868000 Milchkühen wird gesagt: Ob es 860 000 oder <00 060 Milchkühe sind, ob dre Wegnahme auf einmal geschieht, oder die verlangsamte Qual sich auf mehrere Jahre erstrecken soll, es bleibt sich gleich. Wir können bei unserem jetzigen Ernäh­rung»- und Gesundheitszustand nicht eine Milchkuh, nicht «inen Liter Milch entbehren. Al» Beispiel für die mangelhafte Be­kleidung der deutschen Kinder wird angeführt, daß in einer Ber­liner Gemeindeschule von 650 Kindern 305 kein Hemd oder nur elende Lumpen auf dem Leibe hatten. Mehr als di« Hälfte der Kinder hat zu Hause nie einen Tropfen Milch. Auch die deut­schen Entbindungsanstalten, Mütterheime. Säuglingsheime und Kinderkrippen sind auf das äußerste gefährdet, da es an den not­wendigsten Mitteln fehlt. Von den Krippen haben bereits rund 25 Prozent schließen müssen. Zum Sonntag sind «n allen Teilen Berlins große Volksversammlungen einberufen worden, aus denen hervorragend« Mediziner und Vertreter aller Parteien auf die große Not der deutschen Kinder Hinweisen werde«.

1V Milliardenforderungen für Lebens« und Düngemittel.

Berlin, 27. Nov, LautBerliner Tageblatt" verlautet in parlamentarischen Kreisen, daß dem Reichstag demnächst ein IO Milliarden-Nachtragsetat zugehen wird. Es handelt sich im wesentlichen um die Bereitstellung von Mitteln zur Beschaffung von Lebens- und Düngemitteln aus dem Ausland.

Die Zensnrfreiheit im besetzten Gebiet.

Koblenz, 25. Nov Die Interalliierte Rheinlandskommission hat die Einfuhr des .Mannheimer Tageblatts" in das rheinische be­setzte Gebiet vom 4 Dezember ab auf einen Monat, die des Kalen­ders »Labrer Hinkezider Bote" und der Zeitschrift »Gegenrechnung" auf die Dauer von 3 Monaten verboten.

Keine Aufenthaltsbeschriinkunq

im besetzten Gebiet.

Berlin, 27. Nov. Wie ein Frankfurter Mittagsblatt meldet, hat die alliierte Kommission in Koblenz entschieden, daß die von dem französischen Militärbefehlshaber in dem besetzten Ge­biet. General Degoutte getrogene Anordnung daß sich zurei- sende Deutsche nicht länger als 28 Tage in französischen Earni- sonsstädten des besetzten Gebietes aufhaltcn dürfen, nicht zur Ausführung kämmen soll. Es bestehe also im besetzten Gebiet nach wie vor keine Aufenthaltsbeschränkung.

Protest gegen den klerikalen Separatismus in der Nheinprovmz.

Berlin, 25. Nov. (Aus den Abendblättern) Wie dem Ber­liner Lokalanzeiger aus Bonn berichtet wird, veröffentlichen 60 Hochschullehrer dort einen Protest gegen die Erklärung des Zentrumsabgeordneten Profesior Lauscher in der preußischen Landesversammlung, wonach die von ihm vertretene Bevöl­kerung das Bestreben habe, das Band zu'en, bas sie mit dem Staate Preußen verbinde. Cie bedauern tief, daß einer ihrer Kollegen als Wortführer derartiger Bestrebungen aufgetreten ist. Erst mit dem Anschluß an Preußen sei das rviNens'baftli-b« und wirtschaftliche Leben großen Stils in der Rheinprovinz erweckt worden.

Die amerikanischen Kredite ein Börsenmanöver.

Berlin, 25 Nov Die »Deutsche Akig Zig " kann zu den ständig auftretcnden Gerüchten über die Gewährung amerikanischer Kredite an Deutschland Mitteilen, daß weder an Regierungsstelle, noch bei den Bankinstituten von eingm solchen Kredit der amerikanischen Fi­nanz etwas bekannt ist. Es handle sich hierbei um Spekulations- Manöver solcher Kreise, die an den Schwankungen des MarkkucseS ein Interesse haben.

Der ehemalige österreichische Gesandte in Berlin für eins großdeutsche Organisation.

