der Richtungen haben keinen EinFnp ans die tollen wca)- efn mehr. DerVorwärts" schreibt, die .Herrschaft der wilden Horden müsse gebrochen werden; jedenfalls sei das Einrnckcn der Reichswehr das kleinere Hebet.

Esicir, 3. April. Eine Versammlung der Vertreter des GewerkvcreinZ der christlichen Bergarbeiter forderte die Negierung auf, mit aller En!schiedenheit der Pöbetherrschaft im Rnhrgcbiet ein Ende zu ma­chen und den Ausrührern nicht weiter enlgegcnznkommen. General v. Watter dürfe nicht aüberusen werden.

Aus dem Weg von Berlin nach Essen sind innerhalb des Ausruhrgebiets 2 0 Millionen Mark ver­schwunden.

Essen, 1. April. Einem Ausruf des Zentralrats zu­folge findet nachmittags 3 Uhr in Essen eine Vollver­sammlung aller Vollzugsrate des Industriegebiets Rhein­land-Westfalen statt, um zu beschließen, ob der Gene­ralstreik auf Grund der Erklärung der Negierung und der nachfolgenden Verhandlungen in Münster aufgehoben werden soll.

Paris, 3. April. Im Bolschasterrat berichtete Ge­neral Rollet, der Vorsitzende der feindlichen Ueber- wacüungskommission in Berlin, über die Vorgänge in Berlin. Er erklärte, es sei unmöglich, weil gefährlich, den Deutschen die Verstärkungen der Reichswehr im Ruhr­gebiet zu gestatten. , . ,

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Maßrcgclrmg Wangcnh.ims.

Berlirr, 3. April. Ter preußische Landwirlschastsmi- nister Braun hat den Vorstand der Pommerschep Land­wirtschaft auch, fordert, Frhrn. v. Wangen heim, den bekannten Vorsitzenden des Bundes der Landwirte, zur unverzüglichen Niederlegung seines Amtes zu veranlas­sen, weil Wangenheim nicht abgeneigt gewesen sei, das Landwirtschaftsministerinm unter der Herrschaft Kapp zu übernehmen.

Berlin, 1. April. Der Abgeordnete Garnich (D. Lolksp.) hat au die preußische Slaatsregierung die An­frage gerichtet: Nach einer anscheinend amtlichen Mit­teilung war die Untersuchung über die Steuererklärung Des früheren Reichs i.-rauzminifters Erzberger be.c t? vor einigen Wochen nahezu abgeschlossen. Ist die preu­ßische Staatsregiernng in der Lage, nunmehr über das Ergebnis dieser Untersuchung Auskunft zu geben?

Gcneralswechscl in Oberschlesten.

Berlin, 3. April. DemLokalanzeiger" zufolge ist der kommandierende General des 6. Armeekorps, Le- quis, ans Anlrag des Neichskommissars für das un­besetzte Schlesien seiner Sie l mg enthoben worden. Sein Nachjolger soll der badische General v. Horn werden.

Neuer Lberpräfiderrt in Ostpreußen.

Berlin, 3. April. Nach demVerl. Tageblatt" ist zum OberprSsidenwn van Ostpreußen der demokratische Abgeordnete Justiz'.at Tr. ch i e h r-Jnsterburg ernannt vordem

Essen, 1. April. Der Rote Zentralrat verbot in einem Aufruf an alle Zeitungen Westfalens und des Rhein­lands den Abdruck des von den Christlichen Gewerk­schaften veröffentlichten Protestes gegen den Generalstreik.

Ter Streit um ven Kaiser.

Haag, 3. April. Die Verbündct.'n haben d:r holländi­schen Negierung auf deren Note über die (wiederholt ver- veigerte) Auslieferung des Kaisers Wilhelm geantwortet, > sie die Stellung Hollands annehmen, daß sie aber Holland verantwortlich machen müßten, wenn der Kai­ser seinen neuen Aufenthalt in Toorn (Prov. Utrecht) verlasse und dadurch den Verbündeten nene Schwierig­keiten erwachsen würden.

Tie Wünsche der Tiroler.

Wien, 3. April. Eine Abordnung des Landesrats und der Landesregierung Tirols übergab gestern dem Staatskanzler Renner die Beschlüsse des Landesrats, worin Zur Ueberwindnnp des E rn ä h rn n g s n o t - stands besonders der wirtschaftliche Anschluß Tirols an das Deutsche Reich gefordert wird. Renner erklärte, zurzeit sei die Republik an den Frieden von St. Germain gebunden. Tie gegenwärtige Bewe- wegung auf Abänderung des St. Germainer Friedens sei völlig aussichtslos. Tie Lage Oesterreichs wie deS Deutschen Reichs durch eigenmächtige und vorschnelle Abmachungen noch mehr zu erschweren, liege nicht im Interesse der Republik. Ter einzige znm Ziel führende Weg sei, daß Deutsch-Oesterreich sich an den Völker­bund wende, um dem Land und Volk die wirklich le­bensfähige Grundlage zu sicherm Er werde die Be­schlüsse des Landesrats der Botschafterkonwrenz unter­breiten. Um den Auftraggebern und der öffentlichen Mrinuna des Landes zu genügen, fragte die Abordnung

kei den "fremden Missionen wegen eines Empfangs ans sie erhielt aber bisher keine Antwort.

