tzrosen Lchad'tp anrWeren und 6 türkische Batterien zum Mchweigm brachlen." Während die griechische Urtil!erie aus diese Weise die Auftnerksamkeit der Türken ablenkte, rückten starke griechische Abteilungen vom linken Flügel aus vor und erreichten die Höhe von Manoliassa. Das Geschützscuer das die ganze Nacht angedanen hatte, wurde gestern wieder lebhafter als die (Griechen zum An- griff verrückten. Tie Türken, die durch diesen Angriff , völlig überrascht wurden, zogen sich in großer Unord-

- nung gegen Bisani zurück. Am Nachmittag fetzten die ! Griechen den Vormarsch fort und besetzten die Batterien

von St. Nieola, ivobei sic 110 Gefangene machten. Auf dem rechten Flüge! trieb die Division Metzowo den linken türkischen Flüge! zurück, wobei die türkischen Offiziere ver-

- gcbkNÄ versuchten, die Truppen zum Stehen zu bringen.

»I»

K o n st o n l in o p e l, 7. März. Tie Pforte beauft l tragle den türkischen Botschafter in Berlin, Os man s Ni'zami Pafcha, der deutschen Regierung für , die der Türkei geleistceien Treuste zu danken. Die ! Türkei habe endgiltig den Frieden beschleichen,

; tzofte aber, Teutjchland werde auch weiterhin seinen Ein­fluß im Dreibund daraus richten, das .Verlangen der I ^ Balkansiaaten nach einer Kriegsentschädigung abzutveiseN.

^ Sofia, 0. März. Ter B el a ge r u n g s r in g t nm Aditauopel ist nach der Ankunst der großen serbischen Be'agernngsgcichütze völlig geschlossen. Für den 1. März war ein großer Angriff geplant, doch machten

> die Kalte und der'dichte Schnee alle kriegerischen

> Operationen unmöglich. Seit drei Tagen har es nnunter- i brachen geschneit und an einzelnen Stellen liegen zwei

Meter tiefe Schneewehen. Auch vor Tschataldjcha herrscht gr-mmige Kälte, über 50 bulgarische Soldaten sind , erfroren, einigen 30 Soldaten erfroren Hände und Füße, - ! die ilmen ainpulierr werden mußte.

Sofia, 6. März. Hier macht sich seil einigen Wochen eine ungewöhnliche Geldnot fühlbar, eie auch die ktiegerischen Maßnahmen Bulgariens beeinflußt. Auch der königliche Toi leibet unter diesem Umstande.

Deutscher Reichstag.

Sitzung vom V. Marz Itzt«!.

Am BtUidcKrakstischcnKiihn, Dr. Sols.

! Präsident Dr. Kaemps eröffnet«: die Sitzung nach IjF Uhr.

Das Haus ehrte bas Andenken des gestern verstorbenen Abg. i». Kaphengst (Deulschkons.) in der üblichen Weise.

In dritter Lesung wurde darauf der zweite Nachtrag zum Etat für die Schutzgebiete (Nen-Kamerun) genehmigt.

Das Haus erledigte sodann ohne Debatte einen Teil des Not- etatgcsetzcs für ISO! nach den Kommissioiisanträge».

Hieraus wurde die Tpezialberatuug des Koloiiialenns fort­gesetzt. Tic Erörterung der Djamantenfragc wurde vorläufig ausgeschiedcn.

