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Nr. 118.

Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

96. Jahrgang.

kllchiiining-wris«: «mol wöchentlich. SInzetvenpreiL: DieNelnlpaltigeZeileNOPsy.

NeNamen Mt. S- Nus Lemunelanzeie.cn kommt «in Znichiae, non IM" ., tscrnspr.k«.

Mittwoch, 25. Mai 1921.

Be^ilaSpreis: In der Stadt mit Lrägerlohn Mk. 12.00 vierteljLhrlich. Postbejugt- vrsiS Mk. IL.SO mit Bestellgeld. Schluß der Anzeigenannahme s Uhr vormittag«.

Frankreich und die überschlesische Frage.

Wand verteidigt die französische Politik. Die Unterstützung Polens. Der merkliche Einfluß Londons und Washingtons.

Die Rede Beiands.

l Part«, 24. Mai. In der heutigen Kammersitzung wurde die Be­ratung Mer die auswärtige Politik der. Regierung fortgesetzt. Mi- iHerprasident Briand erklärte: Während der Beratungen über »,n Frledensvertrqg hat ei,re Interalliierte Kommission die obcrschlc- IW Frage geprüft und diese ist einstimmig zu dein Entschluß gc- lsmie», Okrschleflen Polen zuzusprcchen. Sluf Gegenvorschläge Deutschlands hin hat der Oberste Rat den Interessen Polens ent­gegen eine Volksabstimmung zugclassen, um das Recht Polens zu rechtsertigen. Bei der Abstimmung aber haben ISO 000 in Ober- Wesren geborene Deutsche mitgestnnmt. Frankreich hat niemals die MW gehabt, Polen Gebiete zuzuieilcn, die den Deutschen zngc- hnsiiien werden müssen. Nach dieser Richtung hin sei er mit dem kiiglischen Premierminister vollkommen einig. Oberschleficn sei nie­mals als rein deutsches Land angesprochen worden. Es wäre keine zmchie Abstimmung, wenn man eine Ilntersckeidung machen wollte zwischen armen und reichen Gebieten, zwischen den Stimmen der polnischen Arbeiter und der der reichen Deutschen. Wenn im Mincn- i-zirk die polnische» Arbeiter die Mehrheit der Stimmen hätten, dann müßten diese Stimmen bei dem Votum den Ausschlag geben. (Bessall.) Nach einem Krieg wie dem letzten habe inan einem Lande wie Polen das Leben gegeben. So sei es nur natürlich, wenn inan auch daran denke, ihm seine Exsstenzmöglichkcit zu geben. Der Zu­gang zum Meer durch Preußen hindurch genüge aber nicht. In dein Rergwecksbezirk Oberschlesicus habe Polen nicht nur die gcsainte Mehcheit, sondern auch die Mehrheit nach Kommunen erlangt. Der französische Kommissar sei also berechtigt gewesen, seine Schlußfol­gerungen zu unterbreiten. Rach einer Auseinandersetzung über die Nolle des französischen, des englischen und des italienischen Kom­missars sagte Briand: Wenn nach so vielen gemeinsam nicdcrge- tämpftcn Schwierigkeiten di« Entente elend sterben müßte an einer Schwierigkeit wie der gegenwärtigen, dann könnte nur der gute Wille fehlen und dann hätte inan nicht den Wunsch, die Entente «nftrchi zu erhalten. Das sei nicht der Gedanke Frankreichs. (Bei­fall.) Briand gibt zu, daß die Militärs vielleicht nicht ganz geeignet stim, um in voller Gerechtigkeit die Bestimmungen des Vertrags zu würdigen und um ein« Grenzlinie zu ziehen. Die Alliierten müßten sich in allen Fällen aussprechen. Briand ging alsdann auf den Ur­sprung der Unruhen ein und sagte, die Polen seien erregt gewesen, weil sie geglaubt hätten, sie könnten das Opfer getroffener Abkom­men sein. Von London ans habe er angeordnet, daß sofort dem IranMche» Vertreter telegraphiert werde, daß er alles unternehme, »ab in seiner Macht stehe, um die Ordnung wieder herzustellen und die Menschenleben und die Vermögenswerte zu schützen. Frankreich Ue 12000 Mann in Oberschlesten. Diese hätten die bedrohten Deutschen geschützt. Die Ordnung sei wieder hergestcllt. (?) Me Mt müsse davm befriedigt sein. (!) Die Worte Lloyd Georges Wen, falsch interpretiert, die deutsche Presse und die Alldeutschen SlAben machen können, er habe Deutschland ausgeforderi, direkt in Lberschlesien etwas zu unternehmen dadurch, daß Reichswehr dort «»dringe. Er habe Deutschland zu erkennen gegeben, wenn es Trup­pt» eichende, wozu, wie er wisse, eine gewisse Geneigtheit bestanden We, dann würden ernste Ereignisse dadurch hervorgerufen. Die putsche Regierung habe begriffen. Der deutsche Legationsrat von Molike habe nach einer Unterredung mit der Interalliierten Kom- Mon Instruktionen erteilt, denen Folge geleistet wurde. Der «t»»Ps sei eingestellt, die Ruhe im Gebiet wieder hergestcllt. Auch " französische Botschafter in Berlin habe klare Informationen er- Mm. Er selbst habe gestern den deutschen Botschafter gebeten, ihm «»m Besuch abzustatten. Er habe ihn auf den Ernst der augen- Nmlichen Lage hingewiesen und gesagt, wenn nicht in kürzester Frist e deutschen Detachements entwaffnet würden, wenn die Urheber er Anwerbungen nicht nach den deutschen Strafgesetzen verfolgt Men, wenn di« deutsche Grenze nicht gesperrt werde, dann könne ee Lage gefährlich werden. Heut« Vormittag habe die deutsche Mrung mitgeteilt, daß all« Maßnahmen angeordnet seien und d der preußische Minister des Innern Sicherheitspolizei entsandt um die gegebenen Instruktionen aussührrn zu lassen. Er denke ^ r aufrichtig, daß Dr. Wirft,, der sich auf ein« andere Mehrheit ^ ^ letzte Regierung, bis jetzt Beweise einer großen Aus-

H Mit und einer großen Loyalität gegeben habe. Er habe nicht ' ^ Verpflichtungen übernommen, sondern auch begonnen, sie daa Vielleicht habe er die Macht, die es ihm gestatte, Ver­laut!"« ^ ^rn. Briand sagte alsdann, er habe seine Politik «- ^ n übernehme seine Verantwortlichkeit. Die Kammer «üSe

die ihrige übernehmen. Eine anvcre Politik wolle er ,ueü miimachen ohne zwingende Notwendigkeit.

Ministerpräsident Briand fuhr fort, er sei beauftragt, den Fricdcnsvertrag von Versailles anzuwcnden. Er müsse daran erinnern, daß der Zricdensvcrtrag von Versailles ein einheit­licheres, ein jtiirleres Deutschland in Bezug auf Kohäsion und Assimilirrnng der Rassen gcschajseu habe, als der Friedensver­trag von Frankfurt. Er wundere sich, daß man ihm die Schwä­chen bei dem Gebrauch dieses Instruments vorwerse. Er hake alle Verpflichtungen gegen das Parlament, namentlich durch die Besetzung von Düsseldorf und Ruhrort erfüllt. Der Abgeordnete Tardicu scheine die Vergangenheit vergessen zu haben und nur an die Zukunft zu denken. Nach einer Schilderung der Ver­handlungen von London unterstreicht Briand die großen An­strengungen der Belgier, um zu dem Ergebnis von Lo.ido i zu gelangen. Er, Briand, wäre stärker beklatscht worden, wenn er das Ruhrgebict besetzt hätte. Aber diese Art der Popu­larität habe er niemals gesucht. (Beifall links und in der Mitte. Auf der rechten Seite wird Briand lckko?« unterbro­chen, was Proteste von links Hervorrust.) Briand forderte seine Kollegen auf, zwischen den beiden Arten von Politik zu wählen. (Der Abg. Noblemairc rief dazwischen: Die Frage steht doch höher als eine ministerielle Frage!) Ministerpräsi­dent Briand jagte, der Abg. Noblemairc habe ihn nicht ver­standen. Wenn cs sich um die Interessen Frankreichs han­dele und wenn er die Kammer ausordcre, ihre Wahl zu treffen, dann handele es. sich um eine Frage des allgemeinen Interesses. Die für ein isoliertes Frankreich seien, hätten zu bedenken, daß 200 000 Mann vor dem Ruhrgebict ständen, das innerhalb acht Stunden besetzt werden könne. Lr frage nicht, was erfolgt wäre, wenn man nicht das Abkommen von London getroffen hätte, das die Interessen Frankreichs sicherstelle, und wenn er zuriickgekommsn wäre mit der Erklärung, Frankreich sei isoliert. Btan sage, wenn man Frankreich vertrete, müsse man erklä­renIch will", und wenn der andere sich nicht beuge, dann müsse man ihn brechen. Wenn er das getan hätte, dann hätte man es ihm acht oder vierzehn Tage später vorgeworfen. Prüfen Sie Ihr Gewissen", ruft Briand unter Beifall der Linken und der Mitte. Ministerpräsident Briand fuhr fort, es sei ihm bis jetzt gelungen, die Einigkeit unter den Alliierten aufrecht zu erhalten. Er sei sicher, daß ihm das auch morgen gelingen werde, selbst in der Frage von Oberschlesten. Man habe nicht das Recht, zu vergessen, daß England sich im August 1914 erhoben habe, um an Frankreichs Seite zu treten und daß die Amerikaner das Meer überschritten hätten, uni durch ihr Heer Frankreich beizustehen. Man müsse unermüdlich daran arbeiten, die Einigkeit in der Welt aufrecht zu erhalten, aber nicht im Interesse Frankreichs, denn das britische Volk habe die gleichen Interessen wie das französische. Kein Volk könne mehr isoliert leben. Er freue sich, daß das ganze Land ruhig bleibe. Die parlamentarischen Institutionen gestatten jedem, seine Verantwortlichkeit zu übernehmen. Man könne nicht glau­ben, daß die Stunde Frankreichs schon vorübergegangen sei, v enn man an die augenblicklichen Streitkräfte am Rhein denke. Cr steige von der. Tribüne herab indem er sage, die Lage Frank­reichs sei weit davon «ntsernt, fest p» sein. Die Stimme Frank­reichs sei gehört worden und überall in Amerika und in Eng­land besonders würdige man die Festigkeit und die Mäßigung Frankreichs. Deshalb werde er, solange er an der Spitze der Regierung stehe, nicht auf die Politik der Festigkeit und Mäßi­gung verzichten. (Lebhafter Beifall in der Mitte und auf der Linken, sowie aus cin-gen Bänken rechts und auf der änß"> e" Linken.)

*

Die Bedeutung der Rede Beiands.

* Die Rede BriandS läßt den Kurs erkennen, den Frankreich und mit ihm die beiden angelsächsischen Staaten <ÜL eigentlich« Leiter der Wcltpolitik einzuschlagen beabsichtigen. Frankreich unterstützt den polnischen Ueöersall offen, das fleht man an den Vorgängen in Warschau, wo man den Fürsten Sapieha, der für den Aufstand ver­antwortlich ist, im Amte behält, weil dieser vor einige» Tagen bei seinem Aufenthalt in Paris wahrscheinlich Zusicherungen erhalten hat, daß Frankreich die polnischen Gewaltschrittr auch weiterhin bil­ligt und dementsprechend decken wird. Allerdings geht auch aus der

Rede BriandS hervor, daß man sowohl von London wie von Wa­shington aus gebremst hat, nicht etwa weil man vielleicht gegen die Loslösung OberschlcstenS von Deutschland wäre, aber bei den Herr» Angelsachsen werden derartige Gewaltakte .moralisch" schmackhafter durchgeführt, indem man den anderen Teil durch irgend eine ge­schickte Taktik ins .Unrecht" setzt, um dann die gebührende Strafe an ihm vollziehen zu können. So will jetzt auch Briand Handel», und dann wird er der Unterstützung der angelsächsischen Freund« sicher sein.

Frankreich plant die Besetzung des Ruhrgebiets.

Paris, 24. Mai. .Jntransigeant' schreibt unter dem Hinweis aus die vorliegenden Nachrichten über Oberschlcsicn, man erkläre in der Umgebung des Ministerpräsidenten, daß er, wenn festgestcllt werde, daß aus Deutschland bewaffnete Abteilungen ankommen, die^ sich aus deutschen Soldaten oder ehemaligen deutschen Soldaten zu- sammensetzeii, vom Ministerrat verlangen werde, sehr wichtige Ent­scheidungen zu treffen. Man sehe voraus, daß es sich um die Be­setzung des Ruhrgcbietes handele, jedoch habe der Ministerpräsident Auskunft von den französischen Vertretern in Oberschlesten, in Ber­lin und Breslau verlangt. Man fleht, das Ruhrgebiet will ,,«» unter Men Umständen besetzen, deshalb muß jetzt die Bildung von Frciwilligcnadtcilungen, die lediglich den Selbstschutz bezwecken, den Vorwand abgeben.

Paris, 25. Mai. Wie der .Temps" mittcilt, erwiderte Minister-! Präsident Briand einer Abordnung der Arago-Gruppe aus ihre An- ^ frage, ob bei einer Nichtausführung einer der Bestimmungen des Londoner Abkommens die Besetzung des Ruhrgebiets erfolgen werde,, ohne daß es hierzu einer neuen Konferenz der Alliierten bedürfe^ folgendes: Nach Rücksprache mit dem englischen Botschafter könne! er erklären, daß die französische und die englische Regierung hier»! über einer Meinung seien. Falls irgend eine oder mehrere Bepi«. mungcn des Versailler Frirdensvrrtrags von Seiten Deutschlands verletzt würde», würde die Besetzung des Ruhrgediets ohne eine neue Konferenz der Alliierten rintretcn. Briand erklärte, wie der .Temps" Wetter meldet, General Rollet habe die sichersten Beweise dafür er- ^ halten, daß die deutsche Regicmng die Entwaffmmgsklauselu aus­führe. Briand schloß, daß die deutsche Regierung den größten Eifer zeige, um das Abkommen von London auszufnhren.

Der sUr den Aufstand verantwortliche polnische Minister bleibt.

Paris, 24. Mai. Nach einem Telegramm des .Ex«lstor' auS Warschau hat der polnische Minister des Aeußern, Fürst Sapieha, sein Rückkittsgesuch zurückgezogen, nachdem er vom Ministerpräsi­denten förmliche Zusicherungen darüber erlangt hat, daß der Vor­sitzende des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten sich beim Minister wegen der Anschuldigungen entschuldigen müsse, die der, Ausschuß ihm gegenüber vorgebracht habe, oder aber zurücktreten ^ müsse, ferner daß der Unterstaatssekretär für auswärtige Angelegen­heiten Piltz trotz der Aufforderung der italienischen Regierung im Amte bleibe. Fürst Sapieha hccke auch die Bedingung gestellt, daß ihm in der vberschlesischen Frage volle Handlungsfreiheit gelassen werde. Die Gewaltpolitik wird also offen fortgesetzt.

Zur Lage in Oberschlesten.

Fortdauer der polnischen Angriffe.

OppÄn, 25. Diät. Ueber die Lag« in de» schwerbedrohten Indu­striestädten des Zentralrevters lagen auch bis gestern Abend zuver- lässtge Nachrichten noch nicht vor. Im Kreise Rosenberg wurde die Stadt Landsberg von den Deutschen besetzt. Die das Gebiet räu­menden polnischen Banden haben die wehrlose Bevölkerung in schwerster Weise ausgeplündert und gebrandschatzt. Eine große An­zahl Deutscher ist von den Aufständischen mit Kraftwagen in das Internierungslager Pawonkau (Kreis Dublinitz) verschleppt wor­den. Auch aus dem Kreise Oppeln werden Plündereien der Polen in der Gegend Turawa gemeldet. Im Kreise Groß-Strehlitz wurden polnische Angriffe auf Groß-Stein und Echedlitz obgewiesen. In dem polnischen Hreresbericht wird behauptet, daß die Aufrührer das Gebiet um Krappitz zwecks Schaffung einer neutralen Zone auf Verlangen der Interalliierten Kommission räumten. Diese Meldung entspricht in keiner Weise den Tatsachen, da gerade in diesem Ge­biet mehrfach« Vorstöße der Polen ftattgefunden haben. Rach dem Hreresbericht der Ausrührer vom 23. Mai, der als Warschauer Funk- spritch verbreitet wird, hat die Oberleitung der Aufständischen ein« Verfügung erlassen, die die Zahlung von Steuer« an die deutschen Behörden verbietet. Das Uebertreten diese» Befehl» Witt» mit einer Geldstrafe bi» zu einer Million deutscher Mack oder ein« Gefäng­nisstrafe bi» zu einem Jahr geahndet. In anderen Warschau« Funksprüchen wird dir Wiederaufnahme d« Kohkrniieferungen an di, Tschechoslowakei gemeldet und zwar sollen am 23. Mat 5000 Tonnen Kohle» geliefert worden sei». Die Aufständischen seien mit de« Abnehmern i» Verbindung getreten, um eine geregelte Kohle»-