sichten. Allerdings hätten es ja die Großmächte selbst notwendig Zu einem besseren Verhältnis unter einander zu wnim.cn: denn so lange immer ein Land das andere durch neue Srlsifssbanten, neue Bataillone und neue Kanonen ?n libenrnmpfen sucht, kann man sich für diesen Arie d e u s n W a s f e n nicht sonderlich begeistern. Lines Tages muh roen doch der Augenblick kommen, in dem dieVer sichernugbprämie für die Erhaltung des Ariedens" die siiianne'ile Leistungsfähigkeit der Völker übersteigt.

Deutscher Reichstage

Zißung vom 27. Februar llli:!.

^Im Biuidesraistisch: Chef der Verwaltung der Reichseifen- bndnei! PreußifKer llitiiiiffer der öfseutlichcn Ardetteu v. 'üreileudach.

Präsident Dr. Äarmps cröfsnete die Litiung nach 1>k Mir.

Die pvcile Lesung des Reichshau-chaltSetats für '.Nie, wurde mit der Lpezialderaunig des Etats der Verwaltung der Reichs- eisend a l- n e n sartgesetzt. Referent der Ätndgetkainntissivn isr Adg. Emmel (Loz.) Die .üruniuissian har auch bei den simillicheu Unterdsamten eine Zulage von je kW Mark in die dauernden, Ausgaben eingestellt, ansterdein aber felgende illesalutir», rwrge- schlagen:

kt den 2>e!chstancher zu ersuchen, die iiälige Zahl van neuen Asiistentcnitellen zu schassen und den Ltatiansdiätaren eine an­gemessene BesärdernngSmöglichkeit zu gewähren: 2> den Reichs­kanzler zu ersuchen, noch vor der dritten Lesung des Etats einen Gesekcntwurs varz»legen, durch welchen die im Fahre kW!» in der zweiten Lesung beschlagenen Gcluiltösüpe für die Untsr- beamten in die Vejaldungsardnnng aiisgeuaminen werden: ch den Reichsiauzier zu ersuchen, zu veranlassen, das; den Mit­gliedern des elsaß-lothringische» Landtags Frcisahrsckieuii: ans d.-n htcichseiseubahnen in deniselbe» llmsange, wie sie den Mitgliedern des Reichstags aus allen deutschen Bahnen znstehen, gewährt werden.

Die Beratung begann bei den Avridauernüeii Ausgaben fiix die Zentralverwaltnng, Titel lChef des Rcichsauits für die Verwaltung der Rcichscisenbahnen ah!>e Besoldung".

Dazu liegen vor 1l die Resolution Albrecht (Soz):Den nicht elalsmnsiiaen Beannen und jäiutlicheu Arbeitern der Reichs- eijcnbahuri! ist eine Erhöhung ihrer Bezüge von ltt bis 17- Pro­zent zu gewähre»:" 2) die Resolution der Äbgg. Dr. Ablas; (Fort schr. Vpt.) Boffer.uav» sRatl.s - BehreuL (Wirtsch. Vgg.l- Hipe iZenlr.l v. Trampe,pinski (Pole): Den Reichskanzler zu ersuche», anzuordnen, dag die Verwaltung der Reichsetsenbahuen bei V e r gebnng von Liefe r n n g e n , die ganz oder teu- weise in der Hausarbeit hergesleilt werden, l. die Berussorginn- iativ>:eu und Genoffenschaften der Hausarbeiter und Hnusaebe!- rerinueu berücksichtigt, 2 solchen Liefc-urvten den Vorzug gibt, die tue die ur der Hausarbeit hergesiellten Arbeiten miiidestcnS die von de» Bernisorgaiiisarioncn und Genosfeuschastcu der Haus- arbciter und Hausarbeiter innen gezahlten Löhne nachweislich zahlen, oder mit den Drga'.iiscitioiieu der .Hausarbeiter uud'Haus- arbcitcriuncu Tarifverträge vereinbart habe», ober deren snr Hausarbeit gezahlte Löhne von dein zuständige» Fachausschuß als angemessene bezeichnet sind.

