' Bern, 3. Febr. AuD Paris wird gemeldet, Mir» lerand wies in der Botschafterkonserenz darauf hin, daß Deutschland eine Menge Kohlen abliefere, deren Qualität bedeutend geringer sei als die­jenige», die es sich abzuliefern verpflichtet hat. Eine Note, welche diese Tatsache feststellt, ist an die Alliierten abgegangen.

Amsterdam, 3. Febr. Nach demTelegraaf" meldet dieTimes" aus Washington, nachdem die Besprechung der republikanischen und der demokratischen Senatoren gescheitert sei, sei der Beitritt Amerikas zum Völkerbund ausgeschlossen.

Washington, 3. Febr. Tie republikanischen Führer beschlossen, sich mit den Demokraten dahin zu verstän­digen, den Friedensverkrag in der kommenden Woche neuerdings in öffentlicher Sitzung zu erörtern.'

Paris, 3. Febr. (Havas.s Clemenceau ist am Mon­tag für zwei Monate nach Aegypten gereist.

Saure Trauben.

Washington, 3. Febr. Der englische Geschäftsträger Lindley gab für den abwesenden Botschafter Grey dem Staatssekretär die Erklärung ab, Großbritannien have nicht die Absicht, eine neue Anleihe in den Verewig­ten Staaten aufzunehmen, es wünsche vielmehr, seine Schulden zu vermindern.

Ter Krieg im Osten.

Paris, 3. Febr. In der Nacht zum Montag ist der Frieden zwischen Esthland und Sovjetrußilani, in Kraft getreten. . -

London, 3. Febr.Morningpost" berichtet aus War­schau, der polnische Gesandte in London habe die pol­nische Regierung verständigt, daß! Lloyd George sich ge­weigert habe, Polen im Kampf gegen die Bolschewisten Hilfe zu leisten. Er habe zu verstehen gegeben, daß er sich einem Frieden zwischen Polen und den Bolschewisten nicht widersetzen werde.

Nach *Daily Mail" erklärte der bisherige Vertreter Japans in Irkutsk, Kalo, Japan wünsche, wenn es nicht dazu gezwungen werde, keinen Kriegs mit den Bol­schewisten, aber es wolle die transsibirische Eisenbahn n einem leistungsfähigen Zustand erhalten.

Helsingsors, 3. Febr. Aus England trafen. 5 Eisen­bahnwagen Lebensmittel ein, die für die englischen Ge­fangenen in Rußland bestimmt sein sollen. Die bolsche- uvistischen Behörden nahmen die Sendung all der Grenze in Empfang. ' !

Die Jungtürken bewaffnen sich.

London, 3. Febr. Reuter meldet aus Konstantinopel, daß die Nationalisten am AMtwöch voriger Woche ans den Wafsenlagern in Gallipoli 80 000 Gewehre, 500 000 Patronen und-'33 Maschinengewehre entnommen und wahrscheinlich nach der asiatischen Türkei gebracht haben. Ter national-türkische Ausschuß erklärte, daß.die Türkei Deutschland treu bleiben werde.

Widerspruch der Araber.

London, 3. Febr.Times" meldet, daß die Palästina wwohnenden muselmanischen und katholischen Araber in stner Denkschrift an den Papst gegen die jndensreundliche iritische Politik in Palästina und insbesondere gegen ne Erklärung Balsours, daß Palästina daH Land ) e r Juden sein müise, Einspruch erhoben haben.

Berlin, 3. Febr. Die militärischen Bildungsanstalten sollen in bürgeAiche Erziehungsanstalten umgewandelt Er­den. Obeistudienrat Tr.' Kersch enste'iner-München ist zur Durchführung der Umwandlung nach Berlin be­rufen worden. ft,

Brüssel, 3. Febr. Tie belgische Nationalbank wird in einigen Tagen das Zinkgeld ein ziehen und dafür neues Nickelgeld in Umlauf setzen. .-ft.,,.

Prozeß ErzbergerHelfferich.

Berlin, 3. Febr. . In der heutigen Sitzung wird eilt Telegramm des zuständigen Gerichtsarztes verlesen, wo­nach der Zeuge August Thyssen so leidend ist, daß er die Reise nach Berlin nicht antreten könne.

