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Nr. <6.

Amts- und Auzeigeblatt sür den OöerarntsbezirK Calw.

93. Jahrgang.

Eriche in» »» L ise' 6m"l wöchentlich. Anzelgenprei«: Tie klrinsoallige Zeile WPsg. 1

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Reklamen 2. Mk. Auf Cc m nelanzetgen kommt ein Zuschlag von Fernsvr.

Montag, de» 14. Februar 1921.

Li-zugkpr-i«: In der Stadl mit LrL.'.erlühn Mt. 12.90 nie.teijährtlch Postdk,»k,e-p-kltt Mk. 12.!«,: mit Äestellgcld. Schlug der Änzeigannahme 0 Uhr vormiliaa».

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9r. Simons in Stuttgart.

In 3 Wochen wird die deutsche Abordnung nach London zehen, um der Einladung der Entente zurVerhandlung" über die Höhe der sog, Reparationsschuld Deutschlands Folge zu leisten. Wenn man vom rein formalen Standpunkt aus die politischen Ereignisse der letzten Wochen betrachtet, so könnte man zu der Auffassung gelangen, daß nach den Beschlüssen der Pariser Konferenz die Verhandlungen in London eigentlich überilüssig seien, denn in Paris sei doch die endgültige Summe, die Deutschland zahlen soll, und nach Ansicht der Neparations- kommission zu zahlen in der Lage ist, nämlich 220 Milliarden koldmark fcstgestellt werden, mit der gleichzeitigen bestimm- ten Aeußerung verschiedener Ententcstaatsmönner und der ge­samten Ententepresse, daß man nicht geneigt sc, von diesen Forderungen abzugehen. Also schließt ein Teil der deutschen Presse, welchen Zweck hat es überhaupt, nach London zu gehen, die Entschlüsse der Alliierten stehen fest, wir können sie nur ab­lehnen oder annehmen, und weiterhin bedeutet nach der Auf­fassung dieser Presse die Beschickung der Konferenz von vorn­herein ein Zugeständnis an die Entente im Sinne der Kenn­zeichnung der teutscken Schwäche. Wir haben schon bei Ge­legenheit der ersten Aeußerung in d-esem Sinne darauf hinge­wiesen. daß wir diele Auflassung nicht zu teilen vermögen, und daß trotz aller Ententemache im Zusamenhang mit den Pariser Beschlüssen die Einladung nach London schließlich doch als Zei­chen dafür gewertet werden darf, daß die Entente natürlich nicht um unserer schönen Augen willen, sondern aus psychologi­schen und außerpolitischen Gründen über die Ausführung die­ser Beschlüsse mit uns verhandeln will. Ob das nun mit einem für uns günstigen oder ungünstigen Ergebnis gestehen soll, diese Erwägung muh sür uns vorerst hinter der Tatsache der Be'-Handlnngsmönlkchleit mrücktreten. denn wir dritten in unse­rer heutigen Lage der Entente auch nicht den geringsten An­haltspunkt für eine propagandistische Betätigung in der Rich­tung bieten, dos; üe unsböswillige" Verweigerung der Er­füllung des Versailler Vertrags vorwerfen kann. Es handelt M hier also lediglich um einen taktischen Schachzug, den zu sichren wir nicht Unterlasten dürfen. Etwas anderes ist es, ob unsere Abordnung in London, an der die hervorragendsten Sach­verständigen des deutschen Wirtschaftskörpers teilnehmen dürf­ten. und als politischer Führer in Vertretung des Reichskanzlers unser Reichsaußenminister. Dr. Simons, die nötigen Unterlagen besitzt, um das Mast unserer Leistungsfähigkeit klar beurteilen zu können, gleichzeitig aber auch die durch das Bewnhtsein einer sicheren Rückendeckung gestärkte Festigkeit, um im Falle einer Unnachgiebigkeit unserer Gegner dasUnannehmbar" ohne Furcht und Zagen aussprechen zu können.

