Aus Stadt und Land
Calw, den 25. November 1929.
Dekan Zeller 78 Jahre alt.
Am heutige» Tage vollendet Dekan a. D. Zeller sein 70. Lebensjahr. Es ist ein bedeutsamer Lebensabschnitt, wenn man in voller Rüstigkeit in ein so hohes Lebensalter eintritt. Um so mehr ist es für die hiesigen evangelischen Gemeinde- Mitglieder eine Freude, daß Dekan Zeller in voller geistiger und körperlicher Frische diesen schönen Tag erleben darf Es ziemt sich heute, einen kurzen Rückblick auf seine gesegnete Tätigkeit in Stadt und Bezirk zu werfen. In schwerer Kriegszeit übernahm er im Jahr 1016 das hiesige Dekanatamt. Die Kriegsjahre brachten ihm eine Fülle von Arbeit, zumal in der Fürsorge für Frauen und Kinder der Ausmar- schterten und für die kirchliche Tätigkeit in den Landortcn. Mit großer Arbeitsfreude und einer starken Willenskraft suchte er die Wunden des Kriegs zu heilen und zu lindern und das kirchliche Leben zu fördern. Als stellvertretender Bezirksobmann kam er mit allen Kreisen in Stadt und Land in nähere Beziehungen und lernte aus eigener Anschauung die Sorgen und Nöte des Volkes kennen. Als treuer Vaterlandsfreund nahm er an allen öffentlichen Angelegenheiten teil und war ein gern gehörter Redner bei patriotischen Veranstaltungen. Durch sein allzeit freundliches, mildes Wesen und seinen aufrichtigen Charakter erwarb er sich bald die Liebe und Hochachtung aller Kreise, mit denen er in Verkehr stand. In ungebrochener Arbeitskraft sehen wir ihn heute unter uns als eine der markantesten Gestalten der Stadt. Auch während seines Ruhestandes ist er nicht untätig geblieben, sondern hilft auf kirchlichem Gebiet und in verschiedenen kirchlichen Vereinen jederzeit gerne aus. Zu seinem heutigen Geburtstage werden ihm viele Herzen zugetan, sein und seiner reichen Tätigkeit anerkennend gedenken. Mü- gen die Abendstunden seines Lcbenstags, im Dienst der evan. gelischen Kirche und ihres Herrn verbracht, licht sein und bleiben durch die unwandelbare Treue Gottes und die dankbare Verehrung der Gemeinde, der er unermüdlich dientx! — Der Kirchengemeinöerat ließ Sem vornehmen und treuen Mann, seinem-früheren Vorsitzenden, durch eine Abordnung die herzlichsten Glückwünsche zum Geburtstage übermitteln und ihm ein schönes Bluiiwnkngebinde überreichen.
Eefalleneu-Gcdächtnisfcicr.
Im Anschluß an den Gottesdienst fand am gestrigen Totensonntag vor dem geschmückten Ehrenmal der im Weltkrieg gefallenen Söhne der Stadt Calw eine weihevolle Gedächtnisfeier statt. Tie Gebäude auf dem Marktplatz hatten zum Zeichen der Trauer die Fahnen auf Halbmast gesetzt. Nachdem Abordnungen des Veteranen- und Milt- tärvereins, des VZerancnvcreins, des Württ. Offiziers- bundcs, des Neichsbundcs der Kriegsbeschädigten und Krie- gerhinterbliebencn, des Reichsbanners, der Frciw. Sanitätskolonne und der Psadsinderschaft vor den mit Tannen, grün umsäumten Ehrentafeln Ausstellung genommen hatten, spielte die Stadtkapclle den Becthovenschcn Traucrmarsch. Daun hielt Dekan Noos «ine tiefempfundene Gedenkrede, welcher er folgende Gedanken zugrunde legte: ES gibt manche, die sich zurückhaltcn, wenn einmal von großen Kriegserleb- nisscn gesprochen wird, als müßten wir uns schämen über das. was mir damals geleistet haben. Wozu dann unsere Feier? Ist eS wahr, daß das Leben draußen und hinter der Front jeder Menschenseele blutiger Hohn war? Tann schämen wir uns. Dennoch gab es damals deutsche Männer und Jung- ling", denen es Ernst war, sich ganz für ihr Volk und Vater- laut» einzusetzen und hinzugcben. Ein Verrat an einem heiligen Erleben wäre es, wenn mir vergehen wollten, daß damals Mütter und Mädchen ihr Teuerstes tapfer und ohne Murren dahingabcn. Eineinhalb Tausend Jahre sind mir in der Erziehung des Christentums gestanden, es ist beschämend.
