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von Calw und Eurem Interesse öerdet Mitglied.

Der Vorstand.

Nr. 22.

Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

96. Jahrgang.

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Freitag» den 28. Januar 1921.

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Der tschechische Außenminister über das Verhältnis zu den Nachbarstaaten.

Prag, 28. Jan. In der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses führte der Minister des Aeußern, Bene sch. auS: Die Frag« über Oesterreichs Anschluß an Deutschland wird heute in Wirklichkeit gar «ich! gestellt und kann nicht einmal gestellt werden. Die Bestimmung d«S Friedensvertrags von Saint Gennain läßt keine Abänderung zu. In Deutschland selbst wird nicht daran gedacht. Wenn in gewiflea politischen Kreisen auf diese Möglichkeit 'für dir Zukunft verwiesen wird, so geschieht eS vornehmlich in der Absicht, eine internationale Hilfe durchzusehen. Auch das Dilemma: Anschluß oder Donauföde» raiion entbehrt einer ernsten Grundlage. Die Absicht, auf unsere anderen Nachbarn einen Druck auSzuüben, läßt sich nicht verkennen. Für Südslawien und Rumänien kommt diese Idee nicht in Betracht, da beide von dem ehemaligen Zentrum der österreichisch-ungarischen Monarchie zu weit entfernt sind. Was die Tschechoslowakei betrifft, so steht eS fest, daß sie mit überwiegender Mehrheit de« Gedanken daran a priori ablehnt und sich mit allen ihr zu Gebote stehenden Mit­teln widrrsetzen würde. UebrigenS denkt auch in Oesterreich, abge- schen von wenigm Theoretikern, niemand daran. AuS Traditionen der VorkringSzeit läßt sich erklären, daß diese Idee in gewissen fran­zösischen und englischen Kreisen hier und da Anklang findet, doch steht sch, daß das mitteleuropäische Problem auf diese Weise nicht gelöst werden kann. Das Problem Mitteleuropa, wie eS während des Krie- ge« geschaffen wurde, ist für die Tschechoslowakei von hervorragender Bedeutung.

Im weiteren Verlaufe sagte der Minister über dir Beziehungen zu Lentschland: Die Grundlage unserer Beziehungen find di« FriedenS- vrrtiäge. Auf dieser Basis haben sich bereits in den letzten zwei Jahren bestimmte Traditionen eines nachbarlichen Zusammenlebens herausgebildet. Es gibt zwischen uns keine Konflikte und wir hoffen, daß die» auch in Zukunft nicht der Fall sein wird. Vor kurzer Zeit bestand in Deutschland eine gewisse Gefahr monarchistischen Umstür­ze«, welche vorüberging und gegen die wir uns entschieden zur Wehr gesetzt hätten. Wir müssen jedoch loyal feststellen, daß unser wechsel­seitiges Verhältnis absolut korrekt ist. In Angelegenheiten des be- «erstehenden Plebiszits in Oberschlefien werden wir einfach die uns durch die FricdenSverträge auferlegten Pflichten erfüllen. Im Geist« unserer demokratischen Politik wünschen wir von Herzen, daß, was slawisch war, slawisch bleibt. Wir hoffen auch, daß dir Erledigung der Plebiszitfrage das wirtschaftliche Interesse, welches wir an Ober­schlesien haben, nicht schädigt.

Heber das Verhältnis zu Ungarn sagte der Minister: Die Wieder­einsetzung des ehemaligen Kaisers Karl wäre für einige Nachbar- siaate» Ungarns ein tatsächlicher und berechtigter cssus belli. Die Einsetzung einer ausländischen Dynastie oder eines magyarischen Ari­stokraten scheint weder aktuell noch gut möglich. AuS der am 2. Fe­bruar 1920 gefaßten Entschließung der Botschasterkonserenz geht her- dor, daß die Rückkehr der Habsburger Dynastie, in welcher Form und welcher Person immer auf irgend eine« Thron in Mitteleuropa m,S- zeschlofsen ist und daß sich dieses Veto nicht nur ans den ehemaligen Kaiser, sondern auch auf die anderen Mitglieder des Herrscherhauses bezieht Ohne uns einzumengen, können wir sagen, daß wir je nach ber Art der Lösung der inneren Krise in Ungarn auf fir achten wer­ben. Wir geben einer republikanischen Lösung den Vorzug vor jeder wideren. Dann könnte von einer rascheren und leichteren Annähe­rung, freundschaftlicher Zusammenarbeit, evtl auch von Hilfe ge­rochen werden.

