Amtsblatt Dr wtldbad Anzeiger vnd Tagblatt für das ob«re Enztal.
ttgltch, aurs«lomm«» Ton«' u«d Fete««K. »»r»,Sp,«l, DU. ,.so vteNeljähr!., DU. I.r»«onatt.; durch di, Post tm Ort«- und Hher«mtSvr^k«hr M. 3.SV, i«sonst, inländischen «ertchr»GS^Su.SVVf. PSstbrstellg.'
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»Ntetgeuaunahm« t» «ildd-d t» der »rpedttton lStlhelmftraße SS; in «almdach Hauptstraß, WS. »«chmdch« sttr.
»„« »nd «erlag der «tldbader B«lag»dr»iker»t
«chriftl.: LH. «a«, d»td, i» «Sildda».
Ssmstog, 3. Isnusr 1920
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Me Verständigung.
MW neuesten Nachrichten an- Berlin zufolge ist zwischen veutschen Regierung und dem Obersten Rat in Pari- eine Verständigung erzielt worden. Tie deutsche Regie« rung verzichtet auf jeden Einspruch gegen das Zusatzpro- rokoll und ist zur sofortigen Unterzeichnung bereit, ehe über die sogenannte Entschädigung für die bei Scapa Flow versenkten Schiffe verhandelt wird. Die Verbündeten ihrerseits erklrren ihre Geneigtheit, die ursprüngliche Forderung von 400000 Tonnen Hafenmaterial'je nach dem Urteil der Sachverständigen, die England in die deutschen Häfen zur Feststellung der Bestände entsandt hat, zu ermäsigen. Aber die Ermäßigung bezieht sich, soviel bis jetzt bekannt ist, nur auf die Ton- neyz a hl und nicht jaus die Art des Hafenmaterials und da« feindliche ZugeUndnis kann unter Umständen für Deutschland so gut wie wertlos sein, dann nämlich, wenn unter die 192 000 Tmnen, die Deutschland sofort aus- ^liefern sich verpflicht« hat, die großen Schwimm- dvM und die großen Baggerschisfe und Krähne fallen. Denn dann wird Ms die Möglichkeit der Wiederaufrichtung der GrMchiffahrt genommen fein. Auch in der Krage der Auslieferung der kleinen Kreuzer mit zusammen 50000 Tonn» hat der Oberste Rat seinen Standpunkt unnachgiebig sÄgehälten; die deutschen Küsten sind, jHt ohne allen Schn) und werden es wohl la nge bleiben, 8«wk. KMU-M«» iw-« KriUvschlistr .h-ökti. wtt krtti GM
^enn, wie ge-nrecht wird, die Handlung der Proto- ksllSniederlegung av '6. Januar im Ministerium des Asußern in Paris Mzogen sein wird, sö gilt der Friede «W ^geschlossen. Daauf werden die diplomatischen Bejahungen zwischen Deutschland und den unterzeichnen- oan Verbandsmächrü wieder ausgenommen. Eine Ha- »Ss-Meldung kündgt an, daß „dis französischen diplomatischen Vertreter ihre Posten in Deutschland antreten können." Aus den Worten wäre zu schließen, daß Frankreich künftig nicht nur in Berlin Vertretungen zu unterhalten gedenkt. Tas wäre wohl zu beachten!
Uebsr die letzten Entschließungen des Obersten Rats wird aus Paris geneidet:
Paris, 21. Diz. (HavaS.) Der Oberste Rat hat die Grundlagen der mfgeNommenen Verständigung gebilligt. Man glaubt, zu bisst», daß die Deutschen das Protokoll vom 1. Novembei mit dem Eingeständnis der Nichtaus- stthrung gewisser Wassenstillstandsbedingunaen und der Lieferung von Material als Ersatz, für dre bei Scapa Flow versenkten Schiffe unterzeichnen werden, so wie es jetzt vorliegt. Anläßlich der Ueberrei- chung der Note hat Dutasta dem Freiherrn v. Lersner «klärt, die Mimten seien gewillt, ihre Forderungen bis W drei Vierteln dessen zu ermäßigen, was sie schriftlich tzwlangt haben, ja'sogar darüber hinaus. Die Deutschen verlangte» und die Alliierten werden diesem Begehren entsprechen, daß diese mündlichen Versprechungen in einem Schriftstück ausgenommen werden, das gleichzeitig mit den Ratifikationsurkunden ausgewechselt wird. Es ist auzunehmen, daß völliges Einvernehmen erzielt werden wird. !
