ArteiiMeiiber flr den Monat Moder.

Gegeben von der land- und hauswirtschaftlichen Korrespondenz in Ziegelhausen, Amt Heidelberg.

Das Jahr 1921 ist ein ausgesprochenes Trockenjahr geblie- oen, und nur sehr wenige Gegenden haben auch nur annähernd normale Niederschläge zu verzeichnen.

Auf dem Felde war die Ernte früh beendet, aber die ganzen Feldarbeiten mutzten ruhen, weil die Trockenheit die Erde steinhart machte und jede Saat unmöglich machte. In den meisten Gegenden sind denn auch nur wenig Stoppelsaaten möglich gewesen, und wo nun endlich Regen gekommen, werden sie in größter Eile nachgeholt. Die Wintersaaten müssen in diesem Monate durchgeführt und beendet werden. Die Beize mit Uspulun ist umso nötiger, je ungünstiger die Saatzeit ist. Dazu kommt nun die Kartoffelernte, die auch schnell durchge­führt werden mutz, damit die Industriegegenden zeitig und ge­nügend mit Kartoffeln beliefert werden können. Kohlrüben, Möhren, Ruükeln müssen sorgfältig eingemieret werden, da sie in Verbindung mit Stroh als bestes Wintrrfutter dienen müs­sen. Leerwerdende Felder werden gedüngt und in rauhe Furche gelegt.

Die Wiesen werden nach Möglichkeit gewässert. Stellen­weise werden sie neu angesät werden müssen. Die Abzugsgrä­ben werden gereinigt, moosige Stellen abgeeggt und gedüngt. Jede Wiese mutz bis spät in den Herbst hinein abgeweidet wer­den.

Im Garten kann man in diesem Jahre nicht nach der Regel arbeiten, sondern mutz sich nach der abnormen Witte­rungsanlage richten. Man säe noch Pastinaken, Möhren, Pe­tersilien, Kerbel, Spinat, Radieschen und Feldsalat. Selbst wenn einzelne Sorten nicht mehr keimen sollten, ist nichts ver­loren, sie kommen dann im Frühling um so zeitiger. Das Ein­räumen der Gemüse für den Winterbedarf beginnt. Winter­kohl bleibt an seinem Platze stehen. Kohlrabi, Wirsing, Kraut, Rosenkohl werden in vielen Gegenden geschützt werden müssen, doch warte man mit dem Einlegen, bis die ersten starken Fröste kommen. Beete, die jetzt nicht mehr bepflanzt werden sollen, werden stark gedüngt und rauh umgegraben. Latrinendung, Kainit und Thomasmehl sind gerade jetzt vorzüglich zu ver­wenden.

Die Pferdezucht muh ganz besonders gepflegt werden, densn sie gehört zu den rentabelsten Zweigen der Landwirt­schaft. Ein Landwirt, der sich heute auf Viehzucht einstellt, wird dadurch auch die kommenden schweren Zeiten Lberstehen können. Zuchtstuten und Füllen haben noch ausgedehnten Weidegang, jedoch laste man sie morgens nicht auf die Weide bis Tau und evtl. Reif abgetrocknet sind.

Für das Rindvieh geht das Grünfutter in diesem Jahre unheimlich früh zu Ende. Man sorge vor allem für tüchtige Strohvorräte, denn daran herrscht jetzt noch kein Mangel. Hat man diese, so wird ein tüchtiger Landwirt auch so viel dazu be­kommen, daß er seinen Bestand durchwintern kann, das aber ist in diesem Jahre die Hauptsache.

Die Schweine finden in diesem Jahre gute Waldweide. Es gibt heute noch viele Orte, welche ihren gesamten Schweine- besiand in den Wäldern weiden lasten könnten, wenn sie nur einen Schweinehirten anstellen wollten. Sonst werfe man dis Schweine nicht hälbgemästet auf den Markt, sondern halte sie so lange, wie es eben möglich ist.

Die Ziegen werden im Oktober bockig und müssen zum Bock gebracht werden. Ein gutes Bockmaterial ist von größter Be­deutung und sollten hier die Gemeinden, wenn nötig, helfend eingreifen.

Das Geflügel dürfte die Mauser bald beendet haben. Je bester jetzt gefüttert wird, um so mehr Wintereier gibt es. Zar­tere Rasten schütze man vor Erkältungen und lasten sie morgens nicht zu frühe ins Freie. Frühe Kücken, besonders Italiener, Hamburger und Elsässer beginnen zu legen.

