A/srzhmn entführt hatte, und sich «inen Schuß in den Kopf Abrach tc, ist im Spital in Calw seinen Verletzungen er­legen.

In Schwenningen ist die 22 Jahre alte Hedwig Ales sing verhaftet und einstweilen ins Krankenhaus ver­bracht Ivorden. Sie hat ihr neugeborenes Kind umgeöracht nnd behauptet, s Zt. vergewaltigt worden zu sein.

In London ist infolge Kurzschlusses das Filmlager der großen British and Colonial Cinematograph Company s«st vollkommen zerstört worden. Mehr als 300 Kilometer vollkommen sertig entwickelten Films sind den Flammen »mn Opfer gefallen. Der Schaden beträgt über eine Mil- W,n Mark.

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Spiel und Sport und Luftschiffahrt.

Reue militärische Luftschiffe.

In nächster Zeit soll eine Vermehrung der Luftflotte ver Armee um vier neue Schisse stattfinden. Tie Ab- «chine eines neuen Parseval, der den NamenP 4" er­hallen soll, steht unmittelbar bevor. Die Werkstättenfahrten -es Luftschiffs haben bereits begonnen; voraussichtlich wird bie militärische Abnahmekommission in der nächsten Woche in Litterfeld eintreffen. Das neue MilitärluftschiffM 4" hat sich bei den bisherigen Probefahrten ausgezeichnet be- vMrt und eine Geschwindigkeit von über 20 Sekunden- .««etern erreicht. Es dürfte demnächst in die Luftflotte ein- «mgiert werden und zunächst in Berlin verbleiben. Weiter Mid in den nächsten Wochen die Abnahme eines neuen Zeppelin, desZ 6", vor sich gehen. In acht bis zehn Wochen ist auch die Abnahme eines neuen Schütie-Lanz vorgesehen, der zum Ersatz des bei Schneidemühl am 16. Hali d. I. zerstörtenS. L."-Luftschiffs bestimmt ist.

Der neue Krupp-Prozeß.

ätz. Berlin, 23. Oktober.

Kruppafsaire, in deren Mittelpunkt der frühere Heiter des Berliner Kruppbureaus Maximilian Brand steht, wird heute zum zweiten Mal vor den Berliner Gerichten verhandelt, diesmal vor einem Zivilgericht. Vor Hör Strafkammer des Landgerichts I. sttht Brand, der im ersteri Prozeß gegen die Zeugoffiziere als Zeuge auf- Hcat, heute als Angeklagter. Mit ihm ist Direktor Otto Nccius von den Kruppwerken angeklagt. Beide werden der Bestechung nach Z 333 des Str.G.B. beschuldigt, Brand Mein ist außerdem angeklagt, sich rechtswidrig Kenntnis Om Gegenständen verschafft zu haben, deren Geheim- Haltung im Interesse der Landesverteidigung erforder- KH ist. Brand erklärt, Herr von Metzen habe ihm nie­mals Andeutungen gemacht, daß er den Verkehr mit Milirärbcamten nicht dulde. Er Hobe nur nach seiner Rückkehr aus Italien sich abfällig geäußert und gesagt, «Z gehöre sich nicht, daß Krupp sich solcher Mittel bediene Md daß es gut wäre, wenn er, Brandt, die Berichter- Gattung einstelle.

Darauf werden eingehend die Gehaltsverhält- nisse Brandts besprochen. Er bezog nach seiner Ueber- Pedlung nach Berlin 5200 Mark Gehalt und 300 Mark WohnungAzulage; außerdem liquidierte er seine Aus­sagen bei Herrn von Schütz, der zu diesem Zweck aus Wen einen Dispositionsfond von 2000 Mark hatte, der später erneuert wurde. Später erhielt Brandt eine außer- »rdentliche Gratifikation von 1000 Mark; wobei Herr von Schütz betonte, daß Brandt keine illegalen Mittel an- ivende. Später sind Brandt aus dem Dispositionsfonds 8700 M bezahlt ivorden. Brandt erklärt diese Ausgaben Hamit, daß er seine Wohnung habe neu einrichten müssen und sein ganzes Leben kostspieliger geworden sei. Im Jahre 1909 schloß Brandt mit der Firma Krupp einen «euen Vertrag auf 5 Jahre. Er erhielt 6500 Mark und 8500 Mark Funktionszulage, aber keine Wohnungsent- ßchädigung. Auf die Frage des Vorsitzenden, daß Brandt später nochmals 1000 Mark und außerdem das doppelte Gehalt bekommen habe, erklärt Direktor Mustus, daß diese Rmveudung alle Beamten erhalten hätten. Eine weitere Gratifikation im Dezember 1910 hat 2000 Mark be­tragen. Auch diese Zuwendung haben viele Beamte er- Wrlten. Später wurde Brandts Geholt auf 7000 .Mark erhöht.