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lI5 Fontes,ung.»
„Aber am Bahnhof erinnert sich niemand, daß er sich ein Billett genommen habe." warf Pfeusser skeptisch ein
„Er wollte nicht wissen lassen, wohin er fahre Er kann irgend jemand oorgeschickl haben, um sich ein Billett lösen zu lassen. Wir werden das schon kriegen."
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Gambichler war in der Tal von Glück begünstigt Gerade als er die Kanzlei verlassen wollte, ries der Fabrikant Werner am Er lei bis heute auf einer Geschäftsreise per Auto gewesen und habe teil 11 Tagen nichts mehr von zu Hause gehört Nun sei er heute hier angekommen und höre daß Justizrai Börner verschwunden lei Er wolle da nur melden, daß er am 25 April mit Justizrai Börner ein? Autofahrt gemacht habe Er lei am 25 April so gegen ö Uhr am Justizpalast mit seinem Auto narb- gefahren, als gerade Börner das Gebäude verlaßen habe Börner, dessen Mandant er lei. habe ihn anaerufen wohin er fahre Er habe erwidert, daß er nach München zu einer Ge'chästslour fahre Börner fragte ob er ihn Mitnahmen wolle Als er Werner, bejaht Hobe lei J'istizrat Börner lofort zu ih.-n eingestiegen In München habe er ihn am Hauptbahnhol abgelebt
Und es stellte sich noch etwas heraus, das zwar nicht das geheimnisvolle Verschwinden des J-stizrats erklärte, aber immerhin le-ne geheimnisvolle Abreise erklärte Börner hatte dem Fabrikanten W-rner den Auftrag ge- geben leine Frau cmrurusen daß er für zwei bis drei Tage verreise Sie soll? ihn am 28 etwa erwarten W-rner hatte sich v-rnstickttet d->» Telefona-lnräch mit d-r Frau Justizrat zu führen, da Börner am Haiwtbahnhot München noch eisig einen Zua erreichen wollte. Werner aber hatte — das Te'efongelvräch verschwitzt
Gambichler dachte sich „Eine l?hr merkwürdige Bergest- Uch^eit d'-le? Herrn Werner Wenn wir nichts dahinter- st-ckt " Laut aber tagte er nur zu Pleusfer „Es muß ober etwas lehr Eilige? cwwelen lein das den Herrn Justiz- rat veron'a?te lv n'"^'ich nach München zu fahren, ohne daß er sich von seiner Frau verabschiedete." _
daß wir nichts getan haben, den Brand nicht ausbrechen zu lassen. Männer und Jünglinge versuchten, in diesem Brand zu retten, was zu retten war von Heimat und Herd, von deutscher Zukunft. Darüber haben wir uns nicht zu schämen. Es stünde bester um unser Vaterland, wenn von jenem Geist schlichter Treue und Hingabe mehr in unserem Volke wäre. Jahr um Jahr, wenn die Linde, die Zeuge des AusmarschcS war, ihr grünes Kleid abstreift, sind unsere Gefallenen cs wert, daß wir ihr Gedächtnis ehren und ihr Opfer in unsere Herzen, nicht nur in Stein, eingraben; späteren Geschlechtern wollen wir sagen, was sie für das Vaterland getan und gelitten haben. Mit Gottes Hilfe wollen wir des Vaterlandes Größe wieder ausbauen, aus der Knechtschaft wieder in die Freiheit. Treue um Treue! „Tie Treue steht zuerst, zuletzt, im Himmel und auf Erden; wer ganz die Seele eingesetzt, dem wird die Krone werden." — Nachdem die Gedächtnisrede verklungen, ehrten die Versammelten in stiller Andacht die Toten, während daS Trommler- undPfeiserkorps des Militär- und Veteranenvcrcins einen dumpfen Wirbel schlug. Stadtschultheiß Göhner legte sodann namens der Stadtverwaltung und der anwesenden Vereine einen Kran; att äußeres Zeichen unwandelbarer Tr.ue und Dankbarkeit an der geweihten Stätte nicd.r. DaS Lied vom guten Kameraden und der Choral „Jesus meine Zuversicht", von der Stadtkapelle gespielt, bildeten den Abschluß der ergreifenden Gedenkfeier Um 12 Uhr fand ein Cchrengeläutc für unsere Gefallenen statt.
Vom BezirkSk-iegsrverband Calw.