Auf dem Bienen stände mutz die Einwinterung beendet werden. Man untersuche genau, ob genügend Wintervorräte vorhanden sind. Heidehonig soll den Bienen restlos genommen und durch Zucker ersetzt werden.

Ans Mg SauttWfr Papiere».

Eine lustige Erzählung zur Weinzeit von August Lämmle.

.Ich Jörg Sauerzapf bin meiner Tag ein Weinwirt gewesen in des Heiligen Römischen Reiches guter Stadt Reutlingen und Hab den Reifen oder den Besen ausgesteckt an meinem Haus. Ich Hab mein« Hantierung oder Gewerbe ehrlich getrieben und recht, wie ein Christenmensch tun soll, sintemalen als es ja um das Master keine unehrliche Sache ist. Der Wein ist dem Menschen geschenkt als eine heilsame Artzenei zu vertreiben die bösen Geister des Trüb­sinns, wie denn geschrieben stehet: Der Wein macht fröhliche Leute. Sintemalen mir der Wein viel Gaudium bereitet und Genuß, so will ich für Kind und Kindeskind zu einem Unterricht und zu einer Lehre aufschreiben, was ich über unseren Wein erfahren und was mir unsere guten Nachbauren von Tübingen und Pfullingen in Lieb und Freundschaft darüber gesagt und zu wissen getan.

Als unser lieber Herrgott noch auf Erden wandelte von einer Stadt zur andern, lehrete und allerlei Zeichen tat und Wunder, kam er auf eine Zeit nach Metzingen im Schwabenland. Schult­heiß und Rat Ser Stadt, die Edlen und die ganze Gemeinde nahmen ihn auf mit hohen Ehren, beherbergten ihn gar wohl, buken auch Fladen und Strauben und liehen es an nichts fehlen, also daß unser Herrgott, als er weiterzog, ihnen einen Wunsch freigab oder ee»l Mtte, s» «it nicht aus der Weis' war, wollt er's ihnen be­währen. Nun liegt das Städtlein Metzingen nit fernab dem Ge­birge. Der Boden ist gar rauh, und der Ort wird von kalten Winden heimgesucht, so daß an den Gehängen wohl Schlehen wuchsen und Hagenbutzen und Wacholderbeeren die schwere Menge, aber kein Wein. Wollten sie Wein haben, so mußten sie ihn mit ziemlichen Unkosten hersührcn auf der Achs von Eßlingen oder aus dem Unter­land.

Der Tod und der Wein.

Von Lessing.

Gestern, Brüder, könnt ihr's glauben?

Gestern bei dem Saft der Trauben,

(Bildet euch mein Schrecken ein!)

Kam der Tod zu mir herein.

Drohend schwang er seine Hippe,

Drohend sprach das Furchtgerippe:

Fort, du teurer Bacchusknecht!

Fort, du hast genug gezecht!

Lieber Tod, sprach ich mit Tränen,

Solltest du nach mir dich sehnen?

Sieh, da stehet Wein für dich!

Lieber Tod, verschone mich!

Lächelnd greift er nach dem Glase:

Lächelnd macht er's auf der Base,

Auf der Pest, Gesundheit leer;

Lächelnd setzt er's wieder her.

Fröhlich glaub' ich mich befreiet.

Als er schnell sein Drohn erneuet.

Narre, für dein Gläschen Wein Denkst du, spricht er, los zu sein?

Tod, bat ich, ich macht' auf Erden Gern ein Mediziner werden.

Latz mich: ich verspreche dir Meine Kranken halb dafür.

Gut, wenn das ist, magst du leben.

Ruft er. Nur sei mir ergeben.

Lebe, bis du satt geküht,

Und des Trinkens müde bist.

O! wie schön klingt dies den Ohren!

Tod, du hast mich neu geboren.

Dieses Glas voll Rebensaft,

Tod, auf gute Brüderschaft!

Ewig mutz ich also leben,

Ewig! denn, beim Gott der Reben!

Ewig soll mich Lieb' und Wein,

Ewig Wein und Lieb' erfreun!