Brandt gibt Auskunft über seine Ausgaben. Seine Muser hätten auch viel Geld gekostet. Weiter erklärt Brandt, es sei ihm auch einmal der Gedanke gekommen, daß er bestraft werden könne. Bei seiner Vernehmung Hobe,er alles grau in grau gesehen. Mit Herrn Eccius habe er über die Kornwalzen gesprochen, aber niemals Wer ihr Zustandekommen. Weiter wird festgestellt, daß Brandt an andere Freunde und Bekannte Darlehen ge­geben habe und daß er sich auf'Grund der Dienstordnung flr berechtigt gehalten habe, die Preise bei den Ausschreib- sngen in Erfahrung zu bringen. Rechtsanwalt Dr. Lö­wenstein weist darauf hin, daß es in dieser Beziehung Wesentlich auf die subjektive Anschauung des Angeklagten Mann Damit ist die Vernehmung Brandts beendet md die Verhandlung wird auf morgen vormittag 9 Uhr vertagt. Es soll Eccius vernommen und die Kornwalzen verlesen werden.

ätz. Berlin, 24. Oktober. In der heutigen Vormittagssitzung des Moabiter Nrupp-Prozeffes wurde Direktor Eccius von der Firma ^rupp vernommen. Ter Angeklagte erklärte, daß er für seine Handlungen der Firma Krupp gegenüber, die dolle Verantwortlichkeit übernehme. Er habe dem Auf­fichtsrat feine Demission angeboten, diese sei jedoch abge- «hnt worden. Sodann kommt die Entlassung Herrn von Metzens zur Sprache. Herr v. Metzen habe sich zu Droh­ungen Hinreißen lassen, ohne sich bestimmt zu äußern. Es Gei damals mitgeteilt worden,, daß Herr v. Metzen eine Erzähl Kvrnwalzen zurLckbehalten habe, in denen von Konkurrenzpreisen die Rede war. Tie Firma Kru ,Le diese Konkurrenhpreise aber immer erst dann erfahren, wenn das eigene Angebot bereits abgegeben war. Direktor Weins weiß keinen einzigen Fall, in dem auf Grund mr Kornwalzen die Krupppreise erhöht worden sind. Es Nl jedoch Häufig vorgekommen, daß die Preise ermäßigt worden find. Die 'Heeresverwaltung hat durch dieses «rfqhren keinen Schadsn sondern nur Nutzen gehabt. So--

dann kommt die Krupp-Ehrhardt-Debatte im Reichstage Ar Sprache. Wegen Gefährdung der öffentlichen Sicher­heit wird für den Rest des Verhandlungstages die Oef- fentlichkeit ausgeschlossen.

Eine zärtliche Mutter !

Wegen schwerer Mißhandlungen ihres Kindes, die schließlich dessen Tod herbeiftihrten, hatte sich die ledige Marie Heise vor der Erfurter Strafkammer zu Verantworten. Sie hatte eines von ihren beiden unehe­lichen Krndern, ein vierjähriges lahmes Mädchen, fortge­setzt geschlagen und getreten, so daß es schließlich mit blut­unterlaufenen Stellen und Beulen am ganzen Körper in das städtische Krankenhaus zu Erfurt gebracht werden mußte, wo es kurz nach seiner Anlieferung starb. Eine Kopfwunde rührte von einem Wurf mit einem Brikett her. Um das Kind zum Einnehmen.schlechter Kost zu bewegen, schlug es die Mutter so fange auf den Mund, bis die Lippen dich anschwollen. Nach Aussage des medi- zirlifchen Sachverständigen hatte sich das Kind in einem schrecklichen Zustand befunden. Tie Angeklagte, die jede Schuld in Abrede stellte, wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, der Staatsanwalt hatte sechs Monate Gefängnis beantragt.

Hinrichtung eines Raubmörders.

' Flensburg, 24. Okt. Heute früh wurde auf dem Hofe des Gefängnisses der Raubmörder Richard Csetelsen hingerichtet, der am 22. Februar einen 71 Jahre alten Mann ermordet und beraubt hatte. Die Hin­richtung vollzog der Scharfrichter Röbler aus Magde­burg.

