Haudüurg aus dem Auitsziintner des Pfarrers i» die CftÄe wnlegt worden fei, und betonte, daß keine deutsche -llndesttrche Beleunuiis und Verpflichtung bei der Konfir- -iiiuivnshandluug gestrichen habe, ja einer der bekanntesten ^deinen Lilurgiler habe in einem neueren Entwurf Mau- hcb und Wilteusfragen ausgenommen, die viel tveiter qeeen «!s unser K'vnsirmationsbüchleiu. Diese Neberein shmutung der deutschen Kirchen sollte doch zu denken geben

die Meinung zerstören, als müsse man um der Ge- chsjeudaitiatei! willen notwendig' die- Konfirmationsord- t'Mtg andern- Tie Geschichte solle zwar nicht eine Fessel, - 7 >-r doch eine Leßrmeisteriu sein nnd bleiben.

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Die-ürttembergischen 'Ler kehrsanstalteil als Arbeitgeber.

Bon dem Staat als Arbeitgeber kann man sich einen 'rbgriss machen, wenn man die Zahlen der Angestellten lchi, Arbeiter ins Auge fasst, die bei der Bahn und der ,-d,o;i in Württemberg beschäftigt sind. In diesen beiden ßetrieben sine nicht weniger als .-DOM, Personen beschaff tust und zwar: Bei der Eisenbahn sind es Kl,1 Be- Mw, 1099 tzilssbeamte, l l 963 Arbeiter, zusammen bl L>4 Angestellte. Bei der Post sind es 36stk etatsmäßig chmemstlie, 1631 ' gegen Taggeld Verwendete, 3032 im 'Kekiragewkg Bestellt?, 603 Arbeiter nnd Arbeiterinnen, glimmen 9300 Peersonen. Die Menbahnangestellten nnd Arbeiter beziehen zusammen ein jährliches Gehalt nnd stehn ron 32 331 777 Mark, Wohnnngsgeld l .736 363 Äarl, Zulagen 123 013 M, Fahrgelder und Ersparnis-- nrLmicn 2730 773 M, sonstige Nebenbezüge l 191377 Äark,^ zusammen 37 966 313 Mark. Hinzu kommen noch 2373 192 Mark für Wohlfahrtszwccke, 1691226 Mark chr Pnhegehällcr und Pensionen, ständige und einmalige Unterstützungen. Tie gesamten Personalanfwenüungen der Mint. Staaisbahnen belaufen sich somit auf 12 731031 Mark. Die Post gibt ihren Angestellten und Beamten an bsehait, Taggeld nnd Lohn jährlich 12130 31,3^ Mark, an Solmungsgeld und Mietzinsentschädigung 973191 M, stgtlagen 3817k' M. Reisegelder 373 363 Pi, »onstige Äebeirbezügc 707 003 M, zusammen 11376 139 M. Hinzu wmnien noch 693 363 M für Wohlsahrtszwecke und 719 173 M für Ruhegehälter, Pensionen und Unterstüy- iutgen. Die gesamten Personalauslagen der Post belaufen sich somit aus 15 794157 M. Tie Berkehrsanstalten Würt­tembergs baden somit als Arbeitgeber an Gehalten und «Simen jährlich 58 323186 M ausznwenden.

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Tie neue Wegor-unng. Fm Finanzausschuß der Mgeordnekenkaininer teilte der Minister des Innern mit, das? die neue Wegeordnnng noch im Lause des Jahres 19l3 dem Landtag zur Beratung zugehen rverde.

Ltuttgart, 28. Febr. Tie Ev. L a n d e S st? u o d s lat bescblosten, die Zahl der allgemein verbindlichen Tvrnche von 275 aus 250 und die der Lieder von 31 aus 30 im Memorierstofs herabzusehen. Weitere 75 Svröche werden als fakultativ bezeichnet nnd erhalten cin Minuszeichen.