Als drum die Metzinger einen Rat gehalten, waren sie eins ge­worden, unseren Herrgott uni Wein zu bitten, und sprachen:

»Ach, lieber Herr, es ist ein gar trucken und karg Leben um Brot und Salz, und ein Tröpfchen Wein möcht Alten und Jungen. Kraft geben und Mut in bösen Tagen, dazu einem gottsfürchtigen Rat ein feines Ingenium bei allem Fürhaben, wär auch wohl vonnöten, so man einen Weinkauf trinken muß. Weil Du drum die Gnad ge­habt und uns eine Bitt sreigegeben, so wöllen wir gar gehorsamst supplizieren, Du wöllest unsere Sommerhalden segnen, daß wir dort Wein pflanzen möchten, wie unsere Nachbauren zu Neuffen und zu Auwcn."

Unser Herrgott nahm die Bitte gnädig an, und da er gesehen, daß unter ihnen keine Schlemmer und Demmer und nasten Vögel (Trun­kenbolde) wären, so willfahrte er ihrem Wunsch und versprach ihnen den Wein.

Da er nun eine Zeit bei ihnen gewesen, nahm er Urlaub, zog weiter und kam nach Reutlingen, was eine freie Reichsstadt ist und wo viel wohlhabende Burger, Kaufleute, Gerber und Färber drinnen wohnten.

Es war aber das ganze Regiment der Stadt in den Händen der alten Geschlechter. Diese großen Hansen aber hatten unseres Herr­gotts wenig acht, stürzten sich auch seinetwillen nicht in große Un­kosten und ließen ihm durch den Weibel ein gering Losament (Unter­kunft) anweisen in einer Herberg beim Stadttor, darin die Gartknecht (Landstreicher) pflegten zu bleiben.

Es war aber auf diese Zeit von Metzingen ein Burger, so ein Weber gewesen, seiner Hantierung halber nach Reutlingen gekom­men und gab es los im Gasthaus, wo die Edlen und Fürnehmeu beisammen saßen, wie unser Herrgott wär bei ihnen gewesen und hätt ihnen verliehen, daß sie Wein bauen möchten auf ihren Som­merhalden.

Da horchten die Geldsäcke auf, riefen einen Rat zusammen und beschlosten, ein Uebriges zu tun und unseren Herrgott zu festieren, damit er sie auch begäbe mit Wein. Als sie aber hingingen, nach ihm zu sehen, da war er schon weggegangen.

Da ordneten sie flugs zween Ratsherren ab, daß sie ihm nach- reiseten, ihn zurückzuholen. Diese erreichten ihn zwischen Kirchen- tälessurt und Lustenau und brachten mit fein gedrechselten Worten Entschuldigung und Einladung vor. Da sie aber damit kein Glück hatten, so probierten sie es und baten unser» Herrgott, er möchte ihnen auch geben wie denen von Metzingen, daß sie Wein möchten ziehen.

Unser Herrgott sagte es ihnen zu; des sie wohl kontent (zu­frieden) waren und wieder heimzogen.

Die Boten (Apostel) aber und der heilige Petrus waren des un­zufrieden, daß er den Reutlingern auch verliehen, Wein zu bauen, und meineten, die Blaumeisen und Kanalienvögel und Heringsbän­diger (Färber, Gerber, Kaufleute) hätten den Wein nicht verdient.

Da unser Herrgott gar fein lächelte und sagte:Laßt gut sein, lieben Brüder, er ist auch darnach!"

Es hat somit der Reutlinger Wein seine eigene Geschichte und ist von besonderer Art. Derhalben ist auch der Wein weit ins Reich hinein berühmt, was man schon aus denen Schnurren bemerken kann, die darüber im Schwang gehen. Der's an den Tag gebracht, hat ein wenig mit dem großen Messer geschnitten, und es gehört ein starker Mann dazu, sie zu glauben.

Wenn in Reutlingen ein reich Weinjahr gewesen, so ist guter Brauch, daß die Mannen des Abends nach dem Schweiß und der Mühe des Tages, ein Krüglein davon einnehmen oder drei. Da ist ein Gesetz von Ampts wegen und zum gemeinen Besten, daß der Meßmer von St. Märgen (Marienkirche) des Nachts um zwei die große Glocke anschlage zu einem Zeichen für die Ehefrauen, daß sie ihre Männer auf die andere Seite legen, damit ihnen der Wein nicht ein Loch zum Magen hinausbeiße.