Der Fliehende Holländer

Fran kfnrt a. M., 23. Okt. In der Klage der neuen Frankfurter Theater-Aktiengesellschaft gegen den früheren Intendanten Felix Holländer wurde heute vom Landgericht Frankfurt das Urteil verkündet. Holländer, wurde für kontraktbrüchig und die Kaution in Höhe von 30000 Mark für verfallen erklärt. Ter Arrest, den die Theatergesellschaft in Höhe der Kaution auf literarische Ansprüche Holländers an die Firma Ullstein gelegt hatte, wurde bestätigt.

Eine heitere Gerichtssitzung.

Newyork, 23. Oktober. Große Heiterkeit erregte gestern die Klage, welche eine junge und hübsche Schulleh- rerin namens Mc. Jntyn gegen ihren einmaligen Bräu­tigam, einen 70jährigen Millionär namens William Hughes aus Brocklyn wegen Bruchs des Ehe gelob nisses angestrengt hatte. Die klagende Pattei bestand darauf, daß im Gerichtshof die Liebesbriefe zur Verlesung ge­langen sollten. Tie drastischen Ausdrücke der Briefe riefen unter dem Publikum minutenlang'stürmische Hei­terkeit hervor. Tie Klägerin selbst brach bei Anhören dieser Liebcsworte in Tränen aus, während die vier anwesenden Töchter Hughes ihrer Entrüstung und Em­pörung Ausdruck gaben. Das Urteil wird erst nächste Woche verkündet werden. W ist anzunehmen, daß Hughes sich mit seiner ehemaligen Braut gütlich einigen wird.

Stuttgart, 23. Okt. Der Dragoner Johann Aiche- ler vom Dragonerregiment Nr. 25 hat sich in Karls­ruhe, wohin er zur Lehrschmiede kommandiert war, der militärischen Widersetzung, der Achtungsverletzung und des Ungehorsams schuldig gemacht und ist deshalb vom Kriegsgericht der 26. Division zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Als er am Mend des 1. Juni vom Tanz kommend und in Begleitung von zwei Mädchen auf der Straße an einem Sergeanten vorüberging, gab er keine Ehrenbezeugung ab. Aus den Zuruf des Vorgesetzten dreht? er sich um, sah den Sergeanten frech an und wei­gerte sich seinen Namen anzugeben. Der Sergeant lief ihm nach und forderte ihn auf, mit ihm zu gehen. Ter An­geklagte entgegnete, das falle ihm nicht ein, er könne Hin­zehen, wohin er wolle, und legte dabei seinen Arm um die -Taill'e eines der Mädchen. Erst auf den wieder­holten Befehl des Sergeanten, ihm auf die Kasernenwache zu folgen, ging er mit, blieb aber in der Nähe der. Kaserne stehen und sagte, er gehe nicht mehr mit. Als der Sergeant nach seiner Mütze greisen wollte er vermutete darin den Namen eingenäht hielt sie der Angeklagte fest und äußerte dabei, jetzt werde es ihm aber zu dumm. Ta das sich inzwischen ansammelnde Publikum Partei gegen den Sergeanten nahm, ließ dieser den Angeklagten los. Gegen das Urteil legte er Berufung ein, das Gleiche tat der Gettchtsherr zu seinen Ungunsten. Beide Berufungen wurden jedoch vom Oberkriegsgericht verworfen.

Heilbronn, 23. Okt. Im 3. Fall hatten sich die 26 Jahre alte Fischersehefrau Luise Widmaier und der 39 Jahre alte verheiratete Fabrikarbeiter Gustav Gaßmnnn, beide von Oberriexingen OA. Baihingen wegen Meineids und Anstiftung dazu zu verantworten. Die Anklage vertrat Staatsanwalt Frank, die Verteidigung der Widmaier führt Rechtsanwalt Tr. Gumbel, die des Gaßmann Rechtsanwalt Kleine II. Tie Vorgeschichte bildet ein Prozeß wegen Wilderet gegen den Gaßmann. In der Verhandlung vor dem Schöffengericht Vaihingen hat die Angeklagte Widmaier unter Eid angegeben, Gaßmann habe das Geivehr ihres Mannes am 3. November nicht geholt, sie kenne das vorgezeigte Gewehr nicht. Später stellte es sich heraus, daß die Angabe unwahr war und die Angeklagte gestand dies auch.zu, sie will die falschen Aussagen auf dre Bitten Gaßmanns gemacht haben, auch chabe sie vor demselben Angst gehabt. Ter Angeklagte Gaßmann bestreitet, daß er die Frau Widmaier zum Meineid verleitet habe, er gibt aber die Möglichkeit zu, daß er mit ihr über den Fall-gesprochen hat. Die Geschwo­renen bejahten die Frage nach Meineid betr. der Luise Widmaier, sowie die strafmildernde Frage, ob die­selbe sich durch ihre Aussage einer strafbaren Handlung schuldig bekennt hatte; ebenso wurde betr. des Gaß­mann die Frage nach Anstiftung zum Meineid bejaht. Das Urteil lautete gegen die Widmaier auf eine Gefängnisstrafe von 6 Monaten, abzüglich 2 Wochen Untersuchungshaft, gegen Gaßmann auf 3 Jahre Zuchtha u s, Aberkennung der bürgerlichen Ehren­rechte auf die Dauer von 5 .Jahren und dauernde Aber­