Neue Bviesmavkeu. Zum RegicrungSsabiläuiu des Kaisers werden neue deutsche Briefmarken mit dem Bild Wilhelm II. erscheinen. Bayern wird neue Marken in Wa­schbarer Zeit bringen mit dein Bilde des Prinzregenteu Lud­wig. Dadurch werden die Luitpoldmarten, insbeson­dere die Jubiiäumsmarken, im Werte steigen. Die Bal­kanstaaten sollen neue Marken zur Erinnerung an die Siege über die Türkei planen. In England wird die verunglückte Marke mit dem Bilde Georgs V. durch eine bessere, in Dänemark die mit dem Bild Friedrichs VIII. durch das Md Christian X. erseht werde». Rußland bringt in allen Werten neue Briefmarken mit ben Bildern der bedeutendsten Herrscher aus dem Hause Romanow. Aegypten bereitet eine Renausgabe von Marken mit Bildern landschaftlich schöner '»egenden und interessanter Denkmäler. China hat die neuen Repnülikbriesmarken Heuer erscheinen lassen. In Japan kom­men die durch die Thronbesteigung des neuen Kaisers noi- wendig gewordenen Briefmarken heraus. Auch die Vereinig­ten Staaten haben bereits neue Marken ediert mir Land­schaften, welche der Weltausstellung in San Franziska und der Eröffnung des Parramatanals im Jahre 1915 gewid- mer sind. Australien will gemeinsame Marken für alle Staaten des Commonwealth herausgeben. Im Sudan wer­den gemeinsame, englisch-ägyptische Briefmarken erscheinen. Ein echtes Briesmarkensahr, das Jahr 1913.

Stuttgart, 27. Febr. Die Mitteilung, das das wünteinbergisch-e Kultusministerium den ihm unterstellten Mittleren Beamten die Möglichkeit der Teilnahme an den zurzeit am Landesgewerbemuseum in Stuttgart stattsindendcil st a a t sw i s s e n s ch a f t l i ch e n K urse n Ser Süddeutschen Gesellschaft für staatsrvissenschaftli'che Fortbildung in Mannheim versagt habe, erklärt der Ttaatsanzeiger fürunzutreffend".

Stuttgart, 27. Febr. Der volksparttiliche Gemeinde- rat HSfer Hai aus Gesundheitsrücksichten sein Amr als <Ämeindkrat nicdecgclegt. Sein Nachfolger ist Ma­lermeister Fuchs.

Stuttgart, 28. Febr. Mittwoch nachmittag starb un­erwartet rasch der derzeitige Rektor des Stuttgarter Real Gymnasiums Oberstudicnrat Karl Ehrhart im Alter von 62 Jahren. Mit Ehrhart verlier! Württemberg einen sei­ner bedeutendsten Schulmänner.

Stnttgart, 27. Febr. Tie soziald. Rarhaus- sraktion erläßt auf die mitgeteille Erklärung, in der der Landtagsabgeordnete Tr. Lindemann die Begründung für seine Nichrbereiligung an dem sozialdemokrati­schen Auszug bei der Stuttgarrer Bürgecausschußob- ttannswahl gegeben hat, eine Gegenerklärung, in der es Mßl:Die Fraktion will aus die zum Teil irrtümmlichrn Ausführungen über die Vorgänge in der nichtöffentlichen Atzung des Bürgerausschusses nicht weiter eingeben- Die Fraktion ist aber der Meinung, daß Genosse Ändemann smbedmgt an der Kundgebung in der öffentlichen gemein- lchastlickstn Sitzung hätte teilnehmen sollen. Die Fraktion bedauert also das Verhalten des Genossen Lindemann ''rild erwartet, daß künftig jedes Fraktionsmitglied ohne Aus­nahme bei gemeinschaftlichen Aktionen der Genossen sich be- eckigen wird."

ttzuu-elsheiM, 27. Febr. Tie Anwesenheit der-ai- M aus Schloß Hornegg machte die Feier des Geburrsfeftes