Abg. Erzberger (Zci>rr): Herrn Heutes Rede konnte den Ein­druck erwecke», als ob cS das Beste wäre, unsere Kolonien schleu­nigst auf Abbruch zu verkaufen. 60 Prozent des gesamten Handels mir »»seren Kolonien liegt in deutschen Hände». Das ist doch tauch ein nicht zu verachtender Faktor. Wir sreuen uns, daß man sich setzt immer mehr unscrm Standpunkte nähert, ganz besonders, was die Frage der Ansiedlung von Weihen in Deutsch-Ostasrika Pktriss». Die Weißen müssen die Eingeborene» erziehen. Man Muß die Anschauung anfgeben, daß der Eingeborene unser Feind sei, der bekämpf! werden müsse. Wir haben seil Jahren die Em- sühruug eines Arbeitszwanges jür die Schwarzen bekämpft. Es muß also in dem Neger das sittliche Bewußtsein zur Arbeit er­zogen werde». Wc»n in Samoa und iu Neu-Guinea nicht bald die Frage der B-schasfuug von Plamagcnarbcitern gelöst wird, so sind bedenkliche Zustände zu besorgen. Dasselbe gilt auch oon Osiasrika. Es ist ein erheblicher Geburlenniedcrgang unler den Schwarze» sestzusrellcii. Die Prostitution macht sich in ekelhaftn Weise brcii. Di- Erhalrung der Neger in Ostasrika isr wichtiger als 5 Prozent Dividende für die B-stedlungsgesellschasrc». Durch tue Strasexpeditionen sind in den 28 Fahren, in denen wir Ost- afrlka besitzen, ISO OVO Mann »ms Leben gekoinmen: von d-.-n Erlchrsicnen allein habe ich in der Kommission nicht gesprochen, ich mrme auch diejenigen, die direkt verhungert sind. Fch greise keine Person an, sondern das System. Kein Mensch verlangt, daß Müerc Soldaten die Wassen strecke», wenn sie angegrisse» werde», aber sie sind garnicht angegrisse» worden. Ich wahre mich nur dagegen, daß in die Negermasse» mit Maschinengewehren hinein- geicbossen wird. Wir bekämpfen dies System der Niederwerfung und Unterwerfung der Eingeborene» mit größtem Nachdruck. Das Znsammenschießc» von Hunderte» von Negern ist kein Ruhm si'.r Deutschland. Was soll man d»zu sagen, wenn der Komman­deur einer Tchnniruppe die Weihen znsammenberust und ihnen sagt, welche» Kamps er mit dem früheren Gouverneur zu führen halte Der Staatssekretär sollte veranlassen, dah jeder Bericht cines Schutztruppensührers nicht nnr an den Kommandeur der Schutzituppe. sondern auch an den Gouverneur erstattet wird: dieser trägt doch die politische Verantwortung. Der Gouverneur ist nur aus die.Gnade angewiesen, wenn er überhaupt etwas er­fahren soll. Deswegen habe» wir keine konsequente Politik in den Kolonie». Fch habe das Vertraue» zu dem Staatssekretär, daß er diese untere Wünsche zur Geltung bringen wird. Ich würde den Log begrünen wo der Kolouialstaaissekreiär als neuer Kul­turminister für unsere Kolonien ohne militärische Begleitung hier erschiene. Ein früherer Staatssekretär des Kolouialamis har dem Reichstage zngesagt. eine Kompagnie der Schutztrnppc znrllckzu- .nehcn DaS Versprechen ist nicht gehalten wordkn. Aus ge­druckte und auch aus mündliche Versprechungen kann ich also nichts -mehr geben Was hat der Staatssekretär geraii, nm die vom Reichstage einmütig beichloistne Anfhelumg der HaiissNaverei norzubcreilcn? Mil dcr Aushebung der Haussklaverei tressen wir auch einen Hauptscnid unserer Kolonien, den Islam. .Wenn die Wahl sieht zwischen einem christliche» und einem mohamme­danischen OrtSvorstcher neig! die Regierung allemal zu dem blostammedaner. Das Deutsche Reich ist dock kein uwhammeda- uilcln-k-, sondern ein christliches Reich.

Abg. Dr. Scmmler sNali.l: Wenn wir allein nur die Zahlen sprechen lasten, wie sich unsere Kolonien entwickel: haben, "dann müssen wir sagen, daß sie uns schon jetzt großen Vorteil bringen. Das Kolouialamt sollte mit allen Kausleuten und sonstigen Unter­nehmungen in der Heimat in gutem Einvernehmen stehen. Es miih ein kaufmännischer Geist im Kolonialamt herrschen: schnelle Arbcu verlange» wir von ihm. In» allgemeinen sind ja die Kauf leuie unü Industriellen mit dem Kolonialamt zufrieden. Eine lnrnglithe Ausgabe des Kolonialamtes ist die Erhöhung der Fonds für Schulzivecke und Sie Einsetzung eines Fonds für die Zwecke der Fischerei. tTehr gut! rechts.) Wir wünschen eine Dezentrali­sation. Was die Schntzkruppe betrifft, so halten wir ihre Aust rcchlerhaluing im bisherigen Umfange für notwendig. Wo bleibt dos Denkmal sür die Kolonialkrieg«!:'? (Zurufe und Unruhe links.) Dstse Frage ist eine dringende. Die stirrschreitende Kultur soll

