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"Wildbad, 3. Juni.

Im weiße« Röhl", das altbekannte und doch immer neu belebende Lustspiel von O. Blumenthal und G. Kadel- burg feierte gestern Abend in unserem Kgl. Kurtheater einen regelrechten Erfolgfand beste Aufnahme. Und warum denn? Erstens deswegen, weil ein prächtig-charakteristischer Zug von Frische und Natürlichkeit, Humor und Komik den Zuschauer fesselte und zweitens weil die Wiedergabe erfolg­bringend und -gebend für unsere sämtlichen darin be­schäftigten Künstlerinnen und Künstler war. Es ist un­nötig, mehr aus dem Stück inhaltlich wiederzugeben, dazu ist es zu bekannt aber das sei gesagt, es herrschte bei den Zuschauern ungenierte, ungebundene Lustigkeit, das Helle volle Lachen, Freude, wie es nur natürliche Komik in unS erweckt. Der herzlichste Beifall lohnte alle Ver­treter des Spiels und war Beweis, daß sie ihren An­forderungen gerecht zu werden verstanden. Die sozusagen heimischen alten Stücke sind stets erfolgbringend. Heute abend wird das Lustspiel:Im bunten Rock" von Franz v. Schönthan und Frhr. v. Schlicht in Szene gehen und verbürgt der heutige Abend wiederum köstliche, amüsante Stunden. A. Port.

Kgl. Kurtheater. Das neue Lustspiel von Leo Lenz Wieselchen* erlebte seine Uraufführung in Altenburg mit großem Erfolg. In kürzester Zeit eroberte es alle preußischen Hostheater, sowie sämtliche große städtischen Bühnen, wie Hamburg rc. Das amüsante Stückchen bietet seit langer Zeit in der Titelrolle der ersten Naiven eine Paradeaufgabe, und können wir also gerade hier mit einer vorzüglichen Aufführung rechnen. Allen Freunden einer ge­sunden Kost sei der Besuch gerade dieses Lustspiels besonders empfohlen. Die Aufführung findet am Mittwoch abend in unserem Kgl. Kurtheater statt.

* SSjähriges Kurgast-Jubiläum. Ein für die Stadt Wildbad höchst ehrendes Jubiläum begeht in dieser Saison unser verehrter Kurgast Herr Bankier Josef Stern aus Berlin. Gewiß ist dies für unsere Kurstadt ein hoch­erfreuliches Zeichen und wünschen wir dem Herrn Jubilar auch in dieser Saison recht gute Kräftigung und Erholung, mit dem Wunsche, er möge unsere gastliche Stätte noch recht oft besuchen und den schönen Schwarzwald nie vergessen.

* Haudwerker-Bersammlnng. Am vergangenen Sonntag versammelten sich einige leider nicht viele Mitglieder des Bezirkshandwerkervereins für das Oberamt Neuenbürg um über die gegenwärtige prekäre Lage des Handwerks u. a. m. Aussprache zu halten. Nach Abhör des Geschäfts- und Kassenberichts schritt man zu Punkt 2 der Tagesordnung: Wahl des Vertreters zum Verbandstag nach Schorndorf und wurde als Delegierter Vorstand Herr Franz Barth-Calmbach vorgeschlagen. Herr Malermeister Ruß-Stuttgart hielt sodann einen längeren interessanten Vortrag über die Neuerungen die in dem abermals den Landständen und der württ. Regierung unterbreiteten Ent­wurf enthalten sind und betonte, daß die Ministerial-Verfü- gung vom Jahre 1903 wohl eine kleine Regelung inbezug des Submissionswesens brachte, aber bewährt hat sie sich nicht entsprechend. Somit trug man sich in den Hand­werkerkreisen neuerdings mit dem Gedanken, an die Re­gierung heranzutreten ihren eingebrachten Entwurf betreff. Regelung des Tubmissionswesens auf landesgesehlicher Grund- lage nicht nur zuerwägen", sondern denselben auch zu sank­

