. v-El ist oder vermöge eines Rechtsverhältnisses Er- ,-ü- aewährt. Durch Urteil des Verwaltungsgerichtshoss ^e^nun entschieden, daß städtische Schlachthäuser als U-ntliche Gemeindeanflalten, deren Benützung allen Be- ;ur ftwangspflicht gemacht ist, unverkennbar eine Liche Aufgabe der Gemeinden erfüllen, und daß die «'.Übluna, welche die Gemeinde für Benützung des Schlacht- in Gestalt der Schlachthausgebühren fordert, ledrg- .den Charakter einer anteilsmäßigen Erstattung der ber ^iHlluna öffentlicher Zwecke der Gemeinde entstandenen und Aner entstehenden Aufwandes hat, demnach aber der Ge- Lnde keinen ökonomischen Nutzen abwirft. Dasselbe trifft ^ den Eichamtsgebäuden zu, die notorisch öffentlichen decken dienen. Die Eichgebühren enthalten aber keine Entschädigung für Gebäudebenützung. Das Eich imtsgebäude dr nar somit der Gemeinde auch keinen ökonomischen Nutzen.

städtische Gewächshäuser sind gebäudesteuerfrei. Die Norausjetzungen: Bestimmung des Gebäudes zu öf­fentlichen Zwecken ohne Nutzenbringung ist vorhanden. Zum Iltnemeinen Aufgabenkreis der politischen Gemeinden muß « es gerechnet werden, was irgend der Wohlfahrt der Ge­meinde, dem sittlichen, geistigen und wirtschaftlichen In­teresse ihrer Angehörigen zu dienen und sie zu fördern aeeianet ist. Dazu gehört unzweifelhaft die Verschöner­te städtischer Erholungsplätze, die gärtnerische Ausschmück- t« öffentlicher Anlagen. Wie die Schaffung und Unier- beltuna öffentlicher Anlagen im Interesse der Gemeinde- Wlilsahrt und zur Verschönerung des Stadtbildes in den Wirtlich rechtlichen Aufgabenkreis der Gemeinde gehört, st ist auch das in den Dienst dieser gemeinnützigen Auf­gabe gestellte, für die Züchtung und Beherbergung von Wanzen bestimmte Gewächshaus denselben öffentlichen W.ccken gewidmet. Einen ökonomischen Nutzen wirft ein "Wisches Gewächshaus in der Regel nicht ab.

Hanvwerkcrinirenversammluttg. Die vom Bund ^zürtt. Handwerksmeisterinnen einberufene Hand- Nerkerinnenversammlung im Europäischen Hof 'in Stuttgart war sehr gut besucht. Tie Bundesvorsitzende Frau Frida Hrau referierte zunächst über den Zweck und die Bedeutung ber geplanten Gesundheitsausstellung in Stuttgart und dre eventuelle Beteiligung der Handwerksmei st «rin­nen an dieser Ausstellung. In der Aussprache kam zum Ausdruck, daß die tzamdwerksmeisterinnen im allgemeinen eine Beteiligung für wünschenswert erachten, auch erklärten sich eine Anzahl von Mitgliedern zur Beteiligung an der Aus­stellung bereit. Es wurde beschlossen, eine Aufforderung an die Handwerksmeiftcrinnen ergehen zu lassen. Als weiterer Gegenstand der Tagesordnung wurde.die endgültige Abstim­mung über die Regelung des Taschengelds für die Leh rmädche n vorgenommen. Endgültig wurde beschlossen, für sämtliche Berufe des weiblichen Handwerks das Ta­schengeld m folgender Weise festzusetzen: Im 1. Monat der Lehrzeit, der als Probemonat gilt, wird nichts bezahlt, vom 2. bis 6. Monat ein Taschengeld von 5 M, vom 7. bis 12. Monat 10 M, vom 13. bis 18. Monat ein Taschengeld rm Mindestsatz von 15 M, im Höchstsatz von 20 M, je nach den Leistlingen, vom 10. bis 24. Monat je nach den Leist­ungen und nach der Tüchtigkeit ein Mindesttaschengeld von 20 M, im Höchstsatz von 30 M. 'Sämtliche Damen ver­sprachen, in den Lehrverträgen an diesen Sätzen unbedingt sestzuhaltem, weder darunter zu gehen, noch sie zu über­schreiten. Weiter wurde beschlossen, daß im 1. Jahr die Meisterinnen das Krankengeld zu tragen haben, im 2. Jahr jedoch nur den gesetzlichen. Anteil. Sodann wurde eine Anzahl weiterer Vorschläge für die Prüfungsmeisterinnen der Gehilfenprüsung und der Meisterinnenprüfung gemacht. .Sofern also werter dre Notwendigkeit sich zeigen sollte, weitere Vorschläge zu machen, soll eine demnächst stattsinderrde Mitgliederversammlung mit der Zlnge-

