daS Torpedoboot 8 178 von dem LinienschiffPork" ge- rammt wortn» nnd gesunken, ivobei 68 Mann der Be­satzung den Tod fanden. Dir Herren, welche ich bis ;ep! sprach, ivaren gleich mir tief erschüttert von diesem Vor- mit. Ich glaube >m Gesühi des gangen Hanfes zu eui sprechen, tvrnn iei> von dieser Ztekle ans unserer tapferen Marine und den Angehörigen der Verstorbenen nnpie herzliche Teilnahme ansspre.he." Die Abgeordneten harten sieh von den Sipen erhoben.

4Si1tzermstzaveu, März, Kurz vor der Abfahrt nach Bremen bat der K a i s e r den Station >.hes Lldnural (straf Bandisfin empfangen und von diesem Meldung über die Kamstropbe enlgegengeirommen. Der Kaiser bat sogleich der Siaiiou seine innige Teilnahme ausge­sprochen und ungeordnet, das acke im Hafen liegenden Schifte die Flagge ans H a ! b m n st setzen.

Wien, -7. März. Kaiser Franz Fosef bat in eine.n fear lwrzlich gehaltenen Telegramni an Kaiier W i l h e l sein Bei 1 ei d zn der Torpedobooiokata- strov e a! > -: gesproei' et.

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Weile'e B e , l e i d s k n n d g e b u n g e n sind ringe rrofsen r.-n der Kaiserin, vom dänischen Marinemitti- per, uvn Oberbürgermeister Wermuth, von der deutschen Kclomai.geseil,chaft, von der Provinzialgruppe der Mark Brandenburg der- Flottenbnudes deutscher Frone», vom Verein ehemaliger Matrosen der kaiserl. Marine Berlin, vom Marmeverein Düsseldorf, und der Stadt Bonn, die dar Torpedoboot im vorigen Jahre aus dem Rhein be­wundern konnten, sowie vom Norddeutschen Llovd.

Deutscher Reichstag«

Sitzung »um 5. März 1814.

Am Tische des Bnndesrais: v. Tirpitz.

Präsident Tr. Kaempf ervsfneie die Sitz»»» nach Uhr und erteilte sosort das Wort dem (

StantSsekrstür des RcichSmarineanits Großadmiral ». Tirpitz:

Ich habe dem hohen Hanse die traurige Mitteilung zu machen, daß unsere Marine in der letzten Nacht, um Mitternacht, von einein schweren Uttglücksfalt betroffen ist, welchem eine größere Anzahl von Menschenleben zun, Opfer gefallen sind ES handelt sich um einen Zusammenstoß zwischen Seiner Majestät großem KreuzerUorck" und dem Torpedoboot S 178. Genauere An­gaben habe ich darüber selbst noch nicht. Ich weiß anch nicht, ob der Unfall direkt während des Manövers stattgefunden hat, oder »»mittelbar darauf, nachdem die Lichter schon gesetzt worden sind, wo natürlich schon eine gewisse Erschlaffung gegenüber den letz­te» An span n »ngen eingetreten ist. Daß verhältnismäßig wenige g«elket wurden, nur der Arzt, der Ingenieur und 15 Unter­offiziere nnd Mannschaften, ist vermutlich und wahrscheinlich dem schweren stürmischen und dunklen Wetter in der Nordsee ziizu- schrsiüen. Meine Herren, die Marine betrauert den frühen See­manns!»- so vieler unserer Kameraden ans» tiefste. Sie wird Pr in hohen Ehren halten, nnd der Unglücksjall, meine Herren, «wird Ser Marine ein Ansporn sein, den dahingeschiedenen Kame- rade» in großer Pflichterfüllung zn folgen und zu dienen für Kaiser und Reich. .

Präsident Dr. Kacmps.Meine Herren! Mit tiefem Schmerz haben wir die Trauerbotschaft vernommen, die der Staatssekretär des NeichSmarineamtS uns soeben übcrbracht hat. Der Deutsche Reichstag wird mit dem gesamten deutschen Bolle den braven Mümiern, die in ihrer treuesten Pflichterfüllung den Tod ge­sunden haben, ein ehrenvolles Andenken bewahren. Sie haben sich zu», Zeichen dieses von ihren Bitzen erhoben, was ich hiermit frststellc.