s sich nicht mit Hilfe von Erpedilronen, souoern durch oe» Bau von ! Eisenbahnen vollziehen. Es ist die Ausgabe, an da? große Kvngo- » decken mit seinen Zubringern und Nebenflüssen zu gelungen. Das ^ Prinzip muß, wenn irgend möglich, sein der Anschluß an die bei- ' gische Kongobahn,

Staatssekretär des NeichskvtonialamiS Dr. Sols: Ich möchte znnächsk mir ans die Frage wegen des KolonialkriegerdenkmaiS anlworte». Sie können sich denken, daß uns die Erledigung dieser Denkmalsfragü sehr am Herzen liegt, denn, wem, je in der Ge­schichte Krieger ein Denkmal verdient haben, so sind es die armen Opfer, die fern von der Heimat ans afrikanischem Boden ihr Ende gesunden haben. (Zustimmung.) Die Gesamlkosten werden ge­schätzt ans 020 000 Mark. Gegenwärtig sind Verhandlungen mit j der Stadt Berlin im Gange: für die Anssührnng wird ein en­gerer Wettbewerb stattfinöen.

Abg. ». Böhlendorff-Kölpi» lDentschkons.): Lassen Sie mich der Befriedigung über diese Erklärung des Staatssekretärs Aus­druck geben. Wir begrüßen sic mit großer Freude, wünschen aber uvch größere Beschleunigung für die/ Errichtung dieses Tcnkmals, das dcr Nachwelt diese Helden vor Augen halten soll. Ei» Rück­blick ans daS Jahr 1012 ergibt, daß ans allen Gebieten die Ein­nahmen höher sind als im Jahre zuvor, sodaß wir mit der Ent­wicklung der Schutzgebiete völlig zufrieden sei» tömicu. Es bleibt aber auf dem Gebiete dcr Ausgestaltung unseres kolonialen Elscubahmvesensoch ganz besonders viel zu tim. Ebenso wie die Bahnbansrage ist in allen unseren Schutzgebiete» die Arbeiter­frage von der größten Bedeutung. In allen unseren Schutzgebie­ten herrscht Arbeitermangel. Uneingeschränktes Lob verdient die Mission aller Konfessionell. Es wäre gut, das Schntztruppengesetz bald zu verabschieden, sonst müßte man auf andere Mittel sinnen, um unfern Kolonien die nötige» Reservisten und Laridwehrlcnte zu verschaffen. Ich möchte einen Appell an unser Großkapital richte». Tie großen Vermögen müssen in den Kolonien arbeite»: cs ist eine nationale Pflicht, den Überschuß an Kapital in den Kolonien anzulegen. (Beifall rechts.)

Abg. Waldstein (Fortschr. Vpt.): Die Kolonie» müssen eine möglichst große Rolle spielen durch Lieferung von Rohprodukten und durch Aufnahme »nserer Produkte. Daß heute in der Ein­geborenenpolitik allgemein anerkannt ist, das; die Eingeborenen das wichtigste Aktion»! in nuseren Kolonien sind, ist ein Verdienst Deriibnrgs. Ans diesem Gesichtspunkte bekämpfe» auch wir die Politik der Expeditionen anss schärfste. Zn verwerfen ist die Scheidung zwischen Kommando und Rcgierungsgewalt. Die Ge­walt muß einheitlich in den Händen des Gouverneurs liegen. Der l Arbeitszwnng ist nicht nnr ans moralische», sondern auch aus praktischen Gründen abznweisen, denn er erreicht das Gegenteil des Gewollten. Wir sollten die Besten und Tüchtigsten in die Kolonie» schicken und nach dem Gliindfatz dcr Engländer bandeln: Menschen, nicht Verordnungen! lBcifäll links.)

