Wirtschaftlicher Wochenüberblick.

Geldmarkt. Die Valutabesserung schreitet langsam fort. 7':-c Frcilaa stand die deutsche Mark in Zürich auf 11.35 gegen 10.: 3 am Tage vorher und 9.80 Rappen vor 14 Tage». Die Zins­sätze sind flüssig. Der Privatdiskont in Berlin und Frank­furt stellt sich auf 4pi Prozent.

! Börse. Eine untcrnehmnngssrohere Stimmung ist in Berlin und Frankfurt wieder einqekehrt. Sie wurde zurückgcsührt auf eine vorübergehende Abschwächung der Markvaluta im Aus­land und die daraufhin erfolgte Befestigung der Devisenkurse an de» deutschen Plätzen. Ais die Valuta aber wieder sich erholte, blieb die Haussestimmung bestehen und es setzten auf dem stark ermäßigten Kursniocau ' aller Umsatzgebiete, besonders in den Spekulationspapieren, Steigerungen ein, die beispielsweise bei Türkischen Tabakakticn 200 Proz. ausmachten. Es ha! übri- s gens nicht den Anschein, als ob die neue Hausse lange Vorhalten würde. Die festverzinslichen Anlagemerte notierten unverändert: Kriegsanleihe mlt 79,75, 4proz. Württemberger mit 88, Schatz- anweisungcn mit 100.

Produktcumarkt. Die Haberpreise haben wieder angezogen. Die Spekulation ist wieder stark in dem Artikel, vertreten. Ge­schobener deutscher Haber wird setzt an der Pariser Börse ge­handelt. Die Preise stellten sich zuletzt in Berlin wieder auf 240 Mk. der Zentner. Fn Heu ist das Geschäft sehr still ge­worden. Stroh ist schwer verkäuflich. Die Nachfrage nach Hülscnfrüchten hat aufgehört. Fm Hopfcngcschäft herrscht Ruhe bei unveränderten Preisen.

Warenmarkt. Der Zusammenbruch der Franksurtsr Früh­jahrsmesse, die unerhört flau verlief, obgleich die Aussteller riesige Anstrengungen machten, ließ erkennen das; selbst die für die Lebensführung notwendigen Waren nur noch zu wesentlich billigeren Preisen gekauft werden. Textilstoffe und Häute fal­len 'weiter stark. Bei Großviehhäuten machte es neulich in München 60 Proz. aus. Die letzte Berliner Wollauktion hatte zwar noch teilweise feste Preise, aber keine Käufer. Bezahlt wurde der Zentner Lammwolle mil 17002450, Mutterwolle mit 22003200 Mk.. Merino,volle 3300, Schmutzwolle 1800-2600

Mk. Die Kohlcnpreise ziehen weiter an, was die Textil­

industrie erheblich belastet. Gleichwohl sind an der letzten Stutt­garter Garnbörse Baumwollgarne um 20 Mk. pro Kilo, .Ge­webe um 1.502.50 Wk. pro Nieter zurückgeczangen. Die letzte Londoner Wollauktion hatte einen Preisabschlag um 20 Proz. In der Metallindustrie bleiben die Preise mit Rück­

sicht auf die Kohlenpreise hoch.

Bichmarkt. Das Umsichgreifen der Maul- und Klauenseuche droht zu einer Katastrophe zu werden. Ein ordentlicher Markt­verkehr ist nicht mehr möglich. Ferkel kosten »och etwa 180

bis 200 MK.

Holzmarkt. Die Schwankungen in den Schnittwarenpreisen dauern an. Fm übrigen macht der Beruhigungsprozes; im Holz- aeschnft weitere Fortschritte, da die Käufer sich gegenüber Rund. ' Holz Zurückhaltung auferlegen. Gleichwohl trat eine leichte Be­festigung der Preise zutage. . ,

Ktutigavt, 16. Mai. (B etriebsrätewahl.) Die Arbeiterschaft der Firma Robert Bosch A.-G. hier wählt als Betriebsrat 8 Mitglieder der Unabhängigen und 3 Mitglieder der Kommunistischen Partei-

Stuttgart, 16. Mai. (Obstmarkt.) Gestern kamen die ersten Rotenbcrger Kirschen auf den Markt. Die Nachfrage war stürmisch. Die Preise werden sich txprans- sichtlich im Rahmen der vorjährigen halten. Die Ernte verspricht reichen Ertrag. Die unterernährten und er­schöpften Birnbäume haben einen großen Teil des An­satzes abgcstoßcn, Aepfel stehen vielversprechend, ebenso Zwetschgen und Pflaumen. Das Ungeziefer ist mit Ent­schiedenheit zu bekämpfen, es droht überhand zu nehmen. Salat und Gemüse stehen vorzüglich.