Streik in Lothringen.

* Paris, 1. April. Havas meldet aus Metz, die Bergarbeiter und Metallarbeiter haben für den 1. April einen neuen Tarif verlangt und, da ihnen bis jetzt noch keine genügenden Vorschläge zngcgangen seien, für den 1. April den Streik erklärt.

Das Home-Rule-Gesetz angenommen.

London, 3. April. Das Unterhaus hat das Gesetz der Selbstverwaltung für Irland mit 348 gegen 94 Stim­men in zweiter Lesung angenommen. Im Laufe der Erörterung erklärte Carson, Ulster würde sich ver Par- lmnente bedienen, so gut es irgend möglich sei, Lloyd George sagte, er glaube, daß im Laufe der Zeit eine Einigung zwischen Nord- und Sndirland und zwischen Irland und GroßüritcnWien herbeigeführt werde könne.

Streik in Kopenhagen.

Kopenhagen, l. April. Nachdem die Bäcker- und Konditorgesellen, Buchbinder, Metallarbeiter, Sattler und Tapezierer, Be? arbeitcr und andere Arbeitergruppen ge­mein bereits ' e Arbeit niederlegten, haben auch die Drucker der ' chtsstehcnden Zeitungen heute morgen die Arbeit .gestellt. Von morgen ab werden mir noch radikale und sozialistische Zeitungen erscheinen. T-ie 'Lostbedienstetrn, die Telegraphen- und TelePhonangestell- tcn, die Straßenbahner und Eisenbahner stellen morgen nach 12 Uhr den Betrieb ein.

Wie ^Politiken" meldet, hat die Regierung die Ein­berufung neuer Truppen angeordnct. Tie in Ko­penhagen stehenden Truppen sind mit scharfen Patronen oersehen worden.

Brüssel, 1. April. Die belgische Nationalbank hat vom 1. April ab den Bankdiskont von 3 Vs auf 4^2 Pro­zent erhöht.

DeutschlandsWasteubcstände".

Die englische Preise verbreitet ein Reutertelegramm anS ParA, wonach die interalliierte Kommission in der Umgegend Berlins allein 3500 leichte Feldgeschütze gefun­den habe, Nwbrend insgesamt 12 000 Geschütze bisher in Deutschland entdeckt 'worden seien, wozu noch 6000 ge­brauchsfertige Flugzeuge kämen. Dabei dürfe Deutschland nach den Bedingungen des F-riedenZvertrags gegenwärtig nur 204 leichte Feldgeschütze und überhanvt keine Flug­zeuge haben. Diese Entdeckung, führt das Reutertele« rran'in. fort, hätten zusammen mit andern Nachrichten, -oalche die französischen Behörden empfangen hätten, beträchtliches Mißtrauen gegenüber dem Wunsche der deutschen Negieung geweckt, Truppen in das neutrale Gebier zu senden. Man neige dazu, in dieser Bitte nur einen netien Versuch Deutschlands zu sehen, seinen Ver­pflichtungen zu entgehen. Deutschland habe nicht nur keine Schritte getan,, um seine Streitkräfte in der fest­gesetzten Zeit d. h. innerhalb der nächsten 13 Tage -- ans 200 000 Mann zu verringern, es habe überhaupt so gut wie nichts unternommen, um rund 36 Paragraphen des Friedensvertrags auszusühren, deren Zeitgrenze be­reits abgelaufen sei.

Deutsche Nationalversammlung.

Ei U-MM" n"-

Es folgt dis zweite Beratung eines Gesetzentwurfs betreffen» Aburteilung von hochv.'rräl.rM.n Nutern.hmr» l-o n März 1920:

Abg. Schutz-Bromderg (D.natl.Bp.) hat gegen oen iHMN-Ulen Inhalt des Gesetzes nichts einzuwenden, beantragt aber, die Ab­stimmung in den Formen vorzunehmen, die für eine Verfassungs­änderung vorgeschrieben sind.

Regierungsseitig wird dem widersprochen, da» das Gesetz eine l Verfassungsänderung bedinge.

Abg. Vryerle (Bayerisch« Bp.) ist derselben Meinung, ebenso Abg. Dr. Cch» (U.S.P.).