Abg. Fuchs s'Zaz.j: Der Etat der ReichSeisenbahuen zeigte im leisten Fahre einen erfreulichen Ausschwung. Der Überschuh ist neben der Wirtschastskousimktnr auf den gesteigerte» Verkehr zu- tiickzniiihrc», doch darf man nicht vergessen, daß er durch cincZpar- volitit mit herausgewirtschaflet ivordeu ist. Die Vermehrung der.Üilamclcrstreckcn ist im letzten Jah-e so gut ivie Rull grsvesen. .Die Wünsche der (gemeinden iiud zmn nllergrösne» Teil völlig unberücksjchtigi geblieben. Der Wagenmangel hat sich in Ctsaß- .Lothringen ebenso gezeigt ivie im übrigen Deutschland. Den Wünschen der Arbeiterschaft auf bessere Ausstattung der vierten Wagcntlajse mit mehr Sitzgelegenheit und Einstetlnng von Wagen vierter l-tiaffe in Eil- und Schnellzüge sollte endlich eicksprvchen werden. Die Beamtengebälter und Arbeiterlahue sind in Elsa.s;- Löthriitgen, dem teuersten Landes-eüe Deutschlands, völlig uuzu- .länglich. Die Arbeiterschaft verlangt immer wieder die Beseitigung der Akkordarbeit, und auch sie Ar- cheitcrniisschüffe sind in diesem Sinne vorstellig geworden. Die Verwaltung verhält sich aber immer ablehnend. Auch au? sozialem Gebiet ist die Verwaltung noch äußerst rückständig. Bot Gewährung vv» Unsallrenteu geht man in höchst unsozialer Weise vvr. Weder zu der freien Ärzteivahl, nach zu dem Sgstem der beschränkten ireic» Arzteivah! will sich die Verwaltung verstehe:!. Zahlreiche Mißstände bestehen auch auf dem Gcüiere der Gesnno- heitspflege: die Bade-, Wärm-, Lüftungs- usm. Eiurtchtung.ut lasse» immer noch viei zu wünsche» übrig. Sem Verlange» der Arbeiter nach Anerkennung der Berufsorganisationen müßte ent­sprochen werden. Die ArbeirerauSschüsse haben gar leinen Wert. Das KoaliiionSrecht der Arbeiter ist immer noch Beschränkungen ilutcrivorseu. Durch dieses System wer­den die Arbeiter nicht zufrieden, sonder» mit einem glühenden Haß erfüllt, und das ist in einem Grenzland, wie Elsaß-Lothringen, doppelt gefährlich. (Beisatz bei den Sozial­demokraten.)

t Abg. Schisser-Borten (Zemr.)' Der Geschäftsgang der elsaß- lothringischen Eisenbahnen zeigt ein erfreuliches- Bild. D.e Äartezeit der Diätare ist zu lang. Eine Verbesserung der Ar bciterlöhne ist dringend erforderlich. Der Resolution Ablaß stimmen mir zu. De» Minister bitte ich, den Wünschen der StaatSarüeitcr zu entspreche»

Abg. Schwabach (Natl.): Die ReichSeiseubahneu müffei! dazu übergehen, nach preußischem Muster einen AuSgieichssonds zu schassen. Eine Reform der Fahrkartensteuer, deren Notwendigkeit auch vom Minister anerkannt wird, muß schleunigst vorgenommcn werden. Der Steueraussall würde durch die Berkehrssteigerung sehr bald ausgeglichen werden. Die Betriebsgemeinschast muß weiter ausgebaut werden. Tie Tarisemheit für den Güterver­kehr ist eine dringende Notwendigkeit. Die preußischen Eisen- bahnen - (Glocke des Präsidenten.j

Vizepräsident Tov«: Tic preußische» Eisenbahnen stehen hier nicht zur Debatte.

Abg.Schwobach (Natl.) (schließend): Die Güterwagen muffen praktischer eingerichtet werden. Zu bedauern -st, daß den Ar- beiterausschüsseu von der Verwaltung so wenig entgegengekommeu wird. (Beifall.)