'gekgcnheit betraut werden.

Große öffentliche Versammlung zur Schiffbarmachung des Neckars

8le. März.

Die Kommunale Vereinigung von Groß- Stuttgart hatte heute abend im Festsaal der Liederhalle zusammen mit einer Anzahl politischer und privater Ver­einigungen eine aus allen Teilen der Bevölkerung außer­ordentlich zahlreich besuchte Versammlung einberufen, um Wer das Problem der Schiffbarmachung des Nek­tars zu beraten. Der Versammlung wohnten u. a. auch Minister a. D. v. Pischrk, OBM. Lauten, ch l a g e r, Staatsrat v. Mosthaf rc. an. GR. Weitbrccht be? grüßte die Anwesenden und wies darauf hin, daß Würt­temberg, wenn das Problem der Neckarkanalisation nicht möglichst rasch gefördert werde, in Gefahr sei, ein agrari­sches Hinterland seiner Nachbarstaaten zu. werden.

Das erste Referat hielt Professor Baurat Eber­hardt, der die technische Seite des Problems beleuchtete, üeber die wirtschaftliche Seite sprach dann Professor Dr. «aulla: Man habe eingesehen, daß die Neckarkana­lisation für Württemberg ein Lebensinteresse sei, je mehr die Binnenschiffahrt sich vervollkommne und die Schaff­ung schiffbarer Wasserstraßen eine Verbilligung des Trans­ports bedeute. Schiffahrtskommissär Hofsmanu in Heil­bronn schätzt den Frachtgewinn, den Württemberg durch die Ausführung des Projekts erzielen würde, auf mehrere Mil­lionen Mark jährlich. Auch die Eisenbahnen, die heute nur noch mit Mühe den Güterverkehr bewältigen können, Men Nutzen aus dem Projekt. Die württ. Industrie fit heute durch den Mangel an Wasserstraßen in ihrer wei­teren Entwicklung gehemmt. Die andern Bundesstaaten u^eüen ununterbrochen an ihren Schifsahrtsplänen und obald die Schiffbarmachung des Rheins bis zum Boden- >ee ourchgeführt wäre, ohne daß das Neckarkanalisations­projekt bis dahin zur Ausführung gelangt, wäre Württem­berg auch in Bezug auf den Schiffahrtsverkehr von allen «men ausgeschaltet. Dringend notwendig sei die Durch- Mrnng des Projekts bis Plochingen, da sonst der Hafen M Stuttgart nicht Heilbronn, sondern Karlsruhe werde. ^ Ware zu wünschen, daß die Regierung recht bald das äu einer sicheren Beurteilung des Projektes bis Plochingen liefern würde, und man möglichst bald an die uchuhrung gehen könnte, denn wenn irgendwo, so gelte M der Satz:Stillstand ist Rückschritt."

