Lokales.
«Wildbad, 5. Juni.
Hoher Besuch. Die Großherzogin Hilda von Baden ist gestern mittag per Automobil zu einem Besuche der Königin-Witwe Emma hier eingetroffen und im Hotel Belle vue abgestiegen. Die hohe Frau nahm bei Ihrer Majestät den Tee ein und fuhr abends wieder zurück.
Kgl. Knrtheater. — „Hinter Mauern", ein Schauspiel in 4 Akten von Henry Nathansen, autorisierte Uebersetzung aus dem Dänischen von Dr. John Josephson, wird am Freitag abend zur Darstellung gelangen. Die Presse hat sich über die Neuheit äußerst anerkennend ausgesprochen. So schrieb der „Düsseldorfer Generalanzeiger" nach der deutschen Uraufführung: Nathansen ist in diesem Stück vor allem ein Dichter des Idylls. Mit einer ganz außerordentlichen Liebe, mit einer köstlichen Beobachtungsgabe und sehr hübschem Humor schildert er das Familienleben bei dem alten Levin. Ueberaus packend verläuft die Szene zwischen der aus dem Haufe des Verlobten zurückgekehrten Esther und ihren Eltern im letzten Akte; sie setzte gestern abend im Zuschauerraum eine Menge Taschentücher in Aktion. Die zwei Zimmer bei dem alten Levin sind das gemütlichste und anheimelndste, was sich denken läßt, und hier reihen sich Szenen aneinander, die m der Intimität des Tones rechte Kabinettstückchsn sind. Da sei die Szene im Schlußakt genannt, ferner die Szene, da Prokurist Meyer bei Vater Levin um Esther freit und jene andere, wo Jakob die telephonische Nachricht empfängt, daß Frau Dina ihm einen Buben geschenkt habe — einen dicken kleinen Bankier. Und dazu treten noch andere kaum minder gute. Go ward die Aufführung zu einem schönen Erfolg und der Dichter konnte sich wiederholt zeigen.
„Wieselcheus« Einzug im Kgl. Kurtheater Wildbad. Leo Lenz, der Dichter „Wieselchens", der Hausdichter des Kgl. Schauspielhauses in Berlin hat seine Arbeit in die gallischen Gefilde verlegt — sein echt d euts ch es Backfischstück „Wieselchen". Aber warum denn? So ein trotziges, resolutes, mundflinkes Menschenwesen weiblichen
Geschlechs, wie es hier um das Recht seines Herzens streüet- bis es richtig feinen Willen durchgesetzt und semen Man erkämpft hat, sollte sich doch wirklich in Deutschland ganz heimisch fühlen. Seit Kohebues fruchtbare Sentimentalt. tät unsere Urgroßmütter und -tanten unter Tränen Ml.
ist der Typus der Naiven, die ihrer eigenen Glückes Tchmreo wird, auf unseren Bühnen niemals ausgestorben. Der -Le -- fasser war bei „Wieselchen", als Tochter des 20. ^zay- Hunderts gewiß inbezug der Färbung von Naivität un° den lieblich-frechen Gaben, die jene Flegeljahre zwisq
Flügelkleid und erster Schleppe auszuzeichnrn pflegen- geww
nicht zu sparsam gewesen. Wer weiß, was der Pi sich mit seinem Korb an den würdigen Herrn Oberste» u ihrer heimlichen Liebe für ihren Stiefonkel Gastott brockt hätte, wenn nicht der Verfasser in seiner Rocktasm neben den Zuckertüten auch noch eine goldgespickte Börse r bereit hätte, mit deren Millionen er alle Schwierigkeiten' aus dem Wege räumt. Wiederum recht schade, daß das Stück unnötigerweise in Frankreich statt in Deutschland spiel! Seine und unsere Lieblinge — Gaston, der sie erbt, und „Wieselchen", das sie geschenkt bekommt — verlieren bei ihren 22 resp. einer Million Francs statt Mark immerhin ein Fünftel. Dafür freilich nimmt sich nun der Hymnus, den ein prinzlicher Botschaftsattache auf die schöne Stadt Berlin singt, desto imponierender aas, und wenn man nicht ganz und gar schief gewickelt ist, so merkt man ganz deutlich, daß Leo Lenz es nur allein dieser Idee, die er seinem Stück ins Knopfloch gesteckt hat, zu verdanken hat, daß „Wieselchen" just auf den Brettern Königlicher Bühnen Sprünge machen durste. Die Aufnahme gestern abend in unserem Musentempel ging über „mittelmäß ig" nicht hinaus, trotz der vortrefflichen Wiedergabe unserer Künstler, trotz Dedizisrens eines prächtigen Rosenstraußes an „Wieselchen" (Frl. Wollmann). Der erste Akte war etwas langweilig zu empfinden und erst als das „Geld", die Millionen nur so verschenkt wurden, da kam Bewegung und Gespanntheit zum Ausdruck. Ja, wenn Geld rollt —I Zu einer weiteren Besprechung gibt uns vielleicht eme Wiederholung Gelegenheit. Das für heute. A. Port.