tionieren. Nach weiteren Auslegungen der Bestimmungen und Vorschläge des Entwurfs beendete der Redner sein Referat. Redakteur Briliardi der Verbandszeitung erläuterte die etwas komplizierten EntwursSvorschläge zur gesetzlichen Regelung des Tubmissionswesens und hob hervor, daß ge­rade der Handwerkerstand die melkende Kuh bilden müsse. Gerade unser Württemberg, das in allen Teilen als fort­schrittlich mustergültig gepriesene Land, lege inbezug Hand­werkerforderungen wenig Interesse an den Tag; man traue der Sache nicht recht, obwohl von Seite anderer Staaten, wie Sachsen und Preußen Tausende von Mark zur Errich­tung von Verdingungsstellen, besser gesagt Submissionsstellen in den Etat gestellt wurden. Daß aber trotzdem nichts un­versucht bleibe, zur Erreichung der berechtigten Forderungen des Handwerkerstandes sei der deutlichste Beweis, das ent­schiedene Eintreten reichs gesetzlicher Regelung unseres Sub­missionswesens d. h. für sämtliche deutschen Staaten gleich­lautend. Die Errichtung einer Landessubmisstonsstelle in Württemberg zur Angliederung an die Zentralstelle wäre das einzig Richtige und wurde von der Versammlung fol­gende Resolution angenommen:

.Die heutige Handwerkerversammluvg hält an der Forderung der württ. Handwerkskammern und der vereinigten Handwerkerlande«- und Fachverbände fest, wonach das SubmisfionSwesen gesetzlich geregelt, eine VerdingungSstelle bei jeder Handwerkskammer und ein LandeS- submisfionSamt bei der,Z ntralstelle geschaffen und der .angemessene" Preis eingeführt werden soll. Ferner wünscht die Versammlung zur Begutachtung von Handwerkerfragen bei der Zentralstelle ein reine» Handwerkerkollegium an Stelle des seitherigen Gesamtkolle- giumS weil letztere- wegen de« UeberwiegcnS der Vertreter de- Groß­handels und der Großindustrie als geeignetes Sachverständigcnkollegium sür Handwe'kerantztlcgrnheiten nich angesehen werden kann-

Die Kgl. Staatsregierung nd die Landstände werden gebeten, entsprechende Beiträge zur Errichtung der Verdingungsstellen und des Landessubmissionsamtes zu bewilligen.

Nach einer kurzen Diskussion schloß die in allen Teilen anregend verlaufene Versammlung. k.

Holzverkänfe. Am Samstag den 7. Juni, vormit­tags 9'/s Uhr findet imLöwen" in Hirsau Laub-, Stamm- und Brennholzverkauf statt. Am Freitag den 6. Juni, vor­mittags 10 Uhr wird imOchsen" in Liebenzell Schicht­derbholz verkauft und am Freitag den 13. Juni, vormit­tags sr/» Uhr findet im schriftlichen Aufstreich beim Kgl. Forstamt Liebenzell Nadel- und Stammholzverkauf statt. Losverzeichniffe vom Forstamt. Im Gasthof z.Lamm" in Neuweiler findet am Mittwoch den 18. Juni, vorm. 11'/- Uhr Nadelstammholzverkauf Submission statt.

Ruhesteirr. Beisetzung der Asche von I Euting iu dem Grab am Wildsee. Am Sonntag wanderten eine stattliche Zahl von Verwandten und Freunden hinauf zu den Höhen des Schwarzwalds um der Beisetzung der Asche des am 2. Januar in Straßburg i. E. verstorbenen Orien­talisten Julius Euting beizuwohnen. In tiefer Weltabge­schiedenheit, am schimmernden Wildsee. wählte Euting seinen letzten Ruheplatz, umgeben von einem romantischen Wälder­meer. In naturgeflochtenem lebendigem Kranze umstanden zahlreiche Bewohner der Umgebung, Freunde und Verehrer, Touristen das Grab, um dem so volkstümlichen Manne in stiller Trauer und Ergriffenheit den letzten Gruß zu entbieten. Schulrat Dr. Salzmann gab in einer Ansprache einen Lebensabriß des Verstorbenen um seine Verdienste inbezug Erschließung des Schwarzwald zu würdigen und schloß mit den Versen Auerbachs:

Und kommt einst mein Stündlein, bei dir nur allem

Von dir überwölbt will begraben ich sein.

Wo Waldvögel jubeln von frühroten Höh'n,

O Schwarzwald 0 Heimat wie bist du so schön."