Diskussion sprachen Vertreter aller Stände ihre Sympathie für das Projekt aus, u. a. Landtagsabg. Mat- Namen der soz. Arbeiterschaft, Landtagsabg. ^ Namen der christlich-nat. Arbeiterschaft, Herr im m E Namen der Privatangestellten, BAM. Kriech ^wen der Handwerker, GR. Krämer im Namen ^eh. Komm.-Rat Schicdmayer im Handelskammer Stuttgart und der Handels- Ulm, Komm.-Rat Heilner im Namen des Ver- württ. Industrieller, Geh. Rat v. Jobst sprach ^ Neckarkanalkomitees seine Genugtuung über « «erlauf der Versammlung aus und schloß sodann die­

selbe, nachdem vorher folgende Resolution einstimmig angenommen worden war:

Die für den 3. März 1914 von den vereinigten Bürgervereinen und wirtschaftlichen Vereinigungen Groß- Stuttgarts in die Liederhalle einberufene, von allen Tei­len der Bevölkerung zahlreich besuchte Versammlung, for­dert im dringendsten Interesse des ganzen Lan­des auf das nachdrücklich st e die alsbaldige Durchführung der Groß-Schiffahrt auf dem Neckar bis in das Herz des Landes und erwartet von der Regierung und den Landständen die unverzüg­liche Inangriffnahme der Arbeiten."

Geislingen, 2. März. Die von der Fortschrittlichen Volkspartei gestern nachmittag im Saalbau in Altenstadt veranstalteteMärzfeier" war von über 400 Personen besucht und nahm einen sehr schönen Verlauf. Hauptlehrer V ub e ck-Wippingen gab einen historischen Rückblick aus die Märztage des Jahres 1848 und wies daraus hin, wieviel auch heute noch für eine demokratische Entwicklung zu tun ser. Rechtsanwalt Moos I-Ulm behandelte die gegenwärtige politische Lage und betonte die dringende Notwendigkeit des Znsammenarbeitens der gesamten Linken. Beide Redner ern­teten stürmischen Beifall. Ein gut geschulter Männerchor des LicderkranzesAltenstadt" unter Leitung des Herrn Kom­ponisten Arnold verschönte die Feier durch verschiedene Vor­träge; auch die Astenstädter Kapelle zeigte sich aus der Höhe. Zwischenhinein wurden Ansprachen gehalten von den Herren Seysang-Altenstadt, Redakteur Leihenreder-Göppingen, GR- Kübler und GR. Vatter-Geislingen. Die Feier war recht stimmungsvoll und hat alle Teilnehmer befriedigt.

Nah und Fern.

Ein tödlicher Fabrikunfall.

In Tuttlingen ereignete sich im Maschinensaal der Aktiengesellschaft für Feinmechanik ein schwerer Unglücksfall, der ein blühendes Menschenleben forderte. Drei Arbeiter waren mit dem Anbringen einer Transmission an der Decke des Saales beschäftigt und hatten zu diesem Zweck zwei Holz- dietem aus zwei Holzbänke gelegt, auf der sie standen. Plötz­lich brach die eine Diele und die drei Arbeiter stürzten ab, der 17 Jahre alte Lehrling Franz Bader, Sohn des In­strumentenmachers Gustav Bader in der Dammstraße, so unglücklich, daß er das Genick brach und sofort tot war. Die beiden anderen kamen mit ganz leichten Verletzungen davon.

Tie Schreckenstat einer Mutter.

lieber die Beweggründe der grausigen Tat der Frau Marion in Ulm ist man noch im Unklaren. Es wird davon gesprochen, daß Schulden da seien, durch die die Frau, die sonst als lebensfroh und heiter geschildert wird, in Gemüts­ausregung gebracht worden sei. Andererseits wird ver­sichert, daß der Mann mit seinem Verdienst von etwa 6 Mark im Tag ein auskömmliches Leben führen konnte. Schließlich ward noch angegeben, daß die Frau aus Alteration darüber, daß ihr Vorhalt über einen Holzdiebstahl gemacht wurde, die Tat ausführte, den Mut aber nicht mehr hatte, auch sich selbst ums Leben zu bringen, was sie beabsichtigt haben soll. Was richtig ist, wird die Untersuchung ergeben.