Eiscnbahnminister v. Breiirubach: Sowohl auf den ReichS- eisenbahnen wie bei der preußischen Sraalseisenbahu liehen für nnS nationale Gesichtspunkte obenan. Was sie automa­tische Sicherung der Eisenbahnziige betr-sst. so ist scstzustellen, daß die Unfallstatistik über das Entstehen und s:e Entwicklung der Unfälle ein außerordentlich günstiges Bild gebt. 2,e bisherige» Versuchs mit automatischen Signalen haben ein eimvandsreics Funktionieren noch nicht ergeben. Die Stellung der Staatsarbei- ter hat außerordentliche Vorteile, die auf dem Normalarbeits­vertrag beruhen. Las Srrekkrecht kann den Arbeitern nicht ein- gerüumt werden: auch dürfen sie ßch nicht sozialdemokratisch be­tätigen Fm übrigen sind sie absolut fre: wie jeder andere Ar­beiter. Daß unsere Lstamtcn und Arbeiter Hungcr-

löhue beziehen, davon kan» keine Rede sei». Daß

die Arbeiterschaft die Beseitigung der Ai kordarbeit wünscht, trifst nicht zu. Mir liegen Kuttd»ebungen vor, aus denen das entgegengesetzte hervorgeht und n denen dem Verwaltungschef der verbindlichste Dank für die Lohnausbeffrruugen aitsge- sprochen wird. (Lebhaftes Hartl Hört'. Zuruf bei den Soz.: Bestellt!) Dieser Zuruf trifft Nicht zu. Für Ruhezeit »ud Er- chosungsn'-laub ist den Arbeitern aas weiteste Entgegenkommen

-Icjerst :vo.z.:-. c : aus die d,:

Arbr:: -st- A . Wes Vs,8i.-u stw: :;i -iei-r 2Leise her- aügesetzt we-.o.-n. -Leer gv:!t U:n-e:?:!d ist .s. daß d,: Wünfche der Arbeiterar.ss,- üsje in den P-.rpierkorb sivgeu.

U,1 Prozen.' E.n.r W.-ins.he sind rrs,0!.- »w-.d.-n. »nch hinsichtlich her Loünaufdefferiiugen.

2tbg. Reejer iH.wp. d. Forijchr. Vpi.s: 2Üir stimme» der Avm- uüssidnsresvlutivn aus Einstellung neuer Assisreuieustelteu iu den Etat z». f

Etat z». Die B.inassistenien und 2Lerisüstrer kiagen über Ben,ich leiliguug in Gehallssrageu.

Abg. Windest zLoihringer) trug verschiedene Wünsche in Be­zug ans neue B.tliubanproieki.e vor uns bat die Verwaltung, diese Wünsche, sviveil irgend angängig, zu berücksichtige».

Abg. Dr. Werner-Gießen (WiNsch. Vgg.) Wir wünschen Nacht dienstzutageu und dlbschasfuug der Gchcimakten.

?tbg. Deljor tElsaß-Lorhringer): Mit der 'Anlegung zweiter Gleise »ach den Vogesen svltie schneller vorgegangeu werden.

Eiseiibahimnnister o. Breiteubach: Fch u,lichte daran erinnern, das; die Vogejeniiiiie ieüiveise ,»> lllagon liegt, aber auch die Geld- j frage spielt mit, da di: Koste» für das zweite Gleis sehr erheblich sind. Fedvch gibt sich die Verwaltung alle Mühe, den

Wünsche» in dieser Beziehung bald Nachkommen zu könne».

Fch bin heute nicht in der Lage, aus di? ein.zctne» Bahuurojeile eiuzugeheu. Fch will »ur erivühneli, daß die Verwaltung dabei ist. große Prosette ausznarbeiteu, die große Summen erfordern. Un­richtig ist cs. wenn man behauptet, daß die Verwaltung bei Ver­gebung von Arbeiten immer aus den niedrigsten Preis sieht. Es werden vielmehr die nugccignele» Angebote zuerst auSgeschiedeu. Außerdem ist angevrdnet wurden, daß darauf gesehen werden svtz, ,

daß die betreffende Arbeit auch angemessen bezahlt wird. Die j

Frage der Anrechnung des Militürdienstalters ist für alle Be ^ amten gleichmäßig geregelt, ebenso ist es die über die :»sitellung : der Dienstpläne. !

Abg. Werncr-Hrrsseld (Siespt.) trat für Berücksichtigung der - ! Wünsche der Eisenbahtiassistentsu, der Werkvtkifter-Sissistenieu und ? der Lademeister ein: diese letzten seien bei der Besoiduttgsresorm ! sehr schlecht weggekvmmen. !