,, Abg. ». Liebcrt (Reichspt.): Die Kopf- und Hntienstencr wirst stetig wachsende Erträgnisse ab. Auch die Handelsbilanz wächst erfreulich. Nach Fertigstellung der großen 'Bahnlinien müssen wir Ostasrika in verschiedenen Richtungen dnrchgneren. Die Arbeiteraniverbiing in den Kolonien muß streng überwacht werden. Ein Zwang darf nicht anSgeübt werden. Die Regierung har die Pflicht, fürsorglich und vorbereitend durch Anlegung von Eisen­bahnen, durch Wasscrerschließling und Mnstersarmcn und beson­ders hinsichtlich der Viehzucht zu wirken. Gegenüber 1800, in dem noch der Krieg aller gegen alle galt, kann jetzt jeder friedlich seinem Gewerbe nachgehen dank dein Respekt vor unserer Schutz- trnppe. sLebhnsies Bravo! und Händeklatschen ans dcr Tribüne, Vizepräsident Dove rügte diese Beifallskundgebung.) Energisch und schnell muß vorgegangen werden bei eine!» Ansstand, aber nnr im äußersten Notfalls, dann aber auch niit eiserner Faust, Wünschenswert ist die Einsührnng der deutschen Wäbrnng. (Leb­hafter Beifall.)

Staatssekretär Dr. Sols- Ich lasse mir mein Amt nicht ver­leiden, ich lasse mir die Kolonialbegeisternng nicht so leicht rauben, auch nicht dnlchchic Rede des Abg. Henke. lTehr gni.) Sympa­thisch war mir in seiner Rede der Ton der Humanität: allerdings schoß er auch da übers Ziel hinaus. Mit der Deduktion, deutsche und schwarze Arbeiter seien Brüder, kann inan bei«», besten Willen in »»seren Kolonien nichts ansangeii. Die Ein­geborenen sind unsere Schutzbefohlenen und wir haben die Ver­pflichtung ih>e bcrechtiaten Interesse» zu vertreten. Gibt man den Eingeborenen freie Versagung über ihr Gebiet, so verknusen sie es bald, veraenden daS Geld und verkommen. Bekomme» sic kau» »och Alkohol, verlumpen iie und sterben aus. Kolonisiere» ist missionieren in der» hohen Sinne der Erziehung zur KnUur.

Die Neger sind faul und müssen arbeiten lernen: sie sind schmutzig und müssen gewaschen werden, Ü- sind trank an allerhand Ge­brechen und müssen geheilt me-de»: sic sind grausam und aber­gläubisch und müssen erleuchte« und erzogen werden. Kurz, sie sind große Kinder, die der Erziehung bediirseu. Für die Pflanzer und Kanflenic gibt es nur eine Politik, nämlich die Erhaltung der Eingeborenen. Steige­rung ihrer Lebensbedürfnisse und Forderung ihrer Kanskrast.

Als Brüder würden sich die Sozialdemokraten die Neger und die Chinesen auch nicht'gefallen lasten. Die Schatztrnppe hat in Kriegs- und Friedenszeilen stets Ire» ihre Pflicht eijülli und ist ein Pionier der Kultur gewele». Auf die Insv-'kliouSrcisen können wir nicht ganz verzichten. Tie Hansskiaverei in Tstasrila soll mög­lichst bald beseitig« werden. Den Allobollonsum wollen wir mög­lichst eiiischränlen Leiben Sie »ns Ihr Vertraue», damit nützen Sie am meiste!: den Kolonien,

Nächste Sit-»,!» Fiestag 1 Ubr. Weitcrberainna,

Sall ns« si e, jp>,.

Jur «.'.«maligen Befitza-gabe. Wie dieNario- nul Zeitung" erfährt, wird die Borlage üöer die eui- maüge Beiftadgabe keine Staffelung aufweiftn, da dies aus vielen technischen Gründen unpraktisch erscheint und die Lryecnlng der Mgaben in den Bundesstaaten, die keine Permögensstener besitzen, komplizieren würde. Außerdem roll eine Doppelbesteuerung physischer und ju­ristischer Personen ausgeschlossen werden.

