Wien, 17. Juli. Wie dieNeue Freie Presse" schreibt, hat di« Pester ZeitungHomi Jpar" die Nachricht verbreitet, daß die österreichisch-ungarische Regierung bei der Gesell­schaft Ganz u. Co. für 121/2 Millionen Kronen 16 Tor­pedoboote modernsten Typs bestellt hat.

Württemberg.

Laiidtagsabgeordneter Maier tödlich verunglückt.

Aus Rvttweil wird berichtet: Als Freitag früh der Landtagsabgeordnete Schultheiß Maier von Dietingen aufs Feld fuhr, geriet er unter den Wagen und wurde an Her Wirbelsäule w schwer verletzt, daß er drei Stunden da­rauf verstarb. Er war bis zu seinem Tod bei vollem Bewusstsein und konnte noch letztwillige Verfügungen treffen. Maier, der ein Alter von 64 Jahren erreichte, war in Dietingen geboren, hatte zunächst das Schreiner- Handwerk erlernt und auch vom 24. bis zum 36. Lebens­jahr selbständig in Rottweil ausgeübt. Tann wurde er zum Ortsvorsteher von Dietingen gewählt. Im Jahre 1900 kam er als Vertreter der Zentrumspartei in den Landtag, wo er auch verschiedenen Ausschüssen angehörte. Bei der letzten Landtagswahl wurde er am 16. November 1912 im ersten Wahlgang mit einer Mehrheit von 124 Stimmen gewählt gegen den nationalliberalen, von der Bolkspartei unterstützten Oberst Blaul, der 2363 Stimmen erhielt, und den Sozialdemokraten Flaig, der es auf 1689 Stimmen brachte. Es wird also um die Ersatzwahl wieder einen scharfen Kampf absetzen.

Jttngdeutschlanv, Handwerk und Landesgefängnis.

Von der Handwerkskammer Reutlingen wird uns ge­schrieben:In weit größerer Zahl als im vorigen Jahre werden diesen Sommer die Mannschaften des Jung- Deutschlandbundes das Ferienheim in Rottenburg a. N. beziehen. Die Bäcker-Innung in dtottenburg hätte nun Herne wie im vorigen Jahre die Lieferung des Weih­sund Schwarzbrotes für die Mannschaften zu ermäßigten Preisen übernommen, sie hatte aber ihre Rechnung ohne den Vorstand des K. Landesgefängnisses in Rottenburg gemacht. Der Gefängnisvorstand hat sich nämlich dem Generali v. Hügel gegenüber bereit erklärt, den ganzen Brotbedarf in der Gefängnisbäckerei zu billi­geren Preisen als die Bäckerinnung herzustellen. Ge­gen dieses Vorgehen des Gefängnisvorstandes hat die Handwerkskammer Reutlingen auf Ersuchen der Innung sofort schärfsten Pr 0 test beim K. Justizmini­sterium eingelegt, mit dem Hinweise darauf, daß die Ge- sfängnisbäckerei nicht dazu da sei, dem ortsansässigen steuer- Zahlenden Gewerbe Konkurrenz zu machen. An das K. Justizministerium wurde die Bitte gerichtet, dem Ge- fängnisvorstande den Verkauf vonBrotanNicht- Wefünignisin fassen (anßxr den Angestellten) zu verbiete n. Weiter wurde die K. Zentralstelle für (Ge­werbe und Handel um Unterstützung der Eingabe ersucht."

Der Streik bei Bosch.

Stuttgart, 19. Juli. Tie Zahl der Arbeits­willigen hat sich wieder vermehrt, so daß man von einem ständigen Anwachsen sprechen kann. Tie Außenstehen­den verhielten sich heute früh nicht mehr so ruhig, wie sie !es bisher in anerkennenswerter Weise getan haben. Es wurde da und dort ein Gejohle laut. Ein Mann wurde verhaftet.

95 222.80 85100.45 46 599.65 12 235. 10867.90 573.30 6 151.16 hat

; 94 719.30 88 762.40 49 178.

8 211 .