Es kommen die Fälle Dvmbrowski und Angerle zur Sprache und der Fall der sächsischen Serumwerke. Tr. Helfferich bemerkt dazu, Erzberger habe in der Zeit der schlimmsten Zuckernot. den sächsischen Serumwerken Zucker zugemiesen zur Herstellung eines Keuchhusten mit­tels. Dabei habe er aber verschwiegen, daß er finanziell an der Sache beteiligt sei.

Berlin, .D Febr. Nach derB. Z. a. M.""- beab­sichtigt Reichsftnaiizminister- E rzb erg er an den Be­ratungen des Steneransschusses der Natiöttalversaynnlnnc, am 5. Februar teilzunehmen. .

Die Lage der Kohleiiversorgung.

AnS Württemberg wird uns geschrieben:

Wie von der Wnrtt. Breimstoffstelle in einer Presse­konferenz mitgeteilt wurde, sind die Aussichten der Koh­lenversorgung geradezu niederschmetternd.' Die günstige milde Witterung hat noch über die letzten Tage hinweg geholfen. Auch in Gegenden, die nahe an den Bergbau gebieten liegen, sind die Verhältnisse trostlos, so daß große Industries« auch dort stillgelegt werden mußten oder vor der Stillegung stehen. Erst in den nächsten 14 Tagen wird die Not voll iij die Erschei- nun-- treten, die durch das Hochwasser und die Eisen­bahnerstreiks verschärft wurde. Seit einer Woche ist der Rheinweg wieder offen, Kohlen sind unterwegs, die Leistungsfähigkeit der Wasserstraße beginnt sich zu heben, aber nun setzen die ganz ungeheuren Lieferungen von Koh­len an die Entente ein. Württemberg erhielt im Januar für Industrie und Hausbrand 82500 Tonnen, ^ ^ im November waren es 111500, im Dezember 114EU(! i Tonnen. Gegen dem Jahr 1918 bedeutet dies ein ! Weniger von 90000 Tonnen in einein Monat, die Ge- l samtzusuhren im Jahre 1919 fand gegenüber 1918 um f 41 Prozent zurückgegangen. Ter Prozentsatz an m>n- i derwertiger Kohle ist zurückgegangen. Der Kohlenvoc.at I der württ. Eisenbahnen reicht nur noch für 11 Tage, im letzten Monat noch für 18 Tage. Trotz des Notprv- gramms ist es kaum möglich, ^ie Elektrizitäts- und Gas­werke noch zu beliefern. Ebenso trostlos ist cs in i er ganzen Baustoffindustrie. Ter. Regierung ist es gelungen, ans Böhmen jeden Monat kleine K.ohlenmengen , herei n- zubekommen, allein Pas Tezember-Hocknvasser -hat gerade die Kohlengruben stillgelegk, die Württemberg beliefert haben, so daß im Januar 60 Prozent dieser böhmischen j Kohse in Wegfall kommen. Tie HauSbrandbeliefermig

kkkedaiP.

Vs» Mior ZelMe!.

»n-r vet Stacht war und beKegt. Er sah sich wie-'

-der in der Burgkastelle und die ewige Lorups schwebte über der sHerzogin Haupf wie damals, und wie er auf seine Gebieterin zu- 'Przen wollte, hatte sie das Antlitz der Waldfrau und lachte ihm .Höhnisch ins Gesicht; und wenn er frühmorgens von seine f«treulager aufsprang, hörte er sein eigen Herz pochen und das sWort Frau Hedwigs: s) Schulmeister, warum bist du kein Kriegs- >rnann worden? verfolgte ihn, bis die Sonne hoch am Himmel stand oder der Anblick Benedictas eS verscheuchte. ' - . .

Oft warf er sich ins kurze schstrellende Gras am Abhang' und , überdachte die letzten Monate; in lauternder Schärfe der Alpen-' j luft prägten sich Gestalten und Ereignisse klar vor seinem Denken, !es peinigte ihn das Gefühl, dag er sich zag und scheu und töricht .benommen und nicht einmal die.Ausgabe geläkt, eine Geschichte zu .erzählen, wie Herr Spazzo und Praredis.' Ekkehard, du bist la- ,cherl-ch geworden, sprach er höhnisch leite zu sich selber und ver- . meinte dabei, er müsse an den Felswänden sein Gehirn anrennen.