Bertiner Steuerpolitik. Ter Berliner Magistrat l;.u die Ltcurrvorlage nach mehr als fünfstündiger Dis­kussion mit sehr knappen Mehrheiten angenommen, die Bier st euer mit 63 gegen .51 Trimmen, Ter Be­schluß, die Kiuoeintrittskarten schon bei 30 Psg. mit 5 Pig, Treuer zu belasten, nnirde mir 59 gegen 56 stim­men gefasst. Tin Antrag, die Zirkusplätze schon bei einem Preise von 90 Psg. statt bei l,10 Mt. nnr 10 Psg, Treuer zu belegen, wurde mit -56 gegen 5-1 Lummen augn'onimen. Tie gesamte Tteuervorlage gelangte mir. 6 st gegen 1" stimmen zur Annahme.

svistdwcvcl Tr. Hauschild. Ter Kaiser har rem Feldwebel Hauschilo beim Berliner Bszirkskommando, der kürzlich zum Doktor der Traatstvisienschaften promovierte, das Kreuz sec Inhaber des Kgl. Hausordens von Hohen- zottcrn als Zeichen der besonderen Anerkennung des unter außcrg'-wShnlichen Verhältnissen aus wissenschaftlichem Ge­biet erzielten Zrsolgeö verliehen.

Berlin, ,. März. Im Reichstag wurde die Grün-, dnüg einer Organisation der Re i chs t a g s - Journa­listen beschlossen. Zweck der Organisation soll sein, durch einen ständigen Ane-schiiß die gesellschaftlichen Znrer.Dtt der aus der Tribüne ständig beschäftigten Journalisten oem Vorstand und dem Direktor des Reichstages gegenüber z» vertreten und eine Repräsentation zu schäften.

Ber lin, 6. März. Ter Abg. B a s s e r m a n u «.«aZ^ hat folgende kurze Anfrage gestellt. Ist dem Herr» Reichskanzler bekannt, das« in Bulgarien unter Be­teiligung amtlicher bulgarischer Ttcllcn ein Boykott deutscher Waren stattsinüet? Welche Mastrege'.n ge­denkt der .Herr Reichskanzler dagegen zu ergreifen L Ich begnüge mich mit einer schrrstlicheu Antwort.

Aicgctts-tnn'g, 5. März. Wie aus gut uuterrichleten Kreisen verlautet, trügt sich der regierende Fürst o»u Thurm und Taxis mit dem Gedanken, das Regensburger Ttadrlhearer zu seinem Hoftheater zu machen. Ter ,'eisige Direktor van der Dielten würde dann als fürstlicher Hos- rhearetdirvktor in die Tlenste des Fürsten übernommen werden.

Otvaillnit'g, 6. März. Ter LaIIdta g beschloß heute einstimmig den Bau eines M i n i st e r j a l- und Land­tag s g e b ä i: d e s nach den Plänen von Pros. Bonatz- Ttntkgatl für 9 Millionen Mark ans dem Tobbey.

Mir? hau seit stlsast), 7. März. In einer Tftmug des Gemeinderats wurde der Ttraßbnrger Beigeordnete Regieru-igsrat Ö e r in a n n Gostmanii mit 31 von JZ abgegebenen Tnmmen ans die Tauer von 3 Jahren zum B ü r g e r m e i st e r der Zradt Mül h a u s e. n gewählt. Ter mmaewählre Bürgermeister erhält 20 000 Mark Jah­resgehalt ohne Pension. Tas Amt eines Mitglieds des Aiissichrsrals der Oberrheinischen Kraftiperke hat der nette Bürgermeister ohne Tantiemen zu übernehmen.

Ausland.

Die Woche der Selbstverleugnung.