Am vorletzten Sonntag fand die Herbstvorständeversammlung der Veteranen- und Militärvercine des Bezirks Calw im Restaurant Weiß in Calw statt. Sie war sehr zahlreich besucht. Nach Begrüßung der Erschienenen, unter ihnen befanden sich auch Oberstleutnant Ziegler und Las Präsidial. Mitglied des Württ. KriegerbundrS, Dekan Zeller, seitens des Vorsitzenden, Beztrksobmann Küchle, ehrte die Versammlung das Andenken der beiden in diesem Sommer verstorbenen Kameraden, Cchrcnbundesmitglied Johannes Seeger, und Sägcwerksbesitzer Ludwig Wagner, Vorstand des Hirsan-Ottcnbronner MIlitärvcreins, durch Erheben von den Sitzen. Hierauf gab Vczirksobmann Küchle Bericht über die Tätigkeit der Bezirksleitung seit der Früh- jahrsversammlung. Bezüglich des Ausbaues der Bczirks- sterbekasse stellte Vczirksobmann Küchle den Antrag, eine Kommission aus 5 Kameraden zu bilden, die bis zur Früh- jahrsversammlnng 1030 auf Grund der vom Präsidium in Stuttgart cingeholtcn Unterlagen referiert, worauf die Vcr. sammlung dann einen endgültigen Beschluß fassen wird. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Zollsekrelär Vei- g e l erstattete als Bczirksschicßleiter Bericht über das Ergebnis des letzten Bczirksschicßens. Zum Schluß dankte Dekan Zeller dem Vorsitzenden herzlich für seine Opscrwilligkcit und sprach ihm daS Vertrauen der Versammlung anS. Zum Zeichen ihres Vertrauens erhoben sich sämtliche Kameraden von ihren Sitzen.
Persönliches.
Nus Pr. Friedland wird uns geschrieben: Apotheker und Chemiker Walter Kopp aus Bad T e i nach hat die Privil. Rats- und Stadt-Apotheke in Fraustadt lPrcnßcn) gekauft.
Wetter für DlcnStag und Mittwoch.
Dem Hochdruck Im Osten steht eine starke Depression Im Westen gegenüber. Für Dienstag und Mittwoch ist zeitweilig bedecktes, aber nur zu leichteren Niederschlagen geneigtes Wetter zu erwarten.
SCB. Neuenbürg, 21. Nov. Ein am 31. August Lei einem Einbruch in das Posthvtcl in Oerrcnalb verhafteter Fassadenkletterer ist anS dem hi sigcn AmtSgcrichtsgesängnis, wo er sich in Untcrsnchnngshast befand, au. gebrochen. Es handelt sich um einen 30 Jahre alten Schwerverbrecher, der im Jahre 1026 wegen verschiedener Vergehen eine Zuchthausstrafe von
„Er war lehr impulsiv." lagt? Pseusfer entschuldigend „Für ausgeschlossen halte ich es nutzt."
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Gambichlers zweiter Bestich galt der Frau Justizrai Börner Er ließ sich durch das Dienstmädchen m.lden und wartete in der Diele Aus hem Gard-rabetllchchen stand das silberne Tablett, aus dem noch die Visitenkarte lag. dur.tz die sich Arthur Wernow vor einigen Tagen angemeidei hatte
..Arthur Wernow" las er und graulte sich in den st-är tichen Haaren „Der Name klingt nicht lehr lüddeutich Don diesem Mann habe ich noch gar nichts geben Das haste er bei der Justizrätin zu tun?" Und er nahm sich vor. darnach bei dem alten Pseusfer zu farlchen
Das Mädchen kam zurück und ba» den Komm'siar ein zulrelen.
Des Hammers erster Gedanke war als er me große ielbstbewus.te Han-Herrin vor sich stehen Iah Wie kann man nur io wunderbar blondes, echt blondes Haar haben Dieses Haar ist gar Io eigenartig golden, daß es einen Steckbrief ersetzt
Erst dann lgh er ibre Züge Die ruhige Energie tat ihm wohl Und die Entschiedenheit ihrer Bewegungen st'm-ntr ihn versöhnlich gegen sie Er gestand sich Sie sah nicht aus. wie eine leichtsinnige Ehehrecherm Sie stutzt an-tz keiiwn Schmerz zu heucheln Sie bezeugte Traurigkeit, aber nicht Trauer.
Nach einigen et"'?itenden Wart-n ging er direkt miss ^iel los: „Gnädige Frau, ich möchte in einigen Punkten die mir noch immer nicht geklärt genug c-rlchein-n mit Ihnen Nücklprache n°hm"U Mir ist aussgll'nd. daß Ihr Mann io plötzlich abreiste. Hat er denn nie geäußert, daß er verreisen würbe?"
