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mtt Erzähler vom Schwarzwal-.

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Amtsblatt für die Stadt wildbad.

Verkündigungsblatt

der ttgl. Forstämter wildbad, Meistern, Lnzklösterle rc. während der Saison mit

amÜ. Lremdenliste.

lnssrsts nur 8 kkg. llllSVZrttge lv klg» äig kleio- svsltigs SgnnomlMe.

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Islsgrsinm-Rlessss:

Nr. » 6 .

Einführnttg der dreijährigen Dienstzeit irr Frankreich.

Paris, <>. Mär.;.

Da-5 'französijchr Ministerinm har oer Kammer fetzt eincn Glpyennvuin über die Einführung der drei- lüh riae n Dienstzeit vorgelegt. Ter Entivnrs sieht für jeden d >' e n st taugliche n Franzosen eine n n- u n t - r h r r ck: enc dreijährige Ti e n st zeit in der aktiven Ärmer vor, 11 Fahre in der Reserve der aktiven Armee, 7 Iadre in der Landwehr und 7 Jahre in der Reserve der Londwühr, sodaß die Feil der Wehrpflicht rm ganzen 28 Fahre beträgt u. zivar vom 2t. bis zum 48. Lebensjahre. In der Begründung lvird gesagt, daß der Frieoenbstaiid der jetzt bei der Waffe Dienenden dnrch die dreijährige Dienst reit um ungefähr 160 OM Mann ver­mehrt Erde. Die unter der Fahne stehenden Mannschaften müssen nach Annahme des Gesetzes ihre Dienstzeit ver­längern. Das Expose enthält auch die Versicherung, die Regierung sei der Ueberzeugupg, für die Sicherheit Frank­reichs und den Frieden Europas zu arbeiten, der, wie sich überall zeige, eng mir dem Gleichgewicht der diplomati­schen und militärischen Kraft der großen Nationen ver­knüpft fei. Trotz der schweren Belastung durch dieses Ge­setz. habe die Haltung des Landes während der längsten Vorgänge ausreichend bewiesen, daß es die. Notwendig­keit düster Anstrengung erkannt und sie Zn machen bereit ist. Das Expos« schließt: Unsere große und edle Demo­kratie hat vor allem den besten Willen, in Kraft und Frei­heit zu leben und Herr ihres Geschickes zu fern.

Lärmender Protest der Sozialisten.

Bei der Ankündigung der Vorlage in der Deputierten- kammer schlugen die Sozialdemokraten Lärm. Die Ge­müßigten und die Konservativen schienen von dieser Kundgebung ganz verblüfft und sie rafften sich erst nach einigen Augenblicken zu P rotestrufen ans. Sie riesen den Sozialoemskraten zu: Nieder mit den Ver­rätern! Geht in den Landtag Preußens! Das Zeichen zum Tumult hatte der Sozialist Va illaut ge­geben, indem er rief: Wir protestieren! Iaurös fügte Wnzu.' Ls ist Wahnsinn. Eine große Anzahl Sozia­listen lärmten. Man hörte Worte wie: Verbrecher! Nie­ser mit der Reaktion! Tie Deputierten der Rechten, de- neuen auch die sei Linken und des Zentrums folgten, Ratschien dein Minister Beifall, der wartete, bis die Ruhe wieder kehrte. Mehrere Sozialisten sprangen ans und b->

Samstag, de» 8. März ISIS.

schnupften den Kriegsminister. Sie klapperten mit den Pnltdeckeln und riefen unausgesetzt das Wort:'Reaktion! während der KriegSminister trotz des Lärms die Vorlage energisch weiter vertrat. Als er die Tribüne verließ, wurde er von den genannten Bänken lebhaft applaudiert, während die Sozialisten fortfuhren, ihn zu beschiulpsen. Der Zwischenfall dauerte etwa 20 Minuten. -Einen Au­genblick drohte der Präsident die Sitzung zu unterbrechen, aber dw Linke und das Zentrum forderten die Fortsetzung der Lesung. Schließlich wurde die Vorlage an die Kom­mission verwüsten.

Zrrm Untergang des8 178^.