He-elfiugeu,.16. Mai. (Krach.) Am Himmelfahrts­tag zog nachmittags eine größere Gesellschaft unter Klän­gen einer Musikkapelle in eine hiesige Wirtschaft. Dic aufgeräumte Stimmung der Teilnehmer steigerte sich nach etwa Islündigem Aufenthalt zu einein gewaltigen Krach. Schuld daran waren lt.Unterst Ztg." Differenzen mit dem Wirt wegen der angeblich zu hohen Mostpreise. Fenster, Gläser und Krüge wurden zerschlagen, so daß dem Wirt ein ziemlicher Schaden erwächst. Tie auf­geregten Himmelfahrtsgäsle zogen, darauf lärmend und schimpfend in d asWaldhorn", wo beim Erscheinen des Landjägers eine 'neue Rauferei begann, in deren Ver­lauf der Landjäger blank zog und einige unruhige Most- köpse nachdrücklich bearbeitete. Als er dabei doch noch in Bedrängnis geriet, gab er aus seinem Tienstrevolver einen Schreckschuß ab, durch den einer der Beteiligten in den Arm getroffen wurde. Nnn konnte zur Feststellung der Radaubrüder geschritien werden.

Esslingen, 15. Mai. (Ein Anschlag auf eine

rzb er g er-V ersam mlnn g.) Am Freitag abend twranstaltete die hiesige Zentrnmspartei in- Kugels Fest­saal eine Versammlung, in der Erzberger sprach. In dem überfüllten Saal mögen mehr als 2000 Personen gewesen sein. Erzberger sprach zwei Stunden. Sodann begann die Anssprache. Gegen »F10 Uhr wurde von der Straße aus durch ein Fenster eine Handgranate ge­schleudert, die im Kleiderabtageranm platzte. Tie Split­ter drangen zum Teil bis ans das Podium herein, ver­letzten aber niemand. Ter Saal war sofort in dichten Rauch gehüllt. Die Versammlungsteilnehmer stoben aus­einander. Von dem Täter hat man keine Spur. Tie Versammlung war schon vorher durch eine leidenschaft­liche Opposition schwer gestört worden.

Brackenheim, 16. Mai. (Unabhängige Bau­ernpartei.) Tie Unabhängige Bauernpartei des Be­zirks stellte Siadtschultheiß R n P P-Kleiugartach und Abg. Dr. Wolfs als Kandidaten für die Landtagswahl ans. Ueber ein Zusammengehen.mit dem Bund der Landwirte schweben Verhandlungen.

Pfttllirkgen, 16. Mai. (Weiblicher Straßen- cäuber.) Am Himmelfahrtstag in der Frühe ging ein etwa 17 Jahre aller Fabrikarbeiter, der Nachtschicht hatte, vom Geschäft ans der Kunstmühle seinem Hei­matort Betzingen zu, als er von einer etwa 24jährigen ledigen Frauensperson eingefallen wurde. Er rief um Hilfe. Zum Glück kamen drei junge Leute von Reut­lingen des Wegs, die die Täterin esnsingen und auf die hiesige Polizeiwache verbrachten. Den fehlenden Geld- beNI fand man am Tatort. Die Straßenränberin ist i e im daher. Allgäu geborene ledgie Fabdnlarbeilew Math. ' r

Stuttgart, 16. Mai. (B etriebsrätewahl.) Die Arbeiterschaft der Firma Robert B o s ch A.-G. hier wählt als Betriebsrat 8 Mitglieder der Unabhängigen und 3. Mitglieder der Kommunistischen Partei.'

