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mkt Erzähler vom Schwarzwald.
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Amtsblatt für die LLadt Mldbad.
Verkündigungsblatt
der ttgl. Forstämter lvildbad, Meistern, Enzklösterle rc. während der Saison mit
amtl. Fremdenliste.
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ZiliiüLriiiüLlüer Mäksu.
Nr. S8.
Dienstag» den 29. April IVIA.
AH. Jnhrg
Herr von Iagow, der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, hat am Samstag im Reichstag erklärt, daß die Eroberung Skmaris an dem Beschluß der Mächte, Skutari zu Albanien zu schlagen, nichts ändern »erde. Er hat damit ausgesprochen, was an demselben Tag auch das Organ der Regierung, die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung", versicherte, die ßinzusügte, es stehe ein gemeinsa mer Schritt der Mächte unmittelbar bevor, durch den Montenegro zur Räumung Skutaris ausgesordert werde. Für den Fall, daß dieser Schritt erfolglos bleiben sollte würden unter den Mächten weitere Maßnahmen erwogen. Welcher Art diese Maßnahmen sind, wird aller
dings nicht ausgesprochen.
Oestcrreick ist heiß bemüht, die Mächte gegen Montenegro scharf zu machen. Im Wiener Fremdenblatt erscheint ein offiziöser Artikel, in dem der Festhaltung der Mächte an ihren früheren Beschlüssen alle Anerkennung gezollt, dann aber fortgefahren wird:
„Eine wirkliche Beruhigung betreffs dieser heiklen Frage und der mit ihr zusammenhängenden Eventualitäten wird jedoch bei unS besonders erst dann eintreten, iveiiu es nicht bei der platonischen Deklaration der einheitlichen Anschauungen und der einheitlichen Absichten bleibt, wenn vielmehr der gute Wille ohne Verzug auch in Taten um ge setzt werden wird. In dieser Richtung muß es aber einen besonders schlechten Eindruck machen, wenn nn Auslande au manchen Stellen heute noch immer von Kompensationen gesprochen wird, die man Montenegro für seine militärischen Erfolge zubMgen wollte oder könnte, Erfolge, die insoweit der Fall Skutaris in Betracht kommt, dochlogischerweise vom europäischen Standpunkt nichts anderes bedeuten können als einen neuen Schlag gegen das Ansehen der Großmächte, als einen bis ans Ende betätigten Ztniis- mus gegen dcks einige Europa. Es ist zweifellos und Leine Sophismen können über die beschämende Tatsache hinweghelfen, daß in der Skutarifrage das Prestige Europas in dovpelter Hinsicht gelitten hat, nach der politischen wie nach der militärischen Seite: nach der politischen insofernc, als die Mächte schon vor vielen Wochen m der Frage der Zugehörigkeit Skutaris zugunsten Albaniens entschieden haben und als dieser Beschluß auch heute noch nicht durchgeführt ist: in militärischer Richtung dadurch, daß dis 11! t e r n ac i o u a l e °F l o t t e n d e m o u st r a t i o n nicht im geringsten die Fortsetzung der Belagerung aufzuhalten oder den Fall der Stadt zu verhindern vermochte. Wenn den Mächten Liese Verletzung des politischen und militärischen Prestiges gleichgülitg sein sollte, so kann ihnen Oesterreich-Ungarn aus 'diesem Wege nicht: folgen und 'es wird mit"b'o ll Litt N-a ch d^-a-ck darauf b e st e h en müsse», daß schleimigst und gründlichst Remedur geschaffen wird. Das M i n i- m u m, worauf Oesterreich-Ungarn nach den bisherigen mißlichen Erfahrungen m dieser Frage rechnen muß, bestünde in der sofortigen U el> erreich» ii g des bereits beschlos
senen Protestes in C c t i u > c in Form einer energischen Aufforderung zur unverzüglichen Räumung Skutaris und im Falle der Weigerung des Königs von Mvntenegro, dieser Aufforderung Folge zu leisten, in einem weiteren militari sch e n Nute r u e h m e u zur zwa n g s- w e i se n D u r cb f v hruug des europäi sche u W i i l e u s. Ein Zurückbleiben Europas hinter diesem Minimum würde in Oesterrcich mit Recht Gefühle der Unzufriedenheit, ja der Erbitterung auslösen, was zu verhindern nach unserer Auffassung gewiß a,nch in Europas Interesse wäre."
