Ter Kreisausschuß Karlsruhe steht mit der badischen Lokaleisenbahngesellschaft in Unterh uugen. Es han­delt sich dabei um die Albtalbahn Karlsruhe nach Herreualb, um die Bahnen von Ett...igen nach Pforz­heim-Brötzingen, von "Bühl nach Obertal, von Bruchsal nach Kenzingen, von Wiesloch nach Waldangelloch und von Neckarbischofsheim nach Hüffenhardt! Eine Sach­verständigenkommission hat in einem Gutachten dargelegt, daß zur Instandsetzung des Betriebs dieser Bahnen allein mehrere Millionen Mark aufzuwenden wären. Daraufhin erklärte der Kreisausschuß, daß er die Bahnen nur über­nehmen könne, wenn die Aktionäre sich zu weitgehendem Verzicht bereit erklärten und auch die Obligationäre sich' zu nennenswerten Opfern entschließen. Der Kreisausschuß will aber, bevor er sich endgültig entscheidet, das Er­gebnis der erwähnten Verhandlungen über die Zusam­menfassung der Nebenbahnen abwarten.

Karlsruhe, 25.'Mai. Die Albtalbahn beabsich­tigt ihre. Fahrpreise wiederum zu erhöhe n. Dabei ist auch eine Erhöhung des Preises der Gemeinschaftskarten der Albtalbahn mit der Karlsruher Straßenbahn in Aus­sicht genommen. Von dieser Erhöhung sollen die Fahr­karten für den Verkehr zwischen Karlsruhe und Rüppurr ausgenommen bleiben.

.Karlsruhe, 25. Mai. Der Preis für Gas wurde von 96 Pfg. auf 1.35 Mark, der für elektrisches Licht von 2.10 auf 3 Mark erhöht. Von dem Reichswirt­schaftsministerium ist eine Warnung eingegangen, keine neuen Straßenbahnlinien herzustellen, da die Erzeugng von Schienen nur eben für die Unterhaltung schon be­stehender Linien ausreicht.

Durlach, 25. Mai. In der Munitionsfabrik in Gen- schow wurde ein Treibriemen im Wert von 15 000 Mk. gestohlen. Der Riemen wurde dann verschnitten und das Leder nach Pforzheim verkauft. Die Diebe und der Hehler sind verhaftet.

Maxau, 25. Mai. Ein Rangierzug drückte bei Maxau einen Eisenbahnwagen in das Büro der'Zellulosefabrik. Direktor Dreher, der unter den Wagen geraten war, wurde verletzt. Außerdem entstand erheblicher Schaden.

Pforzheim, 25. Mai. Bei der hiesigen Kriminal­polizei stellte sich ein junger Mann, der einem Schie­bergesellen 36 000 Mark veruntreute. Das Geld hak er vollständig durchgebracht.

Völkersbach b. Ettlingen, 25. Bei der Stammholz­versteigerung erlöste die Gemeinde nahezu eine Million.

^ Mannheim, 25. Mai. Da die neuen Lohn- und Gehaltserhöhungen die Straßenbahn mit über 3 Millio­nen belasten, soll zur Deckung der Ausgaben eine weitere Erhöhung des Straßenbahntarifs vorgenommen werden.

Mannheim, 25. Mai. Der Schlosser Friedrich Bieh- ler empfahl in Sport- und Fachzeitungen seine nicht bestehende Firma Biehler und Jazeck als Bezugsquelle für Autoreifen, Benzin, Oel nsw. Von den zahlreichen Kauflustigen ließ er sich jeweils mehrere tausend Mark Vorschuß zahlen. Im ganzen erschwindelte er sich über 50 000 Mk. Die Strafkammer verurteilte den Schwindler zu eineinhalb Jahren Gefängnis.

Heidelberg, 25. Mai. Die Zahl der im Sommer­semester eingeschriebenen Studenten beträgt bis jetzt 3470.

Nohrbach bei Heidelberg, 25. Mai. Ein 17jähriger Taglöhner wird hier vermißt. Man vermutet, daß er den Werbern der Fremdenlegion in die Hände gefallen ist.

Bühl, 25. Mai. Kürzlich sind zwei Wilderer auf frischer Tat ertappt worden,' der eine erlitt dabei einen schweren Armichnß. Tie beiden sind verdächtig, im No­vember v. I. den Jagdaufseher Buttscher aus Stollhosen erschossen zu haben.

