Pest,naht zu IW Gedecken. Hiezu waren Grat t^eppelüi, Mrireter der Stadl, städtische Beautte, zahlreiche Bürger und Offiziere mir Damen erschienen. Während des Essens brachte Oberbürgermeister v. Wagner auf den König und aus den jüngsten Ehrenbürger der Stadt, den Grafen Zeppelin, einen Trinkspruch aus, auf den Graf Zeppelin baulend erwiderte. Indischen hatten sich vor dem Rat- rhaiise, das von einer großen Volksmenge umlagert war, die MuMorps der am Zapfenstreich teilnehmenden Regimenter Ungesunden, die gemeinsam drei Musikstücke spielten.
Tuttlingen, 25. Febr. Die Zwicker einer Anzahl Schuh- sabrrtrn sind in eine' Lohnbewegung eingetreten und haben wegen Mchterfüllnng ihrer Forderungen durch die Fabrikanten ihr? Kündigung eingcreicht.
Waldsee, 24. Febr. Unserem Landsmann, dem Kgl. Musikdirektor und städtischen Kapellmeister Josef Krug-Wald- see in Magdeburg ist vom König die Erlaubnis zur Führung drs Profcssortitels erteilt worden, den ihm der Kaiser verliehen hat.
Biberach, 25. Febr. Um dir hiesige Stadtschultyeißen- ch-tle haben sich folgende sechs Bewerber gemeldet: Rewtsan- ;oalt Bammerr-Laupheiin, Amtmann RapPmann-Ealw,Rcchts- anwatt Höring-Böblingen, Rechtsanwalt Dr. Otto-Maulbronn, Regicrungsasscssor Schmieg-Kirchheim u. T. und Amtmann Doll-Biberach. — Amtmann Rippmann von Ealw hat inzwischen seine Bewerbung um den Stadtschultheißrn- poste» zurückgezogen. Die Vorstellung der Kandidaten findet am nächsten Sonntag in der städtischen Turnhalle statt. »Die Wahl erfolgt am 8. März.
KricdrichShafen, 24. Febr. Vom 1. Mai ab betrage die Gültigkeitsdauer der Bodenscesahrkarten für die einfache Fahrt 4 Tage, für die Rückfahrt nur noch 10 Tage. Gleichzeitig fällt, wie bisher, die für die Rückfahrt vorgeschriebene Verpflichtung zur Bestätigung der Fahrtunterbrechung mit Ucbergang von Schiff zu Bahn und umgekehrt weg. An Srelle der ermäßigten Bahnrückfahrtarte 1. bis 3. Klasse für den 'Verkehr der Bodensecuftvorte der Strecke Ueber- lingen-Friedrichshasen-Lindäu-Bregenz werden vom 1. Mai ab Fahrkarten zum doppelten Preise der einfachen Fahrt ausgegebrn, die, wie die Schiffsrückfahrkarten 10 Tage gelten. Hinsichtlich der wahlweise» Benützung der Bahn- und Schiff- Mrtskarten zwischen Bahn und Schiss tritt gegen früher keine Änderung ein.
Nah und Fern,
Ruf nach Bruchsal.
Tic Vertehrskommission Bruchsal macht mit einem soeben erschienenen kleinen Führer aus die Sehenswürdigkeiten der Stadt B-ruchsal, insbesondere aus das bekanntlich m den letzten zehn Jahren mit einem Aufwand von mehr als einer Million Mark renovierte großherzogliche Schloß aufmerksam. Der Führer, welcher eine größere Anzahl Abbildungen enthält. gibt auch über die Berkehrsverhältnisse, die Besuchszeiten, Eintrittspreise der Sammlungen, Sehenswürdigkeiten und Anstalten Auskunft und wird vom Verkehrsbüro in Bruchsal cm Interessenten unentgeltlich abgegeben und nach answärts portofrei versandt.
Ein Opfer der Fremdenlegion.