Königs zu einem doppelten Festtag. Die bürgerlichen Kollegien, Beamten, die Kriegerverein« von hier und BSt- Fngen begaben sich im Zuge in die tatst, und dann in Dw evang. Kirche, wo auch die Königin zur Festpreoigt

erschien. Nach dem Gottesdienst ließ sich die Königin den Stadtschultheißen, den Stadtpsarrer und den Oberförster vor­stellen und verweilte noch längere Zeit vor der Kirche, wo alles versammelt blieb. Plötzlich kam das Zeppelin- luftschiff in Sicht. Es flog über Schloß Guttenvecg auf die Stadt zu, umkreuzte diese in langsamer Frhct dreimal, slog über den Michaelisberg bis Hornberg und wie­der zurück und beugte sich dreimal vor Haus Monrepos auf Schloß Hornegg, dem Aufenthalt der Königin, wobei die Insassen mit Fahnen und Tüchern winkten. Daun ver­schwand das Luftschift in rascher Fahrt gegen Stuttgart zu.

Göppingen, 23. Febr. Eine gestern eingetrosfene Verfügung der Kriesregiernng spricht die svsorttge E u i he b n u g des sozinlde m otrati s ch e u G e - m eiuderat s K i u k e. l von seinem Amte anS. Ein An­trag war vom Owuieinderat nicht gestellt worden. Nach­dem die bürgerlichen Mitglieder des Gemeindernts Kinkel vergeblich nahegelegt hatten, den Sitzungen fernzubleiben.

. er berief si chaus ein Vertrauensvotum' seiner Partei

und beteiligte sich neuerdings auch wieder au der Dis­kussion wurde er ignoriert. Alle diese Maßnahmen der Selbsthilse sind nun durch die Entscheidung der Kreis- regierung überflüssig geworden.

Ulm, 23. Febr. Die beiden Deserteure sind in Dettingen ansgegrifsen worden. Das Regt-, in e n i sto m m a n d o des Ins.-Regts. 120 verbot der Regimentskapelle die Mitwirkung bei der Aufführung der OperetteTie Fledermaus", die im wtadttheater ans Veranlassung des sozialdemokratischen Bil- d u n g s a u S s ch u s s e s stattsinden sollte. Die Vor­stellung konnte nicht stattfinden.

Obervcrficherungsamt. Bei der in den letzten Tagen vorgcuommcnrn Wahl der Beisitzer und Stellvertreter der Beschlnßtammern des Oberversicherungsamts sind gewählt worden: aus Seite der Arbeitgeber als Beisitzer: Emil Gminder, Fabrikant in Reutlingen, Max Wieland in Ulm, Stellvertreter u. a. Hermann Koch, Bauwerkmeister in Heil­bronn: aus Seite der Versicherten: als Beisitzer: Jo­hann Dürr in Gailenberg, Max Holstein, Feilenhaner in Ludwigsburg, als Stellvertreter u. a. Hans Kling, Bier­brauer in Hellbraun.

Nah und Fern,

Selbstmord eines 'Abiturienten.

Ein Aussehen erregender Schülerselbstmord ereignete sich in einem Schulzimmer des Gymnasiums in Offen Vach, wo die Abitulientenprüfung abgehalten wurde. Der 19sähr. Oberprimaner Philipp Denbler, der die Prüfung nicht be­stand, nahm sich den Vorfall aus gekränktem Ehrgefühl so zu Herzen, daß er sich in einem unbewachten .Augenblick mit einem Revolver eine Kugel iu die rechte Schläfe sagte. Er wurde schwer verletzt in das städtische Krankenhaus ge­bracht.

Erdstöße.

Im ganzen Markgräslerland wurden Donnerstag vor­mittag heftige Erdstöße verspürt, die von einem Witter- ungsnmschlag begleitet waren. Ans das herrliche Frühlings- Wetter folgte starker Schnectall aus den Höhen und stürmischer Regen in der Ebene. -

Ein tödlicher Unfall,

bei dem drei Arbeiter ihr Leben einbüßten, .er­eignete sich in Hayingen. Beim Bau eines Hochofens stürzte das Gerüst ein »und begrub die daraus arbeitenden fünf Arbeiter unter sich. Drei von ihnen konnten nur als Leichen geborgen werden, während die beiden anderen schwere Verletzungen davontrngeii.

