Bukarest, 18. Juli. Nach dem Universal" richtete Königin Eleonore an Königin Elisabeth ein Telegramm, worin sie um ihre Intervention zum Frieden bittet. Tie Königin von Rumänien antwortete mit der Versicherung, daß die rumänischen Truppen bisher mit der gröWen Schonung für die bulgarische Bevölkerung vorgegangen seien, was auch weiter der Fall sein werde.

Die militärische Lage.

B el grad, 18. Juli. Das serbische Preßbn- reau gibt über die augenblickliche militärische Lage fol­genden Bericht: Die Bulgaren dirigierten zwei Heere in der Richtung auf Kjatscheewatsch-Saitscha einer­seits und Pirot-Nisch andererseits in der Absicht, serbische Territorien zu besetzen. Tie erste Armee war 50 Ba­taillone und 120 Kanonen stark und stand unter dem Be­fehl des Generals Kutintschew. Tie zweite Armee, die fünfte bulgarische, war 56 Bataillone und 120 Kanonen stark und stand unter dem Befehl des Generals Petrow. Ihr Versuch glückte anfangs, als unsere Truppen im Süden der Bregalnitza kämpften, doch kam nach dem kurzen Erfolge eine allgemeine Debacle für sie. Tie bulgarischen Truppen wurden endgültig von unserem Boden vertrieben. Bei ihrem eiligen Rückzug zer­störten sie die Nsenbahnbrücke bei Sukowo. Sie versuchten bei Wriäglawa wieder ihre Kräfte zu sammeln, wurden aber durch unsere Artillerie dezimiert. Wir machten viele Bulgaren, welche serbische Uniform trugen, zu Gefangenen. Unser Heer rückte bis 20 Kilometer in bulgarisches Gebiet vor, schlug den Feind bei Bosilegrad und schlug ihn durch die Gebirgspässe nach Küstendil zurück, wo er sich gegenwärtig wieder sammelt. Tie bulgarischen Trup­pen zogen sich auch von EgriPalanka zurück.

Tie Greuel des Kriegs.

Sofia, 18. Juli. (Meldung der Agence-Bulgare.) Ehe die griechischen Truppen bei ihrem Einzug in Kil kitsch die Stadt in Brand steckten, machten sie die ganze Bevölkerung nieder. Sie stießien sogar die Kirchen tore ein, obwohl die Kirchen unter dem Schutz der französischen Flagge standen und ermordeten die Bulgaren, die sich dorthin geflüchtet hatten, ebenso einige Mönche. Tann plünderten ;ie und zerstörten die Gebäude.

Deutsches Reich.

Maurenbrcchers Austritt aus der Sozial­demokratie. Nach einer Meldung aus Mannheim haben der Prediger der dortigen freireligiösen Gemeinde Tr. Maurenbrecher und seine Frau ihren Aus­tritt aus der sozialdemokratischen Partei an- gezeigt. Tiefer Schritt wird begründet mit der Stellung der Nusscheidenden zu den militärischen und auß^rpoliti- schen Fragen, die nicht mit derjenigen der Sozialdemokratie übereinstimme. Maurenbrecher hat früher zur Natio­nalsozialen Partei gehört und ist heute noch nrit Nau­mann eng befreundet. Nach der Auflösung der Partei schwenkte er mit Pfarrer Göhre und einigen anderen zur Sozialdemokratie ab, während sich der grössere Teil zur bürgerlichen Linken wandte.

Eine Nachwahl. Bei der am Freitag stattgefun­denen Reichstagsersatzwahl im 6. oberbayrischen Wahlkreis' (Weilhenn) ist der Kandidat des Zentrums Amtsrichter Emm inger mit 11394 Stimmen ge­wählt worden. Ter Bauernbündler Eisenberger erhielt 5081, der Liberale Tr. Müller 2482 und der Sozial­demokrat Staimer 3376 Stimmend Vier Ortschaften stehen noch aus.

Frei bürg i. B., 18. Juli. Infolge eines Vorgangs in akademischen Kreisen sind die drei Korps der Freiburger Universität bis nächstes Jahr suspendiert worden.