WAHetMshaven, 6. Märg. Nach dem, was bisher über den Untergang des Torpedobootes8 178" be­kannt geworden ist, bestätigt es sich, daß die verhängnis­volle. Kollision zwischenPort" und8 178" nicht bei einem Darißbruchsmanöver erfolgt ist. De Unfall ge­schah vielmehr nach beendeter Uebnng beim Sam- meln der Boote. Dieser Augenblick, wo die vielen, unter Umständen verstreute!! Boote, in großer Fahrt herbeieileu, um so schnell wie möglich die Fühlung mit ihrem Führer wiederzugewnlnen, ist immer kritisch, und in diesem Sta­dium hat sich der Zusammenstoß ereignet. Die 6. Tor- pvdobsotssiottiüe, zu der8 178" gehörte, ist heute in Wilhelmshaven eingelansen, um programmäßig Johlen zu nehmen. Tw Boote gehen morgen früh zur Fortsetzung der Uebungcn wieder in See. Tie übrigen Torpedoboote, 22 an der Zahl, suchen nach den Leichen, von denen bisher jedoch keine geborgen werden konnte.

Wilhelmshaven, 6. März. Die geretteten Mannschaften vom Torpedoboot8 -178", bekunden, daß nur das stürmische Wett er daran schuld sei, daß nur so wenige ihrer Kameraden gerettet werden konnten. Hätte nur einigermaßen ruhiges Wetter geherrscht, dann wäre das Verhältnis znaschen geretteten und ertrunkenen Mannschaften umgekehrt gewesen. Tie Besatzung hatte bis ans wenige Mann das havarierte Boot bereits verlassen, und die Leute trieben schwimmend auf dem Meere um­her. Einige waren bereits in den Rettungsbooten. Sie wurden aber von der furchtbaren See wieder zu Boden gerissen und fanden so den Tod. Ter Steuermann des Bootes, Gudeuschwager, wurde auf einem Holzstück treibend ausgeftmden. Er ist nicht ertrunken, sondern vor Kälte erstarrt. Die Leiche ist die einzige, die bisher ge­borgen weroen konnte. Die übrigen Leichen sind von der herrschenden Strömung sofort abgetrieben worden.

3«. Jahr«.

Wien, w März. Zur Katastrophe des estorpedo-

bootes8 l78" schreibt das Wiener Fremden- blatt":Das schwere Unglück, von dem die deutsche Kriegsmarine gestern nacht in den Gewässern der Nord­see betroffen wurde, har nicht bloß in Deutschland tiefes Mitgefühl geweckt. Besonders in Oesterreich-Ungarn, wo man der tüchtigen Kriegsflotte des verbündete!!, innigen befreundeten Reiches wärmstes Interesse entgegenbringt, erregt die traurige Nachricht von der Torpedoboot-Kata­strophe bei Helgoland herzliche Teilnahme und aufrichtige Trauer."

L o n d v n, 6. März. DieT i m e s" schreiben:Mit tiefem Bedauern verzeichnen mir das ernste Unglück, das das deutülw Geschwader bei Helgoland betroffen bat. Die deutsche Ftolte hat den Verlust von 70 braven Männern zu beklagen und manches deutsche Haus wird den Schmerz und Kummer nur durch das tröstliche Bewußtsein ge­lindert finden, daß sie alle in treuer Pflichterfüllung für ihr Vaterland gestorben sind. Angesichts solcher Kata­strophen verschwinden alle Unterschiede der Nationalitäten und verringern sich alle Fragen von Rüflungsriva!itäten. England hat selbst dem Meere einen zu hohen Tribut bezahlt, um nicht mit dem deutschen Volle und der deutschen Flotte warm in dem jetzigen Unglück mirzuempfinden."

B e: l e i ss ku n dg eb u n g en haben noch gesandt der König von Belgien, das österreichische und italienische Parlament, der italienische und österreichische Marine- minister, der Schweizer Bundesrat-u. s. w.

Der Balkankrieg.

Die Einnahme Janinas.

Ar Heu, 6. März. Infolge des entscheidenden Sie­ges der Griechen har der türkische Befehlshaber Essad Pascha, der die Truppen in der Gegend von Janina zusawmengezogen hat, dem griechischen Kron- pririzen die Uebergabc angeboren. General Soutza ist mit drei Eskadrons heute Morgen um 9 Uhr in I a - nina eingezogen. In Bisa ui ist die hellenische: Flagge gehißt worden.