Aus Kusel in der Pfalz wird berichtet: Licht in das Dunkel, das über dem Verschwinden eines jungen Mannes, des ISjWrigen Adolf Jung aus Mederalben lag, hat ein Brief an dir Eltern gebracht,- in tvelchem der Vermißte von Marseille aus kurz mitteilt, daß er mit mehreren Deutschen nach Afrika zur Fremdenlegion eingcschifft worden sei.
Das 20. Opfer. *
Die Typhuskrankheit im Eisenbahnregimcnt Rr. Z in Hanau hat das 20. Opfer gefordert. Sonntag mittag ist der Pionier Knhr aus Westpreußen, der der ersten Kompagnie angehörtc, gestorben. Sonst ist der Krankheitsstand folgender: 52 Kranke befinden sich noch im Lazarett, darunter 3 Schivcrkrankc, 157 Genesende auf Urlaub, 35 im Genesungsheim: 7 Beurlaubte sind bereits '«weder in die Kaserne zurückgekehrt.
Bergmann und Steiger.
In der Waschkaue der Zeche Ludwig bei Essen wurde der Steiger Oe sterling von dem Bergmann Unterstell erschossen. Oefterling hatte versucht, den Unterstell zu beruhigen, als dieser in der Waschkaue lärmte, weil der Revierstrrger die Getvährrmg eines Vorschusses abgelehnt hatte. Der Täter wurde verhaftet.
Eine aufregende Szene *
W sich im Wintergarten zu Nürnberg abgespielt. Dorr hat der Kaufmann Gerazino vor dev Äugen der Gäste auf die 20jährige Artistin Gertrud Matthäi geschossen, sie auch getroffen, aber nicht schwer verletzt. Daraus feuerte er mchrrpe 'Schüsse gegen sich selbst, hat sich aber nur eine Aeischwundc an der Schulter beigebracht.
Ein grcmerchafter Ana».
Eine entsetzliche Mordtat wurde in Hamburg entdeckt. Ter Hauswart des Hauses Marthastraßr 54 hatte im Treppendause einen großen Koffer gefiM-en, der nach seiner Wettrup Ditbesgut enthalten mußte. Er hatte den Koffer in «nen Lagerraum schaffen lassen. Als ein Polizeibeamter Recherchen anzsstellcn hätte, machte ihn der Hauswart auf den Äbsser aufrchetksam. Der Beamte 'öffnete ihn und fand darin die Lerche eines jungen Mädchens verpackt vor. Die Gegenstände, Hie bei der Toten gefunden wurden, ergaben, daß es sich um eine Martha Pickel handele. Man nimmt an, daß mehrere Täter in Frage kommen, da der Koffer für eine Person zum Tran Spor: zu schwer ist. Vorläufig liegen jedoch Handhaben für die Verhaftung irgend einer bestimmten Person näht vor.
Zu dem Leichensund in Hamburg wird weiter berichtet: Unter dem Verdachte des Verbrechens gegen das keimende Leben würde eine rm Jahre 1884 zu Berlin geborene Frau Bode und ein aus Tilsit stammender Manu namens Masur verhaftet, die gemeinsam in dem Hause Marthastraße 54 wohnten, wo man den Koffer mir Her Leiche des jungen Mädchens gefunden hat. Die Beiden hatten ein KrankenMegerustitut. Sie leugnen entschieden, M dem Leichcnftmd in irgend einer Beziehung zu stehen, doch ist sestgcstellt, daß der Koffer von ihnen stammt.
Der Herr Major.
Die Kölner Staatsanwaltschaft interessiert sich lebhaft für einen gewissen He>wn Major West. Wir ersehen das aus der jüngsten Nummer des in Frankfurt erscheinenden Kri- rninal-Polizerblatt", woselbst die genannte Behörde ersucht, besagten Major, der sich in Köln und anderen «Städten des Betrugs schuldig gemacht hat, zu verkästen und in das nächste Gefängnis abzuliescrn. Da der -''.jährige Herr, aus die Vornamen Victor Carter hörend, zu San Francisco zur Welt gekommen ist, so kann man wohl vermuten, daß er de« Majorstttel jenseits des großen Wassers erworben hat. Den Begriffen, die wir uns hierzulande von einem Major machen, scheint er schon in seinem äußeren Aussehen herzlich wenig M entsprechen, wie man aus dem Signalement ersehen kann. Hier heißt es «. ä.: „Größe: Nein, etwa 1,55 Meter groß, bestatt: «ngewöhnlich dick, breit und fettleibig, Hände breit,
Finger kurz mir abgcbisjcncn Nägeln, srtt: Füße besonders klein und wohlgefonnr, Gang und Halt ung: watschelnd, jedoch schnell und beweglich." Nnd so weiter mit Grazie!
