Au5 den Keimst.

WilSbad, den 14. April 1920.

Torfgewinnung aus dem Wildseemor. Mit größter Beunruhigung verfolgen die Bewohner des Enztales die immer wieder austauchenden Gerichte, daß die Regierung beabsichtige, der augenblicklichen Stimmung eines Teils der Bevölkerung nachgebend, das hochgelegene Wildseemoor zur Torfgewinnung heranzuziehen. Waren es vor Jahrzehn­ten die Bestrebungen, das Moor für Holznutzung dienst­bar, d. h. durch Entwässerung den Boden urbar zu machen, die die Bevölkerung des Enztales durch Hochwasserkata- strophen büßen mußte, so war es in den 90iger Jahren, al» Pionierkompanien Wege schufen und Drainagen an­legten, das 90er Hochwasser, das diese Unmöglichkeit er­neut bitter vor Augen führte und zum Perbauen der An­lagen Anlaß gab. Das diesjährige Hochwasser wird all­gemein auf die Vermorschung dieser Verbauungen im Hoch­moorrevier zurückgeführt und es ist kein Wunder, wenn bei dem enormen Gefall der Enz und der dadurch erhöh­ten Hochwassergefahr sich alle Bewohner energisch gegen eine derartige Anlage aussprechen. Konnten früher Jahr­zehnte im Enztale vergehen, ehe der Schreckensruf ertönte Das Moor tritt aus!", so würde die Bevölkerung jedes Frühjahr einer solchen Katastrophe entgegensetzen müssen. Ganz abgesehen von den oben beschriebenen Umständen würde bei der für die Torfentnahme nötigen Entwässerung des Moors der von der Natur geschaffene, durch das Hoch­moor als Aufsaugschwamm der Winterfeuchtigkeit gebildete Stausee ganz wesentliche Einbuße erleiden, mit anderen Worten: um einen kurzen Raubbau auf minderwertiges Brennmaterial würde die heute mehr als je für unser Land s» notwendige weiße Kohle vernichtet werden. (Schw.Merk.)

Turn tag. Am Sonntag, den 9. Mai findet hier ein Gauturntag des Unteren Schwarzwaldgaues, verbunden mit Gauturnfahrt statt, woran voraussichtlich eine größere Anzahl auswärtiger Turner teilnehmen werden.

Letzte Nachrichten.

München, 13. April. In der heutigen Sitzung deS Wahlgesetzausschusses verwahrte sich Ministerpräsident Dr. von Kahr dagegen, daß ihm von Blättetn wie der soz. Münchner Post" Aeußerungen zugeschrieben werden, die eine Möglichkeit der Trennung von Nord -und Süddeutschland angedeutet haben sollen. Er habe immer die Ueberzeugung vertreten, daß die.Trennung vom Reich für Bayern eine verderbliche Vereinsamung bedeuten würde. Er habe aber keine Veranlassung, von der Anschauung abzngehen, daß die Einwohnerwehr eine Grundfrage der staatlichen Ordnung in Bayern sei.

Die Gefahr -er versprengten Banden.

Münster in Wests., 13. April. Nach einem Bericht von militärischer Seite haben sich ehemalige Rotgardisten ins Wuppertal und seine Umgebung geflüchtet. Es herrscht infolgedessen überall große Unsicherheit. Das Raubgesindel ist teilweise vornehm gekleidet und oft nicht einmal der deutschen Sprache mächtig. Die ge­samte Bürgerschaft und die Mehrheit der Arbeiter hat das ganze Treiben satt. Eine Wasfenabgabe hat im Wuppertal kaum stattgesuuden.

Budapest, 13. April. In dem Prozeß wegen der Verschwörung gegen das Leben des Reichsverwesers wur­den alle vier Angeklagte znm Tode verurteilt, aber vom Reichsverweser zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt.

Kopenhagen, 13. April. Nach einer Meldung ans Reval ist der erste Zug aus dem Innern Rußlands in Narwa eingetroffen.

Die Jugendämter. Zn richterlichen Mitgliedern der württ. Jugendämter werden die dienstaussichtführenden Amtsrichter am Sitz der betreffenden Aemter berufen.

Brotpreiserhöhnng. Ter Reichsrat hat die Er­höhung des Brotpreises von 1.40 Mk. aus 2 Mk. be­

schlossen. Der Zuschlag auf den Grundpreis der Kar­toffeln wurde von 2.50 auf 5 Mk. erhöht. Durch das neue Prämiensystem und die hohen Preise für auslän­disches Getreide hat die Reichsgetreidestelle einen Abmangel von 4,7 Milliarden Mk., wovon 1,7 Milliarden aus das Reich übernommen werden. Die Reichskartosfelstelle verzeichnet eine Mehrausgabe von etwa 770 Millionen. Der Mehlbreis wird auf 103 Mk. der Doppelzentner er­höht, die von den Kommunalverbäudeu zu zahlende Ver­gütung außerdem auf 92 Mk.

Stuttgart, 13. April. (Verein cvangl. Or­ganisten.) Ter Verein evangl. Organisten Württem­bergs wählte den Stiftsorganisteu A. S t r e b e l-Stutt- gart zum Vorstand an Stelle des verst. Prof. Heinrich Laug. In den Ausschuß wurde gewählt Pros. Schäf- s e r-Heilbroun und Musikdirektor K i m m e r l e-Stuttgart.

Allmersbach, OA. Backnang, 13. April. (Zusam­menstoß.) Der Amt§diener,Schnabel wurde nachts von einigen Burschen aus Uuterweissach, die er wegen Lärmens zur Ruhe verwiesen hatte, angegriffen. Er mußte von seinem Seitengewehr Gebrauch machen, wobei der 21jährige Gottlieb Schaal tödlich verletzt wurde.

Die Frankfurter Messe. Die französische Besetzungsbehörte gab dem Messeamt in Frankfurt a. M. die Zusage, daß der Messe vom 2. dis 11. Mai keine Hindernisse in den Weg gelegt werden sollen.

England und die Donau. Englands Versuche, die ganze Donauschisfahrt zu beherrschen, nehmen immer greifbarere Ge­stalt an. Eine englische Kapitalistengruppe hat NAch Wiener Blättcrmeldungen Verhandlungen anaekniipft wegen Beteiligung an der Donandampfschiffahrts-Gesellschast, der süddeutschen Do- naudampfschiffahrts-Gesellschast und der ungarischen Fluß- «nd Seeschiffayrtsgesellschast.

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am Donnerstag, den 16. April 1920 nachm. 5 Uhr.

Tagesordnung:

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2. Erwerbung des Hotel Palmengarten.

3. Neuregelung der Teuerungszulagen der Gemeinde­beamten und Angestellten.

4. Verschiedenes.

kekanntmsdiung.

Bezugscheine für Brikett von Karl Tubach werden von heute mittag 2 Uhr ab abgegeben.

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Die Abgabe der Brot-Karten erfolgt am Donnerstag, den 15. April 1920.

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