Darum war Wehard noch nicht reif skst.dle klärenden Won-, :nen der Einsttmkeit. - Der haftende Eindruck vergangenen Leids ! tat seine seltsam« Wirkung; wenn er in seiner Höhlenstille saß,

^ glaubte er Stimmen zu hären, di« spottend mit mm plauderten ! von törichten Hoffnungen und den,Täuschungen der Welt, Flug und Ruf der Bügel klang ihm wie kreischender Schrei der Dämo­nen mcd sein Gebet half nicht dawider.

- ' ES war eine weiche würzige Späisomwernächt, er wollte sich auf sein einfach Lager werfen, da schien der Mond in scharfem Glanz die Höhle an, zwei weiße Wolken zogen langsam einander nach, er hörte, wie sie zueinanoer sprachen, und die eine Wolke

- war. Fra« Hadwig, die andere Praxedis. Ick- will doch sehen, wie di« Ruhestatt eines flüchtigen Toren aussieLt. sprach die vordere, weihe Wolke und streifte eilend über die Scheitel der wagrechtem

.Wände.und stand gegenüber der Höhle über dem Kamor, dank? .senkte sie sich «ieder zu den Tannen, die talab in unzäbligen Rei­he» standen: Er -st erftrief die Walke, greifet den Fcevler! und die Tannen wurden lauter Mönche, tausend und .ibertaAsend. und wurden lebendig und zogen wimmelnd aus und begannen die Ab­hänge des Wildkirchlems zu ersteigen, psalmend unk rutenschwin- aend da sprang Ekkehard schaudernd auf und griff stinen Speer > itzt war es, als wenn Irrlichter aus der Höhlentst-ie vorhupf­ten: hinaus aus den Alpen! rief e? hinter ihm alle'Adern fie­berten, da rannte.er fort über den schmalen Steg an den dräuen­den Felsüberhängen hinaus in die Nacht wie ein Verzweifelter. Noch stand die zweite Walke beim.Mond: Ich kann dir nicht helfen/ sprach sie mit Praxedis' Stimme, ich weiß den Weg nicht . ck. - - Er rannte- bergab, das Leben war ihm eine.Qual, und doch tastete er am abspciugenden Boden und stemmte den Speer ein/ um nicht hinabzustüc.nni und den heckailkleiicrnden Spukgestalten' in die Hanse zu fallen. , -

-.'".Der nächtliche Rutsch den Sohentwis! hinab war ein Kinder­spiel gegen dieses Klimmen; über schwindelnden Abgrund, der Gefahr unw-ss-nd, kam er zu Twist. Die Ziegen stürzen dort in zerschmetterndem Fall zu Tale, wenn !ie die Augen von Gras und Berghang weg zuwhalsbrechenden 'Schlucht wenden. H >

ist- Jetzt stand «r unten; da lag geheimnisvoll lockend der grüne Seealpsee- vom MoMicht vmzittert. Van den verfaulten Stäm­men am Ufer ging ein gespenstig Scheinen. Es ward trüb vor .EKlhardS ML Nimm tni mich au fl rief er, mein Herz ivill Ruhel

Sr ranM hinein tn dt« still« glatt« Flut, -*> aber der Badert

laich nicht unter ihm, wohltätig kühlend drang ihm des BergsoeS Frische durch Mar! und Bein. ;

Schon stand er bis an die Brust im Wasser, da hemmte er seinen Schritt. Wirr schgute er auf, die weißen Wolken waren verschwunden, vom Mond in Duft zerlLst, traurig prächtig funkelte Stern an Stern ihm zu Häupten.