Nach weiteren Nachrufen schloß die weihevolle Fei« und man verließ die Stätte mit dem Empfinden, einen ganzen Mann verloren zu haben, einen Volksmann.

Eingesandt.

Für die unter dieser Rubrik stehenden Artikel übernimmt die Redaktion nur die preßgesetzliche Verantwortung.

Meine« lieben Berlinern hier zur Rach, achtnug. Unsere Schnodderigkeit, meine lieben Mitbürger, macht uns gar viele Feinde. Deshalb schnitt mir's durch die Seele, als ich am Sonntag hören mußte, es hätten sich drei Spreeathener weidlich und mit überlaut schnodderigen Worten darüber erbost, daß ein blinder Mann aufnicht gestattetem" Weg nach dem Bergbahnwagen auf der Höhe geleitet wurde. Es ist ganz selbstverständlich, daß in Wildbad Kranke und Gebrechliche einen Vor. zug vor denen haben, welche Ellbogen und Schnauze zu gebrauchen wissen und daß kein Berliner hier etwas ; estattet oder nicht gestattet zu bezeichnen hat. Wir ind Gäste hier und müssen als solche den Gebrauch des Drtes ehren, daß Kranke und Gebrechliche auf der Berg, bahn bevorzugt werden. Sonst sind wir ruppig und unan­genehm auffallend. Ein Berliner.

Heiteres aus Wildbad im Schwarzwald.

Kam eines Tages von Norden her und zwar von Groß, berlin ein Ehepaar, drei Zentner schwer, sie rund, er schlank und dünn. Gen Mitternacht er einst erwacht; er lauschte atemlos dem Rufe eines Kuckucks zu; sein' Freud' war riesig groß.Horch!" rief er seinem Weibchen zu, .«je schön's im Schwarzwald ist! Ein Kuckuck! Donnerwetter! Horch! Den Hab' ich längst vermißt." Beim Frühkaffee er es erzählt der Frau vom Haus genau; die aber hörte lächelnd zu und sagte endlich:Au!" Im ganze Ort ke Kuckuck isch; Sie hau'n weit über d'Schnur. I will's 'ne im Vertraue sag'n: dös war mei Kuckucksuhr."

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Druck und Verlag der Beruh. Hofmannschen Buchdruck««!. Verantwortlicher Redakteur: I. B.: A. Port daselU

Wildbad.

Der Verein hält sein diesjähriges

SlHarr-Grnnen

am Sonntag, den 8. Juni ds. Js. in der hiesigen Turnhalle ab.

Mittags 2 Uhr: Abmarsch vom Lokal (Gasth. zum Bad. Hof") aus mit Musik durch die Stadt nach dem Turnplatz.

Abends von 8 Uhr ab:

Tanz-WnLerHiMring

1« der Turnhalle.

Die Ehren-, passiven und aktiven Mitglieder, sowie Freunde und Gönner des Vereins sind freundlichst eingeladen.

Eintritt für Nichtmitglieder zur Tanzunterhaltung: Für Herren 1 Mk., für jede einzuführende Dame 50 Pfg. Nachmittags freier Eintritt.

Die Vorstaadschaft.

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bei Pforzheim (Naturtheater).

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Schauspiel in 8 Bildern

nach Wilhelm Hauff« gleichnamiger Sage, sür die Naturbühne Dietlingen besonders bearbeitet von Otto Eichrodt. Etwa 600 Mitwirkende. Prächtige Szenerie. Historisch getreue Kostüme. Spielzeit vom Mai bi« Okt. 1913. Alle Sonn- und Feiertage. Anfang 2'/z Uhr. Ende 6^ Uhr. Zuschauer- raum mit ca. 3000 Plätzen vollständig gedeckt.

Preise der Plätze:

Mk. , Mk. 2.-, Mk 1.50. Mk. 1., 80 Pfg., Stehplatz SO Pfg. Karteuvorverkauf in Wildbad: Johannes Pauke, Buchhandlung.

Dietlingen: Theaterbüro, Fernsprecher 1152.

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auf den Platz und für die Sägmühle werden gesucht von

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Wildbad.

Mit Gegenwärtigem erlaube ich mir, die ergebene Mitteilung zu machen, daß ich hier ein

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