In Besprechung des Verhältnisses zn Polen sagte der Minister: N°ch der Lösung des Teschener Konflikts bettachtet dir tschechoslo­wakische Regierung, trotzdem uns die Lösung nicht befriedigt, unseren Konflikt mit Polen als definitiv gelöst und will systematisch eine Politik der Annäherung treiben. Unsere Politik gegenüber Rufs- wnd ist die der Nichtintervention. SS versteht sich deren Gegen- Migkejt. Nach per Niederlage WrangelS denkt niemand mehr an mie Intervention. Die Lösung des Problems muß den Russen allein " wurden. Man spricht heute von einem eventuellen bolsche- wiflischen Angriff gegen seine Nachbarn im Frühjahr. Unsere Re- »ublck wird sich mit äußerster Entschiedenheit gegen jeden Angriff uuf unser Gebiet, von welcher Seite immer, stellen. Ganz objektiv A"°"'E".k°nn man schließen, daß die Politik der Nichtintervcntion raschere Lösung des heutigen russischen Problems her- l hren wird. Daß das heutige Regime sich noch lange in der legenwärtigen Form erhalten kann, ist überhaupt ausgeschlossen.

. Verhältnis zu Jugoslawien ist durch unseren Allianzverirag bin» »" Ilebereinkommen mit Rumänien oder mit anderen Worten da« n Politik der sogenannten Kleinen Entente gegeben. Aber werden, daß auch zwischen un- und Rumänien größeren entgegengesetzten Interessen bestehen. Die Kousu-'I«

rung dieser Tatsache bekräftigt nur von neuem die Politik der so­genannten Kleine« Entente, die beweist, warum diese Politik sozu­sagen überhaupt eine internationale Notwendigkeit ist. Wir würden eine direkte Mitarbeit anderer Staaten hierbei wünschen. Vielleicht wird e» dazu alsbald zwischen Polen und Rumänien und dann zwi­schen Polen und unS kommen.

Herr Benesch spricht sehr selbstbewußt, man merkt, daß er sich der Hilfe der Entente sicher weiß Wenn er davon spricht, daß die Oestreicher den Anschluß an Deutschland nicht wünschen, so ist das eine Lüge, die ihm ober paßt, weil die Tschechen diesen Anschluß nicht wünschen, denn sie befürchten, daß dann auch die deutsch-böh­mische Frage angeschnitten wird, deren Lösung doch einmal kommen muß.

Die Pariser Konferenz.

Unerhörte sranzöfische Schadensersatzforderungen.

Pari», 27. Jan. lieber das gestrige Expose des französischen Finanzministers Doumer vor der Konferenz machen die fran­zösischen Morgrnblätter Angaben. Pertinax teilt imEcho de Paris" mit, daß der französische Finanzminister auf Grund der Schätzung der Reparationskommission die vorliegende For­derung an Deutschland mit 212 Milliarden Eoldmark angab ein­schließlich Zinsen und Amortisation. Diese Ziffer sei zweimal so groß wie di«, die in Boulogn« verlangt worden sei. Sie gehe iber alles hinaus, was man bisher über die Höhe der Gesamtsumme gehört habe Nach demMatin" soll der französische Finanzminister erklärt haben, Deutschland solle den Alliierten die Gesamtschuld mit 5H verzinsen und in 30 oder mehr Jahresabzahlungen entrichten Bei 42 Jahrszahlungen würde die Annuität 12 Milliarden jährlich betragen. Nach dem Bericht Doumers hat Deutschland im Jahre 1913 für 10 Milliarden ausgeführt Da der Wert der Waren, unabhängig vom Goldkurs, um 70 H gestiegen sei, könne Deutschland leicht für 17 Milliarden Waren ausführen. Die Einfuhr Deutschlands müsse dagegen auf das dringendste beschränkt bleiben und könne auf S Milliarde» heruntergedrückt werden. Auf diese Art würde also der Exportüberschuß von 12 Milliarden erzielt werden, den Deutschland dazu aufwenden müsse, die Alliierten zu bezahlen. Als Grantie faßt Doumer nicht militärische Maßnahmen in» Auge, sondern Vormundschaft, wie man sie sonst ohnmächtigen Staaten gegenüber angewandt habe. Der Finanzminister be­tonte, Frankreich sei am Ende seiner Kraft, es könne nicht länger mehr für Deutschland bezahlen.