In kühn phantastischer Linie schwang die Möglisalp ihren bis zur höchsten. Höhe grasumwachsenen Gipfel mondaufwärts; ihr zur Linken ruhig u. ernst das durchfurchte Haupt des Alten Mann, zur Rechten aus gedoppeltem Eisfeld sich emportürmend die grau« Pyramide des Säntis, Zacken und Felshörner ringsum wie furcht­bare Schrecken der Nacht. Da kniete Ekkehard aus Len'Steinboden des Sees daß'ihm die Flut über dem .Haupt znsamrnenschlug, dann tauchte er wieder auf und stand unbeweglich die Arme hcch erhoben wie ein Beter. ' . j

Da ging ein stecheüd-rr Schmerz durch Ekkehards Gehirn, di« Berge um ihn tanzte» und schwankten, sausendes Getön strömte' durch die Wälder, aufsü-äumte der See, viel tausend werdende Frösche in schwarzen Käulquappengestalten wimmelten in den Wogen . . . Aber in tauiger Schöne stieg die Gestalt eines Weift des empor und entschwebte bis zum Gipfel der Btöglisalp; dort, saß sie im samtweichen Grün und strich das Wasser aus dem lauft gen, triefenden Haar und flocht sich einen Kranz aus Alpenblu-! men und rang ihr felszelbes Gebäck, draus entströmte perlender! Wasserfall uns strömte stärker und ström-te wilder und wirbelt« die Maid mit den feuchten Augen rauschend hinab in den See. j ... Als Ekkehard des andern Tages erwachte, lag er in seiner Höhle, von fiebrigem Frost durchschüttelt in den Knien todmüde Zerbrochenheit. i l

: Die Sonne stand in der Mittagshöhe. ft

! Benedicta huschte draußen.vorbei und sah ihn zitternd dalie­gen, den Wolfspelz umgeschlagen. Die Kutte hing triefend und' wasserschwer über einem Felsstück. s

/ Wenn Ihr wieder Forellen im Seealpsee fangen wollt, Berg-' bruder, sprach sie, so laßt mich's wissen, daß ich Euch führe. Der' Handbub, der Euchvor Sonnenaufgang begegnete, hat gejagt, Ihr seid den Berg hinaufgewankt !me ein Nachtwandler. ,. . ... . s

f, Sie ging und läutete die Mittagglocke für ihn. i- '-Est

l- Auf der Ebenalp. st / 1p

ft-' Sechs Tage lang war Ekkebard krank gelegen. Die Sennen Pflegten ihn, ein Trank aus blauem Enzian gekocht schwichtigte das Fieber. Die Alpenluft lat das Ihre. Eine starke Erschüt-j terung war ihm notwendig gewesen, um an Körper und Geist das 'gestörte Gleichgewicht herzustelle!-. Jetzt war es in Ordnung.--Er hörte keine Stimmen und sah keine Phantasmen mehr. Lindes .Gefühl von Ruhe und aufsprossender Gesundheit durchströmte ihn; es war jener Zustand sanfter Unkraft, der schwermütigen genesen­den Meüsöhen so Wohl ansteht. Sein Denken war ernst, aber nimmer bitter. - " st

Ich have van den Bergen was gelernt, sprach er zu sich selber, ' Toben hisst nicht, wenn auch dm zauberreichste Maid Var uns sitzt, der Mensch muß von Stein werden, wie der Säntis, und kühlen­den Eispanzer mns Herz legen, kann- der Traum der Nacht soll Wissen, wie es drinnen kocht und glüht, das ist besser. >

Und mählich ward ihm die Trübsal der letzten Vergangenheit in mildem Dnft verklärtster dachte an die Herzogin und alles, was auf dem hol>en Twiel geschehen; es tat ihm nnnmer Weh. Und das ist das Fürtreffliche gewaltiger Natur, daß sie nicht nur sich selber als ein mächtig wirkend Bild vor den Beschauenden stellt, sondern den Geist überhaupt ausweitend anregt und fern!regende verschwundene Zeit im Gedächtnis wieder heraufbeschwört. Elke-' hard hatte lang nimmer auf die Tage ferner Jugend zurückge-' schaut, jetzt flüchtete sich sein Denken am liebsten dorthin, als Ware es em Paradiesqarten, aus dem ihn der Sturm des Lebens hin-' .ausgeweht. Er hatte etliche Jahre in der Klosterschule zu Lorsch' kM Visen- verbracht: damals strbnte er nicht, was in -dsr Frauerck

( Lelvägt bis Dezember ohne TaSIobs 39,7 ProMU des / vorgesehenen Programms für die städi. Bezirke, 80,8 Prozent für die KommunalverLände. Gegen die schema­tische Durchführung des Notprogramms und gegen die einseitige Stellungnahme der Kohlenausgleichstelle in Mannheim wird mit aller Macht gearbeitet. .

