stenmcü ist eine Steuer gegen die Agrarier und Konservativen geschaffen worden. Welche Wendung das bedeutet, wird erst die Zukunft -lehren."
Eine nene Verwertungsmöglichkeit der Torfmoore?
. >Ein billiger Ersatz für Petroleum, der nur wenig inehr als zehn Pfennig pro Liter kosten soll, ist dem „Englisch Mechanik" zufolge gefunden worden. Ter Erfinder des Verfahrens, ein Engländer I. C. Thompson, benutzt Tors als Rohstoff. Deutschland, England wie die Bereinigten Staaten haben riesige Torflager in ihrem Besitz. Falls man wirklich aus Torf ein billiges Brennöl Herstellen könnte, so würden sich Deutschland und England vom Petroleummarkt, von dem sie jetzt im hohen Grade abhängig sind, freimachen können. — Diese Meldung hat auch für Württemberg mit seinen großen Moor- ilächen im Oberland Interesse. Man wird freilich ab- warten müssen, was nach genauer Prüfung von dieser englischen Erfindung außer der Reklame noch übrig bleibt.
Eine schlimme Enttäuschung erlebten die Erbauer der herrlichen Jahrhundert fest Halle in Breslau. Ter Kaiser weigerte sich, die Halle zu besuchen. Vor der Halle hatten bereits einige Herren Aufstellung genommen, um ihn zu empfangen. Ter Kaiser ging fedoch vorbei. Er erklärte im Gespräch, daß es besser gewesen wäre, wenn das Geld, das zum Bau verwendet worden ist, der Universität zugute gekommen wäre. Im offiziellen Programm war vorgesehen, daß der Kaiser die Halle besichtigen sollte, und Kardinal Kopp hatte nach dieser Richtung beim Kaiser gewirkt. Trotzdem unterblieb der Besuch. Tie Jahrhundertfesthalle in Breslau ist ein gewaltiger, 10 000 Personen fassender Eisenbetonbau. Ihr Erbauer ist Stadtbaurat Berg.
Kauftente als Offiziere. Ter Verband s ä ch- 'scher Industrieller hat über die Beschäftigung von verabschiedeten Offizieren in Handel und Industrie nach einem Referat Tr. Stresemanns eine Erklärung abgegeben, in der es heißt: Der Verband könne das Vorgehen des sächsischen Kriegsministeriums auf Errichtung einer Auslunftsstelle für die Beschäftigung verabschiedeter Offiziere nicht unterstützen. Ten Industriellen müsse naturgemäß die Sorge für die aus dem Kaufmanns- sianoe hervorgegangenen und ihm engverbundenen Handlungsgehilfen am nächsten liegen, auch wenn die Befähigung ldses Offiziers für den kaufmännischen Beruf nicht prinzipiell bestritten werden solle. Es sei aber erst vor kurzem das Thema des alternden Angestellten in der Oeffeutlichkeit ausführlich erörtert und hervorgehoben worden, in wie schlimmer Lage sich auch diejenigen kaufmännischen Angestellten befänden, die aus Gründen, die vielfach nicht in ngend welchen Mängeln ihrer Befähigung lägen, sondern mit niedergehend Konjunktur und Zusammenbrüchen einzelner Firmen Zusammenhängen, gezwungen seien, andere Stellung zu suchen. Diesen kaufmännischen Angestellten seien die offenen Stellen zunächst durchaus vorzubehalten. Erst wenn der Kauf- manusstaud nicht die genügenden oder geeigneten Persönlichkeiten aufz'ubrmgen vermöchte, um die vorhandenen Posten zu besetzen, käme das Rückgreifen auf andere Berufe in Betracht. Es könne sich bei der Beschäftigung von Offizieren in Handel und Industrie im wesentlichen nur um Einzel falle handeln, während das grundsätzliche Zurverfügungstellcn von vakanten Stellen für die Persönlichkeiten des Offizierstandes vom Verband nicht gemilcht werden könne.
Botschafter Zimmermann. Man wußte seit längerer Zeit in politischen Kreisen, daß der Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt, Herr Zimmer mann, nach Jahren sehr starker Arbeit bei nächster Gelegenheit seinen Posten mit einem diplomatischen vertauschen würde. En soll jetzt, wie das „Tageblatt" meldet, als Botschafter nach Tokio gehen, und an seine Stelle soll der Gesandte in Argentinien, Frhr. von dem Bussche- Haddenhausen, der früher schon Vortragender Rat im
Auswärtigen Amt war, treten.