Neustadt i. Schw., 25. Mai. Das Schöffengericht verurteilte den Bezirksvorsitzenden des Bad. Bauernver­bands Paul Pfasf wegen Beleidigung des Einkaufs - kommissärs des Kommnnalverbands Neustadt zu vier Mo­naten Gefängnis.

Ntta-ingen, 25. Mai. Tie Dienstmagd Nußber­ger versuchte ihr Kind zu erwürgen. Als sie damit kei­nen Erfolg hatte, schnitt sie ihm den Kopf ab.

Böhrenbach, 25. Mai. Die Fürstl. Fürstenbergische Brauerei in Donaueschingen kaufte das Anwesen der .Bierbrauerei Haag mit Braukoutingent für 215 000 Mk.

Freiburg, 25. Mai. Tie Stadl Freiburg hat be­schlossen, einen Grundstock anznsammeln, um basische Studierende der nach Freiburg verlegten Forstakademie zu unterstützen.

Kippenheim b. Lahr, 25. Mai. Unter dem hie­sigen Rind viehbest and hat ein großes Sterben eingesetzt. Die Krankheit, die zuerst wie die Maul- und Klaucuieuche austritt, verläuft bösartig; die Titre bre­chen nach den ersten Anzeichen zusammen und können vielfach nicht mehr notgeschlachtet werden. Auch aus anderen Orten wird lt.Lahrer Ztg." ähnliches berichtet. In einzelnen Orten Württembergs tritt die fürchterliche Krankheit ebenfalls ans.

' Konstanz, 25. Mai. Die Kriminalpolizei hat eine Gesellschaft von Platinschwindlern, insgesamt 7 Personen, verhaftet.

Leitishofen bei Meßkirch, 24. Mai. Ein Pferd des .Stabhalters Weißhaupt fraß im Wald Giftpflanzen und verendete. Der Schaden beträgt 2025 000 Mk. Zmei andere Pferde, die ebenfalls an Vergiftungserfcheinungen erkrankt waren, konnten gerettet werden. i

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SEmarschal DorSvl« s. In Kl a genfukt ist am Samstag trcldinarschaU Borövic an einem Herzschlag gestorben. - §

G-os;e Hitze. In Berlin wurden am 25. Mai nachmittags im vchait.n 30 Grad Celsius gemessen. s

Wes alles gestohlen wird. Der Frau eines Feuerwehrmanns i» Berlin ist ihr Kind mit samt dem Kinderwagengeitohlen wor­den, während sie eine'Flasche Milch aus ihrer Wohnung holen wollte und den Wagen unter der Obhut eines älteren Knaben vor ihrem Haus zuriicklieh. Das Kind wurde andern Tags im Asiiä-nhaus nbgcliefert. Man hatte es in einem Haussinr ab- Lc.Ugt. Der Kinderwagen mit sonstigem Inhalt ist verschwunden.

Ein gefährlicher KartsffrlMU'.ng. Die Erdraup!-, die Raupe der Wintersauteulc, ist jedem Landwirt verhaßt. Ein Glück daß dieser Schädling nicht alle Jahre gleich stark austritt. Be­sonders zahlreich zeigte er sich 1917. Ich war derzeit in Gali­zien, wo unter den geernteten Kartoffeln die meisten von der

Erdraupe angefressen waren. Außer an Kartoffeln geht sie auch

an Rüben, die sie genau so durchwühlt wie die Kartoffeln.

Aber auch Wintersalat, Spinat und alle Kohlarte» werden von ihr angefressen, wie sie auch Noch sonst allerlei Unheil an­richtet. Das Tier hat eine geradezu häßliche Farbe, eine Mi­schung von Grau, .Grün und Braun und glänzt wie Speck­schwarte. Tagsüber liegt es zusammengerollt unter Steinen

Erdschollen u. ügl. versteckt. In der Dunkelheit geht der Raub- zug los. Im Winter kriecht das Tier in die Erde. Der Frost tut ihm keinen Schaden. 'Sobald der Boden frostfrei ist, wird der Schädling .wieder munter. Ende April ve puppt er sich. Das beste Bekämpfungsmittel ist das Abstichen bei Nacht, wenn eine Blendlaterne zur Verfügung steht. Kann man Geflügel in den Garten lassen, so hilft dieses wirksam bei der Bekämpfung mit. Bei der Bodenbearbeitung werde» die Raupen sorgfältig aufgelesen und vernichtet. Durch Ans'egen geschnittener Rüben Bündel frischen Klees oder Grases lassen sich viele der Schäd­linge megfanaen.