SüddeutscheKlasseulotterie. Beider gestrigen Nach' mittngsziehung der beendeten Schlußklasse der 2-/228. Lot- terie wurde die eine der beiden Prämien von 300 000 M. dem mit einem Gewinn von 1000 Mark nach Guben gefallenen Lose Nr. 61819. die zweite Prämie von 800000 Mark dem mit dem gleichen Gewinn von 1000 Mk. nach Hcmnover^gefallenen Lose Nr. 61819 zugeschlagen.
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Leitung: Lgl. Alusilräirvktor.
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Nruck und Verlag der Beruh. Hofmann,Buchdmckerri.» —, Verantwortlicher Redakteur: I. B.: A. dort daselbst.
Bekanntmachung.
Nachdem die Kapitalwerte (Steueranschläge) der in ihrem Bestände veränderten bezw. der neuerstellten Gebäude in der hiesigen Gemeinde durch das Bezirkssteueramt gemäß
Art. 83 Abs. 3 des Gesetzes vom betreffend
die Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer (Reg.-Bl. von 1903 S. 344), auf 1. Januar l. I. festgestellt sind, wird das Ergebnis dieser Einschätzung gemäß Art. 83 Abs. 5 dieses Gesetzes 15 Tage lang, und zwar
vom 7, Juni bis 21. Juni 1913 zur Einsicht der Beteiligten auf dem Rathaus (Zimmer Nr. 2) aufgelegt sein.
Dem Eigentümer oder Nutznießer eines Gebäudes steht bezüglich des Steueranschlags desselben das Recht der Beschwerde zu. (Art. 79 Abs. 2 des Ges.)
Etwaige Meschrverden, welche die Beteiligten gegen die Einschätzung Vorbringen wollen, sind an das K. Steuerkollegium Abteilung für direkte Steuern zu richten und längstens bis zürn 24. Juni 1913 bei dem Ortsvorsteher zur Weiterbeförderung (schriftlich) anzubringen. Die Versäumnis dieser Frist zieht den Verlust des Beschwerderechts nach sich. (Art. 61 Abs. 2 und Art. 79 Abs. 3 des Ges.)
Wildbad, den 4. Juni 1913.
Stadtschultheißenamt : Bätzner.
Bekanntmachung.
Es wird darauf hingewiefen, daß im Interesse des Natur- und Hnmstschutzes und des Kurorts das unbefugte Sammeln, Ausstechen oder Abschneiden
1) des raten Jingerhuts und seines Samens,
2) des Rippenfarns,
3) der Stechpalme
in den Stadtwatdungrn verboten ist.
Zuwiderhandlungen müßten auf Grund des Art. 23 des Forstpolizeigesetzes von 1902 bestraft werden.
Erlaubnisscheine zum Sammeln dieser Pflanzen in kleinen Mengen zu Dekorationszwecken können auf Ansuchen durch den Wirtschaftsführer der Stadtwaldungen erhalten werden.
Wildbad, den 3. Juni 1913.
Stadtschnltheißenamt : Bätzner
Forstamt Wildbad.
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Wildbad. 5 Juni 1913. Gerichtsvollzieher: Bott.
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