Paris, 31. Dez. Dutasta hatte am Dienstag abend ine! weit ere Unterredung mit Frhrn. v. Ltlsner über m r D^stUSxv i .^^x l ^ BersaMer Vertrags. Die Ueber- eittstimmung ist npn einel^Aändige, ausgemMmen. einen nchensächlicheir Punkh der dre'd-iutundliige fül die Schätzung des Hafenmaterials betrifft. WE^cht Unvor- hsraesehenes eintrifst, ivirö der Antztausch^der Ratifikationsurkunde« am 6. Januar, 4.3« Uhr nachmittags, im Ministerium des Aenßern stattfindest. Sofort nach Unterzeichnung des Protokolls werden die Al- lierten die Lieferung des Materials entgegennehmen, das unverzüglich abzutreteu die Deutschen sich bereit erklären, das heißt 192 066 Tonnen und 60000 Tonnen. Im übrigen wird dos Material gemäß der an Ort und Stelle gemachten Feststellungen in Danzig Hamburg und Bremen von den Sachverständigen der Verbündeten verlangt werden. ^ ^ ^
Die vom englischen Marineamt zufammengestellte Ton- dskmissior» zur Besichtigung dsS tzafsnmaterjals lvird tzmts in Hamburg erwartet.
Auf die Note Clemenceaus vour 10. November, die die deutsche Beschwerde gegen das Verhalten der Belgier in Eupen und Montmedy zurückweist, ist gestern durch Freiherr n v. Lersner eine Antwort der deutschen Regierung der Friedenskonferenz übergeben worden. Die Antwort erklärt die Note Clemenceaus für nicht befriedigend ünd bittet erneut, die von der deutschen Regierung unterm 5. November gemachten Vorschläge zur Sicherung einer freien Volksabstimmung in den beiden Bezirken nochmals zü prüfen, eine Kommission des Völkerbunds zur Ueber- wachung der Abstimmung einzusetzen und den Beschwerden gegen das Verhalten der belgischen Behörden Rechnung zu tragen. ' -
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Die Finanzlage FpankrsichS. W -
Paris, 81. Dez. Finanzminister Klotz sagte in seiner vorgestrigen Kammerrede u. a., die Gesamtausgaben in den letzten sechs Jahren haben sich auf 209 Milliarden belaufen. 40 Milliarden habe man für die Artillerie ausgegehen, 6 Milliarden für die Luftschiffahrt, 7 Milliarden für die Marine, 4 Milliarden für die Ernährung und 12hs Milliarden für die befreiten Gebiete. Aus der Auflösung der Heereslager Hoffe man 8 Milliarden zu erzielen. Im ganzen haben die alten und die neuen Steuern ZI Milliarde» eingebracht. Die Verbündeten haben Frankreich 63i/z Milliarden vorgeschossen und dis Bank von Frankreich W Milliarden. Dis Nnlr ttlen wäb- b l ö :-o Miüiaröcn Franken ergeben,
die Sck>,tt> ich eine und die kurzfristig".? Obligationen 49,
Milliarde»."" Im ganzen habe also" Frankreich'während des Kriegs über 195 Milliarden Einnahmen verfügen können. Man habe mit Ausgaben zu rechnen, die später von Deutschland znrückverla'ngt werden. Die Schuld Deutschlands an Frankreich nach, dem Friedensvertrag schätzt der Finanzminister auf 2«« Milliarden Franken (1000 Milliarden Mark). Für die ersten Jahre müsse Frankreich die Lasten für die Wiederherstellungen, die der Feind durchzuführen habe, tragen. Der Sieger müsse also der Bankier des Besiegten sein. Das tue Frankreich schon jetzt. Es habe anstelle des Besiegten mehr als 25 Milliarden vorgeschossen, darunter zehn Milliarden für die Kriegsschäden und eine Milliarde