Athen, 6. März. Ter Angriff gegen die Befestig­ungen von Janina wurde am Tienstag durch eine heftige Kanonade der griechischen Batterien einge­leitet. Es wurde wäurend des Tages aus das Fort Bi­sa n i, das anfangs ans das Geschützfeuer der Griechen nicht antwortete, an 60000 Geschosse abgefeuerr, die

Aäbc ciidüch lern versteh!!! und dich in ihr! von ihr ans begreife weder! die Nähe ist unser Leben! die § lerne haben Aeil!

Cäsar Flaischlen.

Schauspieler des Lebens.

Roman von Luise Westkirch.

28 Nachdruck vervoteii.

Doch Jakob Schmatz, der Rolkops mit dem Bünscl, schrie setzt laut lachend über den Tisch:Nicht nötig! nicht nötig! So'n UAsiun kommt auch nur Euch Kohlstrünken ch- Mistbeet ded alten Relling in die verdummten Köpfe! Nicht nötig! - Hat das große Schwungrad nötig sich zu drehen, wenn Ihr Dampf dahinter macht, oder nich? Und wenir's rechts herum saust, könnt Jhr's links herumsausen machen mit Euren Händen? Der Geist einer Zeit, das is .euch so 'ne Art Tümpskraft, die den Menschen treibt, ob er will oder nicht. Das neunzehnte Jahrhundert, das Jahrhundert der Aufklärung, saust rechts herum, und nicht der alte und nicht der junge Herr Relling drehen's links herum, wenn sie auch mit ihren Leibern daran hängen wollten. Licht tut Euch «ot! Licht! Licht! Licht! Ihr armen Tröpfe könnt ja noch nicht einmal einen richtigen Gebrauch von Euren Euch angeborenen Augen machen. Da, geht her! zündet Tuch 'ne Laterne au!"

Er griff in die Tasche und schleuderte einen Hausen Schriften aus den Tisch.Seht mich an! Durch ganz Deutsch­land diu ich gewalzt, durch Sachsen, Thüringen, Bayern, hinaus bis ins Oesterreichische und hinunter brs ins Meck­lenburgische Wo ich einen gescheiten Gedanken an fgeschne- be». fand, d« Hab' ich mir'n mitgebracht. Lest! und tut beu Erbfehler von Wisselrode von Euch ab. Eure Dummheit."

Scho.: griffen die Jungen neugierig nach den Papieren. Zikseniß schüttelte mißbilligend den Kops. Der alte Respekt M ihm noch in dem Kuschen.So was sollt' im Wircs- Avwuc nich geduldet werden. Ladewig!"

Ter Wirt zuckte die Achseln.Wenn der Herr keinem das Mau! Verbietet, wie kann nachher Gch's?"

Zieseniß beharrte.Wenn er so anständig is, uns mch das Maut zu verbieten, dann verlangt derselbige Anstand doch wohl von uns, daß wicks nrchr gegen ihn aufreiyen."

Ne," sagte Wehland und schlug aus den Tisch,das seift ich nich ein. Wenn er uns die Freiheit nur zum Schein und Ornameni geben wollt', dann hat:' cr's beim Alten lassen sollen."

Und Ficmus, in dem der Zorn gegen Erwin unvermin­dert kochte, stimmte ihm bei. 'Ist der ganze Sums eitel Dunst und Falschheit, dann is es dem Neuen grad recht. Denn mag er die Suppe aussressen, die-er sich eingebrocki hat."

Die Jugend stand jetzt aus. In der Hinterstube barte Tönniges einen Tisch an die Wand gerückt, einen Stuhl daraus gestellt, und sich mit seiner Ziehharmonika und sei­nem Bierseidel hinausgeschwungen, denn allgemach landen sich nun auch die Frauen ein, die erst noch in der Eile das Haus bestellt und Pen Puy aus den Truhen gekramt harten. Tic Häuschen der Kolonie Wisselrode lagen wie ausgestorben. Ein paar Großmüner hüteten die Wiegen- ckudec.

Frau Zieseniß, deren brennender Ehrgeiz ungern Zeit versäumte, benutzte den Weg von Wisselrode bis zur Schenk:, um Olga mütterliche Lehren zu geben.