10 736.30 4 398.56 8 812.70 eine Steiger-

Stuttgarter Badgesellschaft.

Stuttgart, 18. Juli. Tie 26. Generalversammlung der Stuttgarter Badgesellschaft, die im Weißen «aal des -oberen Museums stattfand, war von Aktionären, Aerzten, Vertretern von Schulen und Vereinen sehr zahlreich be­sucht. Ter Vorsitzende des Aufsichtsrats, Geh. Hosrat Leo ivon Vetter, eröffnete die Versammlung mit eurer Be­grüßungsansprache, worauf er den Geschäfts bericht vdr- trug. Wir entnehmen demselben folgendes: Tie Bäder- srequcnz sm Jahre 1912 ist infolge des ungünstigen Sommers hinter den Vorjahren etwas zurückgeblieben, wenn trotzdem die Gesamteinnahmen gestiegen sind, so ist dies in erster Linie der bedeutend größeren Inanspruch­nahme der Privatwäscherei und den mäßig erhöhten Bä­derpreisen zuzuschreiben.

Tic Einnahmen verteilen sich ans die einzelnen Hauptabteilungen wie folgt:

Schwimmbäder ^

Wannenbäder

Dampfbäder

Kohlensäure Bäder

Elektrische Lichtbäder

Röntgenlaboratorium

Puvarwäscherei

Auch- das Elektrizitätswerk Ang der Einnahmen zu verzeichnen. Es wurden im gan­zen 1420 410 Kilowattstunden gegen 1368 760 Kilowatt­stunden elektr. Energie im Vorjahr erzeugt, wodurch- eine Einnahme von Mk. 93 747.06 gegen Mk. 90 338.16 im Jahre 1911 erzielt wurde, also mehr Mk. 3408.90.

Wichtig ist es auch, festzustellen, daß nur ca. 16,5 Proz. sämtlicher abgegebenen Bäder zu normalen, d. ünd Zehnerkarten-Preisen, verkauft, während ca.

M Unterpreisen abgegeben wurden.

Tie Hauptausgabeposten setzen sich Gehälter 123 864 M, Kohlen 85 752 M, Wasser Abschreibungen wurden vorgenommen 43994 M, tisationssond beträgt 320 798 M, der Reservefond 49 273 M. Ter Reingewinn beträgt 19829 M. Aus diesem sollen 3 Prozent Dividende mit 18000 M verteilt und der Rest mit 1829 M auf neue Rechnung vorgetragen werden.

An Schwimmbäder wurden abgegeben (die Ziffern «t Klammern bedeutet die Vorjahre): für Männer 169 914 <183 234),, für Frauen 19 543 (26 486), für Knaben 68 215 (69 077), für Mädchen 45 053 (55 285). Klassen- schwimmbäder: für Knaben 37748, für Mädchen 45053. Bolksschwimmbäder: für Männer66368 (62098), für Frauen 20 084 (18 606).

Tic Schwimmunte rrichtskurse benützten 85 Erwachsene und 313 Kinder. Außerdem haben wir im ver­gangenen Jahre wieder 229 Knaben, 107 Mädchen, zusam­men 336 Kinder der evangelischen und katholischen Volks­schulen unentgeltlich im Schwimmen unterrichten lassen und dazu nötigen ca. 20 000 Bäder gratis abgegeben. Außer­dem wurden noch 21 705 Freibäder an Minderbemittelte ab- degeben.

Im März d. I. wurde ein Trocken-Jnhnlatorium nach Prof. Tr. v. Kapff (Württemberger)t eingerichtet, durch das

h. Tages- 83,5 Proz.

zusammen: 41247 M, der Amor­

speziell bei Erkrankungen der Atmungsorgane außergewöhn­liche Erfolge erzielt wurden. Ter Besuch ist ein über Er­warte» starker. Wir haben bis jetzt ca. K000 Karten ver­kauft.