für Pensionen. Namentlich die Frage der Prioritäten müsse geregelt wer-' den. Zahlreiche Staaten erkannten auch die Notwendigkeit an, eine Finanzgesellschaft der Nationen zu bilden. Die Kurskrife sei weniger ans Spekulation als auf das Mißverhältnis zwischen Erzeugung und Verbrauch zurnck- zuführen. Das Uebel komme daher, daß die Ausfuhr Frankreichs einen ungeheuren Fehlbetrag aufweise und daß die Käufe im Ausland ganz erheblich gestiegen seien. Für das Jahr 1919 belaufe sich der Fehlbetrag des wirtschaftlichen Gleichgewichts auf ungefähr 25 Milliarden. Die Regierung werde namentlich den Ankauf von Material und Maschinen nach den Ländern lenken, die einen für Frankreich günstigen Wechselkurs hätten, also nach Deutschland, Oesterreich und der Tschecho - Slo v ak ei. Es habe gar keinen Sinn, von England und Amerika zu ungeheuren Preisen Maschinen kommen zu lassen, die meist ja doch in Deutschland gekauft seien. Man müsse auch mit Abweichungen vom Achtstundentag rechnen. Es sei auch notwendig, die Einfuhr von Luxusgegenständen mit einer besonderen Steuer zu belegen. Im Augenblick wolle niemand etwas entbehren. Der Verbrauch an LuxuSwaren, an Pelzwaren, Parfümen und Blumen weise ungeheuerliche Zahlen ans. Nur die Rückkehr zur Einfachheit und zur Arbeit könne es dahin bringen, daß der Wechselkurs sich verbessere und daß die Lebensteuerung ein Ende nehme. — Andre Lefevr'e sagte, Frankreich als Bankier Deutschlands zahle Proz. Zinsen, Deutschlarrd aber nur 5 Proz. für die vorgeschossenen Summen. Man sollte nicht zu sehr auf Elsaß-Lothringen zählen. Man habe schon 2 Milliarden Franken für den Umtausch der Marknoten bezahlt. Deutschland müsse vollständig eirtwafsmet werden., :
'süd- und westdeutschen Landesteile statt. Es waren ver- ttretcn: Bayern, Baden, Hessen, Rheinpsalz, 'Rheinland und Württemberg. Neben einer Anzahl von Landtagsabgeordneten waren aus der Nationalversammlung anwesend die Abg. Dr. Rösicke,Weiln- böck, Gebhardt und Vogt. Die Leitung der Verhandlungen lag in den Händen des Abg. Oekonomierat Vogt-Gochsen. Als zusammenfassendes Ergebnis der Besprechungen wurde eine Entschließung angenommen, die u. a. zu den landwirtschaftlichen und politischen NageS-- fragen wie folgt Stellung nimmt: ,
1. Wir halten fest an dem bewährten Reichsgedaitten des ersten Reichskanzlers Bismarck und der bundesstaatlichen Gestaltung des Reichs. Die Bestrebungen, eine Vereinheitlichung des Reichs unter Nichtachtung der geschichtlichen Gliederung des deutschen Volks herbeizuführen, halten wir für gefährlich. 2. Ein maßgebender Einfluß aus die Wirtschaftspolitik des Reichs und der Länder kann nur erreicht werden, wenn alle landwirtschaftlichen Kreise in Deutschland ohne Zersplitterung der Kräfte und unter Ablehnung des konfessionellen und parteipolitischen Streits sich einheitlich im Bund der Landwirte zusammenschließen. 3. Die Lebensmittelversorgung unseres Volks durch die einheimische Landwirtschaft ist durch Anfrechterhaltung der ArbeiLsfrendigkeit und Leistungsfähigkeit der ländlichen Bevölkerung bedingt. Dies ist nur möglich, wenn daS Svkwm En^bttiL,«k
Der Bund der Landwirte von Gtid- und Westdeutschland.