Berlin, 26 Nov Der scheidende Gesandte der deutsch österreichi­schen Republik. Ludo Hartmann, wendet sich imVorwärts" an dos deutsche Reichsvolk mit der Anregung einer gr ßdeutschen Organisation, da es sich gezeigt habe, daß in Deutschland eine Ein­heitsfront für den Kampf um den Anschluß Deutsch-Oesterreichs feble Hartmann ist Sozialist: seine Abberufung bängt mit dem Ausfall der Wahlen und der Uebernahme der Regierung durch die Christlich-Sozialen zusammen.

Polen hatten die Kartofsellieserungen nach Polen zurück.

Beuthen, 26 Nov Nach einem Schreiben der interalliierten Kom­mission an das Gewerksckaftskartell ist noch nicht ein Zehntel der vertraglich zu liefernden Kartoffelmengen aus Posen in Oberschlesien eingetroffen. Größere Kartoffelmengen seien vor Frosteintritt kaum zu erwarten. Schuld an dem Ausbleiben der Kartoffeln trügen allein die Posener Lieferanten.

Wieder ein neuer deutscher Dampfer.

Berlin, 27. Nov. Vom Bremer Vulkan, der kürzlich mit dem DampferAbessinia" der Hapag nach dem Krieg den er­sten Neubau lieferte, ist jetzt lautBerliner Tageblatt" für die gleiche Gesellschaft ein Schwesterfchiff jenes Dampfers, dieAle­xandria" fertiggestellt worden, die demnächst eine Reise nach Westasrika antreten wird.

Kapitalverschiebungsprozetz.

Berlin, 25. Nov. In dem Kapitalverschiebungsprozeß gegen eine Reihe von Angehörigen der Handels- und Jndustriekreise beantragte heute der Staatsauwalt gegen Jakob Saemann 100 000 <K Geldstrafe eventuell Gefängnis bis zur Dauer eines Jahres, gegen Joseph Saemann 50 MO -Zt Geldstrafe, eventuell Gefängnis bis zu einem Jahr: gegen Louis Saemann bean­tragte der Staatsanwalt Freisprechung. Ferner forderte er die Einführung der beschlagnahmten Werte für da- Reich in Höhe von 736 OM Gegen den Angeklagten v Ernst beantragte der Staatsanwalt 6 Monate Gefängnis und 50 MO Geld­strafe, im Nichtbeitreibungssalle eine weitere Gefängnisstrafe bis zur Dauer von 1 Jahr ferner die Einziehung der verscho- benen Werte in Höhe von 6M M0 -tt. Gegen den Angeklagten

Amtliche Bekanntmachungen.

Die Mehlanweisungen

werde« im Monat Dezember ds. Js. wie folgt verteilt: am Donnerstag, den 2. Dezember und am Donnerstag, de« 16. Dezember, für die Bäcker und Händler der Stadt Calw, Hirsau, Liebenzrll und Unterreichenbach, am Freitag, den 8. Dezember, und am Freitag, de« 17. De­zember, für di« Bäcker und Händler der übrige« Bezirks­gemeind«».

Ealw. 2S. Nov. 192».

Kommoualverband Calw: Gäs.

Goeggel beantragte der Staatsanwalt «ine Geldstrafe von 100 OM -it, eventuell Gefängnis bis zu einem Jahr. Er for­derte auch in diesem Fall die Einziehung de» 'ns Ausland ge­schassten Summe in Höhe von 535 OM -Zl.

Riefeneinbruchdiebstahl.

Berlin. 24. Nov. Bei einem Einbruch in München in die Woh­nung eines verreisten Obersten a. D. wurden im September Teppiche, Silberzeug und Goldscb-mcksachen im Werte von einer Million Mark gestohlen. Die vier Täter, darunter eine Witwe, die bei dem Ober­sten zwangsweise einquartiert war. sind jetzt verhaftet worden. Ein Teil der Beute, die nach Berlin verschoben worden war, ist wieder herbeigeschafft.

As Stadt und Land.

Calw, den 28. November 1820.

Bom evangelischen Bolksbund.