Eine besondere Genugtuung bereitet es, über die Re­sultate des Betriebes unseres Ost he im er Ba­des günstig berichten zu können. Während wir in der Hanptanstalt in Stuttgart im vergangenen Jahre eine Min­derfrequenz von ca. 27 000 Bädern hatten, ist die Fre­quenz dxr Ost heim er Anstalt auf 119637, also um 1600 Bäder gestiegen, ein erfreulicher Beweis, daß sich das Baden bei der dortigen Bevölkerung immer mehr Freunde erwirbt. Ten Frequenzzahlen entsprechend haben sich auch die Einnahme« erhöht. Hierdurch ist es möglich geworden, die Ausgaben nicht nur durch die Einnahmen zu decken, sondern einen kleinen Mehrbetrag zu erzielen, der für die nötigen Abschreibungen ausreicht.

Im nächsten Jahre feiert die Stuttgarter Badegesell­schaft ihr 25jähriges Jubiläum, das mit der Eröffnung der Ausstellung für Gesundheitspflege zusammenfällt.

Tie Bilanz und die Vorschläge der Direktion über die Gewinnverteilung wurden genehmigt. Bei der Neuwahl des Anfsichtsrats wurden die Herren Fetzer, Krailsheimer und Rominger einstimmig wiedergewählt, sowie ans Antrag der Stadt für Herrn Tr.Erlanger Herr Bürgerausschußobmann Rechtsanwalt Tr. Wölz, ferner als Ersatzmänner für Herrn Rechtsanwalt Tr. Wölz Herr Büxgerausschußmitglied Fischer, für Herrn Gemeinderat Stübler Herr Gemeinderat Häußer- mann, für Herrn Gemeinderat Theurer Herr Gemeinderat Löchner durch Zuruf einstimmig gewählt.

Nach Schluß des geschäftlichen Teils sprachen die an­wesenden Vertreter der hiesigen evangelischen und katholi­schen Volksschulen, der Mittel- und höheren Schulen, sowie der Vereine wie alljährlich der Badgesellschast und insbe­sondere ihrem verdientest Vorsitzenden für die auch im ab- gelaufrnen Geschäftsjahr von der Badgesellschast den Schu­len und Vereinen gewährten unentgeltlichen bezw. zu sehr ermäßigten Preisen abgegebenen Bäder ihren herzlichsten Dank aus. Sie haben dabei mit Rücksicht auf die in der Debatte betreffend die Genehmigung der Bilanz und der Gewinnverteilung von Seiten des Vertreters der Stadtge­meinde Stuttgart vorgebrachten Einwendungen über das Fi- nanzgebahren der Badgesellschaft den lebhaften Wunsch ge­äußert, daß die Verwaltung die in diesem Falle in Aus­sicht gestellte Erhöhung der Volks- und Schülerbäder, teils unentgeltlich, teils zum Preise von 10 Pfg. pro Bad, nicht eintreten lassen möge. Bei einem veränderten Standpunkt der Badgesellschast würde nach ihrer Ueberzengung eine ganz erhebliche Abslauung des Badbesuches durch die Schüler, und zwar nicht nur der Volks-, sondern auch der mittleren und höheren Schulen des Kostenpunktes wegen eintreten, was mit Rücksicht auf die Volksgesundheit sehr zu beklagen wäre.

Geheimrat von Vetter dankte für die anerkennenden Worte und führte noch aus, daß es das Bestreben der Bad­gesellschaft sei, die Kinder so zu erziehen, daß sic die Frei­bäder und Schwimmnnterrichtskurse nicht als ein Geschenk betrachten,'sondern dieselben so ansehen, als Hätten sie auf diese Vergünstigung ein Anrecht. Gleichzeitig möchte er dem Wunsch Ausdruck geben, daß künftighin nicht nur die Herren Lehrer und Eltern der Kinder, sondern auch die Herren Aufftchtsratsmitglieder den Schwimmprüsungen c-.n- wohnen, damit sie sehen, mit welcher Liebe und Freude die Kinder bei der Sache seien und welche Ausdauer dazu ge­höre, die Kinder so weit zu bringen. Zum Schluß sprach er noch den Beamten der Gesellschaft für ihre anfopsernde Tätigkeit und Unterstützung, welche sie ihm im abgelan- fenen Jahre haben zu teil werden lassen, seinen Dank aus.