Das Schnhlager des Notars.

Vor einigen Wochen starb in einem größeren Orte am Bodensee der in weiten Kreisen der Ostschweiz bekannte und geschätzte Notar S. I. In seinem Hause hatte er, wie die Neue Züricher Ztg. mittcilt, ein Zimmer, das nur ihm allein zugänglich war, nicht einmal seine Gattin durfte das Heiligtum betreten, in dem sich mach seinen Angaben nur Militärsachen, die er selbst besorgte, aufbewahrt würden. Nach seinem Ableben wurde das vorsorglich abgeschlossene Zimmer geöffnet, und groß war das Erstaunen der jungen Frau, als sie in dein geheimnisvollen Zimmer ein großes Schnhlager entdeckte, das .Hunderte von- Paaren meist noch nngetragener Schuhe, und zwar solche von hohem Wert, für Damen und Herren, entdeckte. Daß ihr Mann ein großer Freund schöner Schuhe war, wußte sie allerdings, hatte er ihr doch schon während ihrer kurzen Brautzeit drei Dutzend der schönsten Frauenschuhe geschenkt. Der Verstorbene selbst letzte persönlich den größten Stolz auf möglichst moderne und feme'Schuhe, und schon in seinen Schülerjahren lebte er dieser Neigung. Er wollte immer das Neueste haben. Gefiel ihm in einer Schuhhandlung eine neue Schuhsorte ganz besonders, so legte er sich gleich dein ganzen Vorrat zu. Der Wert des un Laus 'weniger Jahre angelegten Schuhlagers beziffert sich nach fachmännischer Schätzung aus rund 30 OSO Franken. Dre Witwe des Verstorbenen gibt sich nun große Mühe, das Schuhlager wieder so rasch wie möglich in größeren Partien los zu werden.

Ter Reichsausländer.

Bei der Musterung in Mannheim wurden die werdenden Rekruten in corpore gefragt: Ist einer von Euch im Ausland geboren r Er trete vor! Ta trat einer aus der Masse.Wel­ches Land ist Ihr Vaterland?"Württemberg" war die Ant­wort, der schallendes Gelächter folgte.

In VrIllngendors bei Rottweil sind die beiden Häu­ser des Fabrikarbeiters Peter Müller und des Bauern Robert Hirt vollständig niederaebrannt. Die Entstehungs­sache konnte noch nicht ermittelt "werden. Das Vieh und das Mobiliar wurden in Sicherheit gebracht. Die Feuerwehren von > Rottweil und Herrenzimmern waren zur Hilfe herbeige­eilt. Die beiden Besitzer sind versichert.

Eine belgische Kohlengrube bei Mo ns ist durch Eindringen von Wasser teilweise eingestürzt, wobei neun Arbeiter nmgekommen sind. 680 Arbeiter, die auf der Grube beschäftigt sind, müssen jedenfalls mehrere Mo­nate feiern.

Die aus dem Gefängnis Windau entflohenen Sträf­linge sind durch die Schüsse der sie verfolgenden Polizeibe- amten getötet worden.

Spiel und Sport und Luftschiffahrt.

Eine Anklage gegen Pegoud.