Im Schlosse zu Schönbrunn hat am Samstag. spät in der Nacht, noch eine Konferenz des Kaisers Franz mit dem Grasen Berchtold und dem Chef des Generalstabs Baron Konrad v. Hötzendors stattgefunden. Nach ihrer Beendigung wurde bekannt, daß Oesterreich-Ungarn in einer Note an die Mächte mitteilt, daß es nicht länger als bis Montag einen Beschlußder Mächte über die militärischen Z w a n g s m a ß r e g e l n gegen Montenegro abwarten und, wenn ein solcher Beschluß ausbliebe, unverzüglich allein gegen Montenegro Vorgehen werde. Auf der anderen Seite behauptet der Pariser „Tcmps", die serbische Regierung habe den Gesandten der Großmächte mitgeteilt, daß die vier Balkan Verbündeten unverzüglich zu den Waffen greifen werden, wenn Oesterreich, sei cs aus eigener Initiative, oder im Aufträge Europas, gegen Montenegro einen militärischen Schritt unternehme.
Bon dieser Meldung will man zwar am Quai d'Orsay zu Paris nichts wissen, aber auch wenn sie sich nicht bewahrheitet, läßt sich nicht aoleugncn, daß wir mitten drinnen stehen in einer außerordentlich schwierigen Situation. Es wird, wenn Nikita seinen Eigensinn weiter pflegt, in den nächsten Tagen zu einer militärischen Aktion kommen, aus der, wenn Rußland seinem kleinen Gernegroß die Stange hält, die gefahrvollsten Komplikationen herauswachseu können.
Diese militärische Aktion wird nach einer Wiener Darlegung öesiehen entweder in einem Bormarsch aus Sku- tari, oder >n einem Einmarsch in Montenegro und in der Besetzung der Hauptstadt Cetinje. Tie Beschlußfassung darüber steht natürlich dem Oberkommandanten der Expeditionstruppen zu: doch dürste der Besetzung von Cetinjc der Vorzug gegeben werden/ da ein Bormarsch aus Skutari nicht ohne erbitterte Kämpfe mit den montenegrinischen Truppen, die sich noch im Besitz der serbischen Geschütze befinden, möglich sei. Nach einer Meldung der Wiener „Reichspost" hat die montenegrinische Regierung erklärt, daß sie, sobald der erste österreichische Soldat montenegrinischen Boden betritt, sofort die Feindseligkeiten eröffnen werde.
FLutziands Haltung. ,
Paris, 26. April. Dem „Temps" wird aus Petersberg gemeldet, die russische R:gierung Hab- gestern in Wien der österreichisch-ungarischen Regierung folgende Verbalnote überreichen lassen: Die kaiserliche Regierung ist der
Ansicht, daß die Mächte gegenüber Montenegro die ihnen zur Verfügung stehenden Aktionsmittel durch Drohung oder Versprechen noch nicht erschöpft haben. Demzufolge glaubt die russische Regierung die österreich-ungarische Regierung aus di- ernsten" Fol gen aufmerksam machen zu müssen, welche ein überstürztes Vorgehen nach sich ziehen müsse. . Im übrigen Hab- die russische Regierung bestätigt, daß sie ihren Standpunkt bezüglich der Verpflichtung Montenegros, Skutari zu räumen, aufrecht erhalte.
Wien, 25. April. Die „Nene Freie Presse" meldet aus Petersburg: Eine sehr hochstehende Persönlichkeit hat mit Sasonow über Skutari gesprochen. Sasonow habe bemerk, daß von einer Revision des Beschlusses der Großmächte bezüglich Skutari keine Rede sein könne.
Essad Pascha Großfürst von Albanien?
Belgrad, 27. April. Nach einer aus Elbassan hier eiugclaufcnen Meldung hat Essad Pascha im Einvernehmen mrt Tschawid Pascha ein autonomes Königreich Albanien unter der Souveränität des Sultans proklamiert.
Paris, 27. April. Der Korrespondent des „Tcmps" erfährt ans Cetinjc, daß der König von Montenegro bei den der Uebergabe vorausgegangenen Verhandlungen mit Essad Pascha einen Vertrag abgeschlossen habe, der aus der Gfpindlage gegenseitiger Aktionssreiheit beruhe. Ter Vertrag gehe der Proklamierung Essad Paschas zum unabhängigen Fürsten von Albanien voraus. Man hält cs für möglich, daß die Proklamation heute oder morgen erfolgt. > ^
Wien, 27. April. Ueber Belgrad tris-t aus Elbassan die Meldung ein, daß Essad Pascha im Einverständnis mit Dschawid Pascha ein autonomes Königreich Albanien proklamiert hat. Es besteht der Verdacht, daß Essad Pascha, der albanischer Abstimmung ist, Skutari an Montenegro um den Preis eines Königtums aus- geliesert hat. Dieser Zwischenfall wird das Vorgehen! Oesterreich-Ungarns beschleunigen.