Das HauS irat hierauf in die Tagesordnung ein.

Eine Anzahl Petitionen, welche von der Petitivus- Hsmmisston für ungeeignet zur Erörterung im Plenum erachtet sind, wurde für erledigt erklärt. Tie Bescheide an die Pe­tenten werden dementsprechend ergehen.

Es soigtc dir Beratung des am 7. Februar 1912 von den Deutsch-Konservative» eingebrachten Antrags o. Normann und Genossen:Ten Reichskanzler zn ersuchen, dahin zu wirken, 11 daß inehr kleine Garnisonen geschossen werden und besonders solche Städte, die früher schvn einmal Militär hatten, berücksichtig! werden: 21 alljährlich den Militärurtaubern einmal freie Eisen bahnsahrt, unter Benutzung von Schnellzügen, zu gewähren: Z> Ernteurlaub in größerem Umfange, soweit dies mit den dienst­lichen Interessen vereinbar ist, zu bewilligen,' 4) alljährlich nur einmal Kontrollversammlungen abzuhalten: 31 Ernteschäden und sonstige Schäden, die durch militärische Übungen verursacht «erden, schneller abzuschäyen; 6) eine Erhöhung der Servis- geköer sür Pferde herbeiznführen."

Ans Antrag des Abg. Behrens (Wirisch. Bgg.1 wurde ein Ini­tiativantrag gleicher Tendenz, der ebenfalls vor Jahresfrist von seiner Gruppe Angebracht ist, mit zur Verhandlung gestellt.

Abg. v. Flemming (Dentichkons.j: Bon der Schaffung einer größeren Anzahl kleiner Garnisonen würden nicht die bösen Agrarier den Hauptvorteil haben, sondern der gesamte Mittel­hand und in erster Linie die Handwerker. Keine Stadt wird sich scheuen, die Lasten auf sich zu nehmen, die durch die Übernahme von Garnisonen bedingt siitd. Wir stehen auf dem Standpunkt, daß es eine große Gefahr ist, derartig viele junge Leute in die großen Städte zu schicken, wo sie allzusehr der Agitation der So­zialdemokratie ausgesetzt sind, die ihren antimilitaristischen Charakter nicht verleugnen kann. Die Disziplin wird aus liefe Weise allmählich untergraben. Tie Verhältnisse im vorigen Jahre haben gezeigt, wie notwendig cs ostmais ist. mit einer möglichst großen Anzahl von Leuten die Ernte unter Dach und Fach zu bringen. Deswegen sollte eine Beurlaubung zu diesem j Zwecke in größerem Umfange erfolgen. Der Redner vertrat wer- ! ter die konservativen Anträge im einzelnen. Er schloß, sie nützen j mit der Annahme unseres Antrages in erster Linie dem Mittel- ! stand. (Wiederholter, lebhafter Beifall rechts.) j

Abg. Nosk« (Soz.): Wir vermögen nicht dem Anträge in allen ! Teilen zuznftimmea und beantragen schon jetzt Einzelabstimmung ! über die verschiedenen Punkte. Eine Erhöhung der ServiSgelder ! sür Pferde ist berechtigt. Bei den Manöverschäden wollen die . Landwirte bei ihrer bekannten Begehrlichkeit wieder Extraprofite herausschlagen. Kür Einschränkung der Kontrollversammlungen sind anch wir. Der Ernteurlaub ist nur ein Notbehelf: es muß auf Verkürzung der Dienstzeit hingearbeitet iverdeu. Die Ernte­urlauber müssen soviel erhalten wie die Arbeiter. (Zuruf d«S Abg. Krahmrr: Sie erhallen mehr!) Die Landwirte müssen anständige Wohnungsverhältnisse und Lohnverhältniffe schassen, dann bleiben die Leute. Der Schaffung kleiner Garnisonen stimmen wir nicht zu aus Sparsamkeltsrücksichteu. Von Spar­samkeit ist überhaupt vielfach nichts zu merken, namentlich wenn , ed sich »m Heranziehung eines ganzen Regiments Husaren M ' höfischen Zwecken, um eine halbe Stunde Spalier zu bilden, handelt.