Um sich dieser nötigen Rückendeckung zu versichern, hat der Reichsaußenminister kürzlich im Reichstag seine Grundsätze für London dargelegt, und hat damit bei der Mehrzahl der deut­schen Volksvertreter ebenso wie bei der deutschen Presto kräftige

Unterstützung gefunden, und man darf wohl sage- ^ der

überwiegende Teil des deutschen Volkes sich r »ng

ber Reichsregieruiig indenti'iziert. Daß unser 'ier

in London als Vertreter des deutschen Volkes in ,, ... politi-

Ichen. gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gesamtheit wird auf- ireten können, das dürfte ihm auch die gestrige Kundgebung im Eustav-Siegle-Haus in Stuttgart mit voller Deutlichkeit gezeigt haben. In dem Empfinden, datz die angekiindigte Rede Dr. vimons eine grundsätzliche Erklärung über seine Haltung gegen­über den großen, Deutschlands Schicksal entscheidenen Proble­men der nächsten Zeit bringen würde, haben wir uns bemüht, einen persönlichen Eindruck von dem Staatsmann zu erhalten, b« heute den wichtigsten Posten bekleidet, den das deutsche ^vlk zu vergeben hat. Und mir können von vornherein sagen, baß wir den Charakter des Bildes, das wir auf Grund der mthcrigen, der Oessentlichkeit bekannten Betätigung Dr. Möns', bisher gezeichnet haben, anläßlich seines gestrigen ortrages durchaus bestätigt, ja in seinen Hauptlinien ^vch sympathisch vertieft gesunden haben. Kurz gesagt, wir haben den schon früher gewonnenen Eindruck, daß Dr. Simons ik Fähigkeiten und Charaktereigenschaften in hohem Grade be­llst, die der Führer der deutschen Abordnung haben muß, um Segen die raffiniertesten und geschultesten Staatsmänner der ntente, sowohl grundsätzlich als auch taktisch auszukommen, lade letztere Eigenschaft, d. h. die Beweglichkeit in bezug auf

die Verhandlungen, scheint unserm Außenminister eigen zu sein. Er ist in seinen Aeußerungen äußerst vorsichtig, er spricht be­dächtig, mit voller Uekerlegnng, und gerade dadurch gewinnen seine Darlegungen, die sonst, wohl auch im Hinblick auf sein nicht allzustarkes Organ, rcthorisch völlig schmucklos vorgetragen werden. Die augenscheinliche Stärke der Sachlichkeit und des Charakters ist es auch, die ihm das Ohr des Zuhörers gewin­nen, und so lauschte gestern die inposante Versammlung, in der Vertreter aller Politiken Parteien v-'' wirtschaftlichen Organi­sationen, die Spitzen der staatlichen Behörden und öffentlichen Körperschaften, des Offizierskorps, Anhänger des alten und des neuen Syst-ms anwesend waren, lautlos der Rede des Mini­sters, der mit dem feinen, vornehmen Echeim'atskopf der alten Schule als moderner Staatsmann seinen Mitbürgern Rede stehen wollte über seine Handlungen und Absichten, zugleich aber auch, wie er sagte, sich von seinen süddeutschen Brüdern, des so sehr nötigen Rückhalts vers^ern wollte, der ihm Kraft und Erhebu'-g für seinen er?» Gau« p 'i'hren solle.