Ein betrügerischer Lotteriekottektcur.
Dje in Frankfurt geführte Untersuchung gegen den Lot- terickollektcnr Schäfer ans Düsseldorf, der seit Dezember in Frankfun a. M. in Hast sitzt, ist jetzt abgeschlossen worden. Der Staatsanwalt hat die Anfrage wegen Betrug erhoben. Ein Antrag des Verteidigers Justizrat Dr. Bruck auf Haftentlassung wurde abgclehnt. Schäfer ist beschuldigt, bei der Lotterie des Oberrheinischen Fluges betrügerische Manipulationen begangen zu haben, indem er die mit ersten Gewinnen in Höhe von 50 000 nnd 10 000 Mark gezogenen Lose in seinen Bcstz brachte. Er bediente nämlich das Gewinnrad selbst und wurde von dem Waisenknaben, der das Losrad bediente, beschuldige, daß er die beiden ersten Gewinne so lange in der HanL hielt, bis Lose gezogen wurden, von denen er wußte, das; sie in seinem Besitze waren. Nach der Verhaftung liefen ans vielen Städten ähnliche Anzeigen ein. Man rechnet damit, daß die Verhandlung etwa 4 Wochen in Anspruch nehmen wird.
Meine Nachrichten.
Aus bedauerliche Weise verunglückte in tzeideu. hei m das 11jährige Mädchen eines Fabrikarbeiters. Es wollte eine brennende Petroleumlampe von der Wand nehmen nnd ließ sie falle». Der Inhalt des Kolbens ergoß sich über das Mädchen, das im Nu in Flammen stand. . Zum Glück waren die Eltern zur Stelle, die das brennende Kind in Tücher wickelten und so die Flammen erstickten. Das Mäd chen trug aber trotzdem bedeutende Brandwunden im Gesicht und an den Händen davon.
Ins Krankenhaus in Schwenningen wurde die Frau eines Fabrikarbeiters cingelicfrrt, der der zärtliche Gatte bei einer ehelichen Auseinandersetzung die Nase und einen Finger nahezu ab ge bissen hatte.
Kunst und Wissenschaft.
Zum tty. Geburtstag von Hugo Jüngst
Der in Schwäbischen Sängertrcisen, namentlich auch durch die Vertonung des Wahlspruchs des Schwäbischen Sängerbundes bekannt gewordene Kgl. Musikdirektor u. Prof. Hugo Jüngst vollendete am Dienstag sein 60. Lebensjahr. In ganz Deutschland nnd Oesterreich ist er durch seine meisterhaften Volksliedbearbeitungen bekannt nnd beliebt. Ans allen großen Sängerfesten des Deutschen Sängerbundes der letzten 20 Jahre waren seine Lieder bei den Hanptaufsührungcn vertreten. Wis gern sie auch bei Wettsingen gewählt werden, beweist die Tatsache, daß sein „Fcüh- lingseinzug" ans.dem Heilbronncr Fest des Schwäbischen Sängerbundes von drei Vereinen als Preischor gewählt wurde. Auch als Preisrichter wird Jüngst von großen Bünden gerne berufen, so war er schon wiederholt bei den Badischen Sängcrbundesfesten tätig, ebenso bei den Eidgenössischen Sängerfesten in Bern und Zürich, desgleichen beim Schwäbischen Sängerbund in Hall (1001) nnd Gmünd (1007). Auch zu dem im kommenden Sommer in Tübingen statt- sindenden Liederfesi des Schwäbischen Sängerbundes ist er wieder als Preisrichter gewonnen worden. In Anerkennung seiner Verdienste um das deutsche Lied wurde er im Jahre 1907 in den Grsamtausschuß des Deutschen Sängerbundes gewählt, dessen Mitglied er heute noch ist. Jüngst ist 1853 in Dresden geboren und seiner Vaterstadt bis aus den heutigen Tag treu geblieben. 1876 gründete er den Dresdener Männergesangverein, der ihm seinen Ruhm und sein Ansehen verdankt. Ferner ist er Bundeschormeistrr des Julius-Otto-Buudes in Dresden, den er schon seit vielen Jahren aus die Deutschen Sängerbundesfcste (1882 in Hamburg, 1890 in Wien, 1806 in Stuttgart, 1902 in Graz, 190? in Breslau, 1912 in Nürnberg) geführt und mir dem er immer gut bestanden hat. Dieser Bund veranstalttt ihm zu Ehren an seinem Jubelfeste eine Ehrung, zu der eine große Anzahl Vertreter von Bünden und Vereinen aus ganz Deutschland ihr Erscheinen zu ge sagt hat.