Wilhelmshaven, 18. Juli. Nach einer ergreifenden Trauerfeier, der zahlreiche Offiziere und Mannschaften der Marine beiwohnten, wurden von den 16 ans dem Wrack des Torpedoboots8. 178" geborgenen Leichen 12 in einem ge­meinsamen Grab auf dem Marinefriedhof beerdigt. 4 Särge

wurden zur Beisetzung in der Heimat nach- heM Bahnhof ge­leitet. Tausende von Menschen umsäumten die Straßen, durcb die der Zug ging.

München, 17. Juli. Ter diesjährigen Rektor ats- wahl ging eine eÄitterte .Preßfehde voraus. Bei der Vorwahl kam es zu einem heftigen Zusammenstoß zwischen den streitenden Parteien. Gestern wurde von 96 anwesenden Wahlberechtigten der im 73. Lebensjahr stehende Statistiker und Finanzwissenschaftler Georg v. Mayr gewählt, der von 1879 bis 1887 Unterstaatssekretär in Straßburg war und im Reichstag in den Kämpfen um das Tabaksmono­pol eine Rolle gespielt hat. 42 Stimmen wurden für dep Althistoriker lmann abgegeben.

Düsseldorf, 17. Juli. Für die Beschaffung und Er­probung des neuen KrebsheilmittelsMesotorium" sind in Tüsseldorf von Privatleuten insgesamt 200000 M. gesammelt worden. Tie Landesversicherungsanstalt der Rheinprovinz gab 30000 Mark und durch Hinzutritt der Stadt Tüsseldorf sind insgesamt 250000 Mark bereit ge­stellt worden, sodaß die städtische Krankenanstalt Tüsseldorf und die mit ihr verbundene Akademie für praktische Medizin in die Lage versetzt wurden, ein Mittelpunkt für die wei­tere Erprobung des Heilmittels zu werden.

Ausland.

Der Fall Maier.

Treu und Glauben sind offenbar nicht der Kitt, der das vielgestaltige Oesterreich zusammenhält. Nir­gends gedeihen die Spione besser als im Donaustaat. A u s Redl' folgt der Ing inte ur Pater. Ingenieur Pater hat schon seit einer Reihe von Jahren Befestig­ungsanlagen an der tirolisch-italienischen Grenze gebaut und sämtliche ihm zur Verfügung stehenden Pläne einer fremden Macht verkauft. Diese Macht ist natürlich Ita­lien. Päier hatte seine Familie in Brünn, der er monat­lich 2600 Kronen sandte; überdies fuhr er fast jede Woche selbst zu seinen Angehörigen. Nach dem Fäll Redl wurde Pater wegen seiner großen Auslagen schärfer überwacht, und ein Beobachtungsdienst in Brünn ergab, daß sein Verkehr mit der fremden Macht durch die Hände seiner Gattin und seines ältesten Sohnes ging. Am 8. Juli erfolgte auf telegraphischen Befehl die Verhaftung der Frau Paier in Brünn, der Sohn hatte sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen können und ist flüchtig. Paier hatte in Brünn eine aus sieben Zimmern bestehende Wohnung inne, deren luxuriöses Mobiliar ans 60000 Kronen geschätzt wird. Die wiederholten Hausdurchsuchungen förderten zahlreiches belastendes Material zutage; doch steht auch fest, daß der geflüchtete Sohn Paters die wichtigsten Schriftstücke beiseite geschasst hat. In der Wohnung Paiers fand man ferner mehrere Sparkassenbücher mit zusammen vierzig- tansend Kronen Einlagen und ein förmliches Lager von Schmnckfächen und Juwelen. Der Schaden, den der jahre­lange Verrat Paiers Oesterreich zugefügt hat, wird in ein- gewcihten Kreisen auf mehrere Millionen Kro­nen geschätzt. Die Festungen, deren Ban dem Ingenieur Paier übertragen wurde, galten als die modernsten und wichtigsten im tirolisch-itäli-enifchen Grenzgebiet, und es wird jetzt notwendig sein, durchgreifende Veräilderungen und Neubauten durchzusühren. Im Zusammenhänge mit der Svionageafsärc Paier sind bis Letzt, von den Ange­hörigen des Ingenieurs abgesehen, elf Personen verhaftet worden, die sich vorläufig noch im Kriesgericht Rovereto in Haft'befinden. Ihre Ueberführung nach Wien wird jedoch bereits in den nächsten Tagen erfolgen, da die Unter­suchung als abgeschlossen gelten kann. Tie angeblichen Ver­haftungen von Marineoffizieren und Unteroffizieren in Pola stehen mit der Südtiroler Spionageaffäre in keinem Zusammenhang.