*
Karlsruhe, 3. Sept. Nachdem die beiden größten Metzgereien hier, die Firmen Gebrüder Hensel und Stefan Gärtner, in dem ihnen aufgedrungenen Lohnkampf nicht nachgegeben hatten, haben die Arbeiter allmählich ihre Forderungen wieder zurückgezogen. Als aber die beiden Firmen nach Ablauf der Kündigungsfrist die organisierten Arbeiter nicht weiter beschäftigten, hat die Ortsverwaltung des Zentralverbandes der Fleischer und das hiesige Gewerkschaftskartell über hie beiden Firmen den Boykott verhängt. Sämtliche Geschäfte dieser Firmen werden von den Streikenden scharf bewacht.
Säckingen, 3. Sept. Bürgermeister Hofmann von -Rickenbach ist wegen Urkundenfälschung verhaftet worden.
Leipzig, 3. Sept. Ter 60. Geburtstag Wilhelm Oswalds brachte dem berühmten Chemiker und Monistenführer reiche Ehrungen. Ter Gelehrte hatte etwa 100 Fremde zur Festtafel geladen, bei der zahlreiche Reden zu Ehren des Jubilars gehalten wurden.
Bremen, 2. Sept. Tie hartnäckige Weigerung der Bremer Holzarbeiter, durch Vermittlung der Arbeitsnachweise die Arbeit wieder aufzunehmen, hat einen schweren Konflikt innerhalb des Verbandes herbeigeführt. Ter Vorsitzende des Holzarbeiterverbandes in Bremen, der immer dafür eingetreten ist, daß die Holzarbeiter die Arbeit wieder ausnähmen, hat infolge des Beharrens an dein Streikbeschluß sein Amt niedergelegt. In einer Versammlung am Tonnerstag soll endgültig Beschluß gefaßt werden.
ArrsLarrd
Russische Zustände. Ter Duma-Deputierte vom Kaukasus Fürs.' Gelovani erhielt dieser Tage aus Kutais ein dringendes Telegramm mit der Meldung, daß seit 8 Tagen 2000 Männer des Kviril-Tistrikts auf Befehl des Tistriktschefs gefangen gehalten werden, um auf diese Weise die Auslieferung des Mörders eines Polizisten zu erzwingen. Ties sei aber unmöglich, iveil der Mörder schon lange geflüchtet sei. Tie Verhafteten bitten .den Deputierten, sofort .Schritte zp ihrer Befreiung zu
tun, da sie entsetzliche Qualen aushielten und seit 8 Tagen dursten und hungern müßten und geprügelt würden. Gelovani wandte sich sogleich an den Minister des Innern, der telegraphisch die Gouverneure von Kutais auffordqrte, die unerhörten, allgemeine Empörung hervorrufenden Vorgänge zu beseitigen.
Die Rebellion in «Lid-China. Nanking ist gänzlich im Besikc der Regierungstruppen. Tie Rebellen räumten den Löwenhügel, bevor noch die Truppen Fengikuochangs herangekommen waren. Bei dem Süd- tor ist die ganze Nacht hindurch erbittert gekämpft worden. Hicrbei fielen 200 Rebellen. Jetzt ist die Stadt gesäubert. Strenge Maßnahmen sind getroffen worden, um eine Plünderung zu verhüten. — Nach einem Telegramm ans Wubu ist die Remolution zusammen g e b ro ch e n. Tie Rebellen, erschreckt durch die Annäherung einer so großen Zahl von Regierungstruppen, nahmen von den Kaufleuten 30 000 Dollars als Entschädigung dafür, daß sie die Waffen niederlegen. Tie Regierung kann jetzt im ganzen Dan gtsetal als Herr der Lage angesehen werden.
Kt
Paris, 3. Sept. In Nantes starb, 68 Jahre alt, der pensionierte Forstbeamte Alexander Gautier, der im Jahr 1870 dem 12. berittenen Jäger Regiment als Unteroffizier augehörte. Es gelang Gautier und seinen Leuten in den ersten Tagen des Krieges jene deutsche Patrouille gefangen zu nehmen, welche der damalige Tragsnerleutnant Graf Zeppelin, der heutige Luftschifferbaucr, kommandierte und bei der dieser dank der OKschwindigkeit seines Pferdes entrinnen konnte.