Es ist dem Außenminister bekanntlich schon verschiedent­lich vorgsworftn -"c^e- er gehe in dem Bestreben, die Kon- fliktsflosfe mit Ulstern Gegnern soviel wie möglich beiseite zu schaffen zu weit, und verstehe nicht, die Würde unseres Volkes zu wahren. Wer gestern Gelegenheit gehabt hat, seine Aus­führungen anzuhcrcn, der wird wohl kaum, wenn er es je getan hat, auf dicker Meinung bestehen bleiben. Dr. Simons het ein Unannehmbar" gesprochen für den Fall, daß nicht auch unsere Gegenvorschläge, die allerdings noch nicht fertiggesiellt seien. Gegenstand der Verhandlungen in London werden, und er hat klipp und klar erklärt, lieber unterwerfe er sich einem Diktat, als daß er unerfüllbare F-uderurtt-n ''rttrschrribe. Gleichzeitig wandte er gch aber auch gegen die Nur-Pessimisten; auch der Pessimist sei c' . sch-e*ter B-ttg"ber, der die realen M"akih- keitcn verscbleiere. Ganz richtig erwiderte er diesen Micß- machern, b-ß ein Staatsmann ohne Optimismus sein Geschäft or 'geben könne, er besitz- den Oatimi^nus, den das Recht uns in unserer schweren La--- gebe. Der BmiaillerVertrag" for­dert nur insoweit eine Reparation, als sie im Hinblick auf die Tragfähigkeit des dentstbeii Wirtscka'tlcbens erfüllbar sei. An­dererseits müsse man in Deutschland darüber klar sein, daß wir dm Verpslick t'lng übernommen hätten, die Versailler Bedingun­gen bis zur Grenze des Möglichen zu erfüllen. Und es ist be­merkenswert, daß der Außenminister den guten Willen zur Leistung des Menschenmöglichen an-d-""blich betont hat, und gewissermaßen als Begründung dafür neben der Tatsache der Verpflichtung auch die Notwendigkeit betonte, im Interesse der Gesundung Europas, an dem Wieder«-fbo.n Frankreichs soviel wie möglich t-U.-nw'«'--». Wer die Äußerungen der Massen- pspche in den letzten Kriegsjahren beobachtet hat, und wer un­voreingenommen die Lage Deutschlands in Bezug aus die heu­tigen weltpolitis-*en Konstellationen betrachtet, der wird sich oieser psvidlllogislhen wie voliti'-k'en Notwendigkeit nicht ver­schließen können. Und nicht mit Unrecht hat der Minister dar­aus verwiesen, daß wir bei der Anfassung des Eesamtproblems in unserer heutigen L«-' nicht außer acht lassen dürfen, daß in London wie Paris die Nationalisten einerseits gerne die deutscke Jndustrickonkurrenz, andererseits die deutsche Einheit vernilbten möchien, welche Absichten ihnen am besten gelingen würden, wenn wir nicht unsere Bereitwilligkeit zu äußerster Reparajion'l.'stung darin», andererseits aber auch durch zu scharfe Konkurrenz die englische Industrie reizen würden. Um das finanzielle Bedürfnis Frankreichs befriedigen zu können, aber auch das industrielle Interesse Englands nicht verletzen zu müssen, sei es notwendig, daß man uns nicht wie bisher von den östlichen Märkten ansschlirße. Die Hauptlinien der Simons- schen Bestrebungen gehen allo dabin, der Entente im Interesse der Gesundung der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse Europas die Bereitwilligkeit Deutschlands auszusprechen, im Rahmen des VersaillerVertrags" das Menschenmögliche an­zubieten, aber auch zu verlangen, datz man uns die nötige wirt­schaftliche Bewegungsfreiheit läßt, um die übernommenen Ver­pflichtungen ausführen zu können. Ganz besonders hat uns aber gefallen, daß der Außenminister die moralische Rechtsgrund­lage des Diktats von Versailles wiederholt als für uns nicht stichhaltig bezeichnet hat, denn das uns aufgezwungcne Ge­ständnis von der Schuld am Kriege werde im gegebenen Augen­blick einer Revision unterzogen werden müssen. Die Zurück­weisung der dauernde» Beschuldigungen Deutschlands durch die

Ententestaatsmänner hal«n wir schon lange erwartet, wir ver­kennen allerdings auch nicht, daß vielleicht später ein geeignete­rer Zeitpunkt für eine Rechtfertigung Deutschlands kommen dürste. Alles in allem aber glauben wir nach unserm persön­lichen Eindruck und nach der überaus herzlichen Aufnahme der Rede Simons, jagen zu dürfen, das deutsche Volk kann Ver­trauen zu dem Außenminister haben, er wird zu erreichen juchen, was überhaupt erreicht werden kann, er wirdaber auch schließlich ein Nc«n jagen können, wenn er das deutsche Volk geschlossen hinter sich weiß. O. S.

*

D e Rede des wiirtt. Staatspräsidenten.