In Mailand erregt einFall Pcgoud" eine geradezu fieberhafte Aufregung. Pegond hat, wie wir einer Darstellung eines Korrespondenten der Fr. Ztg. entnehmen, an einem Sturzflugapparat, den er an den italienischen Flieger Tal Mistro verkaufte, nach nach der Ablieferung eine folgenschwere Aendernng vorgenommen, ohne daß cs der Käufer wußte oder daß Pegoud ihn benachrichtigte. In moralischer Hinsicht ist Pegouds Vorgehen auf alle Fälle zu verurteilen. Ob darüber hinaus ein gesetzlich zu fassendes Verbrechen vorliegt, das wird das Gutachten von Fach­leuten und die Versuch«, die Pegoud zu seiner Rechtfertigung mit dem geändericn Apparat vornehmen wird, zu entscheiden

haben. Die von Pegoud vorgenommene Aendernng besteht darin, daß er ein Gegengewicht am Rohre, das vom Ben- zinbeyälter in den Vergaser führt, um zwei Zenti­meter verkürzt hat. Die Ankläger behaupten, daß durch diese Aendernng der Benzinzufluß verhindert worden und ein jäher Absturz eingetreten wäre, sobald der Apparat sich im Sturzfluge gekehrt hätte. Pegoud dagegen sagt, diese Aendernng hatte keineswegs die verhängnisvolle Wirk­ung haben können; die Funktion des Gegengewichts werde zwar durch die Erleichterung etwas beeinträchtigt, durch die damit verbunden: Verkürzung aber wiederum gefördert, weil dann die Reibung an der Wand des Benzinbehälters Weg­fälle. Ein Fachmann, mit dem ich sprach, war der Mein­ung, daß die Veränderung ein Aussehen der Benzinzufuhr nach der ersten Schleife bewirkt und den Flieger zum Nie- dergehcn gezwungen hätte, ohne aber einen jähen Absturz herbeizuführen. Dann hätte die Tat Pegouds zwar nicht das Leben des Dal Mistro bedroht, aber verhindert, daß er dem Apparat mehr als eine Schleife machte. Nicht mit Unrecht hat man dem Flieger eingeworsen, er hätte doch den Käufer von dieser Aendernng benachrichtigen müssm. Pegoud hat darauf erwidert, er habe das unterlassen, damit sich der unerfahrene Dal Mistro keine unnützen Sorgen mache! Samstag Abend ist Pegoud von Wien aus wieder in Mai­land eingeiroffen, um sich dem Staatsanwalt zu stellen und auch mit dem geänderten Apparat die Probe zu machen.

Gerichtssaal.

Stuttgart, 3. März. Wegen Ausstellung von falschen Zeugnissen und versuchten Betrugs hatte sich heute der frühere Chefarzt des medico-mechanischen Instituts, Dr. Wilcke, vor der Strafkammer zu verantworten. Die An­klage legte ihm zur Last, er habe in etwa 20 Fällen von Tr. Wolter abgegebene Gutachten über Unfallverletzte durch Einsetzen von anderen Maßen abgeändert, ohne eigene Messung vorgenommen zu haben, und dies in der Absicht getan, um den Berufsgenossenschaften Renten zu ersparen und um das Institut in die Höhe zu bringen. Dr. Wolter war neben ihm in dem Institut tätig. Ter Angeklagte machte geltend, daß er die Aenderungen in dem Gutachten aus Grund von eigenen Messungen und größtenteils zu Gunsten der Patienten vorgenommen habe und wozu er sich befugt gehalten. Dr. Wolter dagegen ist der Ueber- zeugung, daß der Angeklagte die Maße willkürlich einge­setzt habe. Eine Anzahl Zeugen, frühere Patienten, be­haupteten, daß sie pon Dr. Wilcke nicht gemessen worden seien. Die Strafkammer kam zu einer Freisprechung des Angeklagten, nachdem auch der Staatsanwalt nach den Ausführungen des Sachverständigen die Anklage hatte fal­len lassen.

Vermischtes.

Elektrische Bäder gegen Bleivergiftung.