Madrid, 3. Sept. Ter König hat sechs zum Tode Verurteilte begnadigt, darunter Snnchez A legre, der am l3 April das Attentat auf den König verübt Hai.
Shcrbrooke (Quebeck), 3. Sept. Das Gericht setzte Thaw in Freiheit. Er wurde dann sofort von der Einwanderungsbehörde verhaftet.
Odessa» 3. Sept. Ter Exschah von Persien Mahmud Ali ist inkognito im Kaukasus eingetroffen. Er soll einen neuen Versuch planen, um wieder aus den Thron Persiens zu kommen.
Ncwyork, 3. Sept. Tie letzte Verlustliste der I!ew- havener Katastrophe ergibt 21 Tote und 50 Verletzte. Unter den Verunglückten find mehrere Piladelphier, die Gäste der bekannten Familie Elkins gewesen waren. Ter Kongreß dürfte eine Untersuchung verfügen und eine Bill annehmen, daß Personenwagen aus Stahl sein müssen.
Ncwyork, 3. Sept. Tie bisherige Gesandtschaft der Bereinigten Staaten in Madrid ist in eine Botschaft umgcwandelt worden. Ter neue Botschafter ist noch nicht ernannt.
Württemberg.
Der Personaladel wird abgeschafft.
Eine königliche Verordnung hebt den Per so nal- ade! in Württemberg für die Zukunft auf. Tie Verordnung bestimmt: „Mit der Zugehörigkeit zu einer der vier obersten Rangstufen, mit dem Besitz einer der vier obersten Klassen des Ordens der württembergischen Krone und mit dem Besitz des Militärverdienstordens ist künftig der Personaladel nicht mehr verbunden. Diejenigen Personen, welche auf Grund der bisher bestehenden Bestimmungen zur Führung des Personaladels berechtigt sind, behalt?« dieses Recht auch fernerhin bei".
Im Landtag ist die Regierung schon mehrfach um die Beseitigung des Personaladel-Privilegs augegangen worden. Insbesondere hat sich der Abgeordnete Liesch ing bei den letzten Etatsberatungen um Abschneidung des alten Zopfes bemüht; er hat sowohl am 9. Juli 1905 als am 16. Jan. 1913 die Frage in der Kammer zur Sprache gebracht Die Regierung verhielt sich 1905 noch ganz zurückhaltend, und auch im Januar dieses Jahres konnte man aus der Antwort des Ministerpräsidenten eine unbedingte Zustimmung noch nicht herauslesen. Um so erfreulicher ist cs. daß es jetzt doch schon zu einem bejahenden Entschluß gekommen ist. Ter Entschluß der Regierung dürste allerdings dadurch erleichtert worden sein, daß, abgesehen von Bayern, in keinem Bundesstaat die Einrichtung des Personnladels besteht.
Dl« Gewerkschaften gegen die Sozialdemokratie.
Ter Vorstand des Stuttgarter Gewerkschaftskartells hat den Vorschlag der- sozialdemokratischen Parteileitung, gemeinsam A r b e i t s l o s e nv e r s a m m l u n g einzuberufen, abgelehut, mit der Begründung, daß die Arbeitslosenfrage zum überwiegenden Teile eine getverkschaft- liche Angelegenheit sei.
Das ist der Sozialdemokratie recht ungelegen und die „Schwab. Tagw." nimmt Veranlassung zu der Erklärung, daß die Sozialdemokratie die berufene politische Vertreterin der Arbeiterklasse sei. Tie Arbeitslosigkeit sei eine allgemeine Arbeiterfrage, nicht-eine vorwiegend gewerkschaftliche. Tie Arbeitslosigkeit sei eine Folge der kapitalistischen Wirtschastsauarchie, sie könne also nur mit dem Kapitalismus verschwinden. Das zy erreichen, sei Zweck des allgemeinen Klaffenkampfes der gesamten modernen Arbeiterbewegung: der Partei und der Gewerkschaften. Aber auch die Linderung der durch die Arbeitslosigkeit hervorgerufenen Not sei nur mit Hilfe der Sozialdemokratie zu erreichen, weil die Einwirkung auf die Gesetzgebung nur durch politischen Kamps zu erreichen sei. Tie „Tagw." meint diese Feststellmigen machen zu müssen, „damit einem Zwiespalt zwischen den berufenen Instanzen über eine der wichtigsten Arbeiterfragen von vornherein vorgebeugt wird".