Hieraus würde nach 6>,< Uhr die weitere Beratung auf Freitag 1 Uhr präzise vertagt: außerdem Marineetat.

Deutsches ReLch.

Tcr koloniaLetat in ver Busgeirommission.

B e r l i u , 27. Fcbr. Zn Beginn der heutigen Llus- sprache "über den sivionialeiai in der Eudgeikommissioil spra-'> mau viel über die Arbeiterfragen. Ter fortschriil^ Ljche Berichlerftalter wünschte Humanität, aber nickt Sen­timentalität bei der Behandlung der Arbeiter. Tie Schwar­zen müßten mit Steuern belegt werden, um sie au tue Ar­beit zu gewöhnen. Tas Zentrum verlangt eine Denkschrift über die Beseitigung der HansMaverei. Ein konservativer Antrag wünscht im'Aalte der Vertrauenswürdigkeit Unter­stützung derer, die Emgebarenen-Spitäler betreibet, und Ein­geborene ärztlich behandeln. Gegen diesen Antrag wende: sich die Sozialdemskrcitic, die davon eine Bevorzugung der Missionseinrichtungen befürchtet, die nicht nur der Hygiene dienen. Ter Staatssekretär skizziert das Arbeiterprogramm kurz dahin: Abschaffung der Wilden-Anwerbung, Auferleg­ung vieler Pflichten der Fürsorge auf die Arbeitgeber, bei größerem Bedarf Zentralisierung der Arbeiterbeschafsuug. Schon jetzt sei jeder Zwang zur Arbeit verboten. Lin Nationalt-Leraler verurteilte das Expeditionsprinzich das nur zur Verwüstung des Lattdes führt. Wenn ein Kulturpionier seinem Berufe erliege, brauche nicht gleich eine StrasexpL- dition ausersegt zu werden. Tie einzig richtige Kolonisa­tion sei die durch Eisenbahnen und Etappen. Der Sraars- sekrstär antwortete, daß die Expeditionen immer seltener geworden seien. Besonders von Zentrumssrite wurde noch eingehend die Straftommission, sowie Falte rücksichtslosen Vorgeherls undHinmordung" erörtert. Der Staatssekretär warnte grundsätzlich vor Kleinsiedelungen. Andere Ansie- delurcheu des Kapitales würden in jeder Weise begünstigt. Tie Ausführungen des Zentrumsredners über die Tätigkeit der Schutzrrnppe bedauert der Staatssekretär ungemein. Tie - Truppe stabe auch aridere Ausgaben. Zedenfalts dürfe nicht vonMorden" gesprochen werden. Das Töten von Men­schen sei eine traurige Notwendigkeit zum Schutze des eigenen Lebens. Tie Sssiziere der Schrchlrupve sichren Krieg, aber sie morsen nicht.' Die Beratung des Kolonialetats wird am morgigen Freitag sortegesetzr.

Wahlkomyrsmitz r» Lchlefieu. Für die Provinz Schlesien ist zwischen den N a t ro n a l! ib er a le n und. der Fv11schrittli ch r n V 2 lkspart ei ein W a ir l- ahro m rn L n für die Landtags-Wahlen td 12 getroffen wor­den, in den: es heißt:sirner völliger Wahrung der par- terpolttrschen Setbständrgkeil urrd in. gegenseitiger Aner­kennung der programmatischen Unterschiede sind die Par­teien in briderseitigeni Interesse entschlossen, den bevor­stehenden LanöragswaAkampf im Regierungsbezirk Lieg- nitz und Breslau gemeinsam. AU führen". In dem mit L 'Kandidaten zu befchendetl Wahlkreise Liegmtz werden je ein Fortschrittler und ein Nctisnalsiberaler amge-- steUt, rn" Breslau zwei Z-srlschriM«r und ein National- ULerairr. in Waldenburg, Reichenberg und Görtttz-Lauban ie zwei Rationall-.beral? und ein Aprtschrittter.

Berlin, 28. Febr. Ter Oberbürgermeister von Char- iorrenbur- Schufte d rus, der vor wenigen Tagen einen ScklagansaÜ erlitten hatte, ist gestern verschieden.