Der Antrag Schultz wird abgelehnt und das Gesetz in zweiter und dritter Lesung angenommen.

Abg. Dr. Haas (D.d.PO berichtet über die Ausschußverhand- lungen betreffend dis Erteilung der Genehmigung zur Verhaftung des Abg. D. Trant». Der Ausschuß ivar der Ansicht, daß das Recht der Nationalversammlung, die Immunität der Ab­geordneten auch bei politischen Vergehen zu wahren, in diesem Fall nickt anzuwendcn sei. Das Volk auf der Straße verlauge die Auslieferung.

Abg. Warmuth (D.natl.Bp.): Der Beschluß des Ausschusses be­deutet einen Bruch mit dem Brauch des Hauses. Material über den Fall Traut» liegt dem Hause absolut nicht vor. Die Tä­tigkeit Liebknechts und Traubs ist doch nicht zu vergleichen.

Abg. Graf Dohna (D.Bp.): Wir legen der Verfolgung der Kappisten keine Hindernisse in den Weg, aber mir wollen auch nicht von der Praxis des Hauses abweichen.

Abg. Geyer-Leipzig (U.S.P.) bittet, den Ausschußantrag al>- zulehncn.

Abg. Schulz-Bromberg beantragt nament iche Abstimmung, bei der auch der Reichskanzler und mehrere Minister mitstimmen. Einige Demokraten stimmen gegen den Antrag. Dieser wird schließlich mit 145 gegen 71 Stimmen, bei 7 Stimmenthaltungen angenommen. '

Darauf vertagt sich das Haus aus 14. April. ) ( ! : st?

Eirrberufnng des Lan-wirtsHaflsrats.

Berlin, 3t. März. Ter deutsche Landwirtschastsrat ist von seinem Präsidenten, Freiherrn v. Schorlemer-Lie- ser, zu seiner 48. Plenarversammlung auf den 20. und 21. April nach Berlin cinberufen.

München, 31. März. Der Staatsanwalt in Hof suchte die Strafverfolgung de? unabhängigen Abgeordneten Blum tritt ivegen Hochverrats bann Landtag nach.

Wiederherstellung Ungarns.

Budapest, 31. .März. Die ungarischen Truppen sind in das von den Rumänen besetzt gewesene, jetzt wieder ge­räumte Gebiet vorgerückt. Im Finanzausschuß er­klärte der Finanzminister, er sei gegen die Inanspruch­nahme von ausländischem Kredit für Lebensmittel usw., dagegen sei ein solcher wünschenswert, um die Werte schaffende Arbeit in Gang zu bringen. Allerdings müsse man das Ausland über die wirkliche Lage Ungarns cmf- tlären.

i Die Krise in Dänemark.

Kopenhagen, Ter König hat auf dis Ulsma'um der Gewerkschaften aeantlUürtet. daß er kinen Staatsstreich

verübt habe. Er wünsche die Abhaltung der Neuwahlen und ein Ministerium, das den Wahlen entipreche. Nach eeiner Unterredung des Königs mit dem soz. Minister, Staumng wurde der Generalstreik auf Mittwoch Mit­tag verschoben.

Das neue Ministerium hielt gestern abend beim Köwg die erste Sitzung ab und unterschrieb das Finanzgefetz und andere vom Reichstag angenommene Gesetze. Tic Reichstagssrattionen berieten heute vormittag.

Tie sozialdemokratische Partei hat den Abgeordneten Marott, der mit dem König in dem Wunsch über- eiustimmt, daß in N o r d sch l c s iv i g wcitcrgelendc An­sprüche zu Ungunstcn Deutschlands erhoben werden sol­len, aus der Partei ausgeschlossen.

Griechischer Gouverneur in Koustantiuopcs.

Athen, 31. März, Die Regierung trifft Maßnahmen für die Besetzung Adrianopels und Ost-Thraziens. Die Blätter berichten, daß der griechische Verkehrsminisrer Papavastasiu zum Gouverneur von Konstautinopel er­nannt worden sei. ^ ,_

München, 31. März. Ter Landtag hat das Gesetz über die Uebernahme der Eisenbahnen durch das Reich angenommen- .

l Aus dem Rnhrgcrcket.

Düsseldorf, 31. März. Gestern abend wurde in der l'egend von Dinslaken gekämpft, auch mit Artille­rie. In Düsseldorf und Dinslaken wurden Flugblätter verteilt, die ausfordcrn, in die Rote Armee einzutretcn. Vorgestern drangen 250 Mannn rote Truppen in Düssel­dorf ein, bemächtigten sich der Stadtverwaltung und er­preßten von den Banken etwa 50 000 Mk., sie wurden aber wieder aus der Stadt hinansgedrängt. Mail bemerkt, iaaß die roten Truppen auch dort sich von der Front zn- rückziehen.