Daß die Sozialdemokratie nicht einmal von den Freien Gewerkschaften ohne weiteres als berufene Instanz für Arbeiterfragen anerkannt wird, hat sie schon des öfteren erfahren müssen. Man erinnert sich noch der Ablehnung der Propagierung der M a sse n str e i k i de e anläßlich des Dresdener Parteitags durch die Gewerkschaftsführer. Tie größere Vorsichtigkeit der Gewerkschaften erklärt sich nicht nur aus dem Bewußtsein größerer Verantuwrtung, sondern auch aus der Erwägung heraus,
der gwßen Zahl ihrer nicht sozialdemokratischen Mitglieder nicht vor den Kops zu stoßen, während die Sozialdemokratie gern geneigt ist, die Gewerkschaften, welche über eine viele Millionen größere Mitgliederzahl verfügen als sic selbst, restlos für sich in Anspruch z« nehmen.
Pazifistische Psarrerversammlrmg. Nachdem vor einiger Zeit ungefähr 400 deutsche Theologen eine Kundgebung veröffentlicht haben, die für den Gedanken des Weltfriedens und für eine Verständigung und Annäherung der Völker untereinander eintritt, wird Anfang Oktober in Stuttgart eine pazifistische Pfarrerversammlung stattsindcn, auf der die Mobilmachung der Kirche gegen den Krieg in Angriff genommen werden soll.
*
Berufswahl. Günstige Aussichten bieten sich, wie wir hören, zurzeit jungen Leuten, sich ohne Einjährigcn-Zeugnis für die Ausnahme in den Postassistentendienst, in dem der Bedarf infolge der raschen Zunahme des Postscheckverkehrs ein verhältnismäßig großer ist. Tie jungen Leute, die eine Bürger-, Mittel- oder sonstige bessere Schule 4 Jahre lang besucht haben müssen, werden nach Erreichung des 16. Lebensjahres eingestellt und haben bei verhältnismäßig sehr günstigen Anstellungs- und Gehaltsverhältnisse nur ein Jahr Probezeit abzuleisten. Auch begabtere Volksschüler können nach Wiegung einer Aufnahmeprüfung in diesen Dienst eintretcn. Junge Leute unter 16 Jahren können sich für die Aufnahme nach Erreichung dieses Alters vormerken lassen.
Beleuchtet die Treppen! Ta die Dunkelheit schon vor 8 Uhr wieder eintritt, ist es notwendig, für einige Abendstunden Treppen und Fluren zu beleuchten. Ter zur Beleuchtung des Treppenhauses Verpflichtete ist einzig und allein für alle Folgen, die aus einer mangelhaften oder gänzlich unterbliebenen Beleuchtung eintretcn, haftbar.
Stuttgart, 3. Sept. Turch Beschluß, des Rzichsngs ist wie erinnerlich, die Stelle des Gouverneurs in Stuttgart ab 1. Oktober aufgehoben worden. Tie Geschäfte des Kommandanten von Stuttgart gehen nunmehr an den Inspekteur der Laudwehrinspektion Stuttgart über.
Stuttgart, 4. Sept. Unter Führung von Regierungsrat Schule werden dieser Tage siebzig Arbeiter auf Veranlassung der Kgl. Zentralstelle für Gewerbe und Handel eine Reise zum Studium der internationalen Baufachausstellunp in Leipzig unternehmen. Abfahrt in Stuttgart 8. September: für die Besichtigungen sind 3 Tage vorgesehen.
Cannstatt, 3. Sept. Auf dem Wasen fand heute die Versteigerung der Plätze für Schaubuden und Karussels über das diesjährige Volksfest statt, wozu sich zahlreiche Liebhaber eingefunden hatten. Tie Plätze auf der Neckarseite waren wieder sehr begehrt. Man bezahlte für den laufenden Meter bis zu 65 Mark. Ein Kinobesitzer legte über 2000 Mark an. Für 19 Plätze auf der Neckarseite wurden allein über 15000 Mark erlöst. Zur Versteigerung kamen über 50 Plätze. — Ta der Verkehr auf dem Festplatz sich immer mehr steigert, sind die Feststraßen breiter gemacht: worden.