Estlrrrgerr, 15. Mai. (Ein Anschlag auf eine E r z b er g c r-V er s a mm ln n g.) Am Freitag abend veranstaltete die hiesige Zentrumspartei in Kugels Fcst- saal eine Versammlung, in der Erzberger sprach. In dem überfüllten Saal mögen mehr als 2000 Personen gewesen sein. Erzberger sprach zwei Stunden. Sodann begann die Aussprache. Gegen Z/i 10 Uhr wurde von der Straße ans durch ein Fenster eine Handgranate ge­schleudert, die im Kleiderablageranm platzte. Die Split­ter drangen zum Teil bis aus das Podium herein, ver­letzten aber niemand. Der Saal war sofort in dichten Rauch gehüllt. Die Versammlungsteilnehmer stoben aus­einander. Von dem Täter hat man keine Spur. Die Versammlung war schon vorher durch eine leidenscha^- liche Opposition schwer gestört worden.

Brackcnheim, 16. Mai. (Unabhängige Bau­ernpartei.) Die Unabhängige Bauernpartei des Be­zirks stellte Stadtschnltheiß R a p P-Kleingartach und Abg. Dr. Wolfs als Kandidaten für die Landtagswahl auf. Ueber ein Zusammengehen mit dem Bund der Landwirte schweben Verhandlungen.

Pfullingen, 16. Mai. (Weiblicher Straßen- ränber.) Am Himmelfahrtstag in der Frühe ging ein etwa 17 Jahre alter Fabrikarbeiter, der Nachtschicht hätte, vom Geschäft auf der Kunstmühle seinem Hei­matort Betzingen zu, als er von einer etwa 24jährigen ledigen Frauensperson angefallen wurde. Er rief um Hilfe. Zum Glück kamen drei junge Leute von Reut­lingen des Wegs, die die Täterin eMingen und auf die hiesige Polizeiwache verbrachten. Den fehlenden Geld­beutel fand man am Tatort. Tie Straßenränberin ist die im bayer. Allgäu geborene ledgie Fabdrikarbeiterin Mail». p . ,

Das badische WaPPem

Nach der Umwandlung des Großherzogtums in den Freistaat Baden wollte die neue Regierung auch das schöne alte Staatswappen umgestalten lassen, indem vor allem die. monarchischen Abzeichen: Krone, Wappen­mantel und Ordenskette entfernt wurden. Zwei hervor­ragende Kenner des Wappenwesens (Heraldik) wurden da­mit beauftragt, Professor Töppler und Professor Hupp in SchlerAheim bei Münden. Das Wappenbild und die silbernen Greifen als Schildhalter sollten beibehalten wer­den. Töppler starb. Die von Hupp vorgelegten Ent­würfe fanden aber bei der Regierungskommisfron nicht ungeteilten Beifall. So wurde am 29. November v- I. ein Preisausschreiben für ein Staatswappen, ein großes und ein kleines Dienstsiegel erlassen. Darauf ist bis 1. Februar eine Reihe von Entwürfen emgegangen. Tie Preisrichter kamen aber zu dem Ergebnis, daß keiner den Anforderungen entspreche. Es scheint, als ob der alte Sinn für die Formen und die Sprache des Wap­pens unserer Zeit verloren gegangen sei. Namentlich wußte kein Entwurf die Lücke auszufüllen, die durch die wegfallende Krone entsteht. Dem Vorschlag Hupps, cm die Stelle der fürstlichen die Volkskrone zu setzen, wie beim bayerischen und hessischen Wappen geschehen ist, konnte die Preisrichterkommission mit Recht keinen Ge­schmack abgewinnen. So wurden denn auch nicht die ansgesetzten -Preise vergeben, sondern nur einige An- erkennungs- und Trostpreise verteilt. Es soll nun unter badischen Künstlern ein neuer Wettbewerb ausgeschrieben werden. >

Baden.

Karlsruhe, 16. Mai. Die Franenabgeordneten des. Landtags haben einen Antrag über die Versorgung der Bevölkerung mit Einmachzucker eingebracht.

Karlsruhe, 17. Mai. Heute trat die Landessynode nochmals zu einer kurzen Tagung zusammen.