Besigheim, 18. Juli. Ter Bezirkswohltätigkeitsverein unter Leitung von Oberamtmann Tr. Held hat die Wöch­nerinnen- und Tuberkulosefürsorge sehr ener­gisch in die Hand genommen. Um der im Bezirk häufigen Tuberkulose entgegenzuwirken, hat der Verein 24 Kinder des Bezirks zu einer Solbadkur nach! Jagstfeld gebracht, da­mit Kindern mit fkrophulöser Anlage zeitig aufgeholsen werde. Die Ausweichung für diese nützliche Maßnahme wird etwas über 1000 Mark betragen. Nur wenigen Eltern wurde eine kleine Beitragsleisrung nahe gelegt.

Stuttgart, 18. Juli. DemNeuen-Tagblatt" wird gemeldet, daß die Aufhebung der Kunstgewerbe­schule für Frauen in Stuttgart beschlossene Sache sei, ohne daß man daran denke, einen Ersatz dafür zu schaffen. Angesichts der Tatsache, daß die weibliche Kunstgcwerbeschule die respektable Zahl von 80 Schülerinnen hat, wäre diese neueste S-chulanfhebung für Stuttgart ungemein bedauerlich, umso inehr, als die Kunstgewerbeschule auf dem Weißenhof für die weiblichen Zöglinge nicht als vollwertiger Ersatz in Be­tracht kommen kann.

Stuttgart, 17. Juli. Ein Preisausschreiben für heimische ländliche Bauweise erläßt die mit der Zentralstelle für Gewerbe und Handel verbundene Beratungs­stelle für das Baugewerbe. Aufgefordert werden alle in Würt­temberg oder Hohenzollern ansässigen Architekten oder Bau- Werkmeister.

Stuttgart, 17. Juli. Infolge seiner Ernennung zum Stadtoekan in Stuttgart hat Stadtpsarrer Traub den Vorsitz des württ. tzanptvereins des Ev. Bundes niedergelegt. An seiner Stelle wurde Schulrat Tr.' Mosa pp (seither stell­vertretender Vorsitzender) zum Vorsitzenden gewählt; zum stellt,. Vorsitzenden wurde Prof. Tr. Holzinger, zum Schriftführer Stadtpfarrer Mayer ernannt.

Gingen a. F., 17. Juli. Tie Generaldirektion der Staatseisenbahnen teilt mit: Gestern nachmittag zwischen 3 und.4 Uhr wurden auf der Station Gingen (Fils) infolge Entgleisung einer Rangierabteilung des Güterzugs 6279 beide Hanptgleise gesperrt. Ter Verkehr wurde bei den Schnell­zügen 4 und 6 und beim Personenzug 99*durch Umsteigen ansrecht erhalten. Tie Störung war um 6 Uhr 45 abends gehoben. Ab Stuttgart Hauptbahnhof wurden im Kurs der Schnellzüge 4, 6 und 66 in der Richtung nach Bruchsal und Karlsruhe Vorzüge abgelassen. Personen wur­den nicht verletzt. Ter Sachschaden infolge der Entgleisung ist unbedeutend.

Ebersbach a. F., 17. Juli. Nicht weniger als 15 Be­werber haben sich für die hiesige Ortsvorsteherstelle gemeldet. Tie Kandidatenvorstellung ist am 22., die Wahl am 28. Juli. Tie Kandidaten gehören durchweg dem mittleren Verwaltungs­dienst an.

Nah und Fern.

Ein Kind von der Flugmaschine getötet.