Diwftähke. Im Hafen von Le Havre sind Diebstähle enroem, wordeisi die in die Millionen gehen. 15 Personen sind ver­haftet, es sollen aber über 80 Personen, namentlich Händler in Paris, in di- Angelegenheit verwickelt sein.

Wiener Kinder in England. Am 23. Mai sind in England 495 Kinder aus Wien angekommen, die dort 6 Monate lang verpflegt werden sollen. >

Arb'.itrrakademie. Der preußi'che Finanzminister Llldem a n n (Soz.) hat den Gedanken angeregt, mit der neuen Universität in Frankfurt a. M., die auf Grund von Privatstlftungen ent­standen, aber, wie sich nun herausgksteltt hat, durch diese nicht zu unterhalten ist, eine Arbeiterakademie zu verbinden, die be­sonders für die Weiterbildung von Parteiangestellten (Partei-,

. Gewerkschafts-, Genosscnschaftssekretäre) gedacht wäre. Die so­zialistischen Mitglieder der Frankfurter Stadtverordnetenversamm­lung haben den'P'an, der mit der Stiftung zunächst nicht ver­einbar wäre, aufgcg.isfcn und eine Denkschrift ausarbeiten lassen. Darnach soll Personen, die mindestens 24 Jahre alt sind, ein freier Unterricht für 2 Jahre gewährt werden. Der Unterhalt der Besucher und ihrer Familien soll während dieser Zeit von der Akademie bestritten werde». Der Lehrbetrieb soll ans Mitteln des Reichs, des Staats und der Gemeinde bestritten werden, .während die Unterhaltungskosten, etwa 15 Millionen Mark, auf dir Bereinigungen der Arbeiter, Angestellten und Beamten umgelcgt werden sotten. ' j

Ein Niesenlustschisf hat in Rom am 25. Mai seine Probefahrt bestanden. Da; Luftschiff soll demnächst eine Fahrt von Rom nach Buenos Aires (Argentinien in Südamerika) unternehineii. Es faßt SO 000 Kubikmeter und besitzt eine Halte aus Aluminium, dir mit allen Bequemlichkeiten ansgestattct ist und 100 Fahrgäste , aufnehmen Kami.