Abg. Angerpoininer (Ztr): Die Ernteurlauber sind auf dem Lande ««juckst- Artikel- da bi« Landwirtschaft die melstM Svl-

Su«r <- 0 ! l:iiriivoquve»»tzu»a sollte den Urlaube«! die

Fahrt in Vilzügen eingrcüumt werden. Ich bitte, den Antrag möglichst einstimmig anzunehmen.

Abg. Schnlenburg iNaN.i: Den Stadien erwachsen große Kosten durch die Garnisonen. In den Anforderungen sollte Pi: Miiitärverwnliung nicht zn weit gehen D'e sreie Eijenbahnsahrt sollte auch den Veteranen bei Negimenisjubiläen durch Gewäh­rung von Militärsahrkarien wenigstens teilweise zngewendet werden. Kür die Soldaten verlangen wir Briesporiosreiheit. Im übrigen stimmen wir dein Anträge in asten Teilen zu.

Abg. Weiuhauscn (Fortschr. Vp!.): Als vor 14 Tagen der Prä­sident den Inhal! dieses Antrags verlas, ging ein Gelächter durch daS Hans, welches die Antragsteller etwas stutzig zn machen schien. Wenn jetzt ausgerechnet diese alte nbgegraste Sache ans die Tages­ordnung kommt, liegt die Vermutung doch sehr nahe, daß man sich kurz vvr den preußischen Vandtagswahlen bei den Wählern hat empfehlen wollen. (Widerspruch rechts: Ruf: Vor einem Jahre eingebrachi!) Gewiß, aber die Konservativen haben eine Menge Juiiiaiivaniräge eingebrachi und gerade diesen setzt zur Diskussion stellen lassen. Das hindert uns aber keineswegs, uns diesen For­derungen. die zum großen Tei! auch die unseren sind, wohlwollend gegeniiberznsiellen. Wir wünschen unsererseits die tunlichste Be­rücksichtigung dieser Forderung. Für die freie llrlaubsfahrt be- sitzt der KriegSminister einwohlwollendes Herz', aber vor den 8 Millionen Kosten schreck! er zurück. WaS sind 3 Millionen be! unserem Milliardeueiat? Wir müssen wünschen, daß der Zusam­menhang des Soldaten mit jeirrcr Familie erhalten bleibe; ans. gleicher Eru.ignng wünschen wir auch daS Zugeständnis der Be­nutzung der Schnellzüge, denn ivaS nütze» dem Soldaten I» Tage Urlaub, wenn er davon vier oder fünf auf der Bahn . egend zn- bringen muß? Übrigens muß, was dem Landheer recht st, der Marine billig sein. Angesichts der uenen Heeresvorlagen sollten wir den die Lasten Tragenden auch kleine Geschenke bringen, die die Freundschaft zwischen Heer nnd Volk erhalten. Deshalb stimmen wir für den Antrag.

Ans Antrag Basserman» (Natl.) wirb ein bereits srnipr ge­stellter Antrag der Nationalliberalen, der dieselbe Materie behan­delt, mit zur Debatte gestellt.

Abg. v. Oertzt» (Reichspt.): Gerade sür die Kavallerie sind kleine Garnisonen von besonderem Vorteil. Der Eruteurlanb soll nur dann bewilligt werden, wenn die Wiiterungsverhältnisse eine möglichst schnelle Einbringung der Ernte verlangen. Ein Ändern der Kontrollversammlnng sollte man der Militärverwaltung zur Erwägung überlassen. Es können Umstände eiutreten, die es er­fordern, es beim jetzigen Verfahren zu lassen. Bei großen Ma­növern müste» aus jeden Fall die AbschätznugSkommissionen ver­mehrt werden. Purteirncksichten haben uns nicht znr Einbringung dieses Antrages geführt. Der Antrag soll nur entstandene Scha­de» wieder gut machen.

Abg. Vietmrycr lWirisch. Vgg.): Kleine Garnisonen sind nötig, um den Konnex der Soldaten mit ihrer Heimat aufrecht zn er­halten. Im großen »nd ganzen stehen wir dem Anträge sympa­thisch gegenüber.