BevLi», 27. Febr. Dem Reichstag ist folgende Rei'olution der Abgeordneten Abrecht und Genossen Mgetzsngnr: Ter Reichstag wolle beschließen, den Herrn I Reichskanzler -u ersuchen, in Heu nächsten Etat für die ^ nichtetalmäßigrn Beamten und sämtliche Arbeiter der Reichsenenbahnc.:- eu-e' Lkhöhuug ihrer Bezüge von lv bis l5 Prozent einzusetzen.

LharlottesLnirg, 28. Febr. Nne Stunde vor Ke- gt-.cn der gest-gerc Abendvorstellung sin Deut­schen Opernhaus wurde fsstgeftellt, daß sich die über der Kühne schwebende Kuppel etwas gesenkt hatte, da ein Eisenträger infob, eines Materialfehlers gerissen war. Tie Borstetlung : inßfte deswegen arrSfallett.

Kehl, 27. Febr. D l Skadlverwalnmg wird ein Städtisches Kr unten Haus mit einem Aüswandr von 222t>0(> Mark errichten. Hierzu ist der Stad: bereits ein Betrag von 60000 Mark zur Verfügung gestellt worden und aus den Beständen des Kaprtalfonds sind Sk 450 M. vorhanden, der Rest des Bauaufwandes M durL eine Anleihe aufgebracht werden.

BSNN, 27. Febr. Der deutsche Ke re in für Schulgesuudheitspslege wird feine dleöiahriBe Versammlung m d?r- Psingstwoche vom l-T -.in. Mai

in L res lau unter dem .Vorsitz des Herr» Mitristerial- dirclrr-rs Pros. Tr. K i r ch »er, Versiii abhalten.

F-virrrlfttrt a. M., 28. Febr. Aus der Zeit wurde der VOjöhrige K a n dl u-u g s g e h-i l f e Märtel v'sr- t! asledc: für die f ran züsjs ch e F r e m S e n (egt o n atigeworbcn baz.

ArrsLazrd.

Tie Fahrt desVieisterfchissey" ein Scheinmanover,

ll e ü d o ii, 27. Febr. Erste Plätter sprachen heute inorgeu die Vermutung ans, dem englischen Volte sei eine Invasion durch die Lnsr vorgegauteli worden, nur um gewisse eigennützige Interesse« der Fabrikanten der Laft- sahr.-cage zn fördern. Tie vermeiultichen Lusischrsse, die im Taufe der letzte» Tage in den verschiedensten Gegenden Englands erschienen feien, mären weiter nichts, als mit starken Lichtern ausgestauete Drachenflieger, die inan in der Absicht Hane steigen lasten, eine Panik zu schassen >rnd so die Regierung zu zwingen, große Summen für Luftschiffe auszulegen, die nicht zum geringen Teile in die Taschen der Leute fl'.cßeii würden, die das . Geisterschiff ansgeheckt haben.

Blutige Wahlkämpfe iu Ungarn. Zn Ipoly-- sag wurden die zur Unterstützung der Kandidatur des Staatssekretärs Jankowitsch eingetrofsenen Abgeordneten von Wählern der Bolkspartei angegriffen und mit einem Stein Hage! empfangen. Auch Schüsse, wurden abge­geben. Ter. Abgeordnete Alexander Szrratttiooszty wurde schwer, die Abgeordneten Ladislaus Almasiy, Thomas Kallan uns Ailadnr Huszar leicht verletzt.

lstiom, 27. Mürz. Der hervorragende Orientalist und Friedensfreund Angela de Gubernatrs ist gestorben.

Konstantinopel, 28. Febr. Um die. Ordnung zu s i ch e c n und jeden Versuch, einen N m st u r z üerbe-zn- sützren. vorzuveugen, trifst die R'egiernilg strenge Vor-- s i ck;- c - n: a s r ege l m

Wren, 28. Febr. TieWiener Allgemeine Zeitung" meidet ans Belgrad von besonders informierter Se-re: Tie serbische Regierung hat lieh entschlossen, litt Einvernehmen mit Griechenland ein Hilsskorps von über Z0VOO Mann auf griechischen Tnmpserii von Saidtuki den Montenegrinern zu Hilfe zu schicken, um Stutarr zu Fall zu bringen.

Tokio, 27. Febr. Tie japanische Regierung gewährt, den Angehörigen von Amateur und Berufsfliegern, die bei Ausbau des Flugsportes verunglücket!, eine Staeks- renie. Für jeden Flug soll künftig ein Preis verliehen werden. Tie Regierung hofft auf diese Weise das Zn- reteste am Flugsport zu heben.