Eine deutsche Stimme LberdieAbschlagszahlnngen.

Berlin» 27. Jan. Die »Deutsche Mg. Zig." bemerkt in einem Artikel zur Entschädigungsfrage: Da vor der Erörterung der Höhe der Jahreszahlungen überhaupt erst die Möglichkeiten und Vorbedin­gungen dazu untersucht werden müssen, ist dir Darstellung, wie sie sich in englischen Blättern findet, Staatssekretär Bergmann habe von Zahlungen in Höhe von zwei Milliarden Goldmark jährlich gesprochen völlig unrichtig und entspricht nicht den Tatsachen. Staatssekretär Bergmann, der überhaupt keinerlei Ziffern erwähnt hat, hätte den Betrag von zwei Goldmilliarden schon deshalb niemals nennen kön­nen, well eine solche Zahl völlig über de« Rahmen drS überhaupt Denkbare« himwSgeht.

Die von Fach vorgesehenen Zwangsmaßnahmen.

Paris, 27. Jan. Nach einer Havasmeldung steht ver Bericht des Marschalls Fachs in der Entwaffnungsfrage als Zwangs­maßnahme nicht nur di« Besetzung uenen dentsche» Gebiets, sonder» auch die Verlängerung der Besetzung des Rheinlands vor.

Renter über den Stand der Verhandlungen in der Reparationsfrage.

Loudon, 87. Jan. In der ReparationSsrage steht, einer Pariser Reuter-Meldung zufolge, England zu den auf der Boulogner Kon­ferenz niedergelegten Ziffern. Der englisch« Standpunkt werde voll­kommen von der belgischen Delegation unterstützt, die die sofortige Festsetzung der deutschen Gesamtsumme wünsche. Die französischen Delegierte« scheinen bereit zn sein, diese Zahlen anzunehmen, jedoch unter der Bedingung, daß Frankreich nachträglich gewisse Zugeständ­nisse erhält» daß ihm bestimmte Vorzugsrechte gewährt werden und daß die inieralliierten Schulden gestrichen werden. Dies ist. Reuter zufolge, die Lage. Es besteht jedoch Grund zu der Hoffnung, daß Im Verlaufe der nächsten Tag« «in gangbarer Weg gefunden wird, auf dem sich die Alliierten in diesen wichtigen Fragen einigen können.

Der schleppende Berhandlungsgaug.

Paris, 27. Jan. Ein Sonberbericht der Havas-Agentur be­sagt: Der Vormittag ist mit privaten Unterhaltungen zwischen dev verschiedenen Delegationen ausgefüllt worden» um einen Verständigrmgsboden in der Reparatiansfrage zu finden. Um

10)4 Uhr verhandelten Briand und Loucheur mit den belgi­schen Delegierten Jaspar u. Theunis. Lloyd George verhandelte mit Graf Ssorza und später auch mit Loucheur und Briand und nachher mit den belgischen Delegierten. Es hat den Anschein, daß die belgische Delegation sich bemüht, den französischen und englischen Standpunkt miteinander in Einklang zu bringen. In gewissen Kreisen der Konferenz fragt man sich, ob dieses Ergebnis vor Ende der Woche erzielt werden kann. Ist das nicht der Fall, dann muß die Sachverstäudigentonsercnz in Brüssel ihre Arbeite« wieder aufnehmr« und aufs neue prak­tische Mittel suchen, über die alsdann die Alliierten sich end­gültig aussprechen werden, und zwar auf einer neuen Konferenz, die jedenfalls in London im Monat Februar stattfinden wird.

«Die Konferenz der Verschiebungen".