Petropawlowsk, 18. I nli. Ans der I nsel K a r- winski landeten mit 7 Fahrzeugen 105 Japaner und zwangen irr dem Torfe Kagrago die Einwohner mit Ge­walt sämtliche Vorräte an.Pelzwaren aüszuliefern und erbeuteten für große Summen Blaufuchs- und Zobelfelle. Die Japaner segelten sofort wieder ab.

Auf dem Balkan.

Die Antwort König Karols. Bukarest, 18. Juli. Nach demUniversal" hat die Antwort König Karols ans das Telegramm des Königs Ferdinand dahin gelautet, daß Bulgarien die Beding­ungen genau angeben möge, unter denen eB die Frie­denspräliminarien nicht nur mit Rumänien, sondern mit allen Kriegführenden zu unterzeichnen wünsche. Die Un­terzeichnung könne nur gleichzeitig mit allen Krieg- führenden erfolgen und nur dann könne die Einstellung her Feindseligkeiten angeordnet werden.

Bukarest, 18. Juli. In seiner Antwort an den König von Bulgarien beruft sich König Karol auf die letzte den Mächten überreichte Note worin die For­derungen Rumäniens präzisiert worden sind. Rumänien verlangt bekanntlich eine strategische Grenze in der Linie Baltschik-Tobrilsch-Turtukai mit einer von dem General- jstäb anzugebenden Trace, sowie die wirksame Beteiligung Rumäniens an dem Friedensschluß aus dem Balkan. In diplomatischen Kreisen befürchtet man bei dem Vormarsch der rumänischen Truppen den Ausbruch einer Kata­strophe in Sofia. Jedoch glaubt man, dieselbe sei jnoch wahrscheinlicher bei einem weiteren Vordringen der serbisch-griechischen Truppen. Der militärischen Aktion Rumäniens könne nur die Einstellung der Feindseligkeiten zwischen dem ehemaligen Verbün­deten Einhalt tun. Die rumänische Regierung läßt steuts Belgrad wissen, daß sie bereit sei, an Verhand­lungen teilzunehmen, die auf den Frieden abzielen.

Ter rumänische Schiffahrtsdienst nimmt wieder die regelmäßige Verlnndnng mit Ko n sta nt in o p e l auf Kind zwar vorläufig zweimal wöchentlich.

Ein griechischer Protest gegen die bulgarischen Greneltaten.

Tie Berliner griechische Gesandtschaft sandte an die Tübinger Universität ein Telegramm, in dem von einem Protest der griechischen Universitäten gegen die bulgarischen Wreuel Kenntnis gegeben wurde. In demselben heißt es A. a.:Tie Professoren beider griechischen Universitäten geschlossen in einer Gcsamtsitzung sich in Anbetracht der geistigen und moralischen Solidarität der wissenschaftlichen Welt an die brüderlichen Universitäten zu wenden und denselben baldigst einen ausführlichen Bericht über die Unerhörten Greueltaten der bulgarischen Armee zu senden. Städte, Dörfer und Ortschaften wurden gebrandschatzt, Tausende waffenlose Griechen, Muhammedaner und Israe­liten jeden Geschlechts und Alters erbarmungslos' ge­schlachtet, Weiber und Jungfrauen, darunter Lehrerinnen entehrt. Tie Plünderungen und Zerstörungen erstrecken sich selbst aus Kirchen, Moscheen, Synagogen, selbst die Konsulate Oesterreichs und Italiens nicht ausgenommen. Wir dürfen hoffen, daß, schon jetzt im Namen der Mensch- steitsrechte und der christlichen Moral solche in der neuen Kriegsgeschichte einztg dastehende Greneltaten von ihnen öffentlich gebrandmarkt werden, wodurch vielleicht dazu beigetragen wird, daß in dem noch von den Bulgaren besetzten, aber von Griechen und Türken bewohnten Trazien solchen- Greueln vorgebengt wird."