Tie Lanvesjyttode zur Korrsirmationsfrage.

Tie Tviinerslags-Sitznilg der Er>. Landcssynode war, wie die Lv. Prc'ssckorrespondenz schreibt, vo» der Be­sprechung der auch in der Oeffentlichkeit lebhaft erörterten E I u g a de der 420 0) e i st I i ch e n ansgefnüt, sie bittet, die. Zv. Landes,chnode möge darauf hinwirken, daß für die Konsjrrrmtiorlsieier ein Parall e lformu! a r geschaf­fen werde, in den: anstelle der Bekenntnis und Berpfüch- tnngsfragen etwa ein Gebet des Pfarrers und'ein GebetS- vvrs der Kinder treten solle. In der Besprechung, die von sichtlichem Ernst und dem Bestreben gerechter gegenseitiger Verständigung getragen war, berichtete v. Planck zu­nächst über die gewichtigen Bedenken, die im Ausschuß, gegenüber dem Vorschlag eines Paraüelformulars zur Sprache gekommen seien und die in der !. Sitzung zu dem AuHchrchaulrag geführt haben: Die Synode sehe sich außer Stande die Eingabe Meyer u. Gen. der Ober- kirckenbt'HLlde zur Berücksichtigung zu überweisen: sie sei der Ueberzeugung, daß. unter normalen Verhält­nissen die fei: 1908 bestehende-Fassung der 8 gemein­samen Fragen nicht als Gewissensbelastnng eMpftmden. werden könne. Laß darum besondere Fälle, Sie auf Seiten der Geistlichen oder der Gemcindeglieder tatsächlich zu Gewissensbedenkn führen, jeweils besondere. Be­st a u d 1 ii n g finden müßten. Mirberichterst. T r. o. W v r- ster beieuchtete die Konfirinationshandlnng in eu'-gehen- dcr und grundsätzlicher Weise. Der Ausschuß, sei schließ­lich zu :>ev Ueberzeugnng gekommen, daß. die Eingabe Bleuet, und Een. keinen gangbaren Weg zur Lösung, vorhandener Schwierigkeilen zeige, und beantrage zu er­klären:Tie Synode verkennt keineswegs die steigenden Schwierigkeilen, welche mir der bestehenden Kvnfirmations- l ordmmg verbunden find, sieht aber die jetzigen Verhältnisse als nock nicht so geklärt an, aast sie sich für bestimmt^ Reforvrrorschiötze auszusprechen imstande wäre/'

Es folgte eine rief greifende mehrstündige Erörtern«;, bei der zuerst Fischer betonte, man dürfe die echten Gewissensnöten, die in der- manchen ergreifenden Zu- l schriften zum Ausdruck gekommen seien, nicht leichter Hand abweifen, auch wenn man d:e grurrdfützlichev Be­denken gegen eine A ende rang Volt verstehen könne. Ge­genüber Fragen des Gewissens und der Wahrhaftigkeit tömre sie christliche Kirche nicht ängstlich genug sein. Tie Synode wolle darum erklären, daß sie in. der Eingabe Meyer eine m'chl abzuweisende Aufforderung au die be­rufenen Organe der Kirche erblicke, eine die vorliegenden Schwierigkeiten berücksichtigende Aenderung der Kvnfir- mationsordnung in nähere Erwägung zu ziehen. Erb­prinz von H o h LN l o he - L a n g e n b u r g: Er fei von. dem tief-.n Ernst der Eingabe stark durchdrungen und empfind»: schwer die Gefahr der Unwahrhaftigkeit, aber es sei eine Schwäche unserer Zeit, daß Man den Wert eraes Bekenntnisses unterschätze, und die Schlußfragen an dck Konfirmanden, wie sie seit 1908 bestehen, nullen ihnen krinerlei Uuwcchrhaftigkeit zu. Es handle sich ja nicht um das Bekenntnis zu einer Summe von Kirchen­lehren, sondern zu der Person Jesu. Der Vertreter des Konsistoriums o. Kolb wies zunächst an einem geschicht­lichen Rückblick nach, daß gerade um der Wahrhaftigkeit willen die jetzig? Form der Konfirmation emgeführt und