Ans dem Leben einer berühmten Eharrsonette.
Vor einigen Tagen ist in Petersburg eine der berühmtesten und beliebtesten Sängerinnen Rußlands, Frau Ä. D. Wjalzewa, nach langem Leiden gestorben. Der Schneid, mit dem sic ihre Zigeunerlieder vorzutragen pflegte, hat sas rassisch c Publikum immer wieder zu den wildesten Begeisterungsstürmen hingerissen, und so vermocht die Wjalzewa in ihrer Künstlerlausbahn enorme Summen zu verdienen. Die gefeierte Sängerin stammte aus einer armen südrussischen Bauernsamilie. Schon als achtjähriges Kind mußte sie in einer Rähwerkstatt arbeiten, um zu ihrem Unterhalt beizutragen. Später trat sic als Sängerin in Cafes aus. Durch chre hübsche Stimme und die Frische ihres Vortrags wußte sie die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, und im Jahre 1897 wurde sie von einer Moskauer Operettenbühne engagiert. Bald darauf machte sie eine überaus erfolgreiche Konzerttournee durch Rußland, die ihren Ruf endgültig befestigte. Auf dem Gebiet des populären Zigeunerliedes hatte sie nun keinen Konkurrenten rftehr. Die Wjalzewa pflegt: auf ihren Gastspielfahrten wie eine Fürstin zu reisen. Sic besaß einen eigenen luxuriös ausgestalteten Eisenbahnwagen, in dem sie einen Salon, mehrere Wohnzimmer, ein Fremdenzimmer und eine Küche eingerichtet hatte. In ihrer Begleitung hatte sie stets einen -Sekretär und mehrere Bediente- Auf den Stationen wurde sie gewöhnlich von zahlreichen Verehrern und Verehrerinnen empfangen, die sie mit Blumen geradezu überschütteten. Es kam oft vor, daß das be- ' geisterte Publikum sie nach einem Konzert aus den Händen zu ihrer Equipage trug. Beim Abschied pflegte sie dann aus ihrem Wagen Blumen unter das Volk zu streuen. In Gesellschaft liebte sie es im Allgemeinen nicht, von ihrer Vergangenheit zu sprechen. Aber sie schämte sich doch ihrer einfachen Herkunft keineswegs. Ms eine Fürstin ihr einmal sagte, daß ihre Hände nur die einer wahren Aristokrattu sein könnten, erwiderte sie: „Nein, diese Hände gehören r«ler einfachen Bäuerin und haben einst viel, sehr viel, in der Bauernwirtschaft gearbeitet. Sie haben das Bich gepflegt, die- Gemüsegärten bestellt, Getreide gedroschen und noch vieles andere getan?" Bei ihrer großen Popularität konnte die Künstlerin auch dem Schicksal nicht entgehen, fortgesetzt von BittstÄT ^ belästigt zu ivecden. So weit cs in ihrer Macht lag, a.»- sie den Annen gern. In einigen Fällen hat sie ganz: Dörfer wieder ausbauen lassen, die durch Fenersbrünste zerstört worden waren. Besonders häufig hat sie arme Schauspieler unterstüpt und auch junge Talente gern gefördert. Bon frühester Kindheck an war die .Mäklerin sehr abergläubig, und gern ließ sie sich von Zigeunerinnen die Zukunft weissagen. In den letzten zwei Jahren soll sie oft von Todesgedankcn gequält worden sein; und als sie jüngst nach dem Vortrage eines ihrer Schlager der gewöhn:« Beifall des Publikums umtoste, meinte sie, daß es ihr S.hwanenacsang gewesen sei.