Wo bas aver versaumpt würde, so kann man des anderen T°°«i den Schaden wieder heben, wenn man etwas Pfullinger oder TL binger Wein zu sich nimmt, der eine zusammenziehende Krall r>^. und das Loch wieder schließt. ^

Auch soll solcher Wein die Kraft haben, daß ein Schoppen i. man ihn zwischen eine Pfullinger Tochter und einen Neutlinm Sohn hineinstellt, diese zwei zusammenbringt, was bei der natürlick»» Abneigung sonst nicht möglich wäre. ^

Fremde und Schwächlinge vertragen den Reutlinger Wein nicht Dem berühmten kaiserlichen Feldmarschall, hem Prinzen Eugeniuz wurde bei einem Besuch in Reutlingen ein Becher vom feinsten der Pfalzgraf geheißen, gereicht, da lief ihm die Katz den Buckel hinauf- denn er war solchen Tranks nicht gewohnt. Er lehnte drum einen zweiten Trunk ab und sagte: .Gute Leute, bleibt mir vom Leib. Ich will lieber noch einmal die Feste Belgrad einnehmen, als noch eia Becherlein von Eurem Wein!"

Solcher Schnaken und Schnitz könnte man zur Kurzweil noch viel erzählen; wer nach Reutlingen kommt, schaue fleißig um, n>« ein Besen steckt, da kann er sie erfahren. Es ist aber mit dem Reut­linger Wein wie mit allen verschmachten Dingen: Er ist bester alz sein Ruf.'

(Aus .Bunte Geschichten, Märchen und Schwänke) von August Lämmle. Verlag von Strecker und Schröder, Stuttgart.)

Für die Schriftleitung verantwortlich I. V.: W. Rudolpht Calw

Druck und Verlag der A. Lelschläger'schen Buchdruckerei.' CM

Nachmittagskleider.

/selbst im kleinsten Städtchen erscheint man zu Kaffee. >^>und Teegesellschaften gern ein wenig festlich angezogen. Allerdings sind auch die Nachmittagskleider im großen ganzen sehr einfach gehalten und wirken nur durch Stoff- und Mach, art eleganter, als die Mantelkleider. Wir bringen heute eine besonders gute Auswahl. Das beliebteste Material ist Wolltrikot, weicher Wollvelours und Serge. Dazu kommt noch Samt, Velvet und Seide, die allerdings sehr teuer ist, Wolltrikot ist billiger und fällt sehr hübsch, und das ist beson­ders bei Len einfachen Kleidern sehr wichtig. Der weiche Fall des weiter und länger gewordenen Rockes mit Tunikateilen

L 1406- Kleid mit leichter Stickereiverzierung. Großes Ullstein. Schnittmuster in Größe I, II u. III sowie bUgelbares Ullstein - Hand- arbeitsmuster (einfach! U V140S mit genauer Beschreibung hierzu erhältlich.

L 1397. Einfaches KM mit einseitiger Stickerei. Großes Ullst«in..Schmttmust« in Größe I. II und UI l°»u bllgelbares Handarbeitsmuftn (doppelt) L «NM mit Beschreibung hierzu erhalt»»

L 1398. Kleid mit Treffen und Schärpengürtel.

Großes Ullstein-Schnittmuster mit genauer Beschreibung m Größe l, II und III erhältlich

oder überhängenden Zipfeln entscheidet. Besonders way g ist das auch bei einseitig abgeschrägten Schürzentenen, neuesten Nuance der Wintermode. Man zeigt p^w'ch ... Vorliebe für einseitige Garnituren nicht nur im ^ochchi - sondern auch für Besatz oder Einschnitt der Bluse. Iw gensatz dazu stehen Rundgarnierungen. So markierrz , Beispiel Tressenbesatz oder aUtechender Stoff einen oder zieht sich unterhalb der Gürtellinie in mehrfachen y über den Rock. Diese Machart eignet sich auch vorzüglich z Verlängern der Kleider. Gs ist überfliilsig zu sagen. Kragen und Aermel damit übereinstimmen müssen, un g Wirkung zu erzielen. Man sieht nämlich hin und auch Tellerkragen aus Pikee oder Leinen an som 9 dunkel gehaltenen Wollkleidern. Auch die uerme raschen durch Vielseitigkeit der Form. Es vier , ^ ein Viereck aussehende Kimonoärmel, blusigbausche verschnürte Manschettenärmel, vor allem aber bewährten Pagodenärmel in weiter Form. Als neu i satz spielt neben Stickereiverzierungen und Tressen denftanse in verschiedensten Breiten eine grM ^

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