Der Vollzngsrat in Essen hat die Massen nicht mehr fest in der Hand. In den nordöstlichen Vororten wurde mit der Abgabe der Waffen begonnen. In Mül­heim a. R. dauert der Generalstreik an. Bisher er­hielten die roten Truppen 350 000 Mk. von der Stadt.

Elberfeld, 31. März. In Elberfeld und Remscheid herrscht der Generalstreik. Bisher wurden etwa 1000 Gewehre cibgcliefert. Die Bürgermeister von Oberhan­sen, Remscheid und Mülheim sind von den Roten ab­gesetzt worden, der Oberbürgermeister von Duisburg hat sich unter den Schutz der Belgier begeben.

Münster i. W., 31. Mürz. Im ganzen Industrie­gebiet ist der Generalstreik ansgebrochen mit Ausnahme der Bezirke Hagen und Hamm. Die Sprengung der Eisenbahnbrücke bei Dorsten ist nicht gelungen. Tic Union" bei Dortmund ist gewaltsam stillgclegt. In Recklinghausen wurden von Banken 46000 Mar! erpreßt. In Buer (Wests.) erschien eine Bande ans Essen mit 12 Todesurteilen gegen die Führer der. Mehrheitssozialdemokraten und der Unabhängigen.

Kiel, 31. März. Auf der Insel Fchrmarn haben die Radikalen die Oberhand gewonnen und Gewalttätig­keiten verübt.

Kopenhagen, 31. März. In der heutigen Sitping der Gewerkschaften wurde der Generalstreik für nächsten Dienstag beschlossen. ;

Jellicses Vorschlag für ci'''e kanadische Flotte.

London, 31. März. DerEcvnomist" meidet, daß Lord Jellicoes Bericht über die kanadische Fwttenfrage zur Verteidigung der Küsten Kanadas drei leichte Kreu­zer, einen Torpedobootszerstörer, 12 Torpedoboote, 8 Tauchboote und 1 Tauchboot-Mutterschiff Vorsicht. Ter Bericht empfiehlt ferner für den Fall, daß Kanada be- fchließt, zur See mit dem britischen Reich znsammenzu- arbeiten, den Ban von einem Schlachtschiff, zwei leich-» ten Kreuzern, sechs Zerstörern, vier Tauchbooten und zwei Minensuchern. : .i i ck

Verhaftung von Sinn Feiner«.

London, 31. März. Bei einem nächtlichen Stkciszng in dem Gebiet der irischen Stadt Londonderry wurden viele Sinnfeiner, darunter 80 Führer, verhaftet, ebenso das Unterhausmitglied Sweeney. j

Wilson lehnt die Frievensverkündigung ab. !

London, 31. März. DieTimes" melden, Wilson habe der demokratischen Partei im Repräsentantenhaus zu erkennen gegeben, daß er die Entschließung, die die Wiederherstellung des Friedensznstands zwischen Deutsch­land und Amerika fordert, ablehnt. Sollte die Ent­schließung doch angenommen werden, so würde er sich weigern, den Friedenszustand zu verkünden.

Streik der BanernT,

Berlin, 31. März. LautVossischer Zeitung" droht die Oberhessische Bauernschaft für den FE, daß unverantwortliche Elemente die Ordnung und Si­cherheit in den Städten stören und von dort ans Un­ruhe auf das Land tragen, mit dem Liefer streik.

DasLoch im Westen" bleibt offen. DlD.

Berlin, 31. März. Die feindliche Rheinlandskom-' mission hat die deutschen Verordnungen über die Kontrolle der Wareneinfuhr über die Westgrenze ausschließlich der Lebensmittel- und Materialsendungen für die Besatzung^- truppen genehmigt. Die Ausnahmen für die Lieferun­gen an das Besatzungsheer sind aber derart weit gefaßt, daß sie die deutsche Kontrolle hinfällig machen können; überdies sollen über Elsaß-Lothringen, das Saargebiet und Luxemburg nach wie vor unerwünschte Waren her­einkommen können. Frankreich, das die Ein- und Ans- fuhrfrage seit Juli v. I. hinauszögerte, hat nun zu wirtschaftlichen Verhandlungen sich bereit erklärt. Von ihrem Ergebnis wird es. abhängen, ob die Schließung des Lochs im Westen möglich sein wird, die eine Voraus­setzung für die Besserung der deutschen Valuta ist.

Berlin, 31. März. Das Abschiedsgesuch des Ge­nerals Reinhardt ist vom Reichspräsidenten, der ihm volle Anerkennung anssprach, nicht genehmigt worden. Reinhardt wird demnächst die Kommandostellen und Truppen der Reichswehr besichtigen. -