Rom, 27. Jan. Die italienische Presse weist auf die be­sondere Bedeutung der Vorschläge, welche Graf Sforza der Pariser Konferenz zu Gunsten Oesterreichs gemacht hat, hin nnd bedauert nur. daß di« Konferenz keinen Beschluß gefaßt habe. Die »Tribun«" schreibt: Der Oberst« Rat hat sowohl die Frage der Entwaffnung wie diejenige der Hilfe an Oesterreich und die Orientfrage einfach hinauSgeschobcn. Wird die Sache auf diese Weise weiter getrieben, so kann die Pariser Tagung die Konferenz der Verschiebungen ge­nannt werden.

Ei« abfälliges englisches Arteil

über die bisherigen Leistungen.

London, 27. Jan. .Aaily Mail" weist in einem Leitartikel darauf hin, daß ein Mißerfolg der Pariser Konferenz ein Er­gebnis ernster Bedeutung sein würde. Man redet bereits von einem baldigen Ende der Konferenz, bevor auch nur eine der Hauptfragen, zu deren Erledigung die Konferenz zusammen­kam, verhandelt worden sei. Wenn dieses Gerücht sich be­stätige. fo spielten di« führenden Männer auf der Konferenz ein sehr gefährliches Spiel. Die Konferenz habe Schwäche und eine Abneigung bewiesen, den Tatsachen ins Auge zu sehen. Statt Zuversicht, habe sie nur Zweifel gefördert. Einigkeit habe sich bisher nur bei der Vertagung aller 'wichtigen Ent­scheidungen gezeigt. Ein profitives Ergebnis von Bedeutung habe die Konferenz bisher nicht gezeigt.

Ausland.

Ein englisches Urteil über Deutschlands Wirtschaftslage.

London, 27. Jan. Das Departement für tte^-t>eet,andel gibt eine llebersicht über die deutschen Staatsfinanzen, die Indu­strien, Arbeitsbewegung, industriellen Kombinationen und über die Wirtschaftslage Deutschlands nach 2 Jahren des Güteraus­tausches und stellt überraschende Besserung in allen Teilen des öffentlichen und privaten Lebens Deutschlands, allerdings mit Ausnahme der Staatsfinanzen, sest. Die Geschicklichkeit wird bewundert, mit der der deutsche Handel und die deutsch« In­dustrie die schwere Zeit, die Deutschland in den letzten 2 Jahren durchzumachen hatte, nicht nur Lberstand, sondern auch trotz allem gute Geschäfte gemacht habe. Man dürfe jedoch, so hebt der Bericht hervor, nicht aus dem Auge verlieren, daß es nur bei einer verhältnismäßig geringen Produktion möglich ge­wesen sei, gute Ergebnisse zu erzielen. Dies erklärt, daß dem Wohlstand auf der einen Seite die Not der Arbeiterschaft auf der anderen Seite gegenüberstehe. Der Bericht schließt, der deutsche Handel und die dentsche Industrie seien an sich gesund. Das jetzige Jahr werde wohl nicht das Unglück eines Bankerotts in Deutschland bringen, da weder Deutschland selbst, noch irgend jemand anders ein Interesse am Bankerott Dentfchlaads habe.

Französische Handelsstatistik.

Paris» 27. Jan. Nach einer offiziellen Statistik hat Frank­reich im Jahr 1920 für 36 404 951 000 Franken Waren einge­führt. Im Jahr 1919 betrug der Wert der eingeführten Waren 35 799 267 000 Franken. Das bedeutet eine Verminderung um 394 316 000 Franken. Ausgeführt hat Frankreich im Jahre 1920 Waren im Werte von 22 434 657 000 Franken gegen 11879 600 000 Franken im Jahre 1919. Somit ist der Wert der Ausfuhr im Jahrs 1920 um 10 555 157 000 Franken gestiegen.

Griechenland und die Türkei nehmen die Einladung zur Londoner Konferenz an.

London, 28. Jan. Sowohl die Türkei als auch Griechenland haben die Einladung, Vertreter zur Londoner Konferenz zur Er­örterung der Orientfrage zu entsenden, angenommen.

London, 28. Jan. Einer Reutermeldung zufolge wird in amtlichen britischen Kreisen der Vorschlag, ait 21. Februar i« London eine Zusammenkunft des Obersten Rats abzuhalten» um di« Orirntfrage zu erörtern, mit Befriedigung ausgenom-