Pfingstklnder. Bon den Psingstkindern wird man bei uns im allgemeinen mir wenig, gehört haben, und doch spielen sie im Leben des russischen Volkes und in manchen Balkanländern eine große Nolle. In Rußland wird eine Geschichte aus der Zeit der Kaiserin Katharina von ihnen erzählt, die auf das Schick­sal dieser in den Pfingsttagen geborenen Menschenkinder von nachhaltigem Einfluß geblieben ist.. Es war zu jener Zeit, da die Kaiserin dir berühmte Reise nach der Krim unternahm unt ihr Günstling Potemkin ganze Dörfer aus dem Nichts cr> stehen ließ, um die Oedc und das Elend der Gegend zu ver­decken. Dis Häuser bestanden aus bemalter Pappe, die bunten Blume» wäre» nur in die Erde gesteckt, und die Menschen, di, da fröhlich arbeiteten, hatten nur für einige Stunden die schmuck« Landestracht angelegt. Beinahe wäre der Betrug aber durch cir Kind enthüllt worden. Als dieses den prächtigen Wagen sah, lief cs herbei und streckte bittend die Hand aus. Die Kaiserin ließ halten und schalt das Kind, weil cs doch nicht nötig hätte, zr bcttel».Wir sind ganz arm, und ich bin ein Pfingstkind,' rief das kleine Ding der Kaiserin zu. ,,E!n Pfiiigstkind? War ist das?" fragte Katharina, und Potemkin war schnell bei de Hand, ihr zu erklären, daß nach dem Glaube» des Volks all in dem Pfingsttagen geborenen Menschen Ung'ück brächten. Des halb würden diese Kinder von den Eltern schlecht behandelt an! oftmals aus dem Haus gestoßen, und nur so wäre es zu erklären daß dickes arme Geschöpf, in dem wohlhabenden Dorf die Not kennengeicrnt habe. Die Kaiserin empfand tiefes Mitleid mit dei kleine» Bettlerin und gab ihr ei» reiches Geldgeschenk; darüber hinaus aber befahl sie, daß in Zukunft überall, wo dieser bar­barische Glaube herrschte, den Eltern jedes Pfingstkindes ans ihrer Privatschatulle eine Beisteuer zu dessen Unterhalt aus- gezahlt werden sollte; außerdem sollten die Mädchen, wenn sie sich verheirateten, eine kleine Ausstattung von ihr erhalten. Man kann sich denken, daß diese Auszeichnung der Pfingstkindel in dein armen Volk einen Umschwung in der Meinung.über de­ren Unglück hervorrief. Die Psingstkinder wurden fortan als Glückskinder angesehen und alle Eitern wünschten sich sehnlichst ein Pfiiigstkind. Die Spuren des alten Aberglaubens -abei haben sich doch noch in manchen Anschauungen in Rußland lange erhalten. Ein Haus, in dem ein Pfiiigstkind geborei. ist, soll in Gefahr schwebe» abznbrenne» oder vom Blitzstrahl getroffen zu werden, und man versiel ans mancherlei Mittel das Unheil abzilivehren; vor allem sollte eine Wiege, die anü einem vom Blitz getroffenen Baum gezimmert wurde, ein gn eg Schutzmittel sein. SolchePsingstwiegen" gab es bis i» di« jüngste Zeit in manchen russischen Häusern, oft nur als Nippes- fache in verkleinertem Abbild, auch als Behäiicr für Blnm.m, die man sich zum Feste übersandte. Auch in den Balkanlän eri wird viel von den Pfiiigstkiiider» gesprochen, aber hier !;ä!l man nur gute; ro.i ihnen. Der Bulgare glaubt, daß sie gleist den Somitngs. i, r» übernatürliche Gaben besitzen. In Ru­mänien t 'n.a i >- für besondere Gllickskindcr. In der H?r,e> gowlna bilde» ;i- . e» Mittelpunkt von Fcstbrüuchen, in Vene; sie etwa die Rolunserer Maikönigin spielen.

Durchgehende Obstbäume.

Die verschiedenen Erziehungsformen des Obstbanms sind durchaus nicht gleichwertig. Bei den Wandformen machen hauptsächlich jene viel Verdruß, welche einen Mittelstamm tragen. Der Saft des Baumes dräiigt immer nach oben und man findet deshalb bei solchen häufig jenes Bild, welches unsere Zeichnung darstellt. Die Seitcnäste gehen mehr und mehr zurück, haben keinen Trieb mehr, er­nähren ihre Frucht nicht gut, weil es an Laub mangelt. Dafür entwickelt der Bauin in. etwa 2 Meter Höhe eine Krone üppigster Wüchsigkeit nach Art eines Hochstammes.

Diese Krone verbraucht fast alle Nährstoffe. Läßt man sie ungehindert wachsen, erweist sie sich Jahre hindurch unfruchtbar, um dann allerdings endlich und meistens auch recht erfreulich zu tragen. Weil die Seitenzweige allmählich, verkümmern, Pflegt dann der beste Ausweg der zu sein, daß man diese' Seitenzweige einfach dicht am Stamm entfernt, sodaß also ein.Hochstamm entsteht, der aber auf Zwergunterlage steht. Freilich ist dann der Zweck des Baumes verfehlt, der als Wandbekleidung gedacht war.

Besser ist es, gleich zu Anfang mit Messer und Scheere das Wachstum des Baumes in die richtige Bahn zu leiten und zwar geschieht das am besten derart, daß man in etwa 2 Meter Höhe den Mitteltricb ganz und gar hercms- nimmt. In den ersten Jahren immer, oft aber auch dauernd treibt der Baum Wasscrschosse an dieser Stelle nach, die man ebenso regelmäßig durch Wegnehmen der­selben an der Entstchungsstelle beseitigen muß. Nur so gelingt es, den Trieb von dieser Stelle ab und in die