Große Diebstähle.

In der letzten Zeit sind in Mülhausen (Elsaß/ und nächster Umgebung größere Einbruchsdiebsläh'e vorgckomnun, so n. a. in der Mülhausener Steuerkasse und im Postge- bäude in Doinach, wo allein sür tOOOOO Mart Briefmar­ken gestohlen wurden. Man hat nunmehr einen Italiener namens Rogalli verhaftet, der bei der Kriminalpolizei wo­gen seines zweifelhaften Benehmens von seinen Hansleu- ren angezeigt worden war. Rogalli hat seit Monaten nicht mehr gearbeitet, nnd fiel besonders dadurch aus, daß er zu jeder Nachtzeit i:n Hanse - ein- nnd ausging. Bei einer Haussuchung wurden eine große Menge Briesmarten n'.w andere Gegenstände gesunden, die unzweifelhaft daraus Hin­weisen, daß Rogalli einer der Täter in, die Den Einbruch in das Postgebäudc und iu die Srenerkasse verübe öaben. 4tnch stimmen die beobachteten Fußspuren mit denen Ro- gallis überein, Außer ihm sind noch zwei Italiener ver­haftet morden. Man hofft, binnen kurzem die ganze Bande Himer Schloß nnd Riegel zu bringen.

Klein«: Nachrichten.

In Besigheim wurde ein lftjährigos Ticnstmädchen von Löchgau am Reche« des Elektrizitätswerks als Leiche aus der Enz gezogen. Es soll Selbstmord- vorliegen.

Leim Brand derLonne" (nichtAdler's in Pfinz­weiler bei Neuenbürg wären beinahe die Hausbewohner mitverSranm. Sie konnten sich nur mit knapper Nor retten Das ganze Mobiliar siel dem Feuer zum Opfer. . Auch zwei Fahnen des Militär- und des Gesangvereins sind ver­nicht« worden. Das Wirtshaus (Besitzer Fr. Berweck) war das einzige des- Ortes. Das Nachbarhaus von Gauß ist durch die Löscharbeircn ganz unbewohnbar geworden.

^ Ter dreifach zum Tode verurteilte- Mörder Trenkler, der den Berliner Juwelier Schultz, dessen Frau und Tochter in der Hominasdantenyraße ermordet öar, ist an einem Biurfturz gestorben: er war schwer tungenleide.:y.

Das lrttSr eines RrescirprozesseÄ.

Paris, 27. Febr. Der Riesenxrozeß. gegen die Pari­ser Apachenbande Bonuet-Garnier-Dallet u. Co., 'der am Rvsennumtaa begann, ist am Tage oor mi-rarenre (Mitt­sasten) zu Ende gegängelt. Die letzten der 23 Verhandlungs- tage waren den Plaidoyers der Verteidiger gewidmet. Ihre Ausgabe war keine leichte. Es galt, sechs Angeklagte, gegen die der Staatsanwalt wegen zum Teil mehrfachen Mordes die Todesstrafe beantragt hatte, den 6!e- schworenen gegenüber in ein besseres Lickt zu steilen. Die Plaidoyers brachten manches Kunstwerk forensische: Rhetorik, das- in einem anderes Prozeß seine Wirkung nicht verfehlt hätte. Doch angesichts der Verbrechen der Apachen har es die tzleschworewen katr gelassen. Aus die Rcden der Vertei­diger folgten kurze Bemerkungen der Angeklagten. Einige schwiegen, die übrigen beteuerten ihre Unschuld oder erbaten Gerechtigkeit" oderMilde". Um 3 Uhr nachmittags zogen sich, nach vorheriger. Belehrung durch den Vorsitzenden, die Geschworenen zur Beantwortung der 383 letzten Fragen zu­rück. auf welche Zahl dir ursprünglich über 700 Fragen

wahrend der Verhandlungen zujammeugeschmolzeu waren. Tie Beratungen dauerten 13 Stunden bis Donnerstag mor­gen l Uhr