Hieraus wird ei» Schlußautrag angenommen.

DaS Schlußwort namens der Antragsteller erhält

Abg. Nrhbel (Teutschkons.): Der Abg. Noske sprach von einer Bevorzugung des Adels uftv. Er sprach auch von den schlechten Wohnungen auf dem Lande. Herr Nsske, ich lade Sic ein, sich einmal die Wohnungen auf dem Lande im Osten anzusehen. Unsere Wohnungen auf dem Lande sind sehr viel bester als in den großen Städte». (Sehr richtig!) Herr Wrinhaussn sagte, unser Antrag sei mit Rücksicht auf die bevorstehenden Landtagswahleu gestellt. Bon einer Wshlmache kann kein« Rede sein. Ich stelle fest, daß unser Antrag bereits im Februar v. IS. gestellt worden ist. Was Miseren Antrag selbst betrifft, so möchte ich die Erhöhung des ServisgeDeS sür Pferde besonders empfehlen: hier herrschen in der Tat Mihstände. Für die Vermehrung Ser kleinen Garnisonen spricht auch ein moralisches Moment der Sicherheit für die Um­gegend sür den Fall eines Krieges. Im Westen haben wir eine ganze Reihe kleiner Garnisonen. Wir im Osten.können das leider nicht behaupten. Unsere Anträge werden vom Kriegsministerimn mit dem Hinweis zurückgewiesen, daß dies die Mobilmachung ge­fährde. Aas für den Westen möglich ist, sollte auch sür den Osten möglich sein. In den kritischen Novcmbertagen herrschte bei uns im Osten eine Panik. Es wurde gesagt, daß zwei russische Kaval- leriedivistvnen sozusagen mit der Pferbenase der Grenze flsuoe«. Es sind materielleSchäde» entstaube». Sie sehr böse Folgen hatten. Es ist erstaunlich, daß dir Heeresverwaltung die vstpreutzische Grenze nicht befestigt. Die Grenzkreife haben An­spruch darauf, daß der letzte Quadratmeter ostpreußischer Erde geschützt ist. (Sehr richtig! rechts.) Das 28. Armeekorps ist nicht in der Lage, die beinahe 238 Kilometer lauge Grenze ausreichend zn schützen. Ich hoffe, daß die Armerlcituiig zn unseren Wünschen wohlwollende Stellung nimmt.

Zur Geschäftsordnung erklärt Abg. Astvr (Zentr.) sein Bedauern, durch den Schluß der Debatte verhindert worden zu sein, seine Bitte zu begründen. Sah zum Zwecke der Be­kämpfung Ser in den Weinbergen mrsgebrochenen verheerenbe» Krankheiten dem Militär recht ausgibig Urlaub erteilt werden soll.

In der Abstimmung wird Ziffer 1 des Antrags gegen die Stimmen her Sozialdemokraten angenommen. Die Forderung der freien NrianbSfahrt gelangt einstimmig zur Annahme, ebenso die Forderung Ses Ernreurlaubs und der Beschränkung der Kou- trollvrrsammlungeu, der rascheren Abschätzung der Flurschäden nnd der Erhöhung des Servisgelöes für Pferde. Die parallel gehenden Anträge der Nationalliberalen und der wirtschaftlichen Vereinigung werden ebenfalls einstimmig angenommen, darunter auch die Forderung der portofreien Beförderung von Paketen an Soldaten.

Das HauS geht übe« zur Beratung von Berichten der Peti­tionskommission.

Es folgten Petitionen. Eine Petition ans reichsgesrbliche Regelung der Wandersürjorge wurde nach kurzer Debatte zur Berücksichtigung überwiesen, soweit str sonstige Maßnahmen ver­langt, zum Beispiel Beschä'stigungspslicht für Wanderer, durch Übergang zur Tagesordnung erledigt. Eiue Reihe von Petitio- ueu wurde nach den Anträgen der Kommission erledigt, darunter eine Petition aus Festlegung deS Osterfestes, die der Regierung als Material überwiesen wuror.

Nächste Sitzung Donnerstag 1 Uhr. (Notetat, Kolonialetat.)

Schluß StF Uhr.