Das Nachbarrecht des Gartenbesitzers.

./Besonders bei kleinen Gärten läßt rs sich nicht ver- meiden, daß die Bäume zum Teil dicht an die Grenze zu stehen kommen und mit den Wurzeln und Zweigen in den Bereich des Nachbargrundstücks hineinragen. Das kann zu Unzuträglichkeiten. führen. Da wir nun ba!d in der Zeit stehen, in der der Gartenbesitzer seine'Bäume zu beschneiden pflegt, so ist. vielleicht eine Aufklärung über die Rechtslage nicht unangebracht.

Was zunächst die Wurzeln eines Baums oder Strauchs anlangt, die von dein Nächbärgrundstück ein- gedrungen sind, so. kann der Eigentümer eines Gartens diese ohne weiteres abschneiden und behalten, sMausgeleyt. daß sie sein Grundstück beeinträchtigen. LMeres wird z.' B. dann der Fall seiir, wenn er selbst Bäume in der Nähe stehen hat und diesen durch die eingedrungenen Wur­zeln die Feuchtigkeit entzogen wird. Hinsichtlich der über­ragenden Zweige gilt das gleiche Recht, nur wird hier von hem Gesetz weiter gefordert, daß der Eigentümer des Gartens dem Nachbar zunächst eine angemessene Frist zrn: Beseitigung der Zweige bestimmt und der Nachbar die Zweige innerhalb' der Frist nicht selbst beseitigt hat: erst dann'also kann der Eigentümer des Gartens zur Seibft- hilfe greisen natürlich auch hier eben vorausgesetzt, daß die Zweige sein Grundstück wirdkckch beeinträchtiaen, z. B. seinen in der Nähe stehenden Pflanzen das nölwe Sonnenlicht entziehen. War die Frist nicht angemessen, oder liegt sonst eine, der obigen Voraussetzungen nicbt vor, so erfolgt das Abschneiden zu Unrecht, verpflichtet . zum Schadenersatz und die Zweige dürfen nickst behacken werden. Anders liegt der Falk, wenn nicht die Zwei­ge eines Bauines in das Nächbärgrundstück hinüberra n'!,, sondern dessen Stamm (infvlge schiefen Wachsens). Dnni , muß der Eigentümer des Baumes gegebenenfalls aus d.'ft ! sen Beseitigung, verklagt werden. . '

! Nicht zu verwechseln mit den besprocheneil Fällen schließlich der Fall des sog. Grenzbanms oder Grenz- sträuchs, das ist ein Baum oder Strauch, der bei sei­nem Heraustreten aus dem Boden von der Grenze durch- ^ schnitten wird. Tie Früchte eines solchen Baumes ge­hören den Nachlnn-n zu gleichen Teilen, ebenso der Bunin selbst, sobald er gefällt wird, einerlei, ob die Zweige des Baumes sich mebr nach dein einen oder dem anderen Grundstück zu erstrecken. Jeder Nachbar kann jederzeit die Beseitigung eines solchen Baumes verlangen, deren Kosten dann den Nachbarn zu gleichen Teilen zur Last l fallen. Der die Beseitigung verlangende Nachbar hat ! jedoch die Kosten allein zu tragen, wenn der andere auf Zein R uht an-dem Baume verzichtet.

dunkeln Augen für yerzverzehrense Mut verborgen glimmt, die alten Pergamente wcn n seine Welt. m