Mädchen, mach 'mich keine Dummheiten, das sage ich Dich. Ich Hab immer nach das Höhere gestrebt, und des­halb wäre es mich mich lieb, wenn meine Aelkeste sich mit einem ganz gemeinen Hüttenarbeiter verplemperte. Was hat denn nu eigentlich Herr Relling zu Dich gesagt ?"

Danke, hat er gesagt, als ich ihm das Bukett in den Wagen reinschmiß."

Danke weiter nichts?"

Was soll er denn sonst sagen?"

Ne, das is wahr. Mädchen, ich sage Dich bloß das eine: häng' > Dich : an keinen Kerl. So wie eine das tut, is rhr der Verstand wie weggepusiet. Wenn ich denke, was aus mich hätte werden können, wenn ich mich nich von Vater hätte bereden lassen."

Olga schielte mit etwas unehterbietigem Spott der Mut­ier in das verwitterte Gesicht, aber sie wagte nicht, ihren Zweifel laut werden zu lassen.

Herr Relling is 'n umgängliche» Herr." fuhr Frau Zieieniß sorr.Wenn Du nich 'ne Pur« bist, läßt er uns sicher den Knhstall bauen. Und wenn Vater denn alle Tage vier Stunden länger Zeit bat, denn muß er ordentlich heran, das Bich besorgen und den Garten umgraben. Es wurde mich schon lange ein bißchen viel."

Den Kuhstall bäum," lachte Olga verächtlich und stieß, mit der Spitze ihres Tanzschuhes ein Sternchen »veg, das

ibr im Weg lag.Wenn ich weüer nichts ausricht:."

Mach' mich bloß keine Dummheiten, Mädchen", mahnte sie Mutter.Ich muß Dich das sage», denn ich bm Deine Mucker, und keine andre sagt es Dich nich. Und schreck auch nich .Hering, eb das? Tu ijp, am Schwänze packst. Mit Fabrke hast Du'das auch nicht richtig augesangen, sonst hätte er fick nicht au Buchhalters Marie gehängt. Ick baue mich das ganz anders vorgestelir. Aber die Mannst:»: sind glatt wie- die Aale. Wenn eine das nich klug dnsäng: "

Olga fuhr wie von einer schlänge gestochen verum Da brauchtest Tu mich »ich an zu erinnern, Marter, dein Fahrt« gedenk' ich's!"

Sie standen setzt vor Ladewig's Schenke. In der Hinter­st ube piepte und wimmerte Wilms Ziehharmonika. Im wirbelnden Llaub stampften die tanzenden Paare. Tabaks- curackn erfüllte die Vorderstube. Tie Häupter der Männer verschwommen darin wie in Wolken. Durch die Lücken glüh- leu ibre Gesichter röter von Trunk und Reden, als sie über dem flüssigen Eisen und am Schlnnd deS Hochofens zu glühen pflegten. In den Winkeln, den Gängen, hinter den herbstlich gelichteten Büschen des Gariens fanden Paare sich zusammen, kosend, streitend, sich versöhnend.

Auch Nike Petersen war nach vollendetem Tagewerk auf der Zuckerfabrik zum Tanz angetreten. Aber Karl emvsing sie mürrisch. Der Schwester Worte bohrten in seiner Seele. Warur. hielt sie'» mit einem andern? War er ihr nichc gut genug? Oder hatte sie kein Vertrauen zu ihm? Nike, eine Bloitde, Schmalbrüstige, die immer teile redete, immer die Augen Niederschlag und sich dabei aus ibrsn Vorteil besser fast verstand, als selbst Mutter Ziesenitz, hütete sich- wohl, den Freier abzuleugnen, den einzig die Bosheit ihrer künftigen Schwägerin ihr anerschaffen hatte. Da doch zwi ­schen ihnen beiden nichts lverden könnte, murmelte sie er­geben, so sei es am besten, rasch und mir eins von einan­der zu gehen. Das meinten ihre Eltern auch.

(Fortsetzung folgt.) !

- Kindermund, Der Lehrer spricht in oer Schute über das Benehmen in der Kirche und sag:: Knaben und Männer nehmen beim Eintritt in die Kirche Kappe oder Hut herab, die Mädchen und Weiber lassen Haube, Hur auf dem Kopfe. Eine Anfängerin streckt den Finger. L e h - rer fragt:Was willst du sagen?"Ha, se bätetA halt nein me so nausbrenga