kennung der Fähigkeit eidlich a/s Sachverstanöigier oder Zeuge vernommen zu werden. Dem Gaßimann wurden drei Monate der erlittenen Untersuchjungshast ungerechnet

Handel und Volkswirtschaft

Heilbronn, 25. Okt. Stadtkelter. Tie Lese dauert fort. Tie Verkäufe gehen langsam weiter. Preise: Weiß­gewächs 7580 M, Weiß- und Rot-Gemisch 8285 M, Aus­lesen in Rießling'und Trollinger 90 M je für 1 Hktl. Wei­tere Berichte folgen.

Schwaigern, 23. Okt. Einige Käufe zu 200 bis 210 M: Qualität gut.

Nordheim, 23. Okt.: Lese beendigt. Ter Preis pro Eimer ist bis auf 190 M gesunken.

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Ulm, 24. Ofi. LautFrankfurter Zeitung" wird die Ulmer Zeitung der nächsten Generalversammlung ihrer Aktionäre Vorschlägen, die Hälfte des Aktienkapitals als ver­loren anzusehen. Ende März 1912 betrug die Unterbilanz bei 100 000 M Aktienkapital 21 249 M. Fm Handels­register ist wieder eine Aenderung der Direktion derUlmer Zeitung" vermerkt. Zum Direktor wurde der frühere Fak­tor Reiser ernannt, dessen Buchdruckerei für 15000 M in bar und für 10 000 M in Aktien abgelöst worden sein soll.

Buchau, 24. Okt. Wie wir von zuständiger Seite hören, beträgt die Forderung einer schweizerischen Bank gegen die Stadtgemeinde Buchau wegen der Vermögensäus- kunsi über den in Konkurs geratenen Einstein nur noch etwa 12 000 M. Tiefe Forderung dürste in der Hauptsache durch die Haftpflicht gedeckt werden. Was den anderen Prozeß anbelangt, so handelt es sich nicht um ein deutsches Bankinstitut, sondern um die Chemnitzer Aktienspinnecei. Auch in dieser Angelegenheit ist eine für die Stadt günstige Erledigung im Wege des Vergleichs zu erhoffen.

Finanzieller Wochenrückblick.

Da die Geldvcrhältnisse sich nun doch etwas zu er­leichtern beginnen und auch die neuesten politischen Be­sorgnisse wegen des zwischen Oesterreich und Serbien durch die Nachgiebigkeit der Belgrader Regierung gehoben tvur- den, konnte die Börse in der abgelaufenen Bepichtswoche ihre Aufmerksamkeit wieder mehr den von den westlichen Plätzen, besonders von Newyork, gebotenen Anregungen zu- wenden. Ter in letzter Zeit wesentlich ermäßigte Kurs­

stand reizte die Spekulation zu Rückkäufen, die nur des-' halb einen verhältnismäßig genügen Einfluß auf die Hebung des allgemeinen Kursstandes ans­übten, weil es an einer ausgiebigen Beteiligung aus den weiteren Kreisen des Privatpublikums fehlte. Nachstehend die wichtigsten Kursveränderungen: 3proz. Reichsanleihe plus 0,10, Zh-chroz. minus 0,10, 4proz. plus 0,10, 3HZproz. Württcmberger minus 0,20 bis minus 0,40, 4prvz. min. 0,20, Deutsche Bank plus 0,70, Diskonto und Darmstädter Bank plus 0,20, Dresdener Bank plus 0,50, Handelsan­teile plus 0,75, Kanada plus 1,25, Chantung plus 1, Franzosen plus 0,75, Lombarden plus 0,50, Prinz Hein­rich minus 4, Hapag minus 1, Lloyd plus 0,25, Hansa minus 2,25, A. E. G. plus 0,40, Siemens und Halske plus 1,65, Daimler minus 0,50, Deutsche Waffen plus 2,75, Köln-Nottweil plus 3,75, Wulle plus 0,50, Sinner minus 2,90, Bochum plus 1,20, Deutsch Lux plus 0,80, Gelsen- kirchen plus 0,25, Harpen plus 1,40, Phönix plus 3.