L-Pitzen der Scitenzweige zu letten. Der Gärtner Pflegt

derartige Bäume alsDurchgänger" zu bezeichnen. Solche Durchgänger werden besonders auch bei den wagrechten Schnnrbänmen gefunden, und War entwickeln sich die Wnssertriebe dort meistens in der Nähe des Knies. Man sollte es sich zum Grundsätze machen, nie Formbäume zu setzen, deren Kronengerüst auf einem einzigen Mittel­stamm begründet ist. Stets ist die Palmette die vorteil- hgftere Form, weil hier der Stamm in etwa 40 Zentimeter Höhe über dem Erdboden verzweigt ist, ohne daß bei der gewissenhaften Ausgestaltung dieser Aorm Durchgänger bemerkt wurden. Eine Gegenüberstellung der beiden Zeich­nungen ergibt besser als alles andere das, was gesagt sein wollte. -

Der Knieschwamm des Rindes.

Schon mancher Landwirt lvird diesen Fehler bei seiner Kuh bemerkt haben. Die Ursache ist allemal im Druck zu suchen. Befinden sich an der Krippe nach unten unegal hervorragende Fundamentsteine im Stalle, so kommt es nach der Ausmistung bei unbequemer Lage der Kuh leicht zur Quetschung des Vorderknies und zur Ent­zündung. Außerdem erzeugt jeder harte Stoß oder Schlag, der mit oder ohne Absicht gegen das Vordcrknie aus­geführt wird, eine gleiche Entzündung, sowie sie auch er­zeugt werden kann, wenn das Knie bei einem Sturz ans hartem Boden gedrückt wird. Anstrengende Arbeit zählt - nicht zu den Ursachen. Wird nun die erste Entzündung der Haut und des Unterhautbindegewebes sowie nament­lich der Gelenkkapsel, des Schleimbeutels und der Sehnen­scheide des Zehenstreckers, welche Teile oft alle mit affi- ciert sind, nicht beachtet und sachgemäß, behandelt, so

entsiehen mit der Zeit Verdickungen und Verhärtungen, weiche unter dem NamenKnieschwamm" bekannt sind. Die Behandlung fordert vor allen Dingen Abstellung fortwirkender Ursachen, ioie sie im harten ünegalen Stall­boden und hervorragenden Ecken der Fundamentseiten- wände gegeben sind.' Sodann besteht sie.in anfänglichem Kühlen mit bloßem Wasser oder mit Benutzung der sog. Bnrow'schen Lösung, welche aus gleichen Teilen Blei- zncker und Alaun, von jedem ein 'Eßlöffel voll rn zwei Liter Wasser, besteht. Noch besser bewähren sich An­striche von nassem Lehmbrei, die jedesmal erneuert werden, wenn die alten Anstriche trocken geworden sind. Letztere brauchen nicht jedesmal abgewaschen zu werden, sondern sie bröckeln von selbst ab, wenn die frischen darüber gestrichen werden. Das Kühlen wird nur einige Tage fortgesetzt. Sobald die erhöhte Wärme verschwunden ist,^ was man durch Vergleich mit dem andern Knie leicht be­merkt, wird mit dem Kühlen ausgese-tzt. Ist der Fehler- schön zum Schwamm gediehen, so ist das Knie kalt und gefühllos, das heißt, das Tier reagiert nicht auf Drücken. Tie Geschwulst erreicht manchmal die Größe einer Doppcl- fanst und ist ein großer Schönheitsfehler. Sie ist entweder gleichmäßig fest oder elastisch weich, in welchem Falle sie dann Gelenkwasser enthält. Ist der Schwamm groß, so hindert er die Kuh im Liegen, wo sie dann öfter das Bein ausstrecken muß. Zu heilen ist der veraltete Knic- schwamm schlecht. Eine Operation führt selten zum Zweck. Man kann resorbierende Jodoziniment-Ejnrcibungen mit Zuhilfenahme von Bandagen versuchen. Qnecksilberein- rcibnngen lasse man wegen möglicher Vergiftung fort.

Lokales.

Ter Papicrgcldumlauf hat sich in der Woche bis 15. Mai ans 62 676,8 Millionen Mk. vermehrt, darunter 48 947,5 Millionen Reichsbanknoten und 13 729,3 Millionen -Darlehenskassenscheiiie.

Eittuahmcrnckgang bei der Post. Die vor­liegenden Ergebnisse der beiden ersten Wschen, die seit der Erhöhung der Postgebühren vergangen sind, reisen einen Rückgang der Reichspost von 25'bis 30 Prozent -