Nikita räumt Skutari.
OB. Wien, 28. April. Im Ministerium des Aeußern wird in den ersten Nachmittagsstunden bekannt, daß Kronprinz Tanilo mit dem größten Teil der mon- tenegrinischenTruppenSkutariperlassen Hecke und in der Richtung nach Norden abgezogen sei. In Skutari sind nur 5 montenegrinische Bataillone zurückgeblieben. An hiesiger unterrichteter Stelle wird hinzugefügt, daß mit dem Abzug des montenegrinischen Kronprinzen mit dem Gros seiner Armee geschlossen werden kann, daß man sich anschickt, Skutari zu räumen.
Annstliebe ohne ltunüsinn Vrinat bei Würste» wenig Gewinn, ffis öffnet Kuncischwätzeen ibr Bbr Und die Annü bleibi einsam wie zuvor.
Lr. Grillparzer.
Ü9
Roman von Lui
e Westkirch.
Nachdruck verboten.
^Fortsetzung.'!
Philipp! Hält' ich doch geschwiegen!"
„Philipp! . , .. „ . . _ . . .
„Soll ich meine Iran verhöhnen und mißhandeln lassen? Himmelhöllenelement! meine Geduld ist am^Rand! Diese unnützen Brotesser, diese Schwammgewächse und Schröpfköpfe am Körper des Werkes wagen auszustehen gegen mich! gegen mich! — Ich tränk's ihnen ein! Ich schass' Dir Recht!"
Er stürmt- hinaus, über den Fahrdamm, die Schienen, geradetvegs ins Bureau des .Herrn. Er nahm sich nicht einmal die Zeit anzuklopM. -
„Ich komme in eine: Privatanze.egenhnt, Herr R lling " Erwin sah ihn fragend an.
Und er Platzte heraus mit seinem Verdruß. „Ich merke schon seit lange, wie die Leute gegen mich ausgehetzt werden. Ich weiß auch, ,wer dahinter steckt. Ich leid's nicht langer!"' Und nun ohne Zügel herunter, was er gegen die Familie des Buchhalters auf dem Herzen hakte. „Ich verlange Schutz für mich und meine Frau von Ihnen, Herr Relling! Ich verlange, daß notorische Feinde Ihres ersten Gehilfen nicht verhätschelt und ermutigt werden! Mit einem Wort: ich fordere die Entlassung der ganzen Sippe."
Erwin hatte ihn zu Ende reden lassen. Er hatte dies kommen sehen und hätte eS gern abgewandt: „Herr Ingenieur, das haben Sie sich Wohl nicht recht überlegt. Ein alter Mann, ein treuer Beamter —"
„Ich fordere seine Entlassung, Herr Relling."
„— der an seinem Häuschen, an der gewohnten Umgebung mit außerordentlicher Zähigkeit hängt, dem Sie selbst für frühere Dienste verpflichtet sind. Wollen Sie ihm die Paar Lebenslage, die ihm bleiben, vergällen, weil er Ihnen eine nicht ganz unberechtigte Empfindlichkeit zeigt?"
„Ich habe Ihnen meine Ansicht mitgeteilt, Herr Rei- Ung. Wenn Ihnen an der Familie Winter mehr gelegen
ist als an mir, so bleibt mir nur übrig, um meine eigene Entlassung zü bitten."
„Sie wollen nicht den Versuch machen, mit den ehemaligen Freunden in Frieden auszukommen? Ich bitte Sie darum als um eine persönliche Gefälligkeit."
„Ich habe diesen Versuch gemacht, ehe ich zu Ihnen kam, und -r K mißglückt. Jetzt heißt'-?: sie oder ich! Die Wahl steht bei Ihnen, Herr Relling."
„Als Chef dieses Hüttenwerks ist mir die Wahl vorgezeichnet, Herr Fährte, wie Sie Wohl wissen. Tenn Sie sind dem .Hüttenwerk nützlich, jener ist ihm nützlich gewesen. Die Dankbarkeit fesselt mich an ihn, die mächtigere Notwendigkeit an Sie. Ich will Ihnen nicht verbergen, daß meine Entscheidung als Mensch ander? aussalien würbe. Indessen wie die Tinge liegen, ,und wenn Sie au? Ihrer Forderung bestehen —"
„Unbedingt!"
„So werde ich die bezüglichen Verfügungen treffen."