. Während im Beratungszimmer über Leben und Tod der Angeklagten der Wahrspruch gefällt wurde, entwickelte sich im Berhandlungssaal ein eiWnartiges Leben, soweit bei den verstärkten Schutzmaßriahmen-Zuschaner zugelassen waren. Rechtsanwälte und Journalisten plauderten mit Schauspie­lern und Schauspielerinnen. Während aller 23 Verhand­lungen waren nicht so viele Tameu anwesend, wie am Mitt­woch nachmittag. Sie mußten sich, ebenso wie die Änge- ktagten selbst gedulden. Stunde aus Stunde verstrich, ohne daß die Geschworenen das Beratungszimmer verließen. Ga­lante Herren hotten Apfelsinen und belegte Brötchen für die weiblichen Zuschauer heran. Um Mitternacht bestellten sich die Geschworenen warme Getränke, ein Zeichen, daß die Beratungen noch weit vom Ende entfernt waren. Ge­gen 1 Nyr endlich betraten sie wieder den Sitzungssaal nnd der Obmann verkündete den Angeklagten in dem immer noch von Zuhörern überfüllten Raum das Urteil. Von den 6 Angeklagten, gegen die der Staatsanwalt die Todesstrafe beantragt halte, wurden vier, unter ihnen Eallemin, Soudy, Tiendonne, z >! m Tode verurteilt, Caroni, und Metge zu lebenslänglicher Zwangsarbeit- Tie übrigen Angeklagten erhielten Gefängnisstrafen von 3 bis 2 Jaycen. Freigcsprochen wurden die drei angetlagren Frauen Akai- trejan, Schooss und Barbe le Eierst sowie Rodriguez. Das Urteil wurde von den Mhörern mit sichtlicher Befriedigung ausgenommen. Trotz der frühen Morgenstunde hatten stey am Justizgebände zahlreiche Menschen versammelt, von denen das Urteil erörtert wurde, ohne daß es zu Zwischenfällen kam.

Ter Schluß der Verhandlungen brachte noch nianwertei Ueüerraschnngen. Als die Angeklagten gefragt wurden, was sie zu dem urteil der Geschworenen zu sagen hätten, wand der mehrfache Mörder Callemin auf und legte ein Ge­ständnis ab, durch das vor allem der 2/jährige Tiendonne, der an dem Attentat aus die Kassierer in der Rne Ordener beteiligt sein soll, entlastet wird. Callemin erklärte. Be­weise sür die Unschuld Dieudonncks beibringen zu können. Gelingt ihm dies, dann ist die Verurteilung Dieudonne's zum Tode ein Justizirrtum. Tie Geschworenen selbst ha­ben dies eingesehen, indem sie gemeinsam ein Gnadengesuch sür Tiendonne Unterzeichneten. Wie sich der neue Präsident Poincare nicht nur zu diesem Gnadengesuch, sondern zu den für die drei anderen zum Tode Verurteilten verhalten wird, interessiert lebhaft. Poincare ist ein Gegner der Todes­strafe, und man bezweifelt, ob er gleich zu Beginn seiner Präsidentschaft dem Scharsrichter Deibler Arbeit verschaffen wird.

Lin Mitglied der Apachenbande hat sich nach einer spä­teren. Meldung bereits der irdischen Gerechtigkeit Liuzogen. Ter zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilte Carronh hat Donnerstag morgen seinem Leben dnrcy eine starke Dosis Gift ein Ende gemacht.