Die Verstauung der Getreidemärkte hält an. Trotz des Zolltarifs haben die Getreidepreise jetzt einen Tiefstand erreicht, wie seit vielen Jahren nicht mehr. Die Ursache liegt in den großen Ernten Amerikas und Ruß- lanss und in den günstigen Ernteaussichten von Argen­tinien. Auch die günstige Kartoffelernte drückt auf die Tendenz. Daß unsere ezgene ziemlich große Getreidepro­duktion an der Herabsetzung der Preise mitwirkt, versteh sich von selbst. Die Wöizentermine gaben in Berlin wie­der 3 M, in Amerika bis zu 1 Cent nach. Auch die Berliner Roggentermine fielen um 2 bis 2hz M. Das gleiche gilt von den Käferpreisen.

Auf dem Kas feemarkt ist der Rückschlag ans di? Haussespekulation jetzt eingetreten. Der Markt war in die­ser Woche übermüdtt und erfuhr in Hamburg einen Rück­gang um Ihs Pfennige, obgleich aus Brasilien immer noch schlechte Ernteaussichten gemeldet wurden. Tie Newyorker Kasfeetermine gaben um 35 bis 41 Punkte -rach.

Zucker blieb fest. Tie Hausse beginnt allerdings be­reits wieder nachzulassen, da die Steigerung des Welt­marktpreises um 20 bis 30 Pfg. in wenigen Tagen über­stürzt war. Tie Magdeburger Terminpreise haben aber noch bis zu 10 Pfg. angezogen. Nur der Augusttermin des nächsten Jahres ist bereits um 3 Pfg. abgebröckelt, was insbesondere dadurch hervorgerufen wurde, daß England vor­aussichtlich einen größeren Teil seines Bedarfes als bis­her aus Rußland deckn wird.

Auf dem Baumwollmarkt haben ungünstige Wet­terberichte zu einer scharfen Aufwärtsbewegung der Preise geführt. Tie Ansichten über die Ernteaussichten haben sich in dieser Woche erheblich verschlechtert. Daraufhin sind die Liverpooler Termine um 52 bis 33 Punkte gestiegen. Gleich­wohl blieb das Geschäft auf dem Garn- und Tüchermarfi noch schleppend, bei langsam anziehenden Preisen.

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Bon -er Ernte.

Ter diesjährige Bericht der Landesproduktenbörse Stutt­gart über die Ernte in Württemberg besagt:, Roggen und Gerste konnten im Unterland meist noch in trockenem Zu­stand eingebracht werden. Weizen und Haber hatten unter der Ungunst der Witterung mehr zu leiden, die Früchte kamen mangels Sonnenschein nicht genügend trocken und hart nach Hause, bedurften daher einer sorgfältigen Be­handlung auf den BiKien. Ter Ertrag in sämtlichen Getceide- atten ist befriedigend bis gut, die Beschaffenheit läßt teil­weise zu wünschen übrig. Ter Handel ist in sämtlichen Früchten schleppend, die Preise gerückt infolge der allge­mein guten Welternte. Im einzelnen ist folgendes zu be­richten: Weizen: befriedigend bis gut, teilweise nicht ganz trocken; Dinkel: der Anbau 'geht zu Gunsten des Weizens zurück, Beschaffenheit befriedigend; Roggen: Beschaffenheit und Ertrag gut; Gerste: Ertrag gut, Beschaffenheit nicht immer beftieoigend; Haber: Ertrag gut, die Güte hatte aber unter den ungünstigen Wetterverhältnissen während der Ernte zu leioen; Erbsen: Menge und Beschaffenheit be­friedigend bis gut; Ackerbohnen: Ertrag gut; Heu und Ochrd: reichlicher Ertrag und meist gute Beschaffenheit; Rot- uno Blauklee; ebenso; Futterrüben: Ertrag gut; Kar­toffeln : im allgemeinen gut, ans schweren Böden wird über Fäule und schwaches Erträgnis geklagt bei einzelnen Sor­ten; Hopfen: Ertrag unter mittel, Beschaffenheit teilweise schön, jedoch hat ein großer Teil durch die ungünstige Wit­terung an Farbe eingebüßt;. Obst: Mißernte im ganzen Land; Wein: mit ganz wenig Ausnahmen schlechter Ertrag,