Lpie! mid -Lvs-rt urrd Lmtschiffahrt.
Mawsvn's Südpolexpedition.
Melbourne, 25. Febr. Der Gencralgouverueur erhielt ein drahtloses Telegramm von dem Südpolarforscher Mawson, das den Tod des Leutnants Ninnes und des Dr. Mertz von der Expedition bestätigt und hinzufügt, daß die Schlittenexpedition von großem Erfolg gewesen sei. Man habe östlich und westlich von der Commun- wcaltbai neue Gebiete iu weiter Ausdehnung erforscht und wichtige Einzelheiten auf zahlreiche:: Stationen ganz nahe von dem magnetischen Pol festgestellt. Es sei wahrscheinlich daß Mawson selbst und 6 Mitglieder der Expedition noch für ein weiteres Jahr nicht zurückkehren könnten. Mawson sandte auch ein Telegramm an den König von England.
Syoneh, 25. Febr. Ter Südpolarforscher Mawson hat den König Georg um die Erlaubnis gebeten, den: großen neuenrdcckten Land den Namen „König G«rg,V.- Lanb" geben zu dürfen. Es liegt zwischen dem , Viktoria- und Adelie-Land und ist das Gebiet, aus das hauptsächlich die /Schlittenfahrten der Expedition gerichtet waren.
Das mysteriöse Luftschiff wieder in England aufgetaucht.
London, 25. Febr. Das mysteriöse Luftschiff fährt wieder in England umher. Diesmal ist es in .'-srlby an der Ostküste gesehen worden und zwar am Samstag abend Im Badeorte Scarboraugh wurde das Luftschiff am Samstag um 10 Uhr abends von mehreren Leuten gesehen und gehört. Es ist Wohl anzunehmcn, daß tatsächlich ein Luftschiff an der Ostküste gekreuzt hat, doch ist cs bedauerlich, daß heute selbst ein Matt wie der „Daily Telegraph" das Märchen der „Daily Mail" wiedergibt, das Schiss sei der „L. Z. 1", der nachts Englands Festungen und Arsenale ausspioniere.
Potsdam, 25. Febr. Das Luftschiff „H ansa" ist von seiner Fahrt über Leipzig und Bitterseld um -sh6 Uhr wieder hier eingerroffen. Tie Fahrt hatte sich über eine Strecke von 280 Kilometern ausgedehnt.
Bremen, 25. Febr. Heute nachmittag um 2.15 Uhr traf ein Rumpler-Flugzeug der Militärstatton Straßburg i. E. mit Oberleutnant Donnevert als Führer und Leutnant Warsow als Begleiter über der Stadl ein. Die Flieger waren um 12.15 Uhr in Wandsbeck aufgestiegen. Nach kurzer Zwischenlandung zur Orientierung auf dem Werder erfolgte die Landung auf dem Flugplatz am Reuenländer Feld. Die Flieger, die bei ihrem Flug mit heftigen Gegenwinden zu kämpfen hatten, bleiben heute in Bremen. Ter Weiterflug wird wahrscheinlich Morgen erfolgen. Zeit und Ziel waren bestimmt noch nicht zu erfahren.
Hangelar (im Siegkrcis), 25. Febr. Der Flieger Bruno Warnt gen ist heute abend aus 60 Meter Höhe abgestürzt und wurde getötet.