Eßlingen, 3. Sept. Sechs Metzgermeister haben an den Gemeinderat ein Gesuch gerichtet, in dem sie ihn um: Vermittlung in den zwischen ihnen und der Metzgergenosssn- schaft bereits seit zwei Jahren bestehenden Differenzen ersuchen. Tie Metzgermeister, von denen verlangt wird, daß. sie nicht mehr an Mitglieder von Vereinigungen Rabatt: gewähren, andernfalls sie von der Metzgergenossenschaft ausgeschlossen werden, stehen auf dem Standpunkt, daß die ihnen: von der Genossenschaft zu teil gewordene Behandlung gegen die guten Sitten verstoße. Sie seien zusammen mit 24000 Mark an der Genossenschaft beteiligt. Das neue Statut der Genossenschaft enthält den Passus, daß jeder einzelne Genossenschaftler nur mit echem Vermögensteil von 2 M in dos Vereinsregister ausgenommen ist und der Austretende soll seinen Geschäftsanteil von 2 M zurück erhalten. Es. käme demnach für die Betreffenden bei ihrem Austritt bezw. Ausschluß aus der Genossenschaft ein bedeutender finanzieller Nachteil in Betracht. — Ter Vorsitzende, Oberbürgermeister Tr. Mülberger, der bereits früher zu vermitteln suchte, beantragt, die Kommission für innere Verwaltung mit dev Führung der Vermittlungsverhandlungen zu betrauen.
Brackcnheim, 3. Sept. Tie badischen Amtsbezirke Eppingcn, Sinsheim, Eberbach und Mosbach sollen gemeinsam mit elektrischer Kraft versorgt werden. Tie Ausführung soll die Rheinische Schuckertgesellschaft für elektrische Industrie A.-G. in Mannheim übernehmen, sie steht in Unterhandlungen mit der Oberdirektion des Wasser- und Straßenbaues.
Weinsberg, 4. Sept. Nach der Weinsberger Zeitu-cg war am letzten hiesigen Turnfest auch ein Heilbrunner T ie nst m äd ch e n erschienen, um sich an dem Sieg ihres: Schatzes, eines flotten Weinsberger Turners zu freuen. Aber der Turner hatte noch mehrere Verehrerinnen, mit denen er sich amüsierte. Seinen Heilbronner Schatz ließ er stehen. Wutschnaubend fuhr das Fräulein heim. Tie Folge war ein Brief, der am pudern Mittag schon in den Händen des Turners war. Dieser lautet«: „Lieber Karl! Tu hast die Rose gebrochen. Mein Hertz liegd am boden wie die Roten Blädder dtzr Roße. Ungedreuer, meine Rache sol- dich treffen. Heit und morgen sollst du noch dein Vergingen haben, aber dann! — Ich walte Dir ein Paradies geben, aber du langtest nach Disteln. Ja diese Weinsberger Tisteln die dich umschmeicheln. Aber nur ich habe dich geliebbt. Heute nacht schlaf ich nicht und auch das eesen schmegt mir nicht mer, daran bist du schuld chcil du mich verstoßen. O kom tpich an mein Herz. Ich verzeihe dir. Ich vergehe vor Sänsucht. Hier lege ich eine Marge bei damit du gewies schreibst. Teine dich tausendfach Liebende M_"
Welzheim, 2. Sept. Tiefer Tage fand im Rathaus zu Welzheim zwischen dem „Ueberlandwerk Jagstkreis" in Ellwangen und den Bevollmächtigten der Gemeinden Groß- deinbach, Alfdorf, Psahlbronn, Welzheim, Kaisersbach, Kir- chenkirnbcrg und Altersberg OA. Gaildorf eine nochmalige Verhandlung wegen Lieferung elektrischer Energie für Licht-, Kraft- und andere Zwecke an genannte Gemeinden und ihre Einwohner statt. Das Ueberlandwerk Jagstkreis erklärt sich bereit, sämtliche Verbandsgcmeinden, soweit sie als Hauptgemeinden in Betracht kommen, ohne Garantie mit Strom zu versorgen und die Leitungsanlage auf ihre Kosten zu erstellen. .Damit ist die Elektrisierung des Welzheimcr Waldes gesichert. Ter Bau der Anlage erfolgt in zwcr Serien Mit dem Bau der ersten, die Gemeinden Groß deinbach, Alfdorf, Pfahlbronn und Welzheim umfassenden Serie wird noch diesen Herbst begonnen werden werden, so daß die Betriebseröffnung zu Anfang des kommenden Jahres in bestimmte Aussicht zu nehmen ist, wogegen der Bau der zweiten, die übrigen Gemeinden einschließenden Serie„ ein Jahr später in Angriff genommen wird.