Aber eins Gestalt stand ihm schon damals fest ins Herz ge­schrieben. das war her Bruder Konrad von Alze. An ihm, den We­nig Fahre älteren, hatte Ekkehard die erste Neigung jungeft Frguiidichuft iwiifttick; ihr Lebensweg ging auseinand, es wart Gras gewachsen über di? Tage von Lorsch, jetzt tauchten sie strah-j iend vor der Betrachtung auf, gleich dem dunkeln Hügelland der' Mache, wenn die Morgmlannr ihre Slr.ckcken drauf geworfen. M Jetzt ;!og Ekkehards Gedenken e - - zu seinem treuen Äe-' spchi;.er nund wieder in/t 'hm unter . , uidbogigen sänlengetra-

genen Vorhalle, er betete mit ihm an den. alten KönigsgrWern, und am Steinsarg des blinden Herzogs Thassilo, er wandelte mit! ihm durch die schattigen Gänge des KloslergartenS und lauschte' seinen Warien, »nd was Konrad damals gesprochen, war säst und gut, denn er schütze mit dem Auge eines.Dichters in die. Welt, und es war. als wüßten Blumen am Wege aufsprießen -und' die Vögel lustig begieiien'a drein schmettern, wenn sein Mund sich' austat zu honigsüßer Rebe. ' .

Schau auf, Kind Gottes! Hatte Konrad einmal zum jungen' Freund gesagt, da sie von der Warte des Gartens hinabschautsnl ins Land, dort wo die weißen Sanddünen ans dem Feld aufra- gcn, ist.ehemals Fluß gewesen und Strömung des Neckars: so geht die Spur vergangener Menschengeschichten durch die Felder! der Nachkommen,'-und es ist schon, wenn sie des acht haben. Und hier am Rhein ist heiliger Boden, es wäre Zeit, daß wir das-samft meln, was draus gewachsen, ehe uns die leidige Schulfuchserei den Sinn dafür abtötet. ? ' - --.i ,M

Und an fröhlichen B.lkanztagen war Konrad mit ihm in den! Odenwald gewandert, da rieselte im grünen Birkental versteckt eine Quelle, draus tranken sie und. Konrad sprach: Neige dein. Haupt, hier ist der Totenhain und Hägens Buche und Siegfried-! Bronn, hier ward dem besten aller Recken vom grimmen Hagen! der Speer in den Rücken gerannt, daß die Blumen allenthalb vom rot?,: Blut «rtautcu, dort-äus dem Sedelhof hat Chriemhildis um > den 'Ewchrrgeim.i getrauert, bis deZ Hunnenkönigs Boierl kamen, na: die p.'.nge W-ftv zu werben und er erzählte ihm all die alt«»!' Maren arm der KönlgS'burg zu Worms und vo>B».tibelungen Schatz"!- und Von Ehr:emhildiK. Rache, und seine Augen sprühten: Schlag! ein! rief er dem Zungen Freund« zu, wenn wir Männer sind und! des Sanges geübt, wollen wir ein Denkmal setzen bell Geschichten! am RLe-n; es gärt und braust schon in mir wie ein getvaltig LiÄ von HMuratzferkeil und Not und Rache und Tod, und die Kunst! des hörnen Siegfried, sich zu festen und zu sehen, weiß ich, wen»! cs auch leiiiecDrachen mehr zu erschlagen und kein Blut mehr sl'- ' zukachrn gibt: wer mit heiligem Slnn die Waldluft schlürft und, du: Stirn mit dem Morgentau« netzt, den: geht das. gleiche V«r-ft stälkdmZ auf, ex. hört, was die Vogel von den Zweigen singen und!- was der Sturmwind von alten Mären kündet, und wird stark und;' s-ft, und wenn er das Herz am rechten Fleck hat, schreibt er es. nieder »n Mutz und Frommen der anderö!!.-ÜÄ---v-ü ?:- -

Ekkehard aber»hat'c schür furchtsam den fröhlich Uebermütift gen angcschant und gesagt: Mir wird schier schwindlig, wenn ich dir zuhöre, wie du ein anderer HomeruS zu werden gedenkst. Und Konrad sprach lächelnd: Eine Inas soll keiner singe« nach Homeft ruS, äö-er das.Lied der Nibelungen ist noch nicht gesungen »no mein Arm grün und mein Mut ist stark, und wer weiß, «,s d«e.M.lge-der Zeiten bringtl - -

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