Staatspräsident Tr. Hieb er hielt soigcnoe ^earnyungs- ansprache: Ich habe die Ehre, Sie in dieser Versanimlung zu oe- grüßen. In ernster Stunde denn diese Wochen stellen eine große bange Schicksalsstunde unseres deutschen Volkes dar haben wir Sie hierher eingeladen. Jetzt wie kaum je gilt cs: An sich zu halten, -! einer Front geschlossen stehen als ein um sei! L.oen ein svdeS Volk! Ich begrüße insbesondere den Reichsminister des Auswär­tigen, Herrn Dr Simons, in dem wir den v >n ernstem, sittlichem und politischen Verantwortungsgefühl durchdrungenen Staatsmann, den sachkundigen Leiter unserer auswärtigen Angelegenheiten; vertrauens­voll verehren und heiße ihn namens der württ. Neg'cruug. des würit. Volkes und namens der Einwohnerschaft Stuttgarts tzcrzlich in unserer Mitte willkommen. (Beifall.) Ich glaube in ihrer aller Namen das eine auSspccchen zu vürsen, aussprcchen zu müssen: Das württembergischc Volk weiß sich eins mit dem deutschen Arük. wenn es sich gegen die wirtschaftlichen und finanziellen Versklavungspläne der Entente wie ein Mann aufbäumt. (Beifall) Das schwäbische Volk fühlt sich mit dem Deutschen Reich aus Gedeih unv Verderb unlöslich verbunden. (Beifall) Und die Feinde mögen jede Hoff­nung auf Sonderbcstrebungen oder gar Trennnngszelüstr bei uns von vornherein begraben. (Beifall) Es ist nicht vergessen, daß der schwäbische Stamm einst die Reichssturmfahne vorangetragen hat, den 18. Januar haben wir nicht umsonst gefeiert. Wir haben bei der Ministerbrsprechung vor 8 Tagen in Berlin keinen Zweifel tarüber gelassen, daß Württemberg geschlossen hinter der Rcichsrcgicrung und dem verantwortlichen Leiter unserer auswärtigen Politik steht, wenn er und seine Begleiter nun erneut den schweren Gang zu Verhand­lungen nach London gehen. Denn ohne solche Geschlossenheit und Entschlossenheit des Volkes, das hinter ihnen steht, können sich die besten Vertreter der Regierung weder an ihre Aufgabe heromraucn, noch ihre Arbeit zu Ende führen. In diesem Geist wollen wir hören, was der Reichsminister uns. was er unseren Feinden, was er der Welt zu sagen hat.

Die Rede des Reichsaußenministers.

Reichsniinister Dr. Simons benützte zunächst Sie Gelegenheit, die ihm geboten wurde, vor einem süddeutschen Publikum vie bren­nendste Tagessrage zu besprechen uns sich davon zu überzeugen, ob die Stellungnahme der Reichsregicrung auch im deutschen Süden den Beifall der Bevölkerung finde. Ueber die Stellungnahme selbst seien in letzter Zeit Zweifel entstanden, besonders infolge der Annahme der Einladung nach London. Diese Zweifel seien unbegrünvet. Die Erklärung, die der Minister im Reichstag abgegeben habe, bestehe vollkommen zu Recht. Eine nähere Prüfung der Pariser Beschlüsse habe das damals gefällte Urteil nur bestätigen können. Auch durch die zahlreichen Reden, die leitende Staatsmänner der Entente >n den letzten Wochen gehalten hätten, sei die Durchführbarkeit der Pariser Beschlüsse nicht erwiesen worden.

Der Minister setzte sich darauf insbesondere mit den Reden von Lloyd George. Briand und Graf Sforza auseinander. Er bemängelte, daß keiner dieser Staatsmänner es für der Mühe wert erachtet habe, aus dem Material der Brüsseler Konferenz den Nachweis auch nur zu versuchen, inwieweit Deutschland zur Zahlung der ungeheuerlichen festen Annuitäten von 6 Milliarden Goldmark fähig sei. Keiner habe praktisch dargelegt, wie man sich solche Lei­stungen finanztechnisch und wirtschaftstcchnisch zu denken habe. Statt dessen habe man nur völlig phantastische Ziffern über die künftige Höhe des deutschen Exports gebracht, für die jede, auch nur die ge­ringste Unterlage fehle. Ueber die 12prozentige Ausfuhrabgabe seien die verschiedensten Ansichten zu Tage getreten, die vielfach in völ­ligem Widerspruch zueinander ständen. So werde z. B. die Ausfuhr­abgabe von einer Seite deshalb als besonders nützlich auch für Deutschland angepriescn, weil sie die deutsche Ausfuhrindustrie vor differenzialen Ausfuhrzöllen der anderen Länder schütze, während eine zweite Ansicht dahin geh«, daß die Abgabe überhaupt unmittelbar