Die hiesige Ortsgruppe des ev. Volksbund beabsichtigt im Laufe des Winters in verschiedenen Veranstaltungen das In teresse ihrer Mitglieder für den Bund und seine ernsten und hohen Ziele zu fördern und zu vertiefen. Den Aniang dieser Veranstaltungen bildet ein Lichtbildcrvortrag, der heute Mon­tag im geheizten Saal des badischen Hofes ohne Wirtschaft statt­finden wird und für den Hr. Stadtpfarrer Richard Lauxmann von Zuffenhausen als Redner gewonnen worden ist. Derselbe spricht überClaubenswerke" und führt m seinem Vortrag, der vieler Orten schon großen Beifall gefunden hat, eine reiche Anzahl treulicher und fesselnder Bilder aus dem Schaffen und Wirken der inneren Mission vor. Da zu dem Vortrag jeder­mann aus Stadt und and, besonders sämtliche evangelischen Gemeindcglieder, nicht etwa bloß die Mitglieder des evang. Volksbundes, eingeladen ist und auf sehr starke» Besuch gerech­net werden kann, wird der etwa IX-stündige Vortrag zweimal nacheinander gehalten, Nachmittags 5 Uhr und Abends 8 Uhr. Beim ersten Vortrag wird in erster Linie die Schuljugend, beim zweiten werden vor allem Erwachsene erwartet.

Die Ursachen der französischen Revolution.

Die Reih« der öffentlichen Vorträge im Georgenäum in diesem Winter eröffnet« Rektor Dr. Knödel mit dem zeitgemäßen Thema »Die französische Revolution". Ausgehend von der Blütezeit Frank­reichs unter König Ludwig XIV, besten Hof als Muster des Ge­schmacks, der vornehmen Lebensweise und der feinen Bildung allent­halben gepriesen wurde, kam der Redner in eingehender Weise auf die Ursachen der französischen Revolution zu sprechen, die sowohl durch die damalige Literatur als auch durch die einseitige Macht­stellung des Adels und der Geistlichkeit vorbereitet wurde. Schon die Regierung von Ludwig XIV. wurde das Gimb der Freiheit, der Sittlichkeit, der Charakterfestigkeit und der männlichen Gesinnung. Auf Ludwig XIV. folgte vom Jahr 17151774 besten- Urenkel, ein fünfjähriges Kind. Ludwig XV. Der neue Herrscher gab sich den schamlosesten Ausschweifungen hin und überließ die Regierung den Genosten seiner Lustschweigereien und den Dienern seiner Wollust und Sinnlichkeit. Den größten Einfluß auf ihn hatte seine Mai- treste, die Marquise von Pompadour, die die wichtigsten Aemter mit ihren Günstlingen besetzte, über Krieg und Frieden bestimmte und über die Staatsgelder wie über ihre eigene Kaste verfügte. Die ungsheuren Verschwendungen erschöpften die Staatskaste und mehr­ten die Schuldenlast und die Steuern; riesige Summen verschlangen Sie Gnadengehälter. Der Steuerdruck lastete besonders schwer auf dem 3 Stand, dem Bürger- und Bauernstand, da der Adel und die Geistlichkeit Steuerfreiheit genosten. Dazu kam noch, daß die Regie­rung die Erhebung nicht selbst besorgte, sondern durch Generalpächtcr und ihre blutsaugenden Unterbeamten betreiben ließ. Das Gerichts­verfahren war barbarisch. Dies zeigte sich besonders in den will­kürlichen Haftbriefen. Diese furchtbaren Blankobriefe, die sich alle Günstlinge des Hofs leicht verschaffen konnten, waren ein despotischer Eingriff in die persönliche Freiheit, indem dadurch jedermann ohne Verhör und Gericht in Haft gebracht werden konnte. Unter äußerst schwierigen Umständen bestieg Ludwig XVI. den Thron. Der junge Fürst verheiratete sich mit Marie Antoinette, einer Oesterreicherin, der Tochter von Maria Theresia. Er besaß zwar das beste Herz, aber einen schwachen Kopf, sein Privatleben war tadellos, für die Regierungsgeschäste hatte er weder die nötige Kraft noch Einsicht, mn liebsten betrieb er die Schlosserei. Seine Gemahlin war ebenfalls sittenrein, hatte aber ein stolzes vornehmes Wesen und unvorsichtige Gepflogenheiten. Sie zog sich bald als Ausländerin die Ungunst des Volkes zu, so daß alle unvolkstümlichcn Maßregeln ihr zuge- schrteben wurden. Selbst in der berühmten Halsbandgeschichte, wo­bei sich einige Betrüger ihres Namens zur Erlangung eines kostbaren Schmuckes bedienten, glaubten viele an ihre Mitschuld. Sie lebte sehr frei, war manchmal recht launisch und suchte die Politik nach ihrem Wunsche zu beeinflussen. Die Teilung Polens brachte ihrem Ansehen schweren Schaden. Minister Tucgot wollte durch strenge Finanzmaßnahmen dem Staat wieder aufhetfen. Er suchte beson­ders den Ackerbau zu heben, da die Bauern nur den kleinsten Teil vcs Bodens anbauten, weil ihnen durch die hatten Steuern alles abgenommen wurde. Er wollte den Getreide- und Mehlhandcl frei- gebon, um der Hungersnot zu steuern, den Postbetrieb verstaatlichen, die Wegfronen abiösen und endlich ein Steuersystem einführcn, das auch den Adel und die Geistlichkeit herangezogen hätte. Allein der