Zu den gefährlichsten und weit Verbreitesten Berufskrank­heiten gehört die Bleivergiftung, von der die in den be treffenden Betrieben beschäftigten Arbeiter heimgesucht wer­den und die seit langem Hygieniker und Parlamente ange­legentlich beschäftigt. Mit umso größerer Freude wird man in den Kreisen der Interessenten deshalb die Nachricht be­grüßen, daß ein Arzt in Newcastle durch Zufall ein Mittel entdeckt hat, das die Bleikrankheit auf einfachem Wege ku­riert. Das Verfahren besteht darin, die von der Bleiver­giftung befallenen Kranken einfach in ein Salzbad zu brin­gen, durch das ein elektrischer Strom geleitet wird. Dadurch wird in dem Organismus des Kranken eine richtige Elektro­lyse des Giftmetalls bewirkt, das vollständig ausgeschaltet wird. Zwei Bäder genügen, um jede Spur des Leidens zu beseitigen. Ter namhafte englische Toxikologe, Thomas LMvier, hat die Methode des Newcastler Arztes nachgeprüft und erklärt, daß die mit ihr erzielten Ergebnisse absolut zu­verlässig sind. Er hat bei Kaninchen, die durch starke Blei­gabe vergiftet waren, die Elektrolyse ausgeführt, ohne daß er einen Fehlerfolg erzielte. Und mit dem gleichen guten Erfolge sind die Versuche auch an Arbeitern von zwei großen englischen Bleifabriken ausgeführt worden.

Handel und Volkswirtschaft.

KNrksckft-Niey-WarÄt Stuttgart.

3. März 1814.

Großvieh: Kölve : Schweine.

Zugetriebeu 854 811 917

Erlös, a»S Kilo Schlachtgewicht

Ochsen, 1. Qua!., von

92

bis 96

Kühe v. Qual, j.

72 ..

75

2. Qual., .

r Qual. r.

b.

Bollen i. Qual., .

93

95

Kälber I. Qual.. ,

105 .

lOS

ä. Quai.,

81

82

10'

104

Stiere u. Juagr. 1.

94

96

V. Qual.

91

98

2- Lmm.,

91

93

Schweine 1. ..

12

61

86

89

9. Qual. .

6 '

62

Kühe 1. Qual.,

Qual., .

51

57

Verlauf des Marktes: mäßig belebt.

*

Ulm, 3. März. Beim Saatsruchtmarkt am Sams­tag wurden verkauft ?78 Ztr. Gerste zu 8.50 bis 12 M, 299 Ztr. Haber zu 8 bis 11 M, 6i/z Ztr. Roggen zu 10 M, 33 Ztr. Weizen zu 11 bis 12.50 M, 230 Ztr. Kartoffel zu 4 bis 7 M, 24 Ztr. Erbsen zu 11 M, öh'z Ztr. Wicken zu 11 bis 11.50 M, 2 Ztr. Ackerbohnen zu 9.50 M, Klee zu 74 M, 6 Ztr. Esparsette zu 20 M. Ge­samtumsatzsumme 6397 M.

sVon kleinen Freuden und Leiden) plaudert derFigaro". Was schmeichelt? Eine Wohnung zu besichtigen, die für 20 000 . zu vermieten lst. und von einem Portier geführt zu werden, der cs offenbar keineswegs für ausgeschlossen hält, Laß Lu Mieter wirst.- Was ärgert dich? Wenn du in den Händen aller deiner Bekannten dieselbe Ansichtskarte findest, die du allein emp­fangen zu haben ghaubtest und die von dem gemeinsamen Freund stammt, derniemals schreibt". Was interes­siert immer? Wenn du in das Gerichtsgebaude kommst und gerade in diesem Augenblick stehst, wie 2 Schutzleute einen mit Handschellen gefesselten, sehr eleganten und di­stinguiert aussehenden Herrn vorüberführen. Was macht dich wütend? Wenn du beim Antritt einer Reise deinen Platz mit unzähligen Paketen und Taschen sorglich belegt findest und dem Schaffner noch ein stattliches Trink­geld gegeben hast, damit er dir ja denRücksitz freihalte und wenn du nach der nächsten Sation plötzlich merkst, daß der Zug umrangiert ist und du vorwärts fähr . . .