Karlsruhe, 16. Mai. Die von der Vertreterversamm- lung der bad. Zentrumspartei ausgestellte Liste der Reichs- tagSkandidaten beginnt mit folgenden Namen: Rechts­anwalt und SLadtrat Fehrenbach-Freibnrg, Landwirt Karl Dietz-Radolfzell, Reichsfinanzminister Tr. Wirth-Frei- burg, Gewerkschaftsseneiär Ersiug-Karlsruhe, Bürgermei­ster und Laudivirt Aut. Damiu-Wageuschweud-Eberbach, Handiverkskammcrprüsideut Stadtrat Malermeister Jsen- mann-Bruchsal, Frau Klara Philipp-Pforzheim, Fabrik­besitzer Ggi vau Dyck-Oeflingen bei Säckingen, Bür­germeister uud Landwirt Fackler-Bleibach, Postmeister K. Lchu-Furtwangen.

Karlsruhe, 16. Mai. Bei der Badischen Sicherheits­polizei fand vor einigen Tagen ein Lehrkurs zur Ausbildung in der ivafscnlosen Verteidigung 'kunst statt. An dem Kurs nahmen Sicherhcitslente aus allen Abteilungen der Sicherheitspolizei teil; er wurde von dem bekannten Münchener Lehrmeister der waffen­losen Verteidigung D. Rüger geleitet. Tie Mannschaften wurden unterrichtet in Gewandheitsbewegungen, Geistes­gegenwartsübungen und in der praktischen Anwendung der für den PolizeiMenst von Rüger bcgonders ansgebauten Tschintsin-Methode.

Karlsruhe, 16. Mai. Tie Beamten des Landespreis­amts haben in Singen ein Schicbcrnest für Arznei­mittel ausgehoben. Kokain im Wert von 12 000 Mk. wurde beschlagnahmt.

Pforzheim, 16. Mai. Ter Bürgerausschuß hat am nächsten Montag über eine Nachsorderiing von 10 Mil­lionen Mark für Baukostenzuschüsse zu beschließen.

Heidelberg, 16. Mai. Bei (Upelheim wurde der Zimmermeister Michael Kramer von einem Automobil überfahren und gelötet.

Mannheim, 16. Mai. Ter Konsumverein gibt in einem Inserat bekannt, daß die Schuhwaren um 10 Prozent billiger verkauft werden als seither. Auch Hülsensrüchte und andere Artikel sind im Preise bedeut>"'d herabgesetzt worden.

Mannheim, 16. Mai. Der.seltene Fall, daß das Schöffengericht aus Zuchthausstrafe erkennt, hat sich in einer Per letzten Sitzungen -ereignet. Ter Taglöhner Georg Hoffmann aus Ludwigshasen. ein gewerbsmäßiger Dieb, hatte Postpakete im Werl von 1000 Mk. entwendet und bei seiner Verhaftung aus Vo.kswehrleute geschossen und einen verletzt. Einschließlich einer noch zu verbüßen­den 3jährigen Zuchthausstrafe wurde er vom Schöffen­gericht zu einer Gesamtstrafe von 3 Jahren 4 Monaten .Zuchthaus verurteilt.

Siegclsbach (Amt Sinsheim), 16. Mai. Tie Maul- und Ä.anenseuche ist uun auch hier ausgebrochen, ferner in Asbach, Neckarelz und Neidenstein.

Villingen, !6. Mai. Wie dasBill. Volksbl." 'mel­det, sind die Stammanteilc oer Gesellschaft Waldhotel an die Tuttlinger Orttkcanlenk.sise verkauft wodcn. Der Kaufpreis soll isi» Millionen betragen.-'Damit wird Bil­lingen sein letztes großes'Kurholel verlieren.

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Vermischtes»

Z-itungsverkauf. DieFrgnkf. Ztg." erfährt,' die Thyssen­gesellschaft, in deren Besitz erst dieDeutsche Allg. Zeitung" in Berlin übergegangcn ist, habe nun auch das bedeutendste Zentrumsblatt, dieKölnische Bolkszeitung" ausgekauft. Auch andere große Blätter sind im laufenden Jahr von der Gesell-- schaft erworben worden.

Neue Schiffe. In Hamburg lief am 14. Mai ein neuer großer Fischdampfer vom Stapel, ein weiterer von 8000 Tonnen wurde sogleich in Bau genommen. Diese Dampfer werden wohl von den Verbündeten beansprucht werden, da nach dem neuesten Regierungsabkommen für die Privatschifsdampser, die Deutsch­land belassen werden, neue für die Entente gebaut werden müssen.