König hatte zu diesem Schritt nicht Entschlossenheit und Kraft genug;' die Reformplänc wurden nicht durchgeführt. Unterdessen wurde durch andere Kreise jede staatliche Autorität untergraben. Das gei­stige Leben Frankreichs spielte sich in den Salons hochgestellter Frauen ab, wobei die religiösen Glaubenslehren, und kirchlichen Ein­richtungen und die Staat-verfafsungen als verjährte Mißbräuche dar­gestellt wurden. Geistreiche Männer deckten zunächst die wirklichen Schäden und Gebrechen in Kirche und Religion auf, benutzten aber diese Gelegenheit, um zugleich alle Grundfesten der menschlichen Ord- nung ins Wanken zu bringen, die Ehrfurcht und Achtung vor dem Heiligen zu zerstören und die Ansicht zu verbreiten, daß das Glück der Welt nur auf den Trümmern des Bestehenden erblühen könne. Besonder» geschah die- durch Montesquieu, Voltaire und Rousseau. Ersterer war im allgemeinen ein ernster Schriftsteller, er bekämpfte aber mit Spott den Kirchenglauben und machte auf ähnliebe Weise die gesellschaftlichen Zustände seiner Zeitgenossen durch «iiy und Ironie lächerlich. Voltaire, ein sehr geistreicher Schriftsteller, be­kämpfte mit den Waffen des Witze- und scharfen Verstandes a".s Herkömmliche und schleuderte die heftigsten Angriffe gegen Religion und Kirche, gegen Priestertum und Staatswesen. Der bedeutendste Schriftsteller war Rousseau, der di« bestehenden Zustände durch die reizende Schilderung der Gegensätze bekämpfte. Bekannt ist besten Buch »Emil", in dem er eine auf Natur und Elternliebe beruhende vernünftige Erziehung forderte, was ihn aber nicht hinderte, seine eigenen Kinder in das Findelhaus zu bringen. Ter Einfluß dieser Männer, die sich den Ramm Encyklopäblsien beilegten und denen auch der Dichter Diderot angehörte, war ungeheuer groß; sie haben durch ihren Gesellschaftsvertrag am meisten zur Revolution bcige- tragen, da sie alle Menschen für gleich gut und gleichberechtigt hielten und das Gesamtvolk als Träger der Souveränität hinstellltti Das ganze damalige Leben war voller Gegensätze. Frankreich hatte mit seinen 26 Millionen Einwohnern 3 Stände, worunter 2 privi­legierte, den Adel und die Geistlichkeit. Letztere besaßen ungeheure Reichtümer, das Vermögen der toten Hand betrug 4 Milliarden, die Kirche hatte ein Jahreseinkommen von 200 Millionen. Der Adel bezahlte überhaupt keine Steuern, die Kirche 3 Millionen, von denen aber der König jedes Jahr.2 Millionen zuriickgab. Auf der Masse des arbeitenden Volkes lag die Hauptsteuerlast: Bauern und Hand­werker wurden durch Wildschaden, Fronen und Steuern aller Art vollständig ausgesaugt. Eine Minderheit, die nichts für das Volk tat. beherrschte den Sraat, während die große Mehrheit überhaupt nichts zu sagen hatte. Ueberall herrschte Unsicherheit, der Despotis­mus mußte zur Anarchie führen. Durch die Teilnahme der Fran­zosen am nordamerikanischcn Freiheitskriege unter Lafoycttc stieg die Staatsschuld ins Unermeßliche. Der Finanzminister Nccker suchte zwar die Unordnung im Staatshaushalt zu heben, aber seine Re­formen scheiterten an dem Widerstand der Privilegierten. Sein Nach­folger, der Höfling Calonne. war dazu noch viel weniger imstande. Um den heillosen Zuständen An Ende zu machen, mußte sich der König zur Einberufung der Generalstände entschließen. Nccker for­derte für den 3. Stand doppelte Vertretung und drang schließlich mit seiner Ansicht auch durch. Eine königliche Verfügung bestimmte die Zahl der adeligen und geistlichen Mitglieder auf je 300. die Vcr bür­gerlichen auf 600. Aber gleich bei der konstituierenden Versamm­lung im Mai 1789 kam es zu starken Zusammenstößen. Der dritte Stand erklärte sich unter Führung von Mirabcau zur Nationalver­sammlung und alle Versuche des Königs, diese Versammlung aus- cinanderzusprengcn, schlugen fehl. Die Einwohnerschaft von Paris wurde durch begabte Volksredner, unter denen besonders der Advo­kat Desmoulins hervorragte, in beständiger Aufregung gehalten Scharen rohen Gesindels zogen mit der neuen Rationalkokardc ge­schmückt durch die Straßen und erstürmten am 14. Juli 1789 die Vastille, die als Staatsgefängnis dient« und in der damals 7 Ge­fangene saßen, die meistens ein herrliches Leben führten. Lasayett«. der Kämpfer für Amerikas Freiheit, wurde zum Anführer der Na- tionalgarde ernannt; die Macht lag aber in den Händen der Maste. - Den ausgezeichneten, lebhaften und hochinteressanten Ausführun­gen folgte begeisterter Beifall der sehr zahlreichen Zuhörer. Die Fortsetzung des Vortrags findet am nächsten Freitag statt.