.Am Mittwoch Abend ist bei der Landung eines Mi­litär-Doppeldeckers aus dem Neuendorser Exerzierplatz bei Brandenburg an der Havel ein kleines Mädchen von dem Propeller ersaßt und so schwer verletzt worden, daß es bald daraus starb. Ter Leutnant Her Landwehr Jahnow,

der als Fluglehrer nach Löberitz kommandiert ist, unter­nahm an dem Tage mit dem Oberleutnant von dem Hagen als Passagier aus einem Militär-Toppeidecker einen Neb- ungsslug vom Truppenübungsplatz nach Brandenburg an der Havel) Dort angelangt, führten die Offiziere mehrere Schleifen über der Stadt ans und beabsichtigten dann, auf dem Neuendorfer Exerzierplatz zu landen. Hier hatten sich inzwischen eine Menge Zuschauer eingefunden. Die Flieger glaubten schließlich eine passende Stelle zum Lan­den gefunden zu haben,' als plötzlich die acht- Jahre alte Hedwig Habow, Tochter eines Neuendorfer Arbeiters, di­rekt vor das bereits auf dem Boden rollende Flugzeug lies und von dem noch rotierenden Propeller erfass wurde. Das Kind trug eine schwere Kopfwunde und einen Bruch! der Wirbelsäule davon (nach anderem Berichte wurde ihm der Arm ausgerissen) und starb auf dem Transport nach dem Krankenhause. Die Flieger blieben unverletzt, und auch der Apparat blieb unbeschädigt.

Unter der Straßenwalze.

Als der 8 Jahre alte einzige Sohn des Hekonomen Butz in Beuerlbach, der die Volksschule in Crailsheim besucht, mit noch einem Kameraden auf dem Heimweg der Korporationsstraße unterhalb des Kreckelsberg entlang ging, kam unversehens eine schwere eiserne Straßenwalze im schnell­sten Lauf den Berg herabgerollt, ging über den Körper des Knaben hinweg und zerquetschte ihn derart, daß nach wenigen Minuten der Tod eintrat. Tie auf der Anhöhe gut aufbs- wahrte Walze war von Einigen Burschen freigemacht, an den Abhang geschleppt und dort ins Rollen gebracht worden. Tie Deichsel brach an einem Baum ab und die Walze sauste dann allein aus die Straße nieder.

Die verletzte Schietzbudendame.

Ein Milchhändler, der vor einiger Zeit in St. T i e (Loth­ringens auf Besuch weilte, schoß in einer Schießbude und verletzte eine Schießbudendame durch einen Schuß am Gesäß. Es entstand nun ein großer Auflauf; der Milchhändler wurde verhaftet und erst später gegen Stellung einer Kaution freige­lassen. Tie Schießbudendame hat gegen ihn einen Prozeß angestrengt und verlangt 2000 Fr. Entschädigung und für ieden Tag ihrer Arbeitsunfähigkeit 50 Fr.

Ein entsetzlicher Unglückssall hat sich auf dem Bahnhof in Wanne zugetragen. Als der Postgchilse Wilhelm Buschmann seinen Kopf in einen zur Beförderung von Paketen bestimmten elektrischen Aufzug steckte, setzte sich der Aufzug plötzlich nach unten in Bewegung und trennte dem Mann den Kopf vom Rumpf. Ter Rumps fiel auf den Bahnsteig, während der Kopf mit dem Postwagen in den Tunnel hinabgelassen wurde.

Kleine Nachrichten.

Wie die Blätter aus Salzburg melden, stürzten der Kohlenhändler Gustav Luckschandel, sein Bruder Fritz und seine Schwester Magdalene aus Wien bei einem Ausflug bei St. Michael im Lungau ab. Gustav und Magdalene waren tot, Fritz konnte sich retten.

Bei einer Feuersbrunst in Oberkamnitz (Aussig) sind drei Erwachsen e und zwei Kinder verbrannt. Ein« weitere Person wurde tödlich verletzt.

Spiel und Sport und Luftschiffahkt.

Die erste Dauerfahrt -esLZ 20".