Betriebscinstellung. In Jena wird nach demBerl. Lokal- anzeiger" ab 1. Juni der Straßenbahnverkehr wegen der hohen Unterbilanz eingestellt. Es sollen nur noch einige Wagen nach den Vororten fahren, um den Arbeiterverkehr aufrecht zu er­halten.

Schwer bestrafte Schieber. Das Wuchergericht in K ö ln ver­urteilte wegen Preistreiberei de» Kaufmann Karl Krämer aus Boelcrheide bei Hagen i. W. zu einem Jahr Gefängnis und 100 000 Mk. Geldstrafe, den Kaufmann Ernst Müller in Köln zu 6 Monaten Gefängnis und 50 000 Mk. Geldstrafe, den Gastwirt August Fritzen in Koblenz zu 1 Fahr Gefängnis und 100 000 Mk. Geldstrafe, den Agenten Jakob Reuter zu 1 Jahr Gefängnis und 100 600 Mk. Geldstrafe, den Grubenbesitzer Franz Ernst in Siegen zu einem Fahr Gefängnis und 200 OM Mk. Geldstrafe und den Buchhalter Wilhelm Henrich in Siegen zu 10 000 Mk. Geldstrafe. Die Angeklagten haben dem badischen Staat angehöriges Hceresgnt, dessen Berkaufswert von Ernst auf etwa 300 000 Mk. geschätzt wurde, zu verschieben versucht und schließlich der Eisenbahndircktion Köln für mehr als eine Million Mark angcboten. Dabei sind Beamten 50 006 Mk. Bestechungsgelder angeboten worden. Eine noch strengere Be- strafung hat das Gericht lediglich mit Rücksicht auf dic bis­herige 'Unbescholtenheit der Angeklagten nicht eintretcn lassen. Das Wuchergericht Kaiserslautern verurteilte den Bräucrei- direktor Iaenisch wegen Schleichhandels zu 18 Monaten Ge­fängnis sowie 150 000 Mk. Geldstrafe.-

Was ist ein Neger wert? Aus dem besetzten Gebiet wird

derDeutschen Tageszeitung" gemeldet: Am Tag nach dem Einrückcn der französischen Truppen kam ein französischer Unter­offizier in Begleitung zweier Schwarzen zu einem Deutschen

und verlangte einige Zimmer für einen Offizier. Der deutsche fragte, ob der Soldat einen Ausweis habe: er bitte, daß ihm keine farbigen Franzosen ins Quartier gelegt würden. Unter Drohungen vcrli:s; der Unteroffizier das Hans und andern Tags wurde der Deutsche vor den französischen Oberst gerufen, der

ihn wegen der Schwierigkeiten, die er bei der Einquartierung

gemacht habe, zu 800 Mark Geldstrafe verurteilte uud ihm die Bezeichnungfarbige Franzosen" untersagte. Es sei ütss cine Beleidigung der Franzosen, ein Neger sei übrigens Mehr­wert als zehn Deutsche.

Heiligsprechung. In der reich geschmückten Peterskirchr in Rom fand dic Heiligsprechung von Gabriele Ad als. ata und der Margarete Maria Alacoque statt. Der Zeremonie wohnten 43 Kardinäle, zahlreiche Erzbischöfe und Bischöfe, das diplomatische Korps, die Prälaten und Würdenträger des Vatikans bei.

Str ik von Gerichlsbcamtm. LautLoknlkorrcspondenz" habt» die Gcrichtsbcamten Oesterreichs die Arbeitseinstellung be­schlossen.

Die Zeit der Diebe. Der österreichische Staatssekretär skr das Eruährungsweseu erklärte in der Nationaloersammlung, 1er Schleichhandel' habe in Oesterreich einen unerhörten Umfang an­genommen. Fm letzten Jahr seien aus Eiseubahnsenduiigcu allein etwa 120 060 Zentner Zucker gestohlen worden, wobei der Schlenh- hiUidel über 60 Millionen Kronenverdient" habe.

Hinrichtung. In B a le n e i c n n e s (Nordfrankreich) wurden am >ö. Mai 4 Personen hingerichtet, die den Deutschen wahrend der 4s3e>'ij-n»q Pen Aufenthali von französische» Soldaten (Spio- ncnH. die sich dort versteckt hielten, verraten haben sollen.