-Paris, 25. Febr. Der französische Flieger Blinde- jone, der heute vormittag um 9.15 Uhr in Villacoublais bei Versailles aufgestiegen war, ist mir Zwischenlandung in Calais um 4 Uhr nachmittags auf dem Flugfelde in Herr- don bei London eingetrosfen. Brnidejone beabsichtigt, noch heute den Rückflug nach Calais anzutreten, um von dort nach Brüssel zu fliegen.
Vermischtes.
Bo«: Laufsturschcn zirm gcadcklcn Millionär.
Englands größter Brückenbauer, der soeben decftor- or-nc Sir William Arrol hat rm letzten Viertel des vergangenen Jahrhunderts Werke der Jngenieurkunst geschaffen, die sich den Weltwundern der Antike würdig zur Seite stellen. Werte, unter denen die Brücken über den Forrh und den Tay die berühmtesten sind. Wenige Männer haben sich aus so trüben und hoffnungslosen Anfängen zur Höhe der Weltberühmtheit emvorzcarbcitA wie Sir William Arrol. Seine Eltern waren so arm, daß sie ihm -nur eine lückenhafte Schulbildung zu teil werden lassen konnten, nnd daß er schon mit neun Jahren in einer Baurnwollspinncre: als Laufbursche sein ^ Brot verdienen mußte. Später kam er dann in eine Schlosserei und eignete sich weiterhin in der Kesselschmiede einer Werst und in der Werkstätte eines Mechanikers in harter praktischer Arbeit die Kenntnisse an, die er später in so genialer Weise zu Jngenfturtaten verwertete. Mit baren 1700 Mark, die er sich Pfennig für Pfennig von feinem Lohn abgespart hatte, und von denen die Hälfte aus den Ankauf eines Kessels und'einer Maschine draufgingcn, machte er sich dann selbständig. Die Fabrik gewann stetig an Ausdehnung und wuchs sich allmählich zu den Dalmarhock Eisenwerken aus, deren Brückenkonstruktione« Arrols Namen ::: Jngcnieursfteisen rasch vorteilhaft bekannt machten. Das eigentlich (Rück brachte dem jungen Ingenieur aber erst die Katastrophe, der in einer stürmischen Dezembern acht des Jahres 1879 die Eisenbahn- brücke über den. Tay zum Opfer siel, .bei deren Einsturz ein Zug mit neunzig Personen in die riesigen Flute« des Flusses versank. Arrol wurde mir dem Wiederaufbau der Tayorücke betraut, der 5-Jahre dauerte und bei einer Länge von 3^/ü Kilometern 15 Millionen Mark kostete. Ungleich bedeutender als dieses Werk war aber der folgende Bau der berühmten folgende Bau der berühmten Fvrth-Bridge, den Arrol für die Summe von 38 Millionen Mart übernahm., und in dem er einen der größten Triumphe der modernen Technik vollbrachte. Au der Aufführung dieser berühmten Brücke war ein Heer von 4000 Arbeitern beschäftigt. Die Brücke ruht aus zroei Pfeilern von mächtiger Spannweite, deren jeder Kilometer in der Länge mißt, und die an die 100 OM Kubikmeter Mauerarbeit und 44 500 Tonnen Stahl erforderte. Tie Vollendung des Riesenwerks trug seinem Schöpfer die Verleihung des Adels em. Unter den andern bemerkens- lverten und jedem Besucher Londons bekannten Schöpfungen Sir William Arrols sind die Towerbrücke über oie Themse und die Uebersührung über Bläcksriars Bridge zu nennen. Brücken über den Nil, die neue Schiffsbrücke über den Mersey und andere ähnliche Konstruktionen in verschiedenen Teilen der Welt find m-ftere Beispiele von Sir Williams großzügiger Art.
— Nobel. Schwester (zu dem jüngeren Brndar): „Tu wirst doch Mama 'nicht sagen, daß mich der Herr Meier geküßt lM, Eugen? Hier hast du zwanzig Pfenn-gk" Herr Meier (fern Portemonnaie zirhmd): „Nein, das gebe sch nicht zu, Fräulein Auguste, — die Hälfte bezahle i ch."
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