Frankfurt M., 19. Juli. Das neue Zeppelinluft- schifs LZ. 20 (Z. 5) stieg gestern Freitag vormittag H2IO Uhr zu der von der Heeresleitung vorgeschriebenen Dauer­fahrt auf. Das Luftschiff flog zunächst über bayerisches Gebiet, kreuzte Augsburg und Memmingen und erreichte aus seinem Flug über das Allgäu abends i/Z9 Uhr Fried­richshafen. Ohne Aufenthalt ging es weiter nach Stutt­gart, das nachts V2I Uhr überflogen wurde, dann über Bruchsal, Heidelberg zurück nach Frankfurt, das heute früh 1/29 Uhr erreicht wurde. Tie 19stündige Fahrt ver­lief, trotz widrigen Wetters zufriedenstellend. Tie Leitung hatte Betriebsdirektor Dürr, an Bord befand sich die mi­litärische Abnahmekommission.

Handel und Volkswirtschaft.

Finanzieller Wochenriickblick.

Tie Börse wiegt sich schon wieder in Friedens- Hoffnungen, obgleich die Telegramme über den Stand der Verhandlungen zwischen Bulgarien und seinen Gegnern auseinander gehen. Auch die Geldverhältnisse haben sich gebessert. Es gibt Optimisten, die mit einer baldigen Ermäßigung des Reichsbankdiskonts rech­nen. Tie neue württembergische Staatsanleihe ist deshalb in einen günstigen Zeitpunkt gefallen. Der Emissionslurs ist außerordentlich billig. Es läßt sich ermessen, welche Stürme im letzten Jahre über die Börse und über oen Geldmarkt" hinweggebraust sind, wenn man betrachtet. Saß die neuen Obligationen um 5 Prozent billiger auf den Markt kommen als die vorjährigen bei gleichem Zinsfuß und langer Kündigungsfrist. Tie industrielle Konjunktur findet gleichfalls Wieoer eine "etwas hoffnungsvollere Beurteilung, besonders hinsichtlich der Montanwerte, Schiffahr.sak.ien und Elektrizität-papiere. Tie Rückkäufe der Spekulation nahmen in der abgelaufenen Berichtswoche einen solchen Umfang an, daß auch das Kursniveau prozentweise gehoben wurde. Nach­stehend die wichtigsten Veränderungen: 3proz. Reichsanleiye plus 0,20, 3i/2proz. minus 0,10, 4proz. plus 0,10, 3>/eproz. Wücttemberger plus 0,90, 4proz. minus 1,25, Tarmstävter Baut plus 0,50, Nationalbank plus 2, Diskonto plus 3,25, Handelsauteile plus 4,45, Dresdener Bank Plus 5,50, Deutsche Bank plus 7,10, Kanada plus 4, Shantnng plus 4,50, Fran­zosen plus 2,50, Lombarden plus 1,50, Lloyd Plus 4, Hapag plus 8, Hansa Plus 15, A. E. G>. plus 15, Siemens undHalske plus 9, Bochum plus 7, Bergmann plus 7, Deutsch Lux Plus b, Gelsenkirchen plus 7, Harpen plus 6, Hoesch Plus 12, Phö­nix plus 8, Rheinstahl Plus 4, Rombäch plus 6, Daimler plus 12, Deutsche Waffen plus 27, Dynamit Trust plus 1, Köln-Rottweil plus 16.

Tie Gelreidemärkte lagen auf dir besseren Wetter­nachrichten schwächer. Auch die Erwartung eines baldigen Friedensschlusses auf dem Balkan drückte auf die Kurse, Dazu kamen günstige Ernteschätzungen aus den Vereinigten, Staaten. Tie amerikanischen Weizentermine bröckelten bis zu I1/2 Punkten ab. Septemberweizen in Berlin gab 2^>, September-Roggen 2 M nache

Auch der Kaffeemarkt war wieder ziemlich schwach. Im Anfang der Berichtswoche waren die Schwankungen sogar ganz gewaltig uird es gab in Hamburg panikartige Vorgänge, weil oer teure Geldstand die Bildung einer Hausseposition verhinderte. Erst als geringe Ernteschätzungen aus Santos einliefen, konnte sich der Markt wieder etwas befestigen. Tie Hamburger Termine schlossen aber immerhin noch um 1 bis 1>/r Punkte niedriger. In Newyork betrug der Rückgang 2 bis 12 Punkte.