Bulgarische Hilferufe.

W ien, 18. Juli. Wie dasNeue Wiener Tageblatt" erfährt, soll sich Konig Ferdinand außer an König Varol an mehrere europäische Staatsober­häupter, so aller Wahrscheinlichkeit nach zunächst an Kaiser Franz Joseph mit der Bitte um Hilfe für sein Land in der gegenwärtigen schweren Katastrophe ge­wandt haben. Das Ansuchen des Königs Ferdinand sei bei der Regierung in Bukarest durch den österreichisch-unga­rischen Gesandten Prinzen zu Fürstenberg unterstützt wor­ben. Das Blatt meldet ferner, daß der frühere bul­garische Ministerpräsident Tr. Geschow gestern von Wien nach Bukarest äbgereist ist, um mit der rumänischen Regierung direkt zu unterhandeln.

Die mittelmäßigste Mutterliebe, mit allen Beimischungen mniterlicher Selbstsucht, ist doch ein Riese gegen alle kindliche Liebe. Bismarck.

Leben.

Roman von George Tellavoß.

11s sNachdrnck verboten.!

Es ist hart für die Frieda", schwatzte Hampel weiter, Nenn anch die Annemarie sehr nett zu ihr ist. Ich habe einmal was von einer stillen Verlobung gehört ein. Student, der beim Onkel Professor Sekretär war. Na bis der so weit sein wird, daß er sie heiraten kann!"

Meinen Sie die Annemarie?"

Ich meine die Frieda!" sagte der Maler erstaunt, die Annemarie und sich mit einem Studenten verloben! Haha! So romantisch ist die nicht. Bissel ein Frosch die Annemarie!"

Georg wandte sich ab, um sein Lächeln zu verbergen. Er durchlebte wieder den Augenblick auf dem Balkon im Lindcnbaum und fühlte wieder die Weichen Finger in den seinen zittern.

Ich bin sehr neugierig, wie die Geschichte vou der Frieda ausgehen wird!" meinte Hampel, der mit schief ge­neigtem Kopfe die Wirkung eines aufgesetzten Lichtes be­trachtete.Er soll noch Jude sein und seine Eltern von den ganz frommen reiten S.ie schon nach Hause, Herr Hellmann?"

Ich bin noch vor dem Frühstück," sagte Georg,und auck sonst ist es Zeit, daß ich nach Hause komme. Ich mochte Ihnen noch rasch einen Antrag stellen ist das Bild hier zu haben, wenn es fertig ist? Für Geld und gute Worte?"

Aber ganz umsonst!" stotterte Hampelwer wird's denn mögen? Sie am End'?"

Sie? Was machen Sie denn damit?"

Ich hänge es über meinem Schreibtisch auf zur Erinnerung an eine schöne Morgenstunde!" lachte Georg. Bekomme ich es?"

Ja wann's Ihnen gefallt Herr Hellmann über"

Ter Reiter flog schon im Galopp davon. Ter kleine Maler schaute ihm eine Weile ganz verdutzt nach, dann

wandte er sich wieder zu seiner Staffelei, das Farven­chaos mit Zärtlichen Blicken betrachtend.

Wenn er dich durchaus haben will"

Fünftes Kapitel.

Hedwig stand in der hohen, kühlen Hausflur vor einem langen Tische und sortierte die großen Stöße Wäsche, mit denen er beladen war. Tie Hausflur selbst war an so heißen Tagen mit ihren holzgetäfelten Wänden und dem Pflaster ans bunten Klinkern ein ganz angenehmer Aufent­halt. Trcmßen spielten die Kinder mit zwei jungen Tachs- hunden, der Hof widerhallte von Lachen, Jauchzen und dünnem Gekläff. Hedwig schien keine Ohren für den Spektakel zu haben, sie zählte und ordnete, als hinge ihr Wohl und Wehe an der genauen Zahl der Servietten und Handtücher. Nur, wenn sie einmal innehielt unü sich umsah, bekamen ihre Angen einen abwesenden, verstörten Blick, und sie strich sich' mit einem Seufzer das Haar aus der Stirne.

