außerordentlichen Hauptversammlung zum Vorsitzenden den Fürsten von Hatzfeldt-Wil- den'bnrg, znm zweiten Vorsitzenden den Prinzen Max zu H o h e n l o h e -O eh r i n g e n und' Richard H anie l. In diesem Jahr wird es dem Klub noch nicht, möglich! sein, Rennen in Iffezheim abzuhalten. Die Versammlung bewilligte namhafte Beiträge zur Veranstaltung von Tennis-Turnieren und Tontaubenschießen.
Merrzingen, 27. Mai. Der 22jährige Landwirt I. Vogel weilte eine Schußwaffe reinigen, die er sich geliehen hatte. Dabei bemerkte er nicht, daß noch eine Kugel darin stak. Tc Schuß entlud sich und Vogel.wurde ins Herz getrof en.
Freiburg, 27. Mai. In der Nacht zum Pfingstsonntag wurde der verheiratete 45jährige Gcu-arbeiter Peter Albietz während eines Wortwechsels . von einem bereits mit Zuchthaus vorbestraften Elsässer erschossen. Ter Täter ist verhaftet. :
Tiengen b. Freiburg, 27. Mai. Infolge unvorsichtiger Handhabung eines Revolvers hat sich die Tochter des Bürgermeisters Sch ächtete erschossen.
Breisach, 27. Mai. In der Nacht zum Pfingstsonntag haben Einbrecher das Oekonomiegebäude der Neumühle in Brand gesteckt und den Besitzer david Bergheim er und dessen Knecht, einen Russen, durch
Keine Muskel in feinem undurchdringlichen Gesicht bewegt sich.
Ter Justizrat Dr. Max Mertens ist cm derartige Handelsgeschäfte gewöhnt. —
Tie wenigen Tage bis zur Hochzeit enteilen im Fluge.
Heute der letzte Tag. Von einem Polterabend hat man abgesehen, des leidenden Zustandes des alten Generals wegen. Dafür soll die Hochzeitsfeier um so prunkvoller werden.
Norbert macht bei seiner Braut den gewohnten täglichen Besuch, wobei sie ihm reizender denn je erscheint. Karl Heinzens hatte geschrieben und ein zierlich gearbeitetes Herz gesandt, an feiner goldener Kette um den Hals zu tragen — als Hochzeitsgruß der „Jungens von Büffel-Goldfeld". Leider könne er selbst, Karl, der Vermählung seines lieben Hnmmelchens nicht beiwohnen? doch würden seine Gedanken bei ihr sein.
Unter Lachen und Weinen drückt Liane das kleine goldene Herz an ihre Brust.
„Darf ich es tragen, Norbert?" !
''' „Natürlich! So oft Tu willst!"
Und lächelnd zieht er das süße Gesichtchen anseine Brust.
Als gleich daraus eine Abgesandte von Gerson mit dem kostbaren Brautkleid eintrifft, fühlt Norbert das Ueberflnssige feiner Gegenwart. Er verabschiedet sich und bummelt feiner JunggescUenwohnung zu — zum letzten Mal.
Seine Gedanken weilen bei seiner Braut. :
UeÄstzmr, setzt-)