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Ltrrit und AsSspcDrurrg. i

Am Mittwoch sirw die Malergehilfen in Lsrb- , Westdeutschland ausgesverrr worden. Weiter erfolgt die j Aussperrung am Donnerstag in Baden, im Elsaß, in der Pfalz, in Hessen-Nassau, am Freitag ln Bayern, Würt­temberg, Mnlel und Westdeutschland, am Damstag in Berlrn und Bftdentschland.

llh e m n i tz, ü. März. 700 Malerge Hilfen sino heute hier in oen Ausstand getreten.

Köln, 5. März. Heute Morgen smv sämtliche or­ganisierten Tapezierer-, Polsterer- und Deko- « ra te urgeh i N e n in den AuSstand getreten: Die Vertreter der Arbeitgeber hatten bei den gestrigen Ver­handlungen mit de« Arbeitervertrrtern den Tarismmourf in den Hauptpunkte« abgelehnt.

Ä rekelst, ä. .März. Der K re selber F'8 rher- a u-s-st mn.o, zieht-, iumrer..,«eitere .Preise, mit. sich.... Die H«upwersammtung des- Schutzverbandes niederrheinischer P l ü s ch nnd L a in mtba n d f ab r i ke n, dem die be­deutendsten Teidenfabrikeu ui Krefeld und Umgebung an­gehören, beschloß einstimmig, infolge der Arbeitseinstellung der Färber am '-2. März in allen LAebereum und deren Nebenbei rieben die Arbeiter a u s zusp e r r e n. Die chalil der Anszusperrenden wird auf Ö000 angegeben.

Hamburger Tierquälerei.

Durch einen Aufsatz in derDtsch. Schlacht und Bieyhoi Frg." nuroe die Äufmertsamteii auf die rohe Ärr geteuft, in der im T a m b u r g e r T ch s a ch t l) os die Schweine behandelt werden. Daraufhin ersuchte dex Schlachtldsdireftor Alein Lennep einen Sachverständigen in Dambnrg um Prüfung der Verhältnisse. Dieser erstattete ans Grund eigener Beobachtung folgende Schilderung:

Das zu rötende Schwein wird in der Weist aus der Bucht gezerrt, daß ihm ein spitzer Haken hinter das Ohr ch die Muskulatur eüraeschlage» wird. (!) Ist es auf oiese Weise aus der Bucht herausgcholt, so saßt es ein zweiter Geselle am Schwänze selten saßt noch ein dritter Geselle unter den Bauch - nnd nun wird das Tier an Haken und Schwanz (!) auf einen Schrägen gehoben. Liegt es oben, so löst der erste Geselle den Haken ans der Stelle hinter dem Ohr nnd schlägt ihn in den Unterkiefer (!) (Kehl­gang) ein. Er zerrt dann an diesem Haten den Kops in die Höhe, was mehrfach so heftig geschah, daß das Vorder­teil hcs Tieres mit in dir Höhe gehoben wurde'! Au« erhält das Tier mit einer eisenbeschlagenen Keule einen, höchstens zwei Schläge aus den Kops. In vielen Fallen wurde eine einwandfreie Betäubung nicht erzielt, denn das fürchterliche Geschrei der bemitleidenswerten Tiere setzt sich oft, während des nun erfolgenden A bst erstens allmählich schwä­cher werdend, fort. Ein einwandfrei betäubtes Tier gibt be­kanntlich keinen Laut mehr von sich.

Die Zahl der Fehlbetänbungen schätzt der Gutachter ans 1.5 Prozent. Ta scheint es allerdings notwendig zu sein, daß die zuständigen Stellen entschreiten, damit die rolnm Gelnänche einer humaneren Totungscirt weichen.