Die Verpflichtung der Anmeldung offener Stellen.

Vom Bezirksarbeitsamt wird uns geschrieben: Noch wird in Arbeitgeberkreisen nicht in allen Fällen die Gelegenheit, durch Vermittlung des Arbeitsamts sich die nötigen Arbeitskräfte zu beschaffen, wahrgenommen. Es muß angenommen werden, daß die Verordnungen des Reichsamts für Arbeitsvermittlung be­tressend Meldung offener Stellen noch nicht hinlänglich lxttnnnt sind. Darnach ist jeder Arbeitgeber, welcher süns und mehr Ar­beitskräfte benötigt, verpflichtet, deren Zahl, Beschäftigungs­arten und Arbeitsplätze binnen 24 Stunden nach Eintritt des Bedarfs bei einem nicht gewerbsmätzigen Arbeitsnack-mei- (Ar­beitsamt) anzuzeigen. Für die Land- und Forste., r

Bestimmung getrosscn, daß jede offene Stelle bei - t

angemeldet werden muß. Die Stellenvermittlung ersc-- ol- lig kostenlos, auch werden die Gesuche, soweit sie nicht durch die vorgemerkten Angebote gedeckt werden können, dem Landesamt für Arbeitsvermittlung in Stuttgart, das eine Stellenliste sür das ganze Land herausgibt, mitgeteilt und in den Tageszei­tungen des Arbeitsamtsbezirkes ausgeschrieben.

Ausdreschen des Getreides.

Nach einer Verfügung der württ. Landesgetreidestclle müssen samt-, liche Vorräte an Brotgetreide und Gerste spätestens bis 20. Dezember ds. Js. ausgedroschen werden. In besonderen Fällen kann der Vor­stand des Kommunalverbands (Oberamtmann) die Ausdruschjrist ausnahmsweise verlängern. Die Anträge hiezu sind durch Vermitt­lung der Ortsvorsteher einzurcichcn. Sämtliche Vorräte an Brot­getreide und Gerste, soweit sie die Landwitte nicht selbst zur Er­nährung, zur Saat oder zur Verfüttcrung verbrauchen dürfen, sind sofort nach dem Ausdrusch abzuliefern.

Eine Landesmilchzentrale.

Am 30. November sind«, eine L^eiprechung der Landesver- sorgungsstelle mi Interessentenkreis«:: über b>« weitere Erlas­sung von Genußmiitelnnd Errichtung einer Landesmttch- zentrale statt.