Spiel und Sporr und ^uftschiffahrr

Tuttlingen, 27. Febr. Der Aviatiker Schlegel traf gestern mit seinem Eindecker, von Singen kommend, um 9.t7 Uhr aus dem Fluggelände bei unserem Nachbacstädtchen Möhringen ein und landete nach einem wohlgelungenen (Gleit-.. fing. Nachmittags 2 Uhr begannen bei Musik und Söllst.- ! salven die Schaufln ge, die wohl über 3000 Personen, meistens aus Achtungen, angezogen hätten. 'Tie Flüge, die etwa 2 Stunden dauerten, bewegten sich zwischen Möhringen und Jmmendingen nnd boten bei Herrlichstent Frühlings- Wetter ein interessantes Bild. Das Schauspiel nahm einen alle Teilnehmer befriedigenden Verlaus. Am Sonntag ven 9. März wird Schlegel Schanslüge in Tuttlingen aohalten. Das Fluggelände bei Lndwigstal ist bereits bestimmt, und die nötigen Vorbereitungen sind getroffen. ^

Kunst und Wissenschaft.

Wien, 27. Febr. Direktor Gregor von der Wiener tzmoper hat Mascagni's neueste OperParisiana", Ten von d'Annuncio, erworben. Die Uraufführung findet gleichzei­tig in Mailand u.nd an her Große» Oper .in Paris statt. Mascagni ist bereits mit einem neuen Werte beschäftigt, das erRosa di ttv.pro" nennt nnd zu dem gleichfalls Gabriele d'Annuncio das Libretto geliesen hat. Sein Verleger Son- zogno bereiter eine große Stazione vor, in der Mascagni dirigieren und der russische Sänger Tschalsakin und die Tetrazzini Mitwirken werden.

- tt s-

Verwischtes.

BöilWcu, sie noch nicht 1k) Fahre alt stuft.

Kürzlich wurden in Suren, in der indischen Prüft-' ..demfchaft Bombay, in der Lewa Kiimi Kaste 100 Hvchniten gefeiert, bei denen die Gattinnen in der Mehr­zahl 1 7 Jahre nnd die Gatten 3 9 Lebensjahre zahl­tet:. Sie verbrachten denn auch die Traunngszereino- tnen in den Armen ihrer Mütter, die bemüht waren, die Neuvermählten durch Verabreichung von Zuckerwerk bei guter Laune zu erhalten, lieber die Lewa-Kumi-Kaste und ihre Heiratsgebräuchc gab Colonel Tnncan Gr. Pit- clwr, der Vertreter der indischen Regierung im Direk­torium desReichsinstittits von South Kensingron, dem Bericht erstatt er eines Londoner Blattes folgende interes­sante Aufklärungen:Es ist allgemein üblich, die Kinder der Kaste mit 4 -7 Jahren zu verheiraten. Heiraten: i:r früherem Alter müssen dagegen als AusuahmefLste' gellen. Diese Kinderbräute leben selbstverständlich nach der Hochzeit nicht mit dem Gatten zusammen. Sic war­ten, bis sie das Alter von !0 oder ll Fairen reicht baben, um die erste Ehe durch eine zweite Ehezerc -»nie endgültig zu bekräftigen. Sollte der Gatte einer sowyeu .Mrröelbranr vor der zweiten .Hochzeit sterben, so wird sw Wiche uuv dleibr Zeit ihres Lebens eine solche. Man nimmt ihr ihren Schmuck, und sw wird eine tcheel.m- gesiwene Ansgrstsß-ene, der im Haushalt die Roll- ves> Pack.att- zit'chlft. . Dagegen bleich es dem Gatten, dev seine strchlich-. .Gsttch" vor Eingehung der zweiten Ehe durch den Tod verlier:, .unverwehrr, sich wieder zu ver- lwire..en, ja man erwartet sogar von ihm, daß er sich e:n paar Monat- ach dem Tode der Gattin von neuem vermählt. Tut er r-ö nicht, ch gehr auch er seiner Kasten rorrockte verlustig, und keiner seiner Kamerad?» würde sich bereit sind-,;, mit ihn: ferner zu verkehren. Die Kumi-Kasie ist' ,e..-:' 'Pauernftrst die in der Prüsidentschast Bernd an lebt, und Heren Angel,orige aus .ziemlich nied­riger chuU-nyslltse stehen."