Ms Instanz für Wa-O-r'Tftrngen ein oberstes Gericht einzusnhren, beantragt die Fortschrittliche Volk S v a rtei in der h e s s i s ch r n Zweite n K a m- me r. Der Antrag ersucht um einen Gesetzentwurf, der die Wablprüfungen an das hessische Oberlandesgscicht verweist.- In der Begründung heißt es:Zn allen Paria-, menten, anch im Deutschen Reichstag und im hessischen Landtag, leidet die objektive Prüfung und sichere Beur- teilnng des Wahlergebnisses unier den Rücksichten, Walch: die Parteien bei den eigenen Mandaten üben. Das Recht, das allein masMbend sein soll für die volle Gültigkeit der Wahl, tritt hinter die Paneiverhällnisse zurück, wenn auch nicht behauptet werden soll, daß die Äahlprüsungs- komiuissioiien oder das Plenum der Parlamente absicht­lich, ooer auch nur bewußt, das Recht verletzen. Die Tatsache, daß auch im hessischen Landtag fast immer nach Parteien abgestiminL wird, beweist, daß eine freie u n d i! n a b h ä ngig e Rechtsp re ch nng d e r Wahl -- prüf i:i! gen nicht obwaltet. Aus diesem Grunde stri die Ueoeriragung dieser richterlichen Tätigkeit aus eine neutrale, unabhängige, mit allen gesetzlichen Ga­rantien für eine objektive Rechtsprechung ausgestatwte Instanz, wie sie der höchste hessische Gerichtshof darstellt, geboten.

Die ppeustischc PoLerrpotitik verschlingt weitere Mittel. Dem Abgeordnetenhaus ist der Entwurf des Ge­setzes über Maßnahmen zur Stärkung des Deutschtums in den Provinzen Ostpreußen nnd Posen zugegangen. Der Gesetzentwurf bezweckt die Ausfüllung der Fonds für die Ansiedlnng und Besitzbefestigung zugunsten des-Deutsch­tums in den Provinzen Ostpreußen und Posen und sieht hierfür die Summe von 175 Millionen Mark vor. In der Begründung wird auf die bisherigen Erfolge der An- siedelnngspolitii hingewiesen. Eg heißt dann weiter: Ob­wohl der wirtschaftliche Aufschwung der beiden Provinzen besonders dem dortigen Deutschtum zugute gekommen ist, ist es doch nicht so weit erstarkt, daß es aus eigener Kraft den wirtschaftlichen Machtkamp fgegen daS Polentum mit Erfolg fortfnhren und eine weitere stattliche F-öroerung durch Ansiedelung und Besitzbesestigung entbehren könnte. Ohne Unterstützung durch tveftere Ansiedelungen würoen die vielen wirtschaftlichen Gebilde, die unter der Nn- tvirkung oer staatlichen Geldzuflüsse- entstanden oder em- porgcwachsen und noch nicht gefestigt genug sind, Kisam- nrenbrechen. Andererseits hat sich das Polentum weiter gekrästigt. Von seinem Machtbewußtsein hat es durch die jüngste Verschärfung des Boykotts gegen die Deut­schen Zeugnis abgelegt.. Zur Begründung wird dann auch aus das Vordringen des PolenlumS im Landbesitz hm- gewiesen.

Die Apiegssterrcr m Bayer». Gestern fand, wie derDeutsche Telegraf" meldet, über die sogenannte lkricgsftcuer und ihre Kontrolle lange Konferenzen zwi­schen dem Ministerpräsidenten Freiherr» v. Hertling und den einzelnen Ressortministern und den Finanzautoriräte« der Regierung statt. Nach diesen Konferenzen dat sich die. bayerische Regierung entschlossen, der m den nächsten Tagen stattftnderrden Konferenz der Fiuanzminister aller Bundesstaaten, eine Quotierungssteuer aus ausländisch! Wertpapiere zu unterdreiten.

Berli», ö. März. Der konservative Reichstagsrb- geordnete Ka'phengst 'Vertreter von Ost- und Westftü- derg) ist gestorben.

Rnvülstavt, o. März. Im Landtag gab vec Staatsminister das Versprechen, ein Gesetz über die Trennung der Kirche vom Staat vorzulegen, wenn der Landtag dies wünsche.

Die BalLanwirpen.

Sofia, 5. März. Die Gesandten der dächte machten heute vormittag eine Demarche bei dem Minister des Auswärtigen, um ihm mitznteiken, daß die Türkei tne Vermittlung der Großmächte z»: Herbeiführung eines Friedensschlusses erbeten habe, und um ihn Za fragen, ob Bulgarien geneigt sei, diese Kec-t