In Heitbronn fand eine Zusammenkunft- und Besprechung der Landesvorstände und Geschäftsführer des Bundes der Landwirte Aachern^Mö Weinaßrrnecbund) der
Verfolgung sofort verlassen wird und an dessen Stelle eine kräftige Förderung der Prodnktion und eine den Erzeugungskosten entsprechende Preisbildung tritt. Die Landwirtschaft braucht neben voller Bewegungsfreiheit die genügende B-lieferuna mit Düngemitteln aller Art und die Anpassung der Arbeitsverhältnisse und Arbeitszeiten an die Eigenart der Landwirtschaft. 4. Die Finanzpolitik des Reichs ist Steuergcwaltherrschast, sie macht die Länder zu Almosenempsängern des Reichs. Die vom Reich verlangten ungeheuren Summen werden bei der heutigen Parteiherrschaft ohne Berücksichtigung der drin-- gend notwendigen Sparsamkeit unrationell verbraucht, w«4 die finanzielle und wirtschaftliche Not vermehrt und schließlich zum Bankrott führen muß. Wir verlangen den Abbau der übertriebenen Erwerbslosenunterstüt- zung und eine sparsame Finanzwirtschaft. 5. Die Einwanderung der zahlreichen Juden über die Ostgrenze Deutschlands. ist eine schwere gesundheitliche, moralische und völkische Gefahr. Den ersten Anspruch aus unsere Fürsorge haben die hoffcnt'ich bald heimkehrenden Kriegsgefangenen sowie die Ausländsdeutschen. Wir fordern z Abschließung der Grenzen gegenüber der östlichen Ein- . Wanderung und Ausweitung Vieser unerwünschten Zuwan- derer. 6. Die süd- und südwestdeulschen Organisationen des Bunds der Landwirte werden sich auch künftig über die gemeinsame Arbeit und Vertretung aller landwirtschaftlichen Fragen -und Forderungen verständige» rutt dazu beitragen, daß die wirtschaftsvolitische Stellung nnL Vertretung unseres Bauern- und Weingärtn.rstandes ge- Hrkt utld'vsrmehrt wird. . .
Llnschlag in Belgrad? >-
Berlin, 31. Dez. Der „Brrl. Lvkalanzeigsr" m»tdet aus Wien vom 31- Dez.: Aus Belgrad wriro gemeldet: Hier fand »ine furchtbare Dynamit-Explosion statt, deren Ursache einstweilen unaufgeklärt ist. Der Prinz.regenr Alexander und 26 Personen wurden getötet und über HO Personen verwundet. '
Echo« wieder eine Verschwörung. - )
Mo-kau, 31. Dez. Tie Sovjetregierung hat im Gouvernement Pensa eine „anarchistische Organisation" entdeckt. 25 Personell wurden hingerichtet. (Die Entdeckurzz von Verschwörungen ist das einfachste Mittel, politische Gegner zu beseitigen)- l': hfl - -
Japan gegen den BolschewiSnmS/ML.
Amsterdam, 31. Dez. Wie die „New Jork DimeS" aus Tokio berichten, erklärte der japanische Ministerprä- sihent, die gegen den Bolschewismus gerichtete Politik Japans könne unter keinen Umständen Anlassen, daß der gefährliche Einfluß der Bolschewisten sich bis an die Grenzen Japans erstrecke. Augenblicklich würden im Verein mit Amerika militärische Maßnahinen erwogen. Ja- van werde in Sibirien keinen Quadratfuß Boden bebakten