„Ich danke Ihnen."
Erwin sah ihm nach, wie er breitspurig, im Siegerstolz hinausschob.
„Gemein", dachte er, „erzgemein! — Daß man solche Burschen braucht — braucht. Wann werde ich dies Joch abschüttelu können? Dies entwürdigende Joch! — Tu hast recht, Alter, der Tu so maliziös auf Deinen Sohn hec- uuterlüchelst, und ich bitte Dir vieles ab: Menschen regieren ist kein reinliches Handwerk."
Er drückte auf den Knopf der Klingel und ließ Herrn Winter zu sich bitten.
„Es ist eine peinliche Mitteilung, die ich Ihnen zu machen habe, lieber Winter, und ich schicke voraus, daß meine Sympathie in dieser Sache vollständig auf Ihrer Seite steht. Aber di- berechtigte Liebe und Anhänglichkeit Ihrer Freunde hat sich in ihrem Uebereifer ungeschickt erwiesen und Ihnen einen schlimmen Dienst erzeigt. — Ich möchte Ihnen an- heimstellen, mich um Ihre Entlassung zu bitten."
Winter stotterte vor Schreck: „Ich — ich soll! — Aber der Grund! — der Grund?"
„Der Grund ist — Herrn Fahrke's Willen."
„Um dieses Schuftes willen! Dieses wortbrüchigen, hinterlistigen, kriechenden, treulosen Erzbuben! Dieses —"
„Ick hab's Ihnen schon einmal gesagt, Winter: ich ertrag ihn auch."
„Diesem — diesem opfern Sie mich!"
„Nicht ihm; aber dem Besten des Werks —Ein Ge
danke, eine wild? Hoffnung blitzte in Erwin aus. Ec trat dicht au den Buchhalter heran. „Entscheiden Sie selbst. Antworten Sic mir, Winter, als ehrlicher Mann, auf Ihr Gewissen: — Kann das Werk in dieser Krisis bestehen ohne Fahrke? Wollen Sie die iiHrantwortung dafür aus sich nehmen? — Antworten Sie mir!"
Ter glte Mann sank in sich zusammen, stotterte, stammelte. Wie pncbqnem sie ihm war, er konnte nicht Zeugnis oblegen gegen seine Ueberzeugung. „In diesem Augenblick, wo alles von der Disziplin der Leute abhängt", sagte er leise, „von der Disziplin, die Fahrke allein hier zu erzwingen weiß, würde das Werk vielleicht nicht ohne ihn bestehen können, — wahrscheinlich nicht, wenn Sie mich auf mein Gewissen fragen. — Aber Herr Relling! Ist was tote Werk denn mehr als ein lebendiger Mensch? Mehr als das lebendige Recht? Können Sie dulden, daß das mit Füßen getreten wird?"
Die Spannung in Erwin? Zügen erlosch. „Ich wußte cs. Fordern Sie Ihre Entlassung, mein lieber, alter Freund,."
Doch über den gebrochenen Mann kam jetzt der Heldenmut der Verzweiflung. „Nein, ich tu's nicht! Ich fordere meine Entlassung nicht. Sie sind der Herr. Sie können sie mir geben, wenn Sie da? Herz dazu haben. Aber Sie allein sollen oie Verantwortung für .diese Tat vor Gott trugen. Ich nehme sie Ihnen nicht ab. Ich fordere meine Entlassung nicht."
Am nächsten Morgen fand er sie aus seinem Tisch, seine und der Tochter Entlassung, die augenblickliche Entbindung von jeder Dienstleistung mit beigesügtem Gehalt für ein volles Jahr. In einem besonderen Umschlag lag ein Wechsel ani die deutsch- Reichsban! über einige tausend Mark.
„Zur Ausstattung seiner Freundin, Fräulein Marie Winter, in dankbarer Anerkennung der langjährigen treuen Dienste ihres Vaters und mit dem Wunsch, daß es ihr ,hl ergehen möge.
Erwin Relling."
Marie Hs das Blatt, zeclnitterte es zornrg und warf cs zu Boden. Sie war ihres Vaters echte Tochter, wahrhaftig bis zur Härle, voll Leideuschast für das Recht, ohne Verständnis und Nachsich: für jedes Ausbeugen und Obreren.
„Nun, so ist's entschieden. So ist'» gut! Was weint Ihr denn, Vater! Mutter? — Wir gehen zu Onkel hbers Meer. O, so freut Euch doch, freu: Luch, daß die Halbheit cin End- Hali"
(Fortsetzung folgt.)
und ihni aUezeii