Rachdem die e » g l i s ch e n Tti in mrcchtl e rin­nen mit, Krandstiften und Bombeniverscn keine Lrsiolge errungen haben, beschreiten sie jetzt einen anderen Weg.. Tiefe Wocke ist zurTe lbstv erle u g nn n g sw o che" erklärt worden. Ltlle Tuffragelten werden sich in dieser Woche bemühen, durch große an den Tag gelegte Liebens­würdigkeit das Publikum zu Spenden für dieKnegskasse" zu veranlassen. Acht Drehorgeln werden die Frauen­rechtlerinnen durch die Straften fahren. Arche re zeich­nen buntfarbige Skizzen ans die Bürgersteige, wie es in London, namentlich Sonntags, verarmte Künstler mit viel oder wenig Können aus den Kais der Themse zu tun pflegen. Blumen und Süßigkeiten werden seilge» boren und von sangeskundigcn Ttimmrechtlerinnen kleine Strafte',Konzerte veranstaltet. Namentlich den (Valeriebe­suchern der Londoner Theater, die stundenlang ans die Oisfnnini der Türen ivarten, hofft man damit Vergnügen zu machen. Andere wollen verkleidet aus die Strafte gehen und w die 'Neugier des Publikums erregen. Mit einem Wort, alle ihre Talente, und all ihr Können wenden die Stimmrechllermnen aus, um möglichst viel Geld für die Kriegskasse zu sammeln. Krach und Gewalttätigkeiten hat es aber trotzdem gegeben. In Oxford Street und in. Shaftsbuty Avenue wurden zwei Drehorgelspielerinnen arg zerzaust. Sine dichte Menge hatte sich uni sic ge- ' sammelt und intg bald an zu heulen und zu pfeifen. Tie Drehorgeln wurden lungestürzt und teilweise zerstört. Und schlieslich mußten die Damen unter den Schutz der von ilmen verachteten und gehaßten Polizei flüchten.

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Paris^, 6. Mürz. Ter heute verteilte Wahlre- so r in en l w n r s im Senatsausschuß steht in vollstän­digem Widerspruch zu der von der Kammer ange­nommenen Vorlage. Vr verwirft das Verhältnis­wahlsystem und verlangt, daß die Teputiertenwahlen «aus Grund des MehrHeitsprinzips und der Li­stenwahl erfolgen. Jedes Departement soll mindestens 3 Deputierte wählen. Tie Deputierten sollen sür 6 Jahre gewählt werden, doch soll sich die Kammer in 3 Jahren zur Hälfte erneuern und zwar sollen die ansscheidenden Deputierten durch das Los bestimmt werden.

Trittst, 7. März. Infolge einer Auseinandersetz­ung zwischen einem Ingenieur und einem Werftleitrc der W e r fr San Marco legt e n etlv-a 1000 Arbej- , ter der Werft die Arbeit nieder. Die Streilig- ! leiten sind dis jetzt noch nicht geschlichtet.

- .Konslantinovel, 6. Marz.Jeune Ture" er- : fährt, daß eine amerikanische Gruppe der Regierung für den Baugrund des eingeäscherten Palastes Tschiraghair. 600 090 Bsi'no geboten habe.

Tcr volkswirtschaftliche Ansschutz der Abge­ordnetenkammer erledigte von dem Eiscnbahn- b a u kr e o i r ge setz die ersten vier Artikel, die 3 1 78 000 Mar: als wc.lere Raten sür Nebenbahnen,'3 600 000 N als erste Rate für neue 'Nebenbahnen mW 316 000 M als StaätSbenrag für eine Privatbahn Neustadt-Ohrnlstrg, und endlich 4 Millionen Mark für den Ban von zweiten Geleisen fordern. Artikel 5, der eine weitere Rate von !0 Millionen für den Stuttgarter Bahnhofsumbau ver­lang!, wrirn' -nrückgestellt, da vorher dem Ausschuß über die vollendeten und noch vorzunehmcnden Arbeiten ein orientieren wr Vortrag gegeben werden soll.

Am Tomnlstag erledigte der volkswirtschaftliche Aus­schuß d er Abgeordnetenkammer von dem Eise n- b a h n b a u k r e d i t g e s e tz Artikel 6, der für Erweiter­ungen und Verbesserungen bestehender Bahnanlagen 7 0L000()0 Mark fordert. Das neue Projekt des PsE hesmcr Bahnhofs kostet 2,8 Millionen Mark mehr. An­gesichts dieser Mehrausivendung wurde betont, daß Würt­temberg von Baden auch Entgegenkommen erwarten dürfte besonders in Bezug aus bessere Anschlüsse in Osterburchw und JmmendrngeiiU Ter Ministerpräsident versprach, sich mit Baden in Verbindung zu setzen. Ebenso wurde Arsikek