Eine tiefe Männerstimme mischte sich draußen in den Kindcrlärm, und gleich darauf trat Doktor Winkler herein. Er schüttelte Hedwig die Hand und setzte sich behaglich in einem her großen hochlehnigen Stühle zurecht.

Heiß", sagte er und fuhr sich mit dem Taschentuch über die feuchte Stirne,wir könnten schon einen Regen vertragen, der Staub auf den Straßen ist nicht angenehm zu schlucken. Wie geht es Ihnen, und was macht Georg?"

Er wird wahrscheinlich draußen in der Wirtschaft sein!" sagte Hedwig. Tie Frage nach ihrem Befinden über­hörte sie anscheinend absichtlich,mir hat er nicht gesagt, wohin er- gehen will."

Na und wie geht es Ihnen?"

Aber gut!" Hedwig zuckte die Achseln und schaute den Doktor erstaunt an.Habe ich denn geklagt?"

Nicht zu mir aber Georg sagte mir neulich. Sie litten sehr an Schlaflosigkeit?"

Unsinn!" sagte Hedwig ärgerlich,ich bin ganz ge­sund und wenn mir wirklich etwas fehlte, so können Sie mir doch nicht helfen."

Wieso?"

Weil Sie guch nicht eine Dummheit ungeschehen ma­chen können. Ich habe mir die Leute einmal aufgeladen, jetzt muß ich warten, bis der Herbst sie wieder fortbringt. Manchmal wird das mir eben sauer dann schlafe ich nicht."

Ter Doktor machte ein verblüfftes Gesicht.

Aber Frau Hedwig schlaflose Nächte einer Aommer-

partie Hegen? Was verbrechen denn die armen Mädchen?"

Hedwig biß sich statt der Antwort die Lippen. Eine tiefe Falte erschien zwischen ihren Augenbraunen und die Hände, die einen fertig gewordenen Stoß Wäsche in den Korb hoben, zitterten leise. Ter Doktor schüttelte den Kopf.

Frau Hedwig! Frau Hedwig! Ich sehe, Sie quä­len sich wieder einmal unnütz!"

Unnütz? Ich weiß, was die Leute reden!"

Nicht so bitter! Lassen Sie sich doch von dem Ge­schwätz der lieben Nächsten nicht verstimmen, davor ist kein Mensch sicher. Mein Gott, Georg ist noch jung es zieht ihn eben zur Jugend "

Also ich bin zu alt für ihn, nicht wahr?"

Mißverstehen Sie mich nicht!" Ter Doktor fuhr sich nervös durch das dichte, graue Haar,ein großer Alters­unterschied ist einmal da das ist nicht zu leugnen und Sie selbst tun nichts dagegen ich meine in bezug auf äußere Erscheinung"

Ich bin seine Frau", sagte Hedwig hart,und war ich ihm einmal recht, so mußi ich ihm es auch heute sein!"

Der Doktor seufzte leise. Er betrachtete das schmale, verblühte Gesicht mit den eigensinnig verkniffenen Lip­pen, ein rosiges, frisches Antlitz tauchte ihm daneben wie aus einer Wolke auf er bog sich vor und legte Hedwig die Hand auf den Arm.

Frau Hedwig", sagte er ernsthaft,ich, Sin Georgs alter Freund, und ich bin der Ihrige. Ich möchte gerne Glück und Frieden bei eych sehen wenigstens den letz­teren. Und Sie wissen, was ich Ihnen bei der Geschichte mit na mit der Äozena, gepredigt habe. Auf diese Weise wie Sie gegen ihn sind löschen Sie kein Feuer, wenn eines brennt. Lassen Sie ihn!"

So?"

Ihr Blick jagte dem Doktor vor Aerger das Blut in die Wangen.

Woran denken Sie?" schalt er,ist Fräulein Stein­bach ein böhmisches Tienstmädel? Das ist ein bißchen Hof­macherei ein Flirt das nimmt ein Ende mit dem blüht und verwelkt mit den Rosen."

Hedwig schwieg, aber' der eigensinnige Zug um ihre Lippen verschärfte sich noch.

(Fortsetzung folgt.)