„Doch " tagte sie „Schon einige Tage, vielleicht auch schon einige Wochen vorher knisterte er. daß er vielleicht einmal auf einig? Zeit verreisen müßte. Seine Reise könnte drei bis vier Tage dauern "
„Und er äußerte nicht warum und wobin?"
„Nein Ich nehme an eine berufliche R-i!e "
„Und er sprach nicht mit Ihnen, welcher Arl die berufliche Nelle war?"
Sie lächelte mit einem resignierten Humor: „Er sprach vrinziw-'l nicht mit mir über berufliche Angelegenheiten Es war lein Stolz, über Fragen des Berufsgeheimnisses ver- ichlosien wie ein Buch mit sieben Siegeln zu sein."
„Sie warm aber dach leine Frau."
..Mein Mann war bis hoch in die fünfzig seines Lebens Junggeselle und im Lause der Jahrzehnte haste er sich die
10 Jahren erhielt und bald darauf in einem ostpreußische« Gefängnis ausgebrochen ist und sich seither in Deutschland herumtricb.
Altcnstcig, 24. Nov. Unser Schlittschuhsee hat eine erfreuliche Vergrößerung und Verbesserung erfahren. Otto Luz, Gerber hier, hatte sich angcboten und den Anstrag von der Stadt erhalte», den Schlittschuhsce zweckmäßig einzurichtcn. Die Secfiäche wurde um ein Drittel vergrößert, so Laß sie nun etwa 20u0 Quadratmeter umfaßt. Die Wässcrungsanlage wurde in einer Weise angelegt, daß sie eine zweckentsprechende Lösung sein dürste.
SCB Nottcnburg, 24. Nov. Der evang. Kirchenpräsitzciit Dr. Wurm weilte gestern nachmittag in unserer Stadt, um dem evangelischen Stadtpsarrhaus sowie'dem Bischof und dem Generalvikar einen Besuch abzustattcn.
Rottenüurg a. N., 2t. Nov. Der Erfolg des am 5. Oktober abgchaitcnen Landw. Bezirks- und Eausestcs drückt sich einmal in der B. sucherzahl mit rund 20 060 aus, sodann in einem finanziellen Reingewinn von über 6000 Mark. Die Summe erhält der Landw. Vezirksvercin zur Förderung der Landwirtschaft.
LEB Stuttgart, 21. Nov. Präsident Dr. Sigel hat den Beamten der Nesthsbahnblrcktion Stuttgart folgendes be- kanniacgebcn: In der öffentlichen Presse und in der Veam- tcnfachpresse wird in letzter Zeit wiederholt behauptet, die Deutsche Rcichsbahngesellschast beabsichtige, die VerufkLeam. ten durch Angestellte zu ersetzen. Diese Behauptungen sind unrichtig. Weder der Generaldirektor noch die Hauptvermal- tnng stehen solchen Eedankengängen nahe. Beide stehen zu der früheren Erklärung, daß sie das Berussbeamtenlum zur ge- deihlichen Fortentwicklung der Rcichsbahngesellschast für unbedingt erforderlich halten.
SCB. Stuttgart, 21. Nov . Die Reichsbahndirektton Stuttgart teilt mit: Am Frciag, den 22. November, um 18 Uhr ist auf dem Hanptbahnhof Stuttgart beim Rangieren ein unbesetzter Personenwagen infolge unzeitiger Weichcnstellung ent. gleist. Verletzt wurde niemand. Durch die Entgleisung waren einzelne Fahrstraßen läng're Zeit gesperrt. Die Auf. gleisungsarbeiten wurden durch den dichten Nebel ungemein erschwert. Der Nebel, der zcit'.vctsc nur eine Sicht auf ö Me- ter znließ, beeinflußte auch in der Folge das Nangiergeschäft im Hauptbahnhof so nachteilig, daß die Züge Verspätungen bis zu 75 Minuten erhielten. Im Lande sind Störungen im Lause der Personenzüge durch den Nebel nicht cingctretcn.
Untcrkochen, OA. Aalen, 2t. Nov. Gestern früh zwischen 9 und 10 Uhr schlüpfte der 77 Jahre alte Alt-Kirchenbaucr Alois Volsingcr unter den geschloffenen Schranken des Bahnübergangs bei der Dorfmühle durch in dem Augenblick, als eine Lokomotive heranbrauste. Der Unglückliche, der beinahe blind war, wurde von der Maschine ersaßt und getötet.
SCB. Mergelstetten, O.-A. Heiöenhcim, 21. Nov. Zu der Entlassung von 280 bei der Firma Zocppritz beschäftigten Arbeitern und Arbeiterinnen kommt jetzt die Hiobspost, daß auch die Lchmcnksche Zemcntfabrik ihren Betrieb in Bälde anS Mangel an Beschäftigung schließen wird. Daß diese Schließung in diesem Jahr viel härter empfunden wird als in früheren Jahren liegt auf der Hand.
wp Saulgau, 24. Nov. Gestern abend gegen 10 Uhr brach in dem Sägewerk von Anton Henslcr in Untcrbichtlingsn lei Meßkirch lVadcn) ein schwerer Brand ans. Da der Besitzer zur Zeit verreist ist, wurde der Brand erst bemerkt, als daS ganze Sägewck bereits in Hellen Flammen stand. Tie sehr bald am Brandplatz cintreffcnden Freiwilligen Feuerwehren von Ober- und Uutcrbichtlingen mußten sich darauf beschränken, das nur durch einen schmalen Gang vom Säge» werk getrennte Wohnt ans und die angrenzenden Stallungen, Scheune ustv. vor den Flammen zu retten, so daß das Säge- werk selbst mit der gesamten Maschincnanlage und erheblichen Holzvorrüten dem Brande zum Opfer fiel.
Meinung über die Frauen zuge'cgr. die so die meisten Junggesellen über uns haben: daß wir lehr geschwätzig und wenig verschwiegen sind Wenn er auch durch die Ege mit mir in einigen Punkten leine a!t"n .Hagestolzansichten langsam aufgeben mußte, in diesen« Punkte war er unbelehrbar oder vielmehr, in vielem Punkte änderte er ieiii früheres Verhalten nicht Verschwiegenheit und Zurückhaltung, ja >o- qar Verschlossenheit lagen seinem Ehucakler Mit einer geradezu eigensinnigen Verbissenheit verriet er nichts was ent» kernt mit dem B.'ruk'geheimnig z'llammenlstng Das war sicher auch der Grund warum er den Zweck und das Ziel deiner Neile nickst nannte"
„Gut." tagte Gambichler „Wenn er eben also eines Tages nach Haute gekommen wäre und zu Ihnen gesagt hätte L'ebe Frau, ich muß auf einia? Tage verreisen " würden Sic sich nicht gewundert haben Aber Io war es dach im vorliegenden Falle n^t Er oer'-tzwanb doch sozusagen g'heim nisvcll von der Bildfläche Wenn Ihr Mann laich Pedant war wie kannte er es wagen >"ine Kanzlei piötzlictz im Stich ni lall-n ahne auch nur seine Adresse anzugeben Er mußte dach fürchten, daß irgendeine versönliche Zustellung an ihn käme und wenigstens binter'-llen wa er zu erreichen war " Sie tagte: „Dos ist mir m auch ein Rätsel Ich nehme eben immer wieder an daß er d"mit rechnete in spätestens zwet bis drei Tagen wieder zurück zu lein "
„Gut " stellte Gambickster wieder bekräftigend fest „Sie werden willen, dast teilwelle lein plötzliches Verschwinden durch den Anruf van dem Fabrikant"» Werner geklärt ist. Wir haben van W-rner gehört, daß er Ihren Mann in teinem Auto mit nach München nahm, auch daß Jbr Mann den Werner beauftragt batte Sie telefonisch »u verständigen, dast Werner aber die Sach? verbummelte Rät>e«hnst bleibt aber trotzdem, wieso Jbr Mann d-n Entschluß mit Werners Auto zu fahren, so plötzlich bewerkstelligte Hätte er nicht Zelt a°- habt, Ihnen «veniastens nach vorder Ad«eu zu lagen Er kämmt aus dem Justizpalost rust das Auto an und fährt weg. Und wo bleibt er so lange""
Sie schwieg S'e wust«e keine Antwc"-»
Er suchte dem Gespräch eine andere Wendung zu geben: „Kennen Sie den Fabrikant"!, Wern-"-?"
„Gewiß Er ist ein Klient meines Mann»s."
„Willen Sie etwas über seinen Charakter?"
„Sie verdächtigen ibn d"ch nicht etwa""
Gambichler besabte d>- Frage nicht aber er waat? -? auch nlcht. »u vernein-m „Die Zerstreutheit des H"rrn Meir ist austallmd Könnt- dahinter keine A'-llcku steck-n und ist e? möglich, daß er erst Heu»? von dem B?rlchw>nd"n Ihre» Mannes